Ursachen: Wie kommt es zur Erkrankung?
Die Hauptursachen einer Analdrüsenentzündung beim Hund sind eine Verstopfung der Ausführungsgänge sowie eine Veränderung der Sekretproduktion in den Analdrüsen:
Mögliche Gründe für eine Verstopfung der Ausführungsgänge sind langanhaltender Durchfall (z.B. ernährungsbedingt oder infektiös) oder auch ungepflegtes, sehr dicht gewachsenes Fell.
In selteneren Fällen spielen jedoch auch Entzündungen anderer Nachbarorgane der Analdrüsen oder tumoröse Veränderungen durch Raumforderung und Einengung der Ausführungsgänge eine Rolle.
Analbeutelkarzinome sind jedoch eher seltene Tumore des Hundes, die überwiegend bei alten Hunden vorkommen. Zu den häufigsten Ursachen einer Veränderung der Sekretproduktion in den Analdrüsen gehören hormonelle Erkrankungen sowie allergische Reaktionen.
Läuft das in den Analdrüsen gebildete Sekret nur noch teilweise oder sogar gar nicht mehr ab, staut es sich bis in die Analbeutel zurück. Die Folge ist eine steigende Größenzunahme der Drüsen, welche nach und nach zu Schmerzen in der Region führt.
Besiedeln dann auch noch viele Bakterien das Sekret, entsteht eine Analdrüsenentzündung. Häufig handelt es sich dabei um Bakterien der normalen Hautflora des Hundes oder fäkale Bakterien. In den meisten Abstrichen werden Escherichia coli, Streptokokken, Clostridien und Proteus nachgewiesen.
Auf Grund der Tatsache, dass eine Entzündung zu einer gesteigerten Sekretproduktion führt, handelt es sich bei dieser Erkrankung häufig um einen Teufelskreis. Der Druck auf die Analbeutel steigt immer weiter an und bedingt ab einem gewissen Schwellenwert die Ausbildung von Analbeutelrissen sowie Fisteln (Verbindungen in andere Organe oder nach außen). Dies führt unter Umständen dazu, dass die Bakterien weiter aufsteigen und andere Organe infizieren.
Exkurs: Was sind die Analdrüsen überhaupt?
Die sogenannten Analbeutel (Sinus paranales) sind etwa erbsengroße Drüsen beim Rüden und der Hündin. Sie befinden sich links und rechts des Rektums. Das gebildete Sekret spielt durch seine Duftstoffe eine zentrale Rolle im Sexualverhalten sowie während der Reviermarkierung.
Steigt der Druck auf die Analbeutel beispielsweise durch Kotpressen, wird das Analdrüsensekret über die dazugehörigen Ausführungsgänge nach außen transportiert. Das Sekret besitzt einen sehr unangenehmen, stechenden Geruch und zeigt sich als dünnflüssige, leicht gelbliche Flüssigkeit mit eventuellen bräunlichen Anteilen.