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Arthrose beim Hund: Ursachen, Symptome & Behandlung
Arthrose beim Hund: Ursachen, Symptome & Behandlung
Zuletzt geändert 20/06/2025
10 min
Ihr Hund steht aus dem Körbchen auf und bewegt sich auf einmal ganz steifoder lahmt sogar? Eine halbe Stunde später jagt er aber schon wieder einer Katze hinterher, als wäre nichts gewesen? Dann könnte eine Arthrose beim Hund der Grund für die Beschwerden sein. Lesen Sie im folgenden Artikel alles Wissenswerte zu diesem Thema.
Wirklich gefährlich ist Arthrose beim Hund nicht. Der Abbau des Gelenkknorpels bereitet Ihrer Fellnase allerdings andauernde und starke Schmerzen und schränkt ihre Bewegungsfähigkeit ein. Deshalb sollten Sie eine Arthrose beim Hund nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Symptome: An diesen Anzeichen kann man Arthrose beim Hund erkennen
Bei der Arthrose handelt es sich um einen schleichenden Prozess. Anfangs bemerkt der Hundebesitzer meist eine gewisse Steifheit nach längeren Ruhephasen. Nach einer gewissen Zeit lassen diese Symptome nach und der Hund läuft sich sozusagen ein.
Oft sind die Anzeichen einer Arthrose beim Hund aber eher versteckt: Der Hund bleibt beim Spazierengehenstehen oder dreht wieder um. Andere Hunde wollen plötzlich nicht mehr ins Auto springen oder lecken vermehrt an einer einzelnen Gliedmaße.
Folgen für Muskeln und Gelenke
Infolge der Schmerzen, die die Arthrose verursacht, versucht der Hund, Belastungen zu vermeiden. Daraufhin nimmt die Muskelmasse an der betroffenen Gliedmaße ab und andere Gliedmaßen werden vermehrt beansprucht.
Außerdem nehmen die Beschwerden aufgrund der Schwächung der Muskulatur weiter zu, da noch mehr Belastung auf den Gelenken liegt. Auf Dauer tritt eine Verdickung des Gelenks auf.
Diagnose: Wie lässt sich Arthrose beim Hund festellen?
Der Verdacht auf Arthrose beim Hund ergibt sich durch die klinischen Symptome, den Vorbericht des Besitzers sowie Alter und Rasse. Der Tierarzt führt eine Lahmheitsuntersuchung durch und beurteilt dabei unter anderem die Laufbewegungen des Hundes. So ist meist schon zu erahnen, welches Gelenk betroffen ist.
So läuft die Untersuchung beim Tierarzt ab
Um andere Ursachen für die Gelenkschmerzen bei Ihrem Hund auszuschließen und den Schweregrad der Arthrose einzuschätzen, kommen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz. Diese können sein:
Die letzten drei Untersuchungsmethoden erfordern beim Hund eine Narkose. Schrecken Sie im Zweifelsfall nicht davor zurück. Denn unter Umständen können Ihr Tierarzt und Sie Ihrem Hund nur so helfen.
Behandlung: Was hilft wirtklich bei Arthrose beim Hund?
Leider lässt sich Arthrose beim Hund nicht heilen. Das Ziel einer Behandlung besteht daher darin, die Schmerzen des Hundes zu lindern und das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen. Auslöser wie Fehlstellungen, Gelenksverletzungen oder Brüche versorgt der Veterinär zum Beispiel operativ.
Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose
Weiterhin kann er folgende Maßnahmen ergreifen:
Medikamente: Es stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, um die Schmerzen und die Entzündung im Gelenk zu behandeln. Je nach Schweregrad der Erkrankung entscheidet der Tierarzt, welche Medikamente und Schmerzmittel bei Ihrem Hund sinnvoll sind.
Gewichtsabnahme: Denn Übergewicht belastet die Gelenke Ihres Hundes zusätzlich.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten: Je nach Schwere der Arthrose profitiert Ihr Hund eventuell auch von Bestrahlung oder einer Stoßwellentherapie. Des Weiteren sind möglicherweise chirurgische Maßnahmen wie die Versteifung des Gelenks oder ein künstlicher Gelenkersatz nötig.
Je nach Verlauf erfordert die Behandlung der Arthrose beim Hund immer wieder Anpassungen. Hier ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Ihrem Tierarzt besonders wichtig.
Hausmittel: Hilft Wärme oder Kälte bei Arthrose?
