Das richtige Futter für Seniorenhunde
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Eine Ernährung, die auf die Bedürfnisse eines Hundeseniors ausgerichtet ist, hilft ihm im fortgeschrittenen Alter gesund und vital zu bleiben. Doch wie sieht das ideale Futter für Seniorenhunde aus? Welche Ansprüche stellt der Hund im Alter an sein Futter?
Inhaltsübersicht
- Ab wann gelten Hunde als Senioren?
- Warum benötigen Seniorenhunde spezielles Futter?
- Futter für Seniorenhunde: Leicht verdaulich und eiweißreduziert
- Welche Nährstoffe sollten im Futter für Seniorenhunde enthalten sein?
- Darf ich meinem Senior noch Leckerlis geben?
- Wie unterstütze ich meinen Seniorenhund zusätzlich?
- Was mache ich, wenn es meinem Senior nicht mehr schmeckt?
- Fazit: Welches Futter für Seniorenhunde wähle ich nun?
Ab wann gelten Hunde als Senioren?
Kleine Hunderassen gelten ab ungefähr zehn Jahren als Senioren. Bei den großen Rassen beginnt die Alterung schon mit sieben Jahren. In manchen Fällen, beispielsweise bei Riesenrassen, wird eine Umstellung auf ein Futter für den Seniorenhund schon ab dem fünften Lebensjahr empfohlen.
Warum benötigen Seniorenhunde spezielles Futter?
Der Körper des Hundes verändert sich im Alter genauso wie der des Menschen. Daher haben ältere Hunde andere Ansprüche an ihre Ernährung als junge Tiere. Zusätzlich sind Seniorenhunde oft von altersbedingten gesundheitlichen Einschränkungen betroffen.
Futter für Seniorenhunde: Viele Nährstoffe, wenig Kalorien
Warum ist es besser, spezielles Futter für Seniorenhunde zu füttern? Durch die reduzierte Aktivität benötigen Hundesenioren bis zu dreißig Prozent weniger Kalorien als in jungen Jahren.
Der erste Gedanke wäre vermutlich: Dann füttere ich einfach weniger Futter. Doch das wäre ein Fehler. Denn dabei bleiben nicht nur die Kalorien, sondern auch wichtige Nährstoffe auf der Strecke.
Besonderheiten von Seniorfutter
Im Futter für Seniorenhunde sind auf die gleiche Futtermenge gerechnet weniger Kalorien enthalten.
Gleichzeitig ist der Gehalt an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen im Futter an den erhöhten Bedarf eines Hundeseniors angepasst. Der Bedarf steigt im Alter insbesondere für Vitamin E und die wasserlöslichen B-Vitamine an. Aber auch die Spurenelemente – unter anderem Zink – werden vermehrt benötigt.
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Gesundheitliche Einschränkungen im Alter
Folgen von Gelenkverschleiß und mangelnder Bewegung
Im Alter kommt es häufig zu Arthrose an den Gelenken oder Spondylosenbildung an der Wirbelsäule. Diese schmerzhaften Prozesse und der altersbedingte Verlust von Muskelmasse führen dazu, dass der Hund ruhiger wird und sich weniger bewegt.
Weniger Bewegung bedingt wiederum, dass der ohnehin schon etwas träge gewordene Darm noch langsamer arbeitet. Gerne kommt es bei Seniorenhunden daher zu vermehrten Verdauungsproblemen wie Verstopfung, Blähungen oder Durchfall.
Zahnprobleme und Mäkeligkeit
Schmerzhafte Zahnerkrankungen und der nachlassende Geruchs- und Geschmackssinn schlagen dem Senior zusätzlich auf den Appetit. Oft wird nur noch sehr mäkelig und langsam gefressen. Außerdem werden Entzündungen der Maulhöhle und Infekte durch die nachlassende Schutzwirkung des Immunsystems begünstigt.
