{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/zahnfleischentzuendung-beim-hund","title":"Zahnfleischentzündung beim Hund (Gingivitis): Ursachen, Symptome & Behandlung","mag_id":213964,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Können Sie den Mundgeruch Ihres Hundes nicht mehr ertragen? Dann ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Denn auch eine Zahnfleischentzündung beim Hund (Gingivitis) kann zu Mundgeruch führen. Wie es dazu kommt und wie Sie die Gingivitis bei Ihrem Liebling wieder loswerden, verrät Ihnen dieser Artikel.
Welche Hunde können an einer Zahnfleischentzündung erkranken?
Allgemein kann jeder Hund eine Gingivitis entwickeln – unabhängig von der Rasse, dem Geschlecht oder Alter. Dennoch neigen besonders kleine Hunderassen sowie alte Hunde zu dieser Zahnerkrankung.
Symptome: Welche Anzeichen treten bei einer Zahnfleischentzündung beim Hund auf?
Das Zahnfleisch kann sich an nur einer Stelle (lokal) oder weitläufig entzünden. Typischerweise ist es dann gerötet, geschwollen und schmerzhaft. Häufig zeigen die betroffenen Hunde nur wenige Anzeichen.
Ist das Zahnfleisch jedoch stark entzündet, können Sie folgende Symptome bei Ihrem Liebling beobachten:
Weitet sich die Entzündung auf nahe liegende Strukturen aus, droht eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparats. In diesem Fall kann es auch dazu kommen, dass sich ein Zahn lockert und ausfällt. Gelangen die Bakterien über die Blutbahn in innere Organe, kann dort schlimmstenfalls sogar eine gefährliche Entzündung der Herzklappen oder Nieren entstehen.
Dieser Jack Russel Terrier leidet unter einer starken Zahnfleischentzündung und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates).
Diagnose: Wie erkennt der Tierarzt Probleme mit dem Zahnfleisch?
Um einen Blick auf das Maul Ihres Vierbeiners werfen zu können, zieht der Tierarzt die Lefzen zur Seite. Von hier aus kann er die äußere und teilweise untere Seite der vorderen Zähne begutachten.
So läuft die Untersuchung ab
Vermutet er einen schlechten Zustand der Backenzähne oder kooperiert Ihr Hund nicht, muss der Tierarzt Ihren Hund nun in Narkose legen. Nur so kann er die gesamte Maulhöhle überblicken und, falls nötig, nach der Zahnuntersuchung eine Zahnreinigung durchführen.
Davor prüft er jedoch den Zustand des Zahnfleischs mittels einer Sonde. Zusätzlich führt er eine Röntgenuntersuchung durch, um auch den gesamten knöchernen Kiefer beurteilen zu können.
Behandlung: Was tun bei Zahnfleischentzündung beim Hund?
Um die Zahnfleischentzündung beim Hund lindern zu können, muss der Tierarzt eine Zahnreinigung durchführen. Diese erfolgt in der Regel bereits im Anschluss an die Zahnuntersuchung. So kann sich Ihr Hund eine weitere stressige und risikoreiche Narkose sparen.
Während der Zahnbehandlung entfernt er mithilfe spezieller Geräte den Zahnstein von der Zahnoberfläche sowie zwischen den engen Zahnzwischenräumen. Abhängig vom Schweregrad verabreicht der Tierarzt Ihrem Hund außerdem Medikamente wie Schmerzmittel und Antibiotika. Letztere sollen vor allem eine schwere bakterielle Infektion verhindern.
Welche Salbe wirkt gegen Zahnfleischentzündung beim Hund?
Um die Zahnfleischentzündung zu behandlen, stehen darüber hinaus antiseptische bzw. entzündungshemmende Salben zur Verfügung. Ein solches Gel enthält zum Beispiel den Wirkstoff Chlorhexidin, der Bakterien in der Maulhöhle bekämpft und die Bildung von Zahnbelag verringert.
Wie stoppt man eine Zahnfleischentzündung beim Hund?
Was hilft bei Zahnfleischentzündung? Um die Symptome zu lindern, können Sie auf verschiedene bewährte Hausmittel zurückgreifen. Bedenken Sie dabei allerdings: Hausmittel und homöopathische Mittel haben ihre Grenzen und ersetzen keinesfalls den Besuch beim Tierarzt. Um die Wartezeit bis zum Tierarzttermin zu überbrücken, können Sie folgende Tipps ausprobieren.
Kompressen mit kaltem Kamillentee wirken entzündungshemmend.
Kokosöl wird auf das Zahnfleisch aufgetragen und reduziert Bakterien.
Gesunde Snacks wie Äpfel und Karotten unterstützen die mechanische Zahnreinigung.
Was füttern bei Zahnfleischentzündung beim Hund?
Hat der Hund Schmerzen beim Fressen, sollten Sie ihm weiches Futter anbieten, das sich leichter kauen und schlucken lässt. Nassfutter sowie gekochtesGemüse und Reis können Ihren Liebling in diesem Fall zur Nahrungsaufnahme animieren. Darüber hinaus ist spezielles Hundefutter erhältlich, das die Zahngesundheit Ihres Vierbeiners unterstützt.
Wie lautet die Prognose?
Kontrollieren Sie regelmäßig die Zahngesundheit Ihres Hundes, können Sie einer Zahnfleischentzündung beim Hund frühzeitig entgegenwirken und so Schlimmeres verhindern. Ist das Zahnfleisch weitläufig entzündet und sind bereits andere Strukturen betroffen, können sich die Bakterien aber im gesamten Körper ausbreiten und so lebensbedrohlich sein.
Ursachen: Was sind die Auslöser einer Zahnfleischentzündung beim Hund?
Spezialisten nennen das Zahnfleisch auch Gingiva. Ist sie entzündet, bezeichnen sie dies als Gingivitis. Meistens entzündet sich das Zahnfleisch, wenn der darunterliegende Zahn erkrankt ist.
Ein häufiger Auslöser hierfür sind Zahnbelag und Zahnstein. Diese entstehen, wenn sich Futterreste und Bakterien an der Zahnoberfläche ablagern.
Vorbeugung: So schützen Sie Ihren Hund vor einer Zahnfleischentzündung
Die beste Waffe gegen eine Zahnfleischentzündung beim Hund ist die richtige Maulhygiene! Regelmäßiges Zähneputzen sowie Kontrollbesuche beim Tierarzt verringern das Risiko von Zahnstein und dementsprechend auch einer Gingivitis. Ob spezielle Hundesnacks, Kauknochen & Co ebenfalls eine positive Wirkung auf die Zahngesundheit Ihres Hundes haben, erfahren Sie in unserem Artikel Zahnpflege beim Hund.
Fazit: Wie kann ich Zahnschmerzen bei meinem Hund lindern?
Vermuten Sie, dass Ihr Hund Schmerzen hat, ist dies immer ein Grund für einen Tierarztbesuch. Zahnschmerzen und eine schmerzhafte Zahnfleischentzündung können dazu führen, dass Ihr Hund weniger frisst und insbesondere hartes Trockenfutter verweigert. Mit Hausmitteln wie Kokosöl und Kompressen aus kaltem Kamillentee verschaffen Sie Ihrem Liebling kurzfristig Linderung – ein Ersatz für den Besuch in der Tierarztpraxis sind sie aber nicht.
Noch mehr spannende Infos über die Zahngesundheit Ihres Hundes
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dient nur zu Informationszwecken und ist nicht als Ersatz für eine professionelle tierärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung gedacht. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der Gesundheit Ihres Haustieres haben, wenden Sie sich bitte immer an einen zugelassenen Tierarzt.
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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