Läufigkeit bei der Hündin
Die Läufigkeit ist die Fruchtbarkeitsphase Ihrer unkastrierten Hündin. Wie häufig die Läufigkeit bei der Hündin auftritt und was Sie noch alles über die heiße Phase ihrer Hündin wissen sollten, erfahren Sie hier:
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In Tierarztpraxen ist die Kastration längst ein Routineeingriff. Doch ist es wirklich immer sinnvoll, seinen Hund kastrieren zu lassen? Wo liegt der Unterschied zwischen einer Kastration und einer Sterilisation? Welche Kosten kommen auf den Hundehalter zu? Hier erfahren Sie alles Wissenswerte sowie Vor- und Nachteile zur Kastration beim Hund.
Jeder Hundehalter, der nicht züchten möchte, stellt sich irgendwann die Frage, ob er seinen Hund kastrieren lassen sollte. Sie müssen allerdings bedenken, dass die Entscheidung über eine Kastration nicht allein bei Ihnen liegt.
Durch das Tierschutzgesetz (§ 6 Abs. 1 S. 1) ist festgelegt, dass Hunde ausschließlich nach medizinischer Indikation kastriert werden dürfen. Sie dürfen Ihren Hund also auf keinen Fall nur aus Bequemlichkeit kastrieren lassen. Denn es müssen Anhaltspunkte vorhanden sein, die den Eingriff begründen. Mögliche medizinische Indikationen sind beispielsweise:
Weiterhin ist zu bedenken, dass eine Kastration beim Hund ein Eingriff unter Vollnarkose ist. Dies ist nicht nur für den Hormonhaushalt, sondern für den gesamten Organismus des Hundes ein nicht zu unterschätzender Eingriff.
Die Entscheidung, ob Sie Ihren Hund kastrieren lassen sollten oder nicht, darf deshalb nicht leichtfertig getroffen werden. Um böse Überraschungen über nicht erfüllte Vorstellungen zu vermeiden, sollte Ihr Tierarzt Sie über Vor- und Nachteile des Eingriffs aufklären.
Lassen Sie sich den operativen Eingriff, den Genesungsverlauf und mögliche Alternativen erklären. Wägen Sie Ihre Entscheidung darauf basierend gut ab.
Wichtig ist, dass Ihr Tierarzt sich vor einer Empfehlung ausreichend mit Ihrem Hund befasst hat. Den Hund kastrieren zu lassen, ist keine Ideallösung, die für jeden Hund gleichermaßen richtig ist. Ob die Vorteile einer Kastration bei Ihrem Hund überwiegen, kann nur im Einzelfall beantwortet werden.
Dabei sollten individuelle Faktoren wie Hunderasse, Geschlecht, Alter, Gewicht, Größe und Sozialverhalten eine gewichtige Rolle spielen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Tierarzt klärt Sie nur unzureichend auf, sollten Sie sich nicht scheuen, eine zweite Meinung einzuholen.
Den Hund kastrieren lassen: Für Tierärzte ein Routineeingriff. Aber wissen Sie, wie eine solche Operation genau abläuft?
Bei Hündinnen wird die Bauchwand mit einem Schnitt durch Haut, Unterhaut und Muskulatur geöffnet. Der Tierarzt bindet Teile der Uterushörner, Venen und Arterien ab und entfernt die Eierstöcke. Diese Art der Kastration nennt man „Ovariektomie“ (OE).
In seltenen Fällen wird empfohlen zusätzlich die gesamte Gebärmutter zu entfernen, in diesem Fall spricht man von „Ovariohysterektomie“ (OHE).
Nach Herausnahme der Eierstöcke vernäht der Tierarzt die Bauchdecke in mehreren Schichten wieder. Er beendet dann die Zufuhr der Narkose. Bis zum Aufwachen bleibt die Hündin unter Überwachung.
Nachdem die Hündin vollkommen erwacht und gehfähig ist, können Sie mit Ihrer Hündin und den entsprechenden Medikamenten bereits nach Hause.
