Katzenhalter vs Hundehalter

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Das alte Klischee des Katzen- oder Hundemenschen passt schon lange nicht mehr. Was stimmt ist, dass Katzen und Hunde denkbar unterschiedlich in ihren Eigenschaften und Anforderungen sind. Zu entscheiden, welche der beiden Tierarten das bessere Haustier ist, ist kaum möglich. Doch welches Tier passt besser zu Ihrer Familie: Hund oder Katze? Wie sieht der Alltag eines Hundehalters aus, wie das tägliche Leben eines Katzenhalters?

Ursprung der Hunde- und Katzenhaltung

Hunde werden oft auch als die „besten Freunde des Menschen“ bezeichnet. Und das sind sie schon seit sehr langer Zeit! Auch, wenn sich die Forscher über den genauen Zeitpunkt der Domestikation des Hundes streiten, ist eines sicher: Als unsere Vorfahren sesshaft wurden, nahm die Entwicklung vom wilden Wolf zum zahmen Hund ihren Lauf. Vor etwa 35.000 bis 10.000 Jahren näherten sich wilde Wölfe menschlichen Siedlungen. Müll und Nahrungsreste waren ein großer Anreiz, menschliche Nähe zu suchen. Später wurden zahmere Wölfe gezielt gehalten und gezüchtet. Sie wurden für die Jagd, als Zugtier und Beschützer genutzt und entwickelten sich schließlich zu Begleiter und Freund des Menschen.

Auch Katzen schlossen sich den Menschen freiwillig an. Die Vorratskammern und Speichern mit wimmelndem Ungeziefer und Kleinnagern waren ein Paradies für die Fellnasen. Waren sie zuerst nicht gerne gesehen, wurden sie schnell zu nützlichen Vernichtern von Mäusen und anderen Schädlingen. Die älteste Katzenmumie ist 9.500 Jahre alt und stammt aus Zypern und auch im alten Ägypten waren Katzen beliebte Haustiere. Im Gegensatz zur gemeinsamen Zeit von Mensch und Hund ist dies aber im wahrsten Sinne des Wortes ein „Katzensprung“.

hund oder katze

Erziehung von Hunden und Katzen

Katzenerziehung

„Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“. In diesem Zitat des Schriftstellers Kurt Tucholsky steckt ein Quäntchen Wahrheit. Katzen sind von Natur aus unabhängig. Sie gehen alleine auf die Jagd und sind sie es gewohnt, auf eigenen Beinen zu stehen. Im Gegensatz zu Hunden sind Katzen nämlich „solitäre Jäger“. Auch, wenn sie sich in bestimmten Situationen zu losen Gemeinschaften zusammenfinden, jagen und leben sie vorwiegend alleine. Schließlich ist die Beute der Katze so klein, dass sie sich bei einer gemeinsamen Jagt kaum zwischen mehreren Individuen aufteilen ließe. Schließen sich Katzen doch zu lockeren Gemeinschaften zusammen, gibt es darum keine festgelegte Rangordnung. Wer die Oberhand behält und wer nicht, ist in der Katzengemeinschaft von Zeit und Ort abhängig. Dieses Modell beeinflusst eine Katze auch, wenn sie sich einer Menschenfamilie anschließt.

Ihre Menschenfamilie wissen sie zu schätzen und genießen regelmäßige Streicheleinheiten. Sie schließen sich ihr aber nicht so unabdingbar an wie ein Hund. Denn Katzen wissen: Sie kommen auch alleine klar! Katzenhalter müssen bereit sein, ihrem Vierbeiner ein wenig Raum zu geben. Katzen wissen beispielsweise ganz genau, wann sie gestreichelt werden wollen – und wann nicht. Egal ob Hund oder Katze – beide Tierarten müssen bestimmte Grundregeln erlernen. Auch Katzen sind dazu fähig! Für sie gilt: Betteln bei Tisch gibt es nicht, das Geschäft wird im Katzenklo verrichtet.

Hundeerziehung

Hunde hingegen sind Rudeltiere. Ein Hund alleine überlebt selten in der freien Wildbahn. Die Rangordnung in einem Wolfsrudel ist absolut: Sie leben und jagen im Familienverband, jedes Gruppenmitglied hat feste Aufgaben und unterwirft sich einer festgelegten Hierarchie. Ein Hund sucht darum ein „Alpha-Tier“ in seiner Menschenfamilie. Dies spiegelt sich auch in der Rangordnung des Hundes in seiner Familie wieder. Wer einen Hund aufnimmt, sollte darum bereit sein, ihm Sicherheit zu vermitteln. Erziehung gehört dazu, für Hundeneulinge bietet sich eine Hundeschule an. Je nach Charakter und Rasse des Hundes kann dies Zeit und Energie erfordern!

