Wolfsspitz

wolfsspitz im grass

Der Wolfsspitz trägt seinen Namen, da er optisch an einen Wolf erinnert.

Den deutschen Namen Wolfsspitz verdankt dieser Rassehund, der im Ausland auch unter dem Namen Keeshond bekannt ist, seiner grau-gewölkten Fellfarbe, die an einen Wolf erinnert. Der Wolfsspitz ist ein idealer Wachhund, der sich dank seiner menschenbezogenen Art und seiner anspruchslosen Haltung auch als Begleit- und Familienhund eignet.

Aussehen: Wild wie ein Wolf

Das gelehrige und freundliche Wesen des Wolfsspitzes steht im Kontrast zu seinem urtümlichen, fast wilden Aussehen. Das dichte, mittellange Fell besitzt reichlich Unterwolle und ist silbergrau gefärbt mit schwarzen Haarspitzen.

Das grau-gewölkte Fell, das an die Zeichnung eines wilden Wolfs erinnert, ist typisch für diesen Vierbeiner, der auch den „Wolf“ im Namen trägt.

Spitze Schnauze, buschige Mähne

Mit einer Widerristhöhe von 43 bis 55 cm gehört der Wolfsspitz zu den größten Vertretern der Rasse Deutscher Spitz. Im Vergleich zu anderen Hunderassen ist er von mittlerer Höhe.

Wie für einen Spitz typisch, besitzt auch der Keeshond eine spitze, fuchsähnliche Schnauze. Fang und Ohren sind in der Regel schwarz gefärbt. Die den Schulterring umgebende buschige Mähne ist von einem helleren Silbergrau und wird am Rücken und Bauch wieder dunkler. Die Rute ist sehr buschig behaart und wird selbstbewusst über dem Rücken getragen.

Wolfsspitz © Evelina / stock.adobe.com
Wolfsspitze binden sich eng an ihre Menschen und sind sehr loyal.

Charakter: Liebesbedürftiger Wachhund

Der Wolfsspitz ist für seine Treue und Loyalität bekannt. Gepaart mit seiner hohen Aufmerksamkeit, seinem Misstrauen gegenüber Fremden sowie seinem frühen Anschlagen, machten ihn diese Eigenschaften zu einem exzellenten und überaus beliebten Wachhund bei Bauern und anderen Großgrundbesitzern.

Wie lange kann man einen Wolfsspitz alleine lassen?

Auch als heutiger Familien- und Begleithund hat er sein anhängliches Wesen und seine Wachsamkeit beibehalten. Der Wolfsspitz ist extrem liebebedürftig und sucht immer wieder die Nähe seiner Menschen.

Naturgemäß liegt ihm da das Alleinsein gar nicht. Länger als vier Stunden sollte er nicht ohne seine Besitzer ausharren müssen.

Flexibel und anpassungsfähig

Dank seines ausgeprägten „will to please“, also dem Wunsch, seinen Menschen zu gefallen, und seiner anspruchslosen Art, kann er seine Besitzer glücklicherweise (fast) überallhin begleiten.

Er ist in der Lage, sich den Lebensbedingungen und dem Alltag seiner Halter anzupassen und stellt kaum eigene Ansprüche – sofern er seine Liebsten in seiner Nähe weiß.

Haltung: Welche Anforderungen stellt der Wolfsspitz an seine Haltung?

Der Wolfsspitz gilt als anspruchslos. Unterschätzen sollten Sie diesen Hund jedoch nicht. Zwar zeigt er sich, sofern er gut erzogen ist, als williger und folgsamer Begleiter, doch er ist und bleibt ein Hund mit gewissen Bedürfnissen.

Wie viel Auslauf braucht ein Wolfsspitz?

Auch wenn Sie nicht jeden Tag mehrere Stunden auf dem Hundesportplatz verbringen müssen, so sollten Sie doch für genügend Auslauf und Abwechslung sorgen. Wolfsspitze lieben die Natur und sind gerne draußen unterwegs. Liegen sie zu Hause ruhig zu Ihren Füßen, so drehen sie draußen richtig auf und zeigen ihr Temperament.