Am nächsten Tag erfolgt eine Nachkontrolle beim Tierarzt. Zum Schutz der Wundnaht sollte die Hündin bis zum Fädenziehen nach zehn Tagen einen speziellen Body oder anderen Leckschutz tragen.
Wenn Sie Ihren Rüden kastrieren lassen, macht der Tierarzt bei Ihrem Vierbeiner einen Hautschnitt vor dem Hodensack. Hoden und Nebenhoden werden vorverlagert, Samenstränge und Blutgefäße abgebunden. Auf diese Weise können beide Hoden durch nur eine Öffnung entfernt werden.
Bei Rüden, bei denen der Hodensack weit herabhängt, sollte dieser mit entfernt werden. In seltenen Fällen, in denen die Hoden nicht in den Hodensack absteigen (Kryptorchiden), sondern im Leistenbereich oder in der Bauchhöhle liegen, muss entsprechend ein anderer Zugang gewählt werden.
Der Tierarzt vernäht die Wunde nach dem Eingriff sorgfältig und beendet anschließend die Narkose. Der Hund bleibt jedoch bis zum Aufwachen unter Beobachtung. Um zu vermeiden, dass Ihr Rüde seine Wunde beleckt, sollte auch er zunächst eine Halskrause oder einen Bauchverband tragen.
Wenn Sie Ihren Hund kastrieren lassen, sollten Sie größere Anstrengungen bis zum Fädenziehen – nach circa zehn Tagen – besser vermeiden. Für die optimale Wundheilung darf außerdem niemals Zug auf die Wunde ausgeübt werden.
Halten Sie Ihren Hund lieber an der kurzen Leine und verschieben Sie lange Ausflüge in die Natur auf später. Auch Treppenlaufen oder das Hoch- beziehungsweise Herunterspringen aus dem Kofferraum oder vom Sofa sollten Sie in der ersten Zeit vermeiden.
Mit welchen Kosten man rechnen sollte, wenn man seinen Hund kastrieren lassen möchte, hängt von Geschlecht und Gewicht des Hundes sowie der Narkoseart ab. Die Preise können außerdem je nach Tierklinik unterschiedlich sein.
Eine grobe Orientierung bietet die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Darin werden Beträge angegeben, die Tierärzte für verschiedene Eingriffe abrechnen dürfen. Die Beträge beinhalten jedoch lediglich die Arbeitsleistung des Tiermediziners. Hinzu kommen weitere Kosten wie etwa für Vor- und Nachuntersuchungen, Medikamente, Materialien und Narkose.
Außerdem können Tierärzte nach verschiedenen Gebührensätzen abrechnen, die von mehreren Aspekten wie Zeitaufwand oder Schwierigkeitsgrad des Eingriffs abhängen.
In der GOT werden folgende Beträge für Kastrationen genannt:
Gebührensatz in Euro | Hund | |
männlich | weiblich | |
Einfacher Satz | 51,31 | 160,34 |
Zweifacher Satz | 102,62 | 320,68 |
Dreifacher Satz | 153,93 | 481,02 |
Wenn Sie Ihren Hund kastrieren lassen, werden Eierstöcke beziehungsweise Hoden vollständig entfernt. Bei einer Sterilisation durchtrennt der Tierarzt hingegen nur die Ei- oder Samenleiter. Der Eingriff ist dementsprechend etwas günstiger als eine Kastration, wird aber auch unter Vollnarkose durchgeführt.
Die Fortpflanzung der Hunde wird mit einer Sterilisation dauerhaft unterbunden. Allerdings bleibt das Tier genauso sexuell aktiv wie vor dem Eingriff.
Denn im Gegensatz zur Kastration hat eine Sterilisation keinerlei Auswirkungen auf den Hormonhaushalt der Hunde. Körperfunktionen und Verhaltensweisen verändern sich nicht. Die Hündin wird weiterhin läufig und auch der Rüde wird weiterhin der „heißen Hündin“ in dieser Zeit nachstellen.