Andere organische Erkrankungen im Alter
Neben den offensichtlichen Alterserscheinungen gibt es noch einige altersbedingte Einschränkungen, die von außen nicht oder nur schlecht zu erkennen sind. Ein häufiges Problem beim Senior ist eine fortschreitende Herzinsuffizienz. Verschiedene Herzerkrankungen können zu einer Schwächung des Herzens führen.
Obendrein sind Leber und Nieren des alten Hundes nicht mehr so belastbar. Daher kommt es eher zu Leber- oder Nierenerkrankungen. Bei diesen Erkrankungen sind zusätzlich individuell angepasste Diäten notwendig, um den Körper zu entlasten. Sprechen Sie in diesen Sonderfällen eine Futterumstellung unbedingt mit Ihrem Tierarzt oder einem Fachtierarzt für Ernährung ab.
Wann sollte ich meinem Hund kein Seniorenfutter geben?
Manche Erkrankungen führen zu einem deutlich erhöhten Energiebedarf. Bei diesen Hunden ist ein Futter für den Seniorenhund nicht oder nur eingeschränkt angebracht. Im Krankheitsfall sollte eine Umstellung auf eine Diät oder ein Futter für ältere Hunde immer mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Infografik zur altersgerechten Fütterung
Futter für Seniorenhunde: Leicht verdaulich und eiweißreduziert
Um den Verdauungstrakt, Leber und Nieren nicht unnötig zu belasten, sollten nur leicht verdauliche Futterkomponenten gewählt werden. Dies sind unter anderem hochwertige Eiweißquellen, wie Muskelfleisch, Ei und Milcheiweiß. Auch gekochte und verarbeitete Kohlenhydrate oder Fette sind schnelle Energielieferanten für den Hundesenior.
Viele Fertigfuttermittel und selbst-gekochte Rationen – insbesondere Barf-Rationen – enthalten einen hohen Anteil an Protein. Für den Senior ist eine bedarfsdeckende, nicht übermäßige Eiweißversorgung sehr wichtig.
Bindegewebsreiche Tierprodukte, wie Innereien, sollten in einem Futter für Seniorenhunde hingegen gar nicht oder nur in geringer Menge enthalten sein. Diese lassen sich im Magen-Darm-Trakt nur schwer verdauen, bleiben lange im Darm liegen und belasten Leber und Nieren durch ihre Abbauprodukte stärker.
Welche Nährstoffe sollten im Futter für Seniorenhunde enthalten sein?
Da Ihr alternder Hund für manche Nährstoffe einen erhöhten Bedarf hat, enthalten Futter für Seniorenhunde diese in größerer Menge.
Einem ausgewogenen Alleinfutter für ältere Hunde sollten Sie daher – ohne vorherige Absprache mit dem Tierarzt – keine zusätzlichen Nährstoffe hinzufügen. Denn je nach Vitamin oder Mineralstoff kann auch eine Überversorgung zu gesundheitlichen Problemen führen.
In Spezialfutter für ältere Hunde sind oftmals die folgenden Bestandteile hervorgehoben:
Ballaststoffe und Präbiotika
Der Darm eines Seniors neigt zu vermehrter Trägheit. Ein erhöhter Anteil an Ballaststoffen in einem Futter für Seniorenhunde unterstützt eine gesunde Darmmotilität und dient gleichzeitig als Sattmacher.
Schnell fermentierbare Fasern, die Präbiotika, dienen den guten Darmbakterien als Nahrung und können somit den Erhalt einer gesunden Darmflora unterstützen.
Zink
Zink ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Unter anderem wird es bei der Fettverdauung und dem Kohlenhydrat-Stoffwechsel benötigt. Außerdem trägt Zink zum Erhalt eines gesunden und normalen Haut- und Haarwachstum bei.
Unverzichtbar ist Zink zudem für das Immunsystem und den Vitamin-A-Stoffwechsel.
B-Vitamine
Eine erhöhte Wasserausscheidung bei einer verminderten Filterleistung der Niere führt zu einer vermehrten Ausscheidung der wasserlöslichen B-Vitamine. Um diese Verluste vorbeugend auszugleichen, enthalten Futter für Seniorenhunde eine höhere Menge an B-Vitaminen.