Ausgedehnten Spaziergängen durch den Wald oder gemeinsamen Wanderungen gegenüber ist er entsprechend aufgeschlossen: Zwei bis drei Stunden pro Tag dürfen es schon sein. Wer es noch sportlicher mag, wird seinen Wolfsspitz auch für verschiedene Hundesportarten begeistern können.

Sind Wolfsspitze Familienhunde?

Der Wolfsspitz eignet sich sowohl für junge Familien als auch für aktive Senioren, die gerne draußen an der frischen Luft sind. Als gelehriger und gut führbarer Begleiter ist er in der Lage, sich überall schnell anzupassen.

Wobei ein Leben auf dem Land dem bellfreudigen und urtümlichen Rassehund, in dem immer noch viel von einem Wachhund schlummert, sicherlich mehr entgegenkommt als ein enges Reihenhaus in der Stadt.

Erziehung: Ist der Wolfsspitz ein Kläffer?

Damit seine Ausgeglichenheit und Genügsamkeit voll zur Entfaltung kommen, bedarf es jedoch einer guten und konsequenten Erziehung. Neben dem Erlernen der wichtigsten Grundkommandos geht es dabei nicht selten um das Einschränken seiner Bellfreude.

Der Wolfsspitz, dem das Bewachen im Blut liegt, schlägt früh an und neigt dazu – besonders wenn er gelangweilt ist – zum Kläffer zu werden. Mit einer möglichst früh einsetzenden Sozialisation, dem konsequenten Aufzeigen seiner Grenzen und einer vermehrten Beschäftigung zur Auslastung seines Temperaments können Sie das Bellen jedoch deutlich reduzieren.

Ist ein Wolfsspitz ein Anfängerhund?

Gleichzeitig tun Sie gut daran, wenn Sie Ihren anhänglichen Vierbeiner möglichst früh daran gewöhnen, auch mal allein zu bleiben – auch wenn dies immer nur für eine kurze Zeit sein sollte.

Grundsätzlich gilt der Wolfsspitz als überaus gelehrig, intelligent und vor allem menschenbezogen.

Stimmt die Hund-Mensch-Beziehung, das heißt, herrscht das nötige gegenseitige Vertrauen, wird sich Ihr Wolfsspitz stets bemühen, Ihnen zu gefallen und Verhaltensweisen, die Sie nicht gerne sehen, bald wieder ablegen. Aus diesem Grund eignet er sich auch als Anfängerhund für engagierte Hundeneulinge.

Pflege: Regelmäßiges Bürsten

Trotz des dichten Fells hält sich der Pflegeaufwand beim Wolfsspitz in Grenzen. Die Unterwolle neigt nicht zu Knoten oder Verfilzungen und so reicht es, wenn das Fell ungefähr einmal pro Woche kurz durchgebürstet wird.

Warum darf man das Fell des Wolfsspitzes nicht schneiden?

Das Haarkleid zu schneiden oder zu trimmen, ist nicht notwendig. Kenner raten sogar explizit davon ab, da dies die natürliche Schönheit des Fells schmälern würde. Ein weiterer Vorteil des Keeshonds ist, dass sein Fell sehr geruchsarm ist. Starken Hundegeruch brauchen Sie bei diesem Vierbeiner also nicht zu befürchten.

Wie bei allen Hunden sollten Sie Augen, Pfoten, Zähne und Ohren regelmäßig kontrollieren und reinigen. Jährliche Untersuchungen (Check-Up) beim Tierarzt, Impfungen und Wurmkuren sollten Sie natürlich ebenfalls wahrnehmen.

Ernährung: Tipps zur Auswahl des passenden Futters

Eine wichtige Frage, die sich Hundebesitzer immer wieder stellen müssen, ist, welches Hundefutter braucht mein Vierbeiner? Auch wenn Wolfsspitze als recht anspruchslos gelten, so sollten Sie doch darauf achten, dass Ihr Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist.

Welpe, adulter Hund oder Senior?

