Um den Ursprung der verschiedenen Retriever ranken sich bis heute viele Sagen und Legenden. Anders als bei den meisten Retrieverarten lässt sich die Geschichte des Golden Retrievers jedoch zumindest bis ins Jahr 1864 eindeutig zurückverfolgen.
In diesem Jahr kaufte der Brite Sir Dudley Marjoribanks (später wurde er zum Lord of Tweedmouth ernannt) den gelben Wavy-Coated-Retriever „Nous“ von einem Schuhmacher in Brighton. Der Rüde war der einzige gelbe Welpe unter ansonsten schwarzen Geschwistern. Auf seinem Anwesen „Guisachan“ im Norden Schottlands startete Marjoribanks mit der Hundezucht.
Auf der Suche nach dem perfekten Apportierhund
Ziel seiner Zuchtbemühungen war ein perfekter Apportierhund für die Jagd nach Wildvögeln. 1868 paarte er Nous deshalb mit der Tweed-Water-Spaniel-Hündin „Belle“. Spaniels galten damals nämlich nicht nur als sehr wasserbegeistert, sie waren auch als ausdauernde Apportierhunde bekannt.
Die Nachkommen von Nous und Belle kreuzte Tweedmouth in den folgenden 20 Jahren mit weiteren Wavy-Coated-Retrievern, Tweed-Water-Spaniels und roten Irish Settern. In einer Linie sogar mit einem sandfarbenen Bluthund.
Offizielle Anerkennung 1913
Aus diesen Kreuzungen entwickelte sich schließlich der Golden Retriever, wie wir ihn heute kennen. Im Jahr 1913 wurde die Rasse offiziell vom britischen Kennel Club anerkannt.
Gemäß dem ursprünglichen Zuchtziel setzte man den Golden Retriever zunächst für die „Arbeit nach dem Schuss“ ein. Seine Hauptaufgabe bestand also darin, erlegtes Wild zu apportieren. Mit weichem Maul brachte er die bereits toten Tiere zum Jäger.