Die B-Vitamine tragen unter anderem zu einer natürlichen Funktion des Immunsystems und des Energiestoffwechsels bei. Außerdem sind sie wichtig für die Funktion des Nervensystems. Vitamin B8, Biotin genannt, ist eines der wichtigsten Vitamine für den Haut- und Haarstoffwechsel.
Essenzielle Fettsäuren
Als essenziell werden Fettsäuren bezeichnet, die der Körper nicht selbst bilden kann. Omega-6-Fettsäuren sind hauptsächlich in pflanzlichen Ölen, Omega-3 dagegen besonders konzentriert in Fischöl enthalten.
Zu den Omega-3-Fettsäuren zählen unter anderem EPA und DHA. Diese essenziellen Fettsäuren tragen zu einer gesunden Funktion des Herzens und einem normalen Blutdruck bei. DHA trägt zusätzlich zu einer normalen Funktion der Nervenzellen und des Sehvermögens bei.
Durch ihre entzündungshemmende Wirkung können die Omega-3-Fettsäuren zur Unterstützung bei arthrotischen Erkrankungen eingesetzt werden.
Auch die Haut und das Haarkleid leiden unter den Alterungsprozessen. Ein hoher Gehalt an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im Futter für Seniorenhunde unterstützt die natürliche Hautbarriere und hilft bei der Aufrechterhaltung eines dichten und glänzenden Felles.
Warum sollte Futter für ältere Hunde Phosphatarm sein?
Futter für Seniorenhunde sind vorsorglich phosphatreduziert, um die Nieren zu entlasten. Denn eine zu hohe Versorgung mit Phosphat führt insbesondere bei einer nachlassenden Filterleistung der Niere zu einer Überlastung des Körpers.
Phosphat wird dann nicht mehr ausreichend ausgeschieden und es kann zu Kristallablagerungen in den Nieren kommen. Die Nieren werden zusätzlich geschädigt und die Filterleistung lässt weiter nach.
Darf ich meinem Senior noch Leckerlis geben?
Ja, Sie dürfen Ihren Liebling auch im Alter mit Leckereien belohnen. Dabei gibt es allerdings ein paar Punkte zu beachten, damit es ihm weiterhin gut geht:
Übermäßiges Füttern von Leckerlis oder Essen vom Tisch führt durch die hohe Kalorienzufuhr zu Übergewicht. Achten Sie daher auf eine reduzierte und kontrollierte Menge.
Welche Hundesnacks sollte ich meinem Senior geben?
Leckerlis mit Zucker oder einem hohen Kohlenhydratanteil sollten nicht verwendet werden. Genauso sind bindegewebsreiche Kauartikel, wie Schweineohren oder Ochsenziemer, eher ungeeignet.
Reine Fleischleckerlis, zum Beispiel Trockenfleisch, sind besser geeignet als getrocknete Lunge oder andere Organe. Jedoch sollten auch die Fleischstückchen aufgrund ihres hohen Protein- und Phosphatgehaltes nicht übermäßig verfüttert werden.
Welche alternativen Leckerlis kann ich verfüttern?
Gut eignen sich zum Beispiel verschiedene Gemüsesorten in Würfelform. Bitte achten Sie dabei auf die für den Hund geeigneten Gemüsesorten. Obst sollten wegen des hohen Zuckeranteils nur in kleinen Mengen verwendet werden.
Natürlich können Sie auch einen Teil der abgewogenen Tagesration Futters für Seniorenhunde als Belohnung für zwischendurch nutzen. Ebenso sind Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit für viele Hunde als Belohnung einsetzbar.
Wie unterstütze ich meinen Seniorenhund zusätzlich?
Jeder Hund altert auf seine eigene Weise. Die Anzeichen der Altersschwäche sind dabei unterschiedlich ausgeprägt. Neben der Wahl des geeigneten Futters für Seniorenhunde können Sie Ihrem vierbeinigen Senior noch auf andere Weise unterstützen.