Während eine Sterilisation also allein der sicheren Verhütung dient, spielen bei einer Kastration häufig weitreichendere Faktoren eine Rolle. Schließlich stellt die vollständige Entfernung von Hoden und Eierstöcken auch einen massiven Einschnitt in den natürlichen Hormonhaushalt des Tieres dar.
Mit Herausnahme der Keimdrüsen kann der tierische Körper keine Sexualhormone mehr bilden. Körperfunktionen, die im Zusammenhang mit dem sexuellen Zyklus stehen, verschwinden nach dem Eingriff.
Läufigkeit, blutiger Ausfluss und Scheinträchtigkeit bei Hündinnen oder der so genannte Präputialkatarrh bei Rüden, dessen milchig-gelber Ausfluss so manchen Halter vor große hygienische Probleme stellt, sind bei kastrierten Hunden und Hündinnen kein Thema mehr.
Doch auch Körperbereiche, die nicht unmittelbar mit der Sexualität in Verbindung stehen, können sich verändern, wenn Sie Ihren Hund kastrieren lassen. So kann sich besonders bei langhaarigen Rassen nach dem Eingriff eine Veränderung der Haarstruktur einstellen. Die Unterwolle wird dichter und überwuchert das glänzende Deckhaar. Das Fell wirkt stumpfer und struppiger.
Darüber hinaus leiden viele kastrierte Hunde an Übergewicht, das mit einem gesteigerten Appetit und einer verminderten Aktivität nach dem Eingriff in Zusammenhang steht.
Hinzu kommt das höhere Risiko einer Harninkontinenz vor allem bei Hündinnen über 20 Kilogramm. Durch die fehlenden Sexualhormone wird der Schließmuskel der Harnröhre geschwächt. Betroffene Hündinnen verlieren anfangs meist nur nachts, später auch tagsüber tröpfchenweise Urin. Die Inkontinenz kann sowohl direkt nach der Kastration, oder auch erst Jahre später auftreten.
Als medizinischer Grund für eine Kastration wird häufig der Schutz vor Krebs und anderen Krankheiten, die im Zusammenhang mit den Sexualhormonen stehen, genannt. Tatsächlich kann das Risiko von bestimmten Tumoren gesenkt werden, wenn der Hund kastriert wurde.
Bei Rüden wird die Gefahr von Hodenkrebs, und Erkrankungen der Prostata, bei Hündinnen die Gefahr einer lebensbedrohlichen Vereiterung der Gebärmutter und von bestimmten Tumorarten (Gesäugetumore) vermindert.
Das klingt natürlich erst einmal gut, allerdings wird dabei häufig übersehen, dass diese Krebsprophylaxe bei Hündinnen nur bei Frühkastrationen gegeben ist. Um das Krebsrisiko zu senken, müssten Hündinnen demnach bereits vor der ersten Läufigkeit kastriert werden. Eine Kastration nach der ersten Läufigkeit oder erst im Erwachsenenalter hat hingegen weniger positive Auswirkungen auf das Krebsrisiko.
Eine Frühkastration kann jedoch zu Problemen und Erkrankungen des Bewegungsapparats führen. Außerdem soll bei kastrierten Hunden und Hündinnen das Risiko für andere Tumorerkrankungen erhöht sein: Untersuchungen zufolge scheint sich eine frühe Kastration negativ auf das Auftreten von Herz-, Milz- und Knochentumoren auszuwirken.
Wenn Sie Ihren Hund kastrieren lassen, sollten Sie auch die Auswirkungen auf das Verhalten des Hundes bedenken. Denn das operative Entfernen der Geschlechtsorgane bringt keinesfalls nur körperliche Veränderungen mit sich, sondern hat darüber hinaus einen entscheidenden Einfluss auf die Psyche und das Sozialverhalten des Hundes.
Besonders Besitzer von Rüden sehen in der Kastration manchmal einen letzten Ausweg. Aggressives, triebgesteuertes und unruhiges Verhalten, das durch das Sexualhormon Testosteron gesteuert wird, soll durch eine Kastration unterbunden werden.
