Dänisch Schwedischer Hofhund (Dansk Svensk Gardshund)

Verfasst von Natalie Decker
Dänisch Schwedischer Hofhund

Mit Fellfarbe und Muster erinnert ein Dänisch Schwedischer Hofhund an den Jack Russell Terrier.

Der Dänische Hofhund ist auch unter den Namen Dänisch Schwedischer Farmhund, Dänisch Schwedischer Bauernhund, Dansk Svensk Gardshund oder einfach kurz Dansky bekannt. Früher befreite er als fleißiger Gebrauchshund Höfe und Ställe von Mäusen und Ratten. Heute gilt das ehemalige Arbeitstier als pflegeleichter Familienhund, an dem auch Anfänger ihre Freude haben werden.

Aussehen des Dänischen Hofhunds: Klein und kompakt

Optisch erinnert der Dansky an den Jack Russell Terrier oder den Foxterrier. Sein hartes, kurzes, glattes Fell ist überwiegend weiß. Darauf sind Flecken und Abzeichen. Bei manchen Exemplaren ist eine Tüpfelung in Braun, Schwarz, Loh oder Beige zu sehen.

Wie groß wird ein Dansky?

Rüden erreichen eine Größe von 34 bis 37 Zentimeter, Hündinnen sind 32 bis 35 Zentimeter groß. Laut Rassestandard ist kein bestimmtes Körpergewicht für die Dansky-Hunderasse festgelegt. Typischerweise wiegen Hunde dieser Rasse zwischen sieben und zwölf Kilogramm.

Der Körperbau des kleinen Skandinaviers ist kompakt und eher rechteckig. Der Kopf wirkt im Verhältnis zum Körper recht klein und hat eine leicht dreieckige Form.

Die freundlichen Augen des Dänisch Schwedischen Hofhunds sind mittelgroß und dunkel. Gemäß offizieller Rassebeschreibung sind seine Ohren rosen- oder knopfförmig. Der Hals ist kräftig und gebogen, die Brust breit und tief, mit deutlich ausgeprägter Rippenwölbung. Typischerweise wird die Rute gerade oder mit leichter Kurve getragen.

Dänisch Schwedischer Hofhund Aussehen
Mit seinem treuen Hundeblick erobert der Dänische Hofhund immer mehr Herzen und erfreut sich steigender Beliebtheit.

Wesen und Charakter: Wie tickt ein Dänischer Hofhund?

Auch wenn der Dansky aufgrund seines Aussehens häufig mit dem bekannteren Jack Russell Terrier verwechselt wird – vom Wesen her haben beide Rassen wenig gemeinsam.

Tatsächlich ist der stämmige Dansk Svensk Gardshund näher mit den Pinschern als mit den Terriern verwandt. Daher wird diese Hunderasse von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) auch zur Gruppe 2 „Pinscher und Schnauzer“ gezählt.

Mäusefänger ohne übermäßigen Jagdtrieb

Anders als der Jack Russell Terrier hat ein Dänisch Schwedischer Hofhund keinen ausgeprägten Jagdtrieb. Früher wurde die Rasse auf skandinavischen Bauernhöfen gehalten, um dort Mäuse und Ratten zu fangen. An größerer Beute hat dieser Hund daher kein Interesse.

Noch heute buddelt der lebhafte, aufgeweckte Dansky gerne im Garten, wenn ihm der Duft eines Nagers in die Nase steigt. Draußen, etwa als sportlicher Begleiter beim Joggen oder Radfahren, zeigt er jedoch kein übermäßiges Jagdverhalten.

Wie reagiert ein Dänischer Hofhund Fremden gegenüber?

Eine weitere Aufgabe dieses Gebrauchshunds war es früher, Haus und Hof zu bewachen. Dementsprechend kündigt der Dänisch Schwedische Farmhund Besuch häufig mit Gebell an. Dabei kläfft er allerdings nicht und zeigt auch keine Aggression gegenüber Fremden.

Nervosität ist einem artgerecht gehaltenen Dansky-Hund ohnehin fremd. Selbst Lärm und ungewohnte Situationen machen dem selbstsicheren, charakterstarken Hund meist nur wenig aus.

Der Dänische Hofhund als Familienhund

Der anhängliche, kontaktfreudige Dänisch Schwedische Bauernhund sucht gerne die Nähe zu seinem zweibeinigen Rudel. Er gilt als idealer Familienhund, denn er ist freundlich, verspielt und umgänglich.