Viel trinken
Im Alter ist die Wasseraufnahme oftmals reduziert. Weichen Sie Trockenfutter daher mit etwas mehr Wasser auf oder füttern Sie häufiger mal Nassfutter. Warmes Wasser über der Ration erhöht die Akzeptanz des Futters und kann den Appetit anregen.
Gerade im Sommer ist eine höhere Wasseraufnahme besonders wichtig. Versuchen Sie doch mal die zusätzliche Gabe von selbstgemachtem Hundeeis. Natürlich mit seniorengerechten Zutaten.
Futter für Seniorenhunde zerkleinern oder einweichen
Zahnprobleme können Schmerzen verursachen. Erleichtern Sie Ihrem Hund das Kauen, indem Sie weicheres Futter wählen, das Trockenfutter mit Wasser aufquellen lassen oder größere Stücke zerkleinern.
Erhöhter Zugang zum Futter
Manche Senioren haben zudem Gelenkprobleme und beugen sich nur ungern zum Futternapf hinunter. Versuchen Sie, Ihren Hund aus einer erhöhten Position zu füttern. Fürs Erste tun es ein paar dicke Bücher unter der Schüssel, doch langfristig bietet sich ein höhenverstellbarer Napfständer an.
Was mache ich, wenn es meinem Senior nicht mehr schmeckt?
Die im Alter reduzierten Geruchs- und Geschmackssinne schlagen auf den Appetit. Sie als Besitzer haben dann das Gefühl, Ihrem Senior schmeckt sein Futter nicht mehr. Auch chronische Zahnschmerzen beim Kauen können den Appetit mindern. Gegen Letzteres hilft oftmals eine Zahnbehandlung beim Tierarzt.
Doch wie steigern Sie den generellen Appetit? Das Futter anzuwärmen oder zu pürieren, fördert die Geruchsbildung und der Senior bekommt wieder mehr Lust auf sein Futter. Peppen Sie die Mahlzeit für den hartnäckigen Mäkler mit etwas Fleischbrühe, Leber, Bierhefe oder Joghurt auf.
Fazit: Welches Futter für Seniorenhunde wähle ich nun?
Ein Futter für Seniorenhunde sollte leicht verdaulich, nährstoffreich und kalorienarm sein. Die enthaltenen Eiweißquellen müssen hochwertig sein. Phosphatreduzierte Ernährung und viel Flüssigkeit unterstützen die Gesundheit der Organe.
Hunden, die an bestimmten Krankheiten, Untergewicht oder Übergewicht leiden, kann ein speziell auf sie abgestimmtes Futter helfen, ihre Beschwerden zu mindern. Sprechen Sie bei Fragen zu geeigneten Diäten mit Ihrem Tierarzt.
Quellen:
- Claudia Rade: Zwischen Diätetik und functional food. Ernährungskonzepte für alte Hunde und Katzen, Kleintiermedizin 5 (2018), S. 216-220
- Annette Liesegang: Futter für den Senior: Worauf ist zu achten?, Hunde 9 (2013), S. 10-11 (Online-Version)
- Claudia Rade: Ernährung von Hunde- und Katzen-Senioren. Lebensqualität verbessern mit dem richtigen Futter, Team konkret 3 (2014), S. 13-14
- J.-M. Vandeweerd et al.: Systematic Review of Efficacy of Nutraceuticals to Alleviate Clinical Signs of Osteoarthritis. Journal of Veterinary Internal Medicine 26:3 (2012), S. 448-456 (Online-Version)
Lebensmittel, die Hunde nicht essen dürfen
Nicht alle Lebensmittel, die wir Menschen bedenkenlos essen können, sind auch gut für unsere Hunde. Manchmal sind schon kleinste kleine Mengen giftig, während es bei anderen auf die Dauer der Gabe oder die Zubereitung des Lebensmittels ankommt. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die schädlichen und die ungefährlichen Nahrungsmittel für Ihren Hund.
Hundekekse backen: Rezepte und Tipps
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