Anforderungen an die Pflege

Lange galt das Klischee, dass Katzen pflegeleichte Tiere sind, die auch gerne alleine bleiben während der Mensch seinem Alltag nachgeht. Dies stimmt nur bedingt. Auch, wenn Katzen nicht rund um die Uhr beschäftigt werden müssen, sind sie doch Jäger und als diese auf eine reizvolle Umgebung und Abwechslung angewiesen: Kratzbäume, Kletter- und Versteckmöglichkeiten geben Ihrer Katze die Möglichkeit, sich auf katzengerechte Art und Weise auszutoben. Und auch der Kontakt mit dem Menschen gehört zu einem katzengerechten Leben! Eine Katze rund um die Uhr alleine zu lassen ist nicht richtig – auch dann nicht, wenn ein weiterer Artgenosse für Abwechslung sorgt. Dennoch sind Katzen relativ pflegeleicht, wenn man Haustiere wie einen Hund oder gar ein Pferd zum Vergleich heranzieht:

Hunde sind noch stärker auf ihre Menschenfamilie fixiert. Nur wenige Hunde bleiben stundenlang alleine und während Katzen ihr Geschäft problemlos in einer Katzentoilette verrichten, müssen Hunde regelmäßig ausgeführt werden. Je nach Hunderasse hat die Fellnase auch einen bestimmten Bewegungsdrang, liebt lange Spaziergänge oder stundenlange Spieleinheiten. Wer einen Hund in seine Familie aufnehmen möchte, sollte genug Zeit haben, diese Bedürfnisse zu befriedigen!

Die Entscheidung: Hund oder Katze?

Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Haustier, wie Hund oder Katze, ist nie leicht. Oft hilft es, die eigene Lebenssituation und den eigenen Alltag unter die Lupe zu nehmen: Wie groß ist Ihre Wohnung? Wie viel Zeit haben Sie, sich mit Ihrem Tier zu beschäftigen? Welcher Charakter sagt ihnen eher zu? Der der unabhängigen Katze oder Hund als Rudeltier ? Vielleicht helfen Ihnen auch unsere Rasseportraits und Artikel zur Katzen- und Hundehaltung weiter.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Entscheidung und alles Gute!

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Wenn wir jemanden lieben, wünschen wir uns natürlich, dass er glücklich ist – und tun gerne so einiges, um zum Glück desjenigen beizutragen. Das gilt natürlich auch im ganz besonderen Maß für die Liebe zu unseren felinen Fellfreunden auf vier Pfoten, mit denen wir das Leben teilen. Schließlich machen auch sie uns sehr glücklich. Zunächst mal können Sie sicher sein: Wenn Sie Ihrer geliebten Mitbewohner-Mieze ein artgerechtes Leben ermöglichen, das ihrem Wesen und ihren Bedürfnissen voll und ganz entspricht, tun Sie schon sehr viel dafür, dass Ihre geliebte Katze glücklich ist. Dazu gehört einerseits eine angemessene Beschäftigung mit entsprechendem Spielzeug, das auch der Intelligenz der jeweiligen Rasse beziehungsweise der Katze an sich entspricht. Auch sehr wichtig: Das hochwertige Futter. Außerdem braucht Ihre Katze zu ihrem Glück einen Kratzbaum, um ihre Krallen zu wetzen und ihr ganz individuelles Duftsignal setzen zu können, sowie einen oder mehrere zugluftgeschütze Rückzugsorte wie beispielsweise ein Katzenhäuschen. Je nach Rasse oder Wesen braucht die Katze mehr oder weniger Freigang. Und was die meisten Katzen zusätzlich sehr glücklich macht – Sie ahnen es schon: Ausgiebiges Schmusen! Wenn Sie Ihrer Katze all das geben, können Sie ziemlich stark davon ausgehen, dass es ihr gut geht. Damit Sie ganz sicher gehen können, dass Sie Ihre geliebte Mieze glücklich machen, haben wir kompetente Katzenflüsterer nach den untrüglichen Anzeichen des Katzenglücks gefragt. Und das sind ihre Antworten: