Zahnwechsel beim Hund
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Welpen sind zuckersüß und halten das neue Zuhause ordentlich auf Trab – und das besonders, wenn die ersten Milchzähne durchbrechen. Wir erklären, was Sie als neuer Hundebesitzer über das Thema Zahnwechsel beim Hund wissen sollten und wie Sie diese schmerzhafte Phase für Ihren Welpen so angenehm wie möglich gestalten können.
Inhaltsübersicht
Anzeichen: Wie äußert sich der Zahnwechsel beim Hund?
Hunde zeigen während des Zahnwechsels ähnliche Symptome wie Menschen. So reagieren viele Welpen währenddessen schmerzhaft oder verspüren einen Druck oder Juckreiz in der Zahngegend.
Um diese Störfaktoren zu lindern, kauen sie häufig an harten oder kühlen Gegenständen (z.B. Eisenstangen, Wurzeln oder Ästen). Nicht selten kommt es vor, dass Welpen in dieser anstrengenden Zeit zahlreiche Möbel oder Wandleisten zerstören.
Neben dem gesteigerten Kauverhalten schlafen die Welpen außerdem schlechter oder fressen nur ungerne Trockenfutter. Ist das Zahnfleisch entzündet, kann sich das Allgemeinverhalten zudem verschlechtern. In selteneren Fällen leiden Welpen unter anderem auch unter Beschwerden wie Durchfall oder schwereren Komplikationen.
Tipps und Tricks: So helfen Sie Ihrem Hund durch den Zahnwechsel
Ausfallende Milchzähne können ganz schön nerven. Deshalb versuchen Hunde den Zahnwechsel zu beschleunigen, indem sie lange Zeit auf der betroffenen Zahnstelle herumbeißen.
Damit Ihr Mobiliar nicht unter dem Zahnwechsel Ihres Welpens leidet und Ihr Welpe so schmerzfrei wie möglich durch diese Phase kommt, können Sie folgende hilfreiche Kniffe anwenden:
- Weichen Sie Trockenfutter mit Wasser ein oder verfüttern Sie extra weiches Welpenfutter.
- Bieten Sie Ihrem Hund eine Möglichkeit zum Kauen an (z.B. spezielles Kauspielzeug für Hunde)
- Frieren Sie Futter oder Kauspielzeug ein oder legen Sie dieses für einige Zeit in den Kühlschrank.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr (z.B. Kalzium).
Achtung: Geben Sie Ihrem Hund keine Mittel, die zum Zahnwechsel bei Menschen zugelassen sind. Diese können für Ihren Hund giftig sein und bei einer Überdosierung sogar tödliche Folgen haben.
Lassen Sie Ihren Junghund nach dem Zahnwechsel von einem Tierarzt untersuchen. Dies ist wichtig, um Zahnfehlstellungen oder Fehlstellungen des Kiefers auszuschließen. Bei kleinen Rassen ist dies keine Seltenheit. Erkennt der Tierarzt das Problem frühzeitig, kann er es meist gut behandeln.
Wann beginnt der Zahnwechsel beim Hund?
Ab einem Alter von etwa vier bis sechs Monaten kommt es dazu, dass die ersten Milchzähne ausfallen. Sie machen Platz für die bleibenden Zähne, die dem Hund ein Leben lang erhalten bleiben – sofern sie im Alter nicht ausfallen. Nach etwa drei Monaten und viel Kauerei ist der Zahnwechsel abgeschlossen.
Das Hundegebiss: Wann bricht welcher Zahn durch?
Wie auch wir Menschen bekommen Hunde zunächst Milchzähne, bevor sich ihr bleibendes Gebiss entwickelt:
Das Milchgebiss
In jungen Hundejahren besteht das Gebiss aus nicht-bleibenden Milchzähnen. Diese verliert der Hund während des Zahnwechsels. Die Milchzähne erkennen Sie an der typischen, blau-weißen Farbe. Im Vergleich zu den bleibenden Zähnen sind sie außerdem schmaler, spitzer und besitzen eine lilienförmige Krone.
Das Milchgebiss entwickelt sich zwischen der dritten Lebenswoche und dem sechsten Lebensmonat:
3-4 Lebenswoche | Durchbruch der Milchschneidezähne |
1-2 Lebensmonat | Heranwachsen der Milchschneidezähne |
2-3 Lebensmonat | Auseinanderwachsen der Milchschneidezähne |
3-4 Lebensmonat | Abnutzung der Milchschneidezähne-Lappen |
4-5 Lebensmonat | Wechsel der Milchschneidezähne |
5-6 Lebensmonat | Wechsel der Milchhakenzähne |
Das bleibende Hundegebiss
Im Durchschnitt besitzen erwachsende Hunde ein Gebiss aus 42 bleibenden Zähnen. Nur im hohen Alter oder infolge von Unfällen fallen sie vereinzelt aus.
Kurz nach dem Zahnwechsel beim Hund sind die bleibenden Zähne von sogenannten Lappen überzogen, die im Laufe der Zeit durch Abrieb verschwinden. Diese Abnutzungserscheinungen können Ihnen übrigens dabei helfen, das Alter Ihres Hundes zu schätzen.
Noch mehr spannende Infos über die Zähne
Quellen:
- Baumgartner, Walter: Klinische Propädeutik der Haus- und Heimtiere, 2014 (DOI: 10.1055/b-0035-124250)
- gesundheitszentrum-fuer-kleintiere-luedinghausen.de
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