Streicheleinheiten genießt er sehr. Mit Kindern kommt der Dansk Svensk Gardshund bestens zurecht, sofern die Eltern ihrem Nachwuchs rechtzeitig den richtigen Umgang mit dem Vierbeiner beibringen.

Als aufmerksamer Farm- und Gesellschaftshund bindet sich der Dansky eng an seine Familie. Er hat einen starken Wunsch zu gefallen, was die Erziehung erleichtert. Daher ist ein Dänisch Schwedischer Farmhund auch für Anfänger empfehlenswert.

Allerdings sollten sich Hundeneulinge trotzdem Rat bei einem Hundetrainer holen oder eine Hundeschule besuchen. Denn Erziehungsfehler kann der clevere Dansk Svensk Gardshund ausnutzen, um sich eine höhere Position in der Rangordnung zu erschleichen.

Aktiv beim Hundesport

Dank seiner Intelligenz, seiner Auffassungsgabe und seiner Sensibilität lernt der Dänische Hofhund schnell. Er versteht meist problemlos, was sein Besitzer von ihm möchte und zeigt das erwünschte Verhalten.

Kleine Tricks, aber auch die Bewegungsabläufe verschiedener Hundesportarten wie Agility, Flyball oder Dogdance, eignet er sich rasch an.

Mit etwas Geduld und Training kann der menschenbezogene Dansky sogar lernen, einige Stunden am Tag alleine zu bleiben. Allzu lange sollte er aber nicht auf seine Familie verzichten müssen.

Kompatibel mit Katzen und anderen Hunden

Aufgrund seines wenig ausgeprägten Jagdtrieb kommt der Dänisch Schwedische Hofhund mit Katzen und anderen Haustieren normalerweise gut zurecht.

Da er wenig aggressiv ist und Streit meistens aus dem Weg geht, eignet sich dieser Hund auch für die Haltung im Rudel. Selbst mit als schwieriger geltenden Rassen hat der verträgliche Dansky in der Regel keine Probleme.

Dänisch Schwedischer Hofhund Bewegung
Der Dansky ist gerne draußen unterwegs und freut sich über ausgedehnte Gassirunden.

Um ein glückliches Hundeleben führen zu können, braucht der Dänisch Schwedische Hofhund engen Kontakt zu seiner Familie. Er liebt lange Spaziergänge in der Natur. Falls er in der Stadt gehalten wird, sollten deshalb regelmäßige Ausflüge ins Grüne eingeplant werden.

Platz zum Buddeln gesucht

Wie bereits erwähnt, betätigt sich der Dansky schon mal als „Gärtner“. Wenn er Mäuse oder Ratten in seinem Territorium wittert, gräbt er den Garten um und macht dabei auch vor Blumenbeeten nicht Halt.

Dieses Verhalten lässt sich jedoch meist problemlos abtrainieren. Allerdings sollte der Dänische Hofhund dann auf seinen ausgedehnten Gassirunden die Chance bekommen, seiner Buddelleidenschaft nachzugehen.

Der Dänische Hofhund ist zwar noch eine recht junge Hunderasse. Doch die Geschichte seiner Vorfahren reicht bis in die Wikingerzeit zurück. Die genetische Vielfalt bei der Zucht ist hoch, was dem Dansky eine robuste Gesundheit beschert.

Über rassetypische Krankheiten ist bisher wenig bekannt. Hin und wieder wird eine Femurkopfhalsnekrose beobachtet, auch als Calvé-Legg-Perthes-Krankheit bekannt. Diese Hüftgelenkserkrankung äußert sich durch eine einseitige Lahmheit und Schmerzen. Sie tritt vor allem bei kleinen Hunderassen auf. Betroffen sind in der Regel Junghunde zwischen drei und zehn Monaten.

Wie alt wird der Dansky?

Bei guter Pflege erreicht der Dansky ein hohes Alter. Die Lebenserwartung dieser Hunderasse liegt bei 12 bis 15 Jahren.

Wie andere Hunderassen auch braucht der Dänisch-Schwedische Farmhund eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Futter.

Manche Exemplare neigen dazu, ihre Mahlzeiten in hohem Tempo hinunterzuschlingen. Auch Leckerlis wie Pansen oder Rinderkopfhaut werden oftmals gierig verputzt. Daher sollten Herrchen und Frauchen bei der Fütterung vorsichtshalber ein Auge auf ihren Dansky werfen.