Der Nährstoffbedarf ist dabei nicht nur von Hund zu Hund unterschiedlich, sondern auch vom Alter des Hundes abhängig. So braucht ein Welpe, der sich noch im Wachstum befindet, naturgemäß ein anderes Futter als ein erwachsener Hund oder ein Senior, der die meiste Zeit auf seiner Decke liegt. Außerdem haben Dauer und Art der Bewegung sowie Größe, Gewicht und Gesundheit Einfluss auf die Fütterung des Hundes. Sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Tierarzt oder Züchter, um den genauen Bedarf Ihres Hundes zu ermitteln.

Gesundheit: Wie robust ist der Wolfsspitz?

Rassetypische Erkrankungen sind beim Wolfsspitz nicht bekannt. Der urtümliche Vierbeiner gilt als sehr robust. Dennoch können gelegentlich Krankheiten wie Hüftgelenksdysplasie (HD), Patellaluxation, progressive Retinaatrophie (PRA) oder eine Überfunktion der Nebenschilddrüse vorkommen.

Wie alt wird ein Wolfsspitz?

Ein Alter von 15 Jahren und mehr ist bei ihm keine Seltenheit. Dies liegt vermutlich daran, dass diese Varietät des Deutschen Spitzes nie überzüchtet wurde. Zwar war sie aufgrund ihrer Genügsamkeit in schwierigen Zeiten, besonders im Zweiten Weltkrieg, recht beliebt, doch ein Modehund wurde aus dem wilden und urwüchsigen Keeshond nie.

Geschichte: Sind Wolfsspitz und Keeshond identisch?

Diese Frage führt sowohl bei Experten als auch bei Laien immer wieder zu Verwirrung. Auch wenn die meisten Kynologen den holländischen Namen Keeshond und die deutsche Bezeichnung Wolfsspitz heute in aller Regel synonym für ein und denselben Hund verwenden, so sind bei genauerer Betrachtung durchaus ein paar wenige Unterschiede zwischen Wolfsspitz und Keeshond erkennbar.

So ist der Wolfsspitz meist etwas größer als der Keeshond, während letzterer ein etwas längeres und noch bauschigeres Fell besitzt. Doch wie sind solche Unterschiede möglich?

Varietät des Deutschen Spitzes

Um die Entwicklung von Wolfsspitz bzw. Keeshond zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf deren Entstehung. Denn sicher ist, beide Varianten haben einen gemeinsamen Ursprung und dieser geht weit zurück. Der Deutsche Spitz gilt als eine der ältesten Hunderassen Deutschlands und entwickelte sich dank seiner hervorragenden Leistungen als Haus-, Hof- und Wachhund für zahlreiche Generationen zu einem unverzichtbaren Alltagsbegleiter.

Maskottchen der holländischen Volkspartei

Auch der Niederländer Cornelis „Kees“ de Geyzelar, der Anführer der Holländischen Volkspartei, hatte in seinem Wolfspitz einen überaus treuen Gefährten. Im Jahr 1781 wurde Kees‘ Hund zum Symbol der patriotischen Revolution. Fortan wurden Hunde dieses Typs in Holland Keeshond genannt.

Heute verwendet man in den Niederlanden diesen Namen als Oberbegriff für alle fünf Varianten des Deutschen Spitzes. Zur genaueren Unterscheidung werden hier Namenszusätze gebraucht, wie zum Beispiel „Dwergkeeshond“ (= Zwergspitz), „Grote Keeshond“ (= Großspitz) oder „Wolfsgrijze Keeshond“ (= Wolfsspitz).

Der Wolfsspitz erobert die Welt

Von Deutschland und den Niederlanden aus gelangte der Vierbeiner schließlich in andere europäische Länder und in die USA, wo man je nach Herkunft der Hunde entweder den Namen Keeshond oder Wolfsspitz übernahm.

Mit der Zeit entwickelten sich daraus zwei verschiedene Zuchtlinien, bei denen jeweils unterschiedliche Merkmale bevorzugt wurden. Bei direkter Gegenüberstellung des niederländischen Keeshond und des deutschen Wolfsspitzes sind feine Abweichungen tatsächlich ersichtlich – wie zum Beispiel ein kleineres Stockmaß und längeres Fell beim Keeshond versus längere Läufe und einem etwas kürzeren Fell beim Wolfsspitz. Eine genaue Abgrenzung beider Phänotypen gelang aufgrund der Fülle an Gemeinsamkeiten jedoch nie.

