Lungenwürmer beim Hund: Symptome und Behandlung Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

In der Umwelt lauern viele Gefahren für Vierbeiner. So können Parasiten wie Lungenwürmer beim Hund verschiedene Krankheiten auslösen. Dieser Artikel zeigt Ihnen, welche Symptome Lungenwürmer beim Hund verursachen, wie Sie sie behandeln und ihnen vorbeugen können.

Lungenwürmer Hund

Lungenwürmer verursachen beim Hund Atemwegsbeschwerden wie Husten.

Wie gefährlich sind Lungenwürmer beim Hund?

Bei Lungenwürmern handelt es sich um Fadenwürmer, die sich in den Atemwegen und der Lunge von Hunden ansiedeln. In der Folge beeinträchtigen sie die Atemwege des betroffenen Vierbeiners. Lungenwürmer können ein ernstes Risiko darstellen und in schweren Fällen sogar zum Tod führen.

Welche Lungenwürmer gibt es beim Hund?

Es gibt verschiedene Lungenwürmer, die Hunde befallen können. Besonders häufig treten der französische Lungenwurm (Angiostrongylus vasorum) und der Schachtelhalmförmiger Lungenwurm (Crenosoma vulpis oder kleiner Lungenwurm) auf.

Während der französische Lungenwurm eher die Lungenarterien und die rechte Herzkammer befällt, tritt der kleine Lungenwurm hauptsächlich in den Bronchien und der Luftröhre auf.

Atemnot bei Hund mit Lungenwürmern © MauraCallejas / stock.adobe.com
Werden Lungenwürmer beim Hund nicht behandelt, können sie zu schwerer Atemnot führen.

Symptome: Wie erkennt man Lungenwürmer beim Hund?

Wie zu vermuten lässt, führen Lungenwürmer beim Hund in erster Linie zu Atemwegsbeschwerden wie Niesen. Das häufigste Symptom bei einer Infektion mit Lungenwürmern ist jedoch Husten, der typischerweise infolge körperlicher Belastung auftritt. Im weiteren Verlauf können betroffene Hunde Atemnot zeigen, die ihre Lebensqualität stark einschränkt.

Der Gesundheitszustand kann sich verschlechtern

Neben Atemwegsproblemen können Lungenwürmer bei Ihrem Hund noch weitere Symptome auslösen.

  • Neben vermehrter Müdigkeit und Bewegungsunlust zählt dazu vor allem Appetitlosigkeit, die nach und nach zu einer Gewichtsabnahme führt.
  • In schweren Fällen können auch neurologische Probleme wie Lahmheit, Krämpfe oder Koordinationsprobleme und Gerinnungsstörungen auftreten. Diese Störungen erkennen Sie an starken Blutungen wie vermehrtem Nasenbluten.

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Sobald Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund Parasiten haben könnte, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. So leisten Sie nicht nur die notwendige Hilfe für Ihren Hund, sondern können andere Tiere vor einer Infektion schützen.

Diagnose: Wie werden Lungenwürmer beim Hund nachgewiesen?

Aufgrund der Vielfalt der möglichen Symptome ist es für Ihren Tierarzt nicht sofort ersichtlich, ob Ihr Hund Lungenwürmer hat oder nicht.

Um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen, kann er nach der Besitzerbefragung und der allgemeinen klinischen Untersuchung eine Kotuntersuchung zum Nachweis von Lungenwurmlarven durchführen.

Dazu benötigt Ihr Tierarzt jedoch in der Regel eine Sammelkotprobe von drei aufeinanderfolgenden Tagen, da Hunde diese Larven in unregelmäßigen Abständen ausscheiden.

Weiterführende Untersuchungen zum Nachweis von Lungenwürmern

Neben der Kotuntersuchung gibt es weitere Tests, mit denen eine Lungenwurminfektion bei Ihrem Hund festgestellt werden kann:

  • Bildgebende Verfahren: Wenn Ihr Hund auf dem Röntgenbild eine vergrößerte rechte Herzkammer oder eine veränderte Lungenstruktur aufweist, kann dies auf einen Befall mit Lungenwürmern hinweisen.
  • Blutuntersuchung: Die Erhöhung der eosinophilen Granulozyten im Blut gibt einen Hinweis auf einen Parasitenbefall.
  • Bronchoskopie: Bei einer Bronchoskopie untersucht der Tierarzt die Atemwege Ihres Hundes mithilfe eines Endoskops, das mit einer Kamera ausgestattet ist. Während dieser Untersuchung kann der Tierarzt auch eine bronchoalveoläre Lavage durchführen, um Lavageflüssigkeit zu entnehmen und diese dann auf Larven zu untersuchen.

Therapie: Wie werden Lungenwürmer beim Hund behandelt?

Wenn Ihr Hund Lungenwürmer hat, braucht er unbedingt tierärztliche Hilfe. Erhält das erkrankte Tier keine gezielte Behandlung, kann sich sein Zustand verschlechtern und lebensbedrohlich werden.