Sowohl Wärme- als auch Kältebehandlungen können bei Arthrose sinnvoll sein. Kühlende Auflagen und Kühlmatten helfen, akute Schmerzen und Entzündungen zu lindern, während eine Wärmflasche, Thermodecke bzw. eine Rotlichtlampe Verspannungen löst und die Durchblutung fördert.
Soll ein Hund mit Arthrose viel laufen?
Ein auf seine Bedürfnisse angepasstes Bewegungsprogramm unterstützt das Wohlbefinden Ihres Hundes. In Sachen Spaziergänge gilt: Lieber mehrere kurze Gassirunden als ausgedehnte Wanderungen. Regelmäßige leichte Bewegung, wie zum Beispiel beim Hundeschwimmen, erhält die Beweglichkeit des Gelenks und fördert den Muskelaufbau bei Ihrem Hund.
Darüber hinaus ist Physiotherapie empfehlenswert. Die gezielte Bewegung und das Training mindern Verspannungen und helfen dem Hund beim Aufbau der Muskulatur.
Was darf ein Hund mit Arthrose nicht fressen?
Die Ernährung hat ebenfalls Einfluss auf die Gesundheit Ihres Hundes. Daher kann die Umstellung auf ein geeignetes Diätfuttermittel Teil der Therapie sein, um zum Beispiel die Gewichtsabnahme zu unterstützen.
Grundsätzlich ist es ratsam, Futter mit hohem Kohlenhydratanteil wie Zucker und/ oder Getreide zu meiden. Statt rotem Fleisch in großen Mengen sollten Sie Ihrem Liebling lieber helles Geflügelfleisch wie Huhn oder Pute geben. Zusätzlich können Sie, nach Absprache mit Ihrem Tierarzt, etwas Lachsöl ins Futter mischen: Es enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die die Gelenkgesundheit unterstützen können.
Hinweis: Die Wahl eines geeigneten Diätfuttermittels kann die natürlichen Körperfunktionen Ihres Hundes unterstützen. Bitte beachten Sie aber, dass Diätfuttermittel Krankheiten weder heilen noch verhindern können. Die richtige Ernährung Ihres Hundes sollten Sie außerdem immer mit Ihrem Tierarzt absprechen. Spezielle Diätfuttermittel finden Sie im Onlineshop von zooplus:
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen für Arthrose beim Hund?
Heilen lässt sich Arthrose beim Hund leider nicht. Mit der richtigen Kombination aus Medikamenten, Ernährung und Bewegung können Sie das Fortschreiten der Arthrose aber zumindest verlangsamen. Wichtig ist hierbei ein frühzeitiger Beginn der Behandlung. Oberstes Ziel ist es, die Lebensqualität Ihres Hundes zu erhalten und die Schmerzen bestmöglich zu lindern.
Wie lange kann ein Hund mit Arthrose leben?
Die Arthrose selbst hat keine Auswirkungen auf die Lebenserwartung des Hundes. Ein erkrankter Hund kann also genauso alt werden wie ein gesunder Artgenosse. Allerdings sollte eine geeignete Behandlung durchgeführt werden, um dem Tier seine Schmerzen zu nehmen.
Ursachen: Wie kommt es zur Erkrankung?
Arthrose kann an einem oder mehreren Gelenken der Gliedmaßen oder der Wirbelsäule auftreten. Meist betrifft dies Gelenke mit besonders hoher Belastung. Hierzu zählen Knie-, Ellbogen, Hüft- und Schultergelenk.
In welchem Alter bekommen Hunde Arthrose?
Arthrose tritt bei Hunden jeden Alters auf. Ältere Hunde – gerade mit Altersschwäche – sind aber öfter betroffen.
Besonders häufig erkranken Rassen mit genetisch bedingten Gelenkerkrankungen wie der Ellenbogen- oder Hüftgelenksdysplasie. Aber auch kleine Rassen bleiben nicht verschont.
Mögliche Gründe für den Verschleiß des Gelenkknorpels
Für eine Arthrose beim Hund gibt es viele verschiedene Ursachen:
Überbelastung oder Fehlbelastungen durch Sport, Arbeit oder Übergewicht
Traumata wie Zerrungen, Verstauchungen oder Knochenbrüche
Fehlstellungen oder Fehlbildungen der Gliedmaßen wie bei der Hüftgelenksdysplasie
Exkurs: Aufbau eines Hundegelenks
Um besser zu verstehen, wie die Arthrose beim Hund zu einer Veränderung der Gelenke führt, ist es wichtig, den Aufbau eines Gelenkes zu kennen.