Andere Länder, andere Namen

Je nach Land werden die Begriffe Keeshond bzw. Wolfsspitz daher sehr unterschiedlich gebraucht. Während Keeshound in den Niederlanden wie bereits erwähnt als Oberbegriff für verschiedene Spitze verwendet wird, bezeichnet der Name in Großbritannien und in den USA ausschließlich die Variante des Wolfsspitzes.

In Skandinavien wiederum sind beide Namensgebungen gebräuchlich und stehen für verschiedene Varianten. Deutsche Kynologen und Züchter verwenden in der Regel die Bezeichnung „Wolfsspitz“ und beschreiben damit beide Typen.

Zur Unterscheidung gegenüber des im Ausland weiterentwickelten Keeshound wird der deutsche Wolfsspitz zuweilen auch als „altdeutscher Typ“ bezeichnet.

wolfsspitz welpe © Evdoha / stock.adobe.com
Wolfsspitze sind eine eher seltene Rasse und nicht leicht zu bekommen.

Zucht und Kauf: Wolfsspitze sind selten

Bis heute ist der Wolfsspitz eine recht seltene Hunderasse. Züchter des Keeshonds zu finden, die dann auch noch Welpen erwarten, kann also eine Weile dauern.

Nutzen Sie diese Zeit, um sich optimal auf Ihren neuen vierbeinigen Mitbewohner vorzubereiten. Neben der Besorgung der nötigen Erstausstattung, wie Futternapf und Hundedecke, sollten Sie wichtige Fragen klären, wie: Wer kümmert sich um meinen Hund, falls ich einmal verreisen muss oder krank bin? Welche Impfungen sind nötig? Welches Futter braucht mein Hund?

Zu Besuch beim Hundezüchter

Haben Sie einen Züchter gefunden, prüfen Sie ihn gewissenhaft. Ein seriöser Züchter erlaubt in der Regel einen Besuch in seinem Zuhause. Somit können Sie das Umfeld der Wolfspitz-Welpen sowie die Elterntiere kennenlernen. Hier haben Sie die Gelegenheit, dem Hundezüchter Fragen zu stellen.

Außerdem bekommen Sie einen Eindruck von der Haltung der Welpen. Da bis zur neunten Lebenswoche die intensive Prägungsphase stattfindet, ist eine liebevolle Sozialisierung in diesem Zeitraum entscheidend.

Wie viel kostet ein Wolfsspitz?

Ein Wolfspitz kostet bei einem seriösen Züchter ungefähr zwischen 1.000 und 1.400 Euro.

Fazit: Treuer Freund fürs Leben

Sein ursprüngliches Aussehen und das umgängliche Wesen machen den Wolfsspitz zu etwas ganz Besonderem. Wer das Glück hat, diesen großen Vertreter des Deutschen Spitzes halten zu können, wird sicher viel Freude mit ihm haben. Denn der aufmerksame, ausdauernde Vierbeiner ist ein treuer Freund fürs Leben.

Steckbrief zum Wolfsspitz

Besonderheiten:Der Wolfsspitz, auch bekannt als Keeshond, ist eine Varietät der Hunderasse Deutscher Spitz. Als Wach- und Familienhund leistet er treue Dienste.
Charakter:menschenbezogen, temperamentvoll, anpassungsfähig, wachsam
Widerristhöhe:ca. 49 cm (plus/minus 6 cm)
Gewicht:ca. 16-25 kg
Fell:langes, gerades Deckhaar mit kurzer, dicker Unterwolle, in Silbergrau mit schwarzen Haarspitzen
Fellpflege:geringer Aufwand
Auslauf:mittel
Anfängerhund:eher ja
Bellen:sehr bellfreudig
Lebenserwartung:ca. 15 Jahre
Typische Krankheiten:selten: Hüftdysplasie, Patellaluxation
Preis:ab 1.000 Euro
FCI-Gruppe:5. Spitze und Hunde vom Urtyp
Herkunft:Deutschland

Quellen:

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