Spulwürmer beim Hund: Alles über Symptome und Behandlung Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Der Wurmparasit, der bei Hunden am häufigsten auftritt, ist der Spulwurm. Erfahren Sie alles über Ansteckungswege, Symptome und wie Spulwürmer beim Hund behandelt werden, um Ihrem Hund im Fall der Fälle helfen zu können.

Spulwürmer beim hund welpen

Welpen sind besonders anfällig für Spulwürmer, deshalb ist Hygiene rund um das Futter sehr wichtig.

Wie gefährlich sind Spulwürmer für Hunde?

Spulwürmer (Ascaridoidea oder auch Ascariden) sind weiße spindelförmige Würmer, die zum größten Teil den Darmtrakt von Haustieren wie Hunden befallen.

Auch wenn viele Hunde mit Spulwürmern befallen sind und nicht immer gesundheitliche Probleme drohen, ist der Befall mit diesen Würmern ernstzunehmen und sollte behandelt werden.

Welche Spulwürmer gibt es beim Hund?

Es gibt verschiedene Arten von Spulwürmern, die Hunde befallen können. Die häufigste Art ist Toxocara canis, der Hundespulwurm. Im ausgewachsenen Stadium kann dieser Spulwurm eine Länge von bis zu 20 Zentimeter erreichen.

Lesetipp: Im zooplus Hundemagazin informieren wir Sie ausführlich über verschiedene Wurmarten beim Hund.

Spulwurm Toxocara canis © Mdv Edwards / stock.adobe.com
Toxocara canis ist der am häufigsten beim Hund auftretende Spulwurm.

Symptome: Was sind Anzeichen für Spulwürmer beim Hund?

Die Krankheitszeichen eines Spulwurmbefalls beim Hund hängen von der Wurmart, dem Ausmaß des Befalls und dem Gesundheitszustand Ihres Hundes ab. Hunde mit einem generell schwächeren Immunsystem wie Welpen oder kranke Hunde zeigen meist einen schwereren Verlauf.

Besonders häufig zu beobachten sind Magen-Darm-Beschwerden wie

Darüber hinaus können betroffene Hunde auch häufiger husten oder eine Blutarmut (Anämie) entwickeln.

Welpen sind besonders gefährdet

Da Welpen noch nicht über die gleichen Reserven wie erwachsene Hunde verfügen, können Spulwürmer ihnen besonders großen Schaden zufügen. Junge Hunde sind beispielsweise besonders anfällig für Wachstumsstörungen oder stumpfes Fell. Tierärzte beobachten auch einen sogenannten Wurmbauch, der für das betroffene Tier schmerzhaft sein kann.

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Wann sollte ich zum Tierarzt?

Parasiten kommen bei Hunden immer wieder vor und sollten durch einen Tierarzt nachgewiesen und behandelt werden. Je früher das geschieht, desto besser können Sie Ihren Hund vor gesundheitlichen Problemen schützen.

Diagnose: Wie werden Spulwürmer beim Hund nachgewiesen?

Um einen Befall mit Spulwürmern bei Ihrem Hund auszuschließen, ist vor allem eine Kotprobenuntersuchung hilfreich. Dazu untersucht Ihr Tierarzt eine Sammelkotprobe Ihres Hundes, die an drei aufeinanderfolgenden Tagen gesammelt wurde, auf Eier oder Larven.

Lesetipp: Hundekot: Was Farbe und Konsistenz verraten

Welche Tests sind noch hilfreich?

Neben einer Kotuntersuchung können auch andere Tests helfen, Spulwürmer bei Ihrem Hund nachzuweisen. So deutet beispielsweise ein Anstieg der eosinophilen Granulozyten im Blutbild des Hundes auf einen Parasitenbefall hin. Außerdem kann der Arzt die inneren Organe Ihres Hundes mit bildgebenden Verfahren wie einer Röntgen– oder Ultraschalluntersuchung von außen beurteilen.

Spulwurmei und Larve unter Mikroskop © Dotana / stock.adobe.com
Unter dem Mikroskop lassen sich verschiedene Stadien wie Eier und Larven von Spulwürmern nachweisen.

Therapie: Wie werden Spulwürmer beim Hund behandelt?

Wie bei anderen Würmern kann der Tierarzt die Spulwürmer Ihres Hundes direkt behandeln und die Symptome mit unterstützenden Maßnahmen lindern.

Direkte Behandlung der Würmer durch Entwurmungsmittel

Auf dem Markt sind verschiedene Medikamente erhältlich, die Spulwürmer abtöten. Ob als Tablette, Spot-on oder Paste, lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, welches Medikament für Ihren Hund am besten geeignet ist.

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Hinweis: Einige Wochen nach der Behandlung mit Antiparasitika sollten Sie Ihren Hund erneut auf Würmer untersuchen lassen, um zu prüfen, ob die Medikamente eine langfristige Wirkung gezeigt haben.

Unterstützende Behandlung

Je nach Ausmaß der Symptome kann Ihr Tierarzt Ihrem Hund verschiedene Medikamente verabreichen. Dazu gehören zum Beispiel entzündungshemmende Medikamente oder solche, die gegen Übelkeit (Antiemetika) helfen.

Übertragung: Wie stecken sich Hunde mit Spulwürmern an?

Wie sich Ihr Hund mit Spulwürmern anstecken kann, hängt von der Wurmart ab. Grundsätzlich gibt es vier Wege, auf denen die infektiösen Spulwurmeier in Ihren Hund gelangen können:

  • über die Plazenta im Mutterleib
  • über die Milch der Mutter (Kolostrum)
  • beim Verschlucken von infizierten Nagern
  • durch direkten Kontakt mit kontaminiertem Substrat wie Sand oder Kot

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Vom Maul zu den Organen in den Kot

Im Darm angekommen, schlüpfen die Spulwurmlarven aus den Eiern. Die kleinen Larven gelangen dann über die Blutgefäße in verschiedene Organe, wie Leber, Lunge oder die Muskeln, wo sich die adulten Würmer entwickeln. Diese legen nun erneut Eier, die Ihr Hund über seinen Kot ausscheidet – damit beginnt der Kreislauf von vorn.

Sind Spulwürmer von Hunden auf den Menschen übertragbar?

Auch Menschen können sich mit Spulwürmern von Hunden anstecken. Dies erfolgt meistens durch direkten Kontakt zu kontaminiertem Hundekot. Das kann zum Beispiel Kindern passieren, die im Sandkasten spielen. Beim Menschen verursachen Spulwürmer in der Regel ähnliche Symptome wie beim Hund.

Prognose: Wie sind die Heilungschancen?

Spulwürmer lassen sich bei erwachsenen Hunden in der Regel leicht mit Medikamenten bekämpfen. Bei Welpen oder geschwächten Hunden kann ein Spulwurmbefall schwerwiegendere Probleme verursachen. Doch auch diese lassen sich in der Regel gut behandeln.

Wichtig: Um sicherzustellen, dass Ihr Hund langfristig wurmfrei bleibt, sollten Sie besonders auf gute Hygiene im Umfeld Ihres Hundes achten.

Vorbeugung: Wie kann ich meinen Hund vor Spulwürmern schützen?

Um Ihren Hund vor einem Befall mit Spulwürmern zu schützen, sollten Sie verschiedene Hygienemaßnahmen ergreifen:

  • Reinigen Sie regelmäßig die Futternäpfe Ihres Hundes.
  • Lagern Sie Futtersäcke so, dass sie nicht von Nagetieren befallen werden.
  • Entfernen Sie immer den Kot Ihres Hundes, um den Infektionsdruck so gering wie möglich zu halten.

Neben den hygienischen Aspekten sollten Sie den Kot Ihres Hundes auch regelmäßig von Ihrem Tierarzt auf Parasiten untersuchen lassen.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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