Mein Hund stinkt: Ursachen & Tipps Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Hund baden

Ein pflegendes Bad kann gegen stinkendes Fell beim Hund helfen.

Jeder Hund hat seinen ganz eigenen Geruch. Was aber, wenn der Geruch aus dem Maul oder aus dem Fell unerträglich wird und Sie empfinden, dass Ihr Hund stinkt? Welche Ursachen der Gestank haben kann und was dagegen hilft, lesen Sie hier.

Wie viel Gestank bei Hunden ist normal?

Es ist völlig normal, dass Hunde ab und zu mehr riechen als sonst. Solche Geruchsschwankungen können Sie vor allem mit dem Gassi gehen und dem Wetter in Verbindung bringen.

Wenn es mehr regnet und Ihr Hund deshalb öfter durch Pfützen und Schlamm läuft, ist es logisch, dass er danach nach nassem Hund riecht.

Wenn der Gestank jedoch nicht aufhört oder Ihr Hund andere ungewöhnliche Anzeichen zeigt (z.B. Fieber), sollten Sie darauf reagieren.

Hund stinkt: Wann sollte ich zum Tierarzt?

Wenn Ihr Hund stinkt und Sie dies darauf zurückführen können, dass er sich im Dreck gewälzt hat, ist ein Besuch beim Tierarzt natürlich nicht notwendig – ein Bad wäre hier angemessener.

Grundsätzlich ist es aber immer ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, sobald Ihr Hund Anzeichen einer Krankheit zeigt. Je schneller Sie jetzt handeln, desto eher können Sie den Geruch beseitigen und Ihrem Hund helfen.

Hund stinkt wegen Regenwetter
Regenwetter führt schnell zu einem stinkenden Hund.

Ursachen: Warum stinkt mein Hund?

Dass Ihr Hund stinkt, kann verschiedene Gründe haben. Um üble Gerüche erfolgreich zu bekämpfen, sollten Sie zunächst der Ursache auf den Grund gehen, um auch ernsthafte Krankheiten auszuschließen.

Der häufigste Grund, warum das Fell eines Hundes stinkt, ist folgender: Er hat sich in Schmutz oder Kot gewälzt. Viele Hunde tun dies regelmäßig im Sinne einer sexuellen Ausstrahlung. Sie parfümieren sich quasi mit dem Gestank, um für andere Hunde attraktiver zu sein.

Krankheiten können Ursache für stinkendes Fell beim Hund sein

Daneben können aber auch ernsthafte Gründe hinter stinkendem Fell liegen. Das wären zum Beispiel entzündliche Hautkrankheiten. Hier spielen vor allem Infektionen mit Bakterien, Parasiten oder Hautpilz eine Rolle.

Interessanterweise können auch Erkrankungen der inneren Organe zu stinkender Haut bei Hunden führen. Dazu gehört zum Beispiel eine Niereninsuffizienz oder Diabetes mellitus, die den Stoffwechsel Ihres Hundes beeinträchtigen.

Infolgedessen sondert der Körper Ihres Hundes übelriechende Gerüche über die Hautporen ab.

Mundgeruch bei Hunden kann durch verschiedene Auslöser entstehen und macht sich vor allem durch einen Gestank nach Schwefel bemerkbar.

Weit vorne liegen das Fressen von Kot und Zahnprobleme wie Zahnstein und Zahnfleischentzündungen (Gingivitis). Aber auch das Fressen von minderwertigem Futter mit hohen Zuckeranteilen kann eine Ursache für Mundgeruch beim Hund sein.

Mon chien sent mauvais de la gueule.
PHOTO Le tartre peut donner mauvaise haleine à votre chien.

Die häufigste Ursache für übelriechende Hundeohren ist eine Ohrenentzündung. Oft ist dies das Ergebnis einer Infektion mit Ohrmilben.

Die Analdrüsen Ihres Hundes befinden sich auf der rechten und linken Seite des Anus. Wenn Sie von hier aus einen starken Geruch wahrnehmen können, sind die Analdrüsen Ihres Hundes möglicherweise entzündet.

Ein weiteres Anzeichen dafür ist, wenn Ihr Hund mit dem Hintern über den Boden rutscht.

Tipps und Tricks: Was kann ich tun, wenn mein Hund stinkt?

Ob Krankheit ja oder nein – die folgenden Tipps können Ihnen helfen, den Gestank Ihres Hundes wieder loszuwerden oder wenigstens zu lindern.

Hinweis: Liegt bei Ihrem Hund tatsächlich eine Krankheit vor, sollten Sie diese Maßnahmen jedoch zunächst durch Ihren Tierarzt abklären lassen.

1. Stinkenden Hund baden

Das erste Mittel gegen stinkendes Fell ist natürlich ein pflegendes Bad. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie im Artikel „Wie bade ich meinen Hund richtig?“.

2. Bei Mundgeruch Zähne putzen

Wenn Ihr Hund aus dem Maul stinkt, können Sie den Geruch durch richtige Zahnpflege und Zähneputzen ein wenig verringern.

Hinweis: Nehmen Sie starken Mundgeruch bei Ihrem Hund ernst! Bei schweren Zahnproblemen wie Zahnstein hilft nur eine professionelle Reinigung und Zahnsteinentfernung beim Tierarzt!

3. Die richtige Ohrpflege

Wenn Sie versuchen, die Ohren Ihres Hundes mit Ohrenstäbchen zu reinigen, können Sie den Schmutz und die ursächlichen Milben rasch weiter ins Innere des Ohrs schieben und die Situation noch verschlimmern.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie sich zuvor über die richtige Ohrpflege beim Hund informieren und dafür vorgesehene Hilfsmittel verwenden!

4. Ausgewogene Ernährung

Damit Ihr Hund nicht stinkt, ist auch die richtige Ernährung mit hochwertigem Hundefutter wichtig.

5. Regelmäßige Fellpflege

Besonders bei langhaarigen Hunderassen ist es sinnvoll, das Fell regelmäßig mit einer speziellen Hundebürste auszukämmen. Auf diese Weise können Sie auch Schmutz- und Geruchspartikel aus dem Haar lösen, was zu einem besseren Geruch Ihres Hundes beiträgt.

Hausmittel gegen stinkende Hunde

Die Haut von Hunden ist sehr empfindlich und kann auf reizende Stoffe mit Hautirritationen reagieren. Tragen Sie daher auf keinen Fall Parfüm oder Deodorant aus der Drogerie auf Ihren Hund auf.

Neben Hausmitteln wie Babypuder oder Kokosöl gibt es aber auch spezielle Hundeparfüms, die wenig reizende Substanzen enthalten sollen. Da der Geruch jedoch ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation Ihres Hundes mit anderen Hunden ist, ist es ratsam, keine fremden Duftstoffe auf Ihren Hund aufzutragen.


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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