So sieht ein gesundes Gelenk aus
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei oder mehreren Knochen. Diese Knochen passen genau auf- beziehungsweise ineinander und sind an den Enden mit einer Knorpelschicht überzogen. Gelenkknorpel hat besondere Eigenschaften. Er ist sehr fest, reagiert aber elastisch auf Druck und Biegung. Der Knorpel sorgt dafür, dass die Gelenkflächen reibungslos aufeinander passen, und er puffert Stöße ab.
Zur Fixierung des Gelenks ist es von einer Gelenkkapsel umgeben. Diese Kapsel ist innen mit der Synovialmembran ausgekleidet. Von dieser Membran wird wiederum die Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) produziert. Das Gelenk wird zum einen geschmiert und zum anderen mit wichtigen Nährstoffen versorgt.
Was passiert bei einer Arthrose?
Eine Arthrose beim Hund ist zuallererst eine Erkrankung des Gelenkknorpels. Durch die oben erwähnten Ursachen kommt es zur Überbelastung und Beschädigung des Knorpels. Er verliert an Elastizität und beginnt sich abzureiben und / oder an der Oberfläche einzureißen. Der Knorpel wird immer dünner und rauer. Da der Gelenkknorpel seine Pufferfähigkeit einbüßt, müssen Stöße nun von der Gelenkkapsel abgefangen werden. Das zieht eine Verdickung und Versteifung der Gelenkkapsel nach sich.
Zusätzlich wird die Synovialmembran gereizt. Die Produktion der Gelenkflüssigkeit verändert oder vermindert sich. Deren Schmierfähigkeit nimmt ab und die Reibung im Gelenk nimmt noch einmal zu. Durch die veränderte Zusammensetzung stehen nicht mehr ausreichend Nährstoffe für die Reparatur und den Aufbau des Gelenkknorpels zur Verfügung.
Der unterhalb des Knorpels liegende Knochen erweitert daraufhin seine zu belastende Fläche und beginnt mit der Produktion knöcherner Zubildungen (Exostosen). Sie können nach außen, aber auch in den Gelenkspalt hinein ragen und dort scheuern. Der Knorpel wird weiter beschädigt und abgebaut. Außerdem ist das Knochengewebe im Gegensatz zum Knorpel schmerzempfindlich. Die Mehrbelastung des Knochens führt demzufolge zu starken Schmerzen.
Vorbeugen: Wie vermeide ich Arthrose beim Hund?
Sie können einer Arthrose bei Ihrem Hund bereits im Welpenalter entgegenwirken. An oberster Stelle steht hier die Vermeidung von Übergewicht.
Außerdem sollte Ihr kleiner Vierbeiner eine bedarfsgerechte Welpenernährung mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Aminosäuren erhalten. Sie unterstützen das natürliche Wachstum. Achten Sie bei der Wahl des Hundes zudem möglichst darauf, dass die Elterntiere nicht von häufig vorkommenden Gelenkerkrankungen betroffen sind.
So schützen Sie Ihren Hund vor Gelenkproblemen
Damit die Gelenke sich im Wachstum gut entwickeln, sollten Sie eine zu starke Belastung vermeiden. Ständiges Treppensteigen, In-oder-aus-dem-Auto-Springen und ausgedehnte Spaziergänge sind im Wachstum nicht angebracht. Kürzere, dafür aber häufigere, Spaziergänge eignen sich besser – übrigens auch für ältere Hunde.
Fazit: Wann sollte man einen Hund mit Arthrose einschläfern?
Grundsätzlich gilt: Solange der betroffene Hund dank einer geeigneten Therapie ein schmerzfreies Leben führen kann, muss er nicht eingeschläfert werden. Die Erkrankung ist zwar nicht heilbar, aber mit der richtigen Kombination aus angepasster Ernährung, moderater Bewegung und ausgewählten Medikamenten gut in den Griff zu bekommen. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine fortschreitende Gelenkerkrankung, bei der sich der Knorpel immer weiter zurückbildet und dadurch die Schmerzen und die Bewegungseinschränkungen mit der Zeit immer stärker werden. Erst wenn die Behandlung nicht (mehr) anschlägt und der Hund sehr leidet, sollte im Endstadium über eine Einschläferung als letzte Lösung nachgedacht werden.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dient nur zu Informationszwecken und ist nicht als Ersatz für eine professionelle tierärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung gedacht. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der Gesundheit Ihres Haustieres haben, wenden Sie sich bitte immer an einen zugelassenen Tierarzt.
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