Tatsächlich wird sich der kastrierte Rüde bei der Begegnung einer läufigen Hündin eher ruhig verhalten und auch das Konkurrenzverhalten gegenüber anderen potenten Rüden sein lassen. Jaulen, Bellen oder Ausreißversuche aufgrund seines Sexualtriebs wird man bei ihm eher selten sehen.
Es ist jedoch ein Irrglaube, wenn man meint, dass der Rüde nach einer Kastration generell umgänglicher wird. Schließlich hat eine Kastration beim Hund nur Einfluss auf Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit den Geschlechtshormonen stehen.
Aggressives Verhalten, das auf eine mangelnde und fehlerhafte Erziehung oder eine falsche Hundehaltung zurückzuführen ist, wird auch eine Kastration beim Hund nicht verhindern können. Gehorsam lernt der Hund schließlich nicht durch eine Operation. Wenn Sie Probleme mit Ihrem Rüden haben, sollten Sie also zunächst herausfinden, woher die Aggressionen Ihres Vierbeiners rühren.
Nur wenn das aggressive Verhalten im direkten Zusammenhang mit dem Sexualtrieb steht, kann es Abhilfe schaffen, seinen Hund kastrieren zu lassen. Um allgemeine Verhaltensstörungen wie Territorialaggression oder Beziehungsstörungen zu beheben, eignet sich eine Kastration sicherlich nicht.
Auch die Hypersexualität eines Rüden, die sich durch Besteigen verschiedenster Objekte und Kopulationsbewegungen äußert, ist kein Grund für eine Kastration beim Hund. Mit konsequenten Erziehungsmaßnahmen und viel körperlicher Auslastung können Sie Ihrem Hund dieses Verhalten abtrainieren.
Sind Sie sich bei Ihrem Rüden unsicher, ob gewisse Verhaltensweisen hormonell bedingt sind, können Sie ihn sozusagen zur Probe mit einem Kastrationschip nur für eine begrenzte Zeit chemisch kastrieren. Für die Anwendung bei der Hündin ist der Chip leider noch nicht zugelassen.
Beim Blick auf die vielen Vorteile und die ebenso vielen Nachteile verwundert es nicht, dass Hundehalter das Thema Kastration so kontrovers diskutieren. Bei der Frage, ob es sinnvoll ist, seinen Hund kastrieren zu lassen, scheiden sich die Geister der Hundeliebhaber.
Während für die einen das Ausbleiben körperlicher Sexualsymptome und psychischer Verhaltensweisen ein wahrer Segen bedeutet, warnen andere vor dem schwer abzuschätzenden Einfluss auf den natürlichen Organismus des Hundes.
Bei vielen dieser Diskussionen wird jedoch vergessen, dass es auf die Frage nach einer Kastration kein klares „Ja“ oder „Nein“ geben kann. Ob Sie Ihren Hund kastrieren lassen sollten, kann nur im Einzelfall entschieden werden.
Die Beweggründe des Halters für eine Kastration müssen dabei genauso überprüft werden wie die Hunde selbst. Bei letzteren sind der Gesundheitszustand und die Ursachen bestimmter Verhaltensweisen entscheidend. Egal wie Ihre Entscheidung am Ende ausfällt: Wenn Sie sie gut informiert und ausschließlich zum Wohl Ihres Hundes getroffen haben, ist sie gewiss die richtige Wahl.
Die Läufigkeit ist die Fruchtbarkeitsphase Ihrer unkastrierten Hündin. Wie häufig die Läufigkeit bei der Hündin auftritt und was Sie noch alles über die heiße Phase ihrer Hündin wissen sollten, erfahren Sie hier:
Die Bauchspeicheldrüse ist ein wichtiges Bauchorgan, das Verdauungsenzyme für den Magen-Darm-Trakt bildet und speichert. Tritt eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund (Pankreatitis) auf, kann dies weitreichende Auswirkungen auf seine Gesundheit haben. Lesen Sie im folgenden Artikel alles, was Sie über diese Krankheit wissen müssen.