Impulskontrolle
Beim Antijagdtraining geht es immer auch um Impulskontrolle. Schließlich muss der Hund lernen, seinen Jagdimpuls zu widerstehen. Doch dieses kontrollierte Verhalten widerspricht seiner tierischen Natur und führt naturgemäß zunächst einmal zu Frust. Impulskontrolle heißt also auch, dass der Hund fähig ist, Frust auszuhalten.
Und wie alles andere auch, lernt er die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung nur, wenn sich dieser Weg als lohnenswert erweist. So muss zum Beispiel ein Hund, der impulsiv an jedem Besucher hochspringt, lernen, dass dies der falsche Weg ist, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Erst wenn er sich brav hinsetzt, wird er von seinem Menschen beachtet und gelobt.
Ähnlich funktioniert es auch beim Antijagdtraining. Nur wenn der Hund zeigt, dass er seine Impulse beherrschen kann, darf er auf eine Belohnung hoffen. Jagt er der Beute nicht einfach hinterher, sondern meldet diese zunächst und wartet geduldig auf das Kommando seiner Bezugsperson, wird sein Mensch ihn loben und ihn gemäß seiner Anlagen belohnen.
Eine gute Übung zur Impulskontrolle ist es, wenn Sie Ihren Hund durch das Kommando „Platz“ zunächst ablegen lassen und dann einen Dummy werfen. Springt er auf, ohne Ihr nächstes Kommando abzuwarten, ignorieren Sie ihn. Wenn er es hingegen schafft, geduldig abzuwarten und erst auf Ihr Kommando „Such“ aufspringt und den Dummy holt, belohnen Sie ihn ausgiebig.
Natürlich wird diese Übung nur Erfolg haben, wenn Ihr Hund entspannt und ruhig ist. Ein Hund, der aufgeregt hin- und herläuft und dessen Stresspegel sichtbar erhöht ist, wird sich auf ein solches Training kaum einlassen können.
In diesem Fall sollte sich Ihr Hund erst einmal austoben dürfen. Gehen Sie mit ihm joggen, spielen Sie mit ihm im Garten oder lassen Sie ihn neben Ihrem Fahrrad herlaufen. Erst wenn Ihr Hund körperlich ausgelastet ist und sein Bewegungsbedürfnis wieder im Normalbereich ist, wird er sich auf Ihre Übung zur Impulskontrolle einlassen.