Geringer Pflegeaufwand beim Dänischen Hofhund

Das kurze Haarkleid des Dansky benötigt nur wenig Pflege. Gelegentliches Bürsten, insbesondere während des Fellwechsels, ist völlig ausreichend.

Gut zu wissen: Ein Pluspunkt dieser Rasse ist ihre Reinlichkeit. Den typischen Hundegeruch entwickeln Danskys normalerweise nicht.

Erst 2019 wurde der Dansk Svensk Gardshund von der FCI offiziell anerkannt. Die Rasse geht auf die kleinen, robusten Farm- und Bauernhunde zurück, die seit langer Zeit in Dänemark und im südlichen Schweden gehalten werden.

Dort hatten und haben sie die Aufgabe, den Hof zu bewachen und von Schädlingen wie Mäusen und Ratten zu befreien. Als zwischenzeitlich viele Gehöfte aufgegeben wurden, wäre diese alte skandinavische Hunderasse beinahe ausgestorben.

Dänischen Hundefreunden ist es zu verdanken, dass der Dänisch Schwedische Farmhund überlebt hat. Die Hundefans nutzten die letzten verbliebenen Exemplare, um eine Zucht aufzubauen – wobei viel Wert auf eine stabile Gesundheit und ein freundliches Wesen gelegt wurde.

Eine neue alte Hunderasse stellt sich vor

Im Jahr 1987 wurde der Gardshund schließlich als eigenständige Rasse in Schweden und Dänemark anerkannt. Bei der Welthundeausstellung in Kopenhagen 1989 wurde die Rasse der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Inzwischen gilt der Bestand dieser Hunderasse als gesichert. Außerhalb seiner skandinavischen Heimatländer ist der Dansky allerdings nicht sehr weit verbreitet.

Anschaffung: Was kostet ein Dänischer Hofhund?

Wer einen Dansky-Welpen kaufen möchte, muss in der Regel einen Züchter aufsuchen. In Tierheimen ist diese nicht sehr weit verbreitete Rasse nämlich eher selten anzutreffen.

Ein gesunder Dansky-Welpe aus seriöser Zucht mit allen Papieren kostet mindestens 1.200 Euro. Preise bis 2.500 Euro oder gar 3.000 Euro sind keine Seltenheit.

Hände weg von vermeintlichen Schnäppchen

Verlangt der Züchter deutlich weniger für seinen Welpen, sollten Interessenten hellhörig werden. Denn dann ist die Gefahr hoch, dass der Züchter eher auf Masse statt Klasse setzt – zum Leidwesen der Tiere.

Insbesondere bei vermeintlichen Internet-Schnäppchen ist höchste Vorsicht geboten. Die Welpen stammen häufig aus Inzucht oder sind nicht ausreichend sozialisiert. Dadurch können gesundheitliche Probleme und Verhaltensauffälligkeiten entstehen, die hohe Tierarztkosten nach sich ziehen.

Fazit: Passt ein Dansky zu Ihnen?

Wer einen kleinen Hund im begehrten Jack-Russell-Look sucht, ist mit dem Dänisch Schwedischen Hofhund gut beraten. Sein kaum vorhandener Jagdtrieb und seine leichte Erziehbarkeit machen den Dansky zu einem vorbildlichen Mitbewohner auf vier Pfoten – selbst für Hundeanfänger.

Steckbrief zum Dänisch Schwedischen Hofhund

Besonderheiten: Ursprünglich wurde der Dansk Svensk Gardshund als Hofhund in Skandinavien gehalten. Heute erfreut sich der ehemalige Gebrauchshund aufgrund seiner kompakten Größe und des unkomplizierten Wesens zunehmender Beliebtheit als Familienhund.
Charakter: aufgeweckt, lebhaft, menschenbezogen, intelligent, verspielt, anhänglich, kinderfreundlich, wachsam
Widerristhöhe: Rüden 34-37 cm, Hündinnen 32-35 cm
Gewicht: 7-12 kg
Fell: hart, glatt, kurz

weiße Grundfarbe mit braunen, schwarzen und/ oder beigen Flecken und Tupfen

Fellpflege: geringer Aufwand
Auslauf: braucht viel Beschäftigung und bewegt sich gern
Anfängerhund: ja
Bellen: bellt wenig
Lebenserwartung: 12-15 Jahre
Typische Krankheiten: robuste Rasse, keine bekannten Erbkrankheiten
Preis: ab 1.200 €
FCI-Gruppe: 2 „Pinscher und Schnauzer“
Bewegungsbedarf: mittel
Herkunft: südliches Schweden und Dänemark

Quellen:


Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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