Im Gegensatz zum Diabetes mellitus tritt beim Hund Diabetes insipidus viel seltener auf. Der Tierarzt unterscheidet zwischen zentralem und renalem Diabetes insipidus. Letztere Form betrifft die Nieren.
Ursachen für Diabetes insipidus
Beide Formen sind entweder angeboren oder entstehen sekundär durch andere Erkrankungen und Traumata. Und bei beiden Formen spielt das antidiuretische Hormon (ADH) eine wichtige Rolle. ADH hat die Aufgabe, Wasser aus dem Primärharn zurückzugewinnen.
Während beim zentralen Diabetes insipidus ein Mangel an ADH vorliegt, bindet sich das Hormon bei der renalen Form nicht an die dazugehörigen Rezeptoren. Typisch für beide Formen ist ein vermehrter Harnabsatz. Um den dadurch entstehenden Flüssigkeitsverlust auszugleichen, trinken betroffene Hunde auffällig viel.
Diagnose und Behandlung
Um einen Diabetes insipidus von einem Diabetes mellitus beim Hund zu unterschieden, führt der Tierarzt verschiedene Versuche durch:
- Beim ADH-Versuch wird ADH verabreicht und anschließend gemessen, ob sich die Wasserrückgewinnung verbessert, was für einen zentralen Diabetes insipidus spricht.
- Beim Durstversuch muss der Hund nach Leerung der Blase mehrere Stunden lang dursten. Danach wird die Menge des gebildeten Urins gemessen. Hat sie sich nicht verringert, handelt es sich um einen Diabetes insipidus.
Leidet der Hund an der zentralen Form, erhält er lebenslang synthetisches ADH als Ersatz. Die Prognose ist in der Regel günstig.
Die renale Form ist meist eine Begleiterscheinung einer anderen zugrundeliegenden Erkrankung. Deshalb behandelt der Tierarzt in diesem Fall wenn möglich die Grunderkrankung. Außerdem wird die Salzaufnahme des betroffenen Hundes reduziert. Die Prognose hängt in diesem Fall von der Grunderkrankung ab.