Fadenwürmer beim Hund
© Andrei Pogrebnoi / stock adobe.com
Fadenwürmer beim Hund können oftmals lange unentdeckt bleiben. Dabei kann ein Befall durchaus gefährlich werden. Entscheidend ist daher – neben der richtigen Prophylaxe –, die Anzeichen für einen Befall rechtzeitig zu erkennen und ihn medikamentös zu behandeln.
Inhaltsübersicht
Symptome: Wie verhält sich ein Hund, wenn er Fadenwürmer hat?
Ein Befall mit Fadenwürmern beim Hund verläuft häufig für lange Zeit symptomlos. So kann es sein, dass Ihr Hund erst nach mehreren Monaten bis Jahren einige der folgenden Anzeichen für einen Fadenwurmbefall äußert:
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- vermindertes Allgemeinbefinden infolge von Blutarmut (Anämie)
- Magen-Darm-Beschwerden wie schleimiger oder blutiger Durchfall oder Erbrechen
- Welpen äußern häufig Entwicklungsstörungen
- glanzloses und struppiges Fell
- Ihr Hund empfindet Juckreiz am Anus und rutscht mit dem Po über den Boden (Schlittenfahren).
- Bei Befall mit Herzwürmern oder Lungenwürmern treten Atembeschwerden wie Husten oder Atemnot auf.
- Gerinnungsstörungen, die sich durch Blutungen wie Hämatome oder blutigen Stuhl bemerkbar machen
Können Würmer auch auf den Menschen übertragen werden?
Da manche Arten auch zoonotisches Potential besitzen, können auch Menschen – insbesondere Kinder – an Fadenwürmern erkranken.
Diagnose: Wie werden Fadenwürmer beim Hund nachgewiesen?
Tierärzte können bei Verdacht eines Wurmbefalls eine Kotuntersuchung durchführen. Dazu benötigen sie bestenfalls eine Sammelkotprobe, die drei frische Kotproben von drei aufeinanderfolgenden Tagen enthält.
Verschiedene Methoden wie das Flotationsverfahren oder das Trichterverfahren tragen dazu bei, Eier oder Larven im Kot nachzuweisen.
Auch mittels einer Blutuntersuchung können Tierärzte Antigene bestimmter Würmer nachweisen.
Therapie: Wie werden Fadenwürmer beim Hund behandelt?
In den letzten Jahren sind nicht nur antimikrobielle Resistenzen vorangeschritten, auch über Resistenzen gegenüber Wurmmitteln (Anthelmintika) hat die Wissenschaft berichtet. Daher empfehlen Spezialisten, die Behandlung eines Wurmbefalls bei Tieren nicht unüberlegt durchzuführen und diese nur an eine vorherige Kotuntersuchung anzuschließen.
Tierärzte empfehlen, einem bestimmten Entwurmungsschema zu folgen. Dieses besagt, dass Welpen nach zwei, vier, sechs und acht Wochen eine Entwurmung bekommen sollten. Anschließend sollten Sie ihn alle drei Monate testen und bei Bedarf entwurmen.
Nachdem Ihr Hund eine Wurmkur gegen Fadenwürmer bekommen hat, ist es wichtig, den Therapieerfolg durch eine erneute Kotuntersuchung überprüfen. Diese sollte abhängig vom Medikament sieben Tage (z. B. Fenbendazol) oder drei Wochen (z. B. makrozyklische Laktone) nach der letzten Medikamentengabe stattfinden.
Ursachen: Was sind die Auslöser?
Fadenwürmer (Nematoden) umfassen verschiedene Wurmarten, die neben Hunde auch andere Tiere wie Katzen oder Pferde befallen können. Sie sind fadenförmige Endoparasiten und leben somit innerhalb des Körpers des Wirtes. Demgegenüber befinden sich Ektoparasiten (z. B. Zecken, Milben oder Flöhe) auf der Haut des Wirts.
Fadenwürmer können nur wenige Millimeter bis hin zu über einen Meter lang sein.
Die häufigsten Fadenwürmer beim Hund
Es gibt verschiedene Arten von Fadenwürmern. Bei Hunden kommen die folgenden besonders häufig vor:
- Hakenwürmer
- Spulwürmer
- Lungenwürmer
- Herzwürmer
Lesen Sie mehr über die verschiedenen Wurmarten beim Hund.
Prognose: Wie sind die Heilungschancen?
Die Prognose eines Befalls mit Fadenwürmern beim Hund hängt von der jeweiligen Fadenwurmart und vom Zustand Ihres Hundes ab. Dabei haben immungeschwächte Hunde wie kranke Tiere oder Welpen ein höheres Risiko, schwere Krankheitsverläufe auszubilden.
Übersehen Sie allerdings einen Wurmbefall bei Ihrem Hund oder lassen Sie ihn nicht behandeln, können schwere Lungenschäden oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. In schweren Fällen kann ein Wurmbefall sogar tödlich verlaufen.
Vorbeugung: So schützen Sie Ihren Hund vor Fadenwürmern
Fadenwürmer befinden sich nicht nur im Wirt, sondern auch als infektiöse Stadien in der Umwelt. Damit Sie eine Infektion bei Ihrem Hund, anderen Hunden und Kindern vermeiden können, sollten Sie daher auf folgende Maßnahmen achten:
- Lassen Sie Ihren Hund regelmäßig (etwa alle vier Monate) bei einem Tierarzt auf Würmer untersuchen, insbesondere wenn Sie eine Rohfleischfütterung (Barfen) anwenden.
- Beseitigen Sie, wenn möglich, immer Hundekot, um die Exposition zu verringern.
- Füttern Sie Ihrem Hund keine rohen Speiseabfälle.
- Halten Sie tierischen Neuzugang vorerst in Quarantäne, bis das Ergebnis negativ ist.
- Testen Sie Ihre Hündin, bevor Sie sie decken lassen.
Quellen:
Läufigkeit bei der Hündin
Die Läufigkeit ist die Fruchtbarkeitsphase Ihrer unkastrierten Hündin. Wie häufig die Läufigkeit bei der Hündin auftritt und was Sie noch alles über die heiße Phase ihrer Hündin wissen sollten, erfahren Sie hier:
Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund (Pankreatitis)
Die Bauchspeicheldrüse ist ein wichtiges Bauchorgan, das Verdauungsenzyme für den Magen-Darm-Trakt bildet und speichert. Tritt eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund (Pankreatitis) auf, kann dies weitreichende Auswirkungen auf seine Gesundheit haben. Lesen Sie im folgenden Artikel alles, was Sie über diese Krankheit wissen müssen.