1. Antiparasitika (Entwurmungsmittel)

Um die Würmer abzutöten, kann der Tierarzt Ihrem Hund spezielle Entwurmungsmedikamente verabreichen. Diese gibt es als Pasten, Spot-on-Präparate oder Tabletten und mit unterschiedlichen Wirkstoffen wie Fenbendazol, Moxidectin und unterschiedlicher Wirkdauer.

Hinweis: Um den Therapieerfolg zu überprüfen, ist es sinnvoll, den Kot einige Wochen nach der letzten Medikamentengabe erneut auf Würmer untersuchen zu lassen. Sind noch Parasiten nachweisbar, ist eine erneute Wurmkur notwendig.

2. Symptomatische Behandlung

Neben der Wurmkur braucht Ihr Hund möglicherweise unterstützende Maßnahmen, um die Symptome zu lindern.

So können zum Beispiel Medikamente mit hustenstillender Wirkung bei Husten helfen. Wenn Ihr Hund aufgrund von Atemnot unter Sauerstoffmangel leidet, kann es auch notwendig sein, ihm Sauerstoff zu verabreichen.

Ansteckung und Lebenszyklus: Wie werden Lungenwürmer beim Hund übertragen?

Lungenwürmer durchlaufen einen besonderen Lebenszyklus, der hauptsächlich von der Art des Lungenwurms abhängt.

Crenosoma vulpis (Larvenstadium L1) befällt zum Beispiel Schnecken, in denen sie sich zum höheren Larvenstadium L3 entwickeln. Frisst Ihr Hund die infizierte Schnecke, gelangen die Larven in seinen Darm und von dort über die Leber und das rechte Herz in die Bronchien und Luftröhre. Hier legen die geschlechtsreifen Würmer Eier, aus denen Larven schlüpfen, die Ihr Hund nach dem Hochhusten verschluckt und dann mit dem Kot ausscheidet.

  • Direkte Übertragung durch Zwischenwirte: Der direkte Kontakt mit Zwischenwirten, insbesondere Schnecken, ist der häufigste Infektionsweg für Lungenwürmer bei Hunden. Wenn Ihr Hund bei einem Spaziergang versehentlich eine Schnecke frisst, die infektiöse Lungenwurmlarven in sich trägt, gelangen diese direkt in Ihren Hund.
  • Indirekte Übertragung über Kontaminationen: Das Fressen von Tieren, die zuvor infizierte Schnecken gefressen haben, kann ebenfalls zu einer Ansteckung Ihres Hundes mit Lungenwürmern führen. Eine weitere Möglichkeit der indirekten Aufnahme ist das Trinken von verunreinigtem Wasser oder das Fressen von kontaminierten Materialien wie Fäkalien oder Grashalme.

Lese-Tipp:

Kann sich mein Hund bei anderen Hunden mit Lungenwürmern anstecken?

Nein, Ihr Hund kann sich nicht direkt bei anderen Hunden mit Lungenwürmern anstecken. Beachten Sie jedoch, dass infizierte Hunde ihre Umgebung etwa durch Kot verunreinigen können und sich Ihr Hund somit indirekt mit Lungenwürmern anstecken kann.

Können Lungenwürmer vom Hund auf den Menschen übertragen werden?

Lungenwürmer sind stark an ihren Zyklus und damit auch an den Hund als Hauptwirt angepasst. Sie können sich daher nicht im Menschen vermehren.

Lungenwürmer stellen also ein sehr geringes Risiko für Sie oder Ihre Familie dar – sollten aber aus hygienischen Gründen nicht unterschätzt werden. Regelmäßiges Händewaschen ist daher das A und O im Umgang mit Hunden.

Prognose: Wie sind die Heilungschancen?

Da es inzwischen viele wirksame Medikamente zur Behandlung von Lungenwürmern bei Hunden gibt, hat ein behandelter Lungenwurmbefall bei den meisten Hunden eine gute Prognose.

Dies setzt allerdings voraus, dass Sie frühzeitig einen Tierarzt aufsuchen. Bleibt Ihr Hund unbehandelt, könnte er früher oder später an den Folgen sterben.

Vorbeugung: Wie kann ich meinen Hund vor Lungenwürmern schützen?

Es gibt mehrere Vorkehrungen, die Sie treffen können, um das Risiko zu verringern, dass sich Ihr Hund mit Lungenwürmern infiziert oder daran erkrankt:

  • Sorgen Sie für einen wirksamen Parasitenschutz und lassen Sie Ihren Hund regelmäßig auf Parasiten untersuchen.
  • Reinigen Sie die Futter- und Wassernäpfe Ihres Hundes regelmäßig.
  • Verwenden Sie natürliche und ungiftige Produkte, um sicherzustellen, dass Ihr Garten so wenige Schnecken wie möglich enthält.
  • Lagern Sie Futter so, dass es nicht von Schnecken oder Beutetieren befallen werden kann.
  • Bringen Sie Ihrem Hund bei, so wenig wie möglich aus Pfützen zu trinken.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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