{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/katze-erbricht","title":"Katze erbricht: Ursachen, Behandlung und Tipps","mag_id":104339,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
„Raschel“, „Würg“, „Flupp“: Ihre Samtpfote hat erbrochen und das leider nicht zum ersten Mal? Erfahren Sie hier, was die häufigsten Gründe dafür sind und ab wann Sie sich Sorgen machen sollten, wenn Ihre Katze erbricht.
Symptome: Mit welchen Anzeichen geht Erbrechen bei der Katze häufig einher?
Erbrechen ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Es tritt daher häufig mit anderen Erkrankungszeichen auf. Abhängig von der Ursache können folgende Begleiterscheinungen hinzukommen:
Spätestens wenn Ihr Stubentiger mehrfach hintereinander erbricht oder im Erbrochenen Blut erscheint, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Aus diagnostischen Gründen ist es jedoch wichtig, zwischen den Begriffen „Erbrechen“ und „Regurgitieren“ zu unterscheiden:
Erbricht Ihre Katze, ziehen sich ihre Bauchmuskeln aktiv zusammen. Damit würgt sie bereits verdauten Mageninhalt hervor.
Im Gegensatz dazu zeigt Ihre Katze im Falle des Regurgitierens eine passive Bauchpresse. Hierbei würgt Ihre Katze lediglich unverdautes Futter hervor, ohne Übelkeit zu verspüren. Regurgitiertes Futter besitzt im Gegensatz zu Erbrochenem daher eine unveränderte Konsistenz und einen nicht-säuerlichen Geruch.
Was macht der Tierarzt?
Da die Ursachen für Erbrechen bei der Katze vielfältig sein können, ist es wichtig, dass Sie Ihrem Tierarzt genaue Informationen über Ihre Katze geben. In der Regel führt Ihr Tierarzt während dieser Besitzerbefragung eine klinische Allgemeinuntersuchung durch.
Dabei überprüft er den aktuellen Gesundheitszustand Ihrer Katze. Ist sie stark dehydriert, verabreicht er ihr zudem Infusionen zur Stabilisation des Kreislaufs. Ist Ihre Katze stabil, kann Ihr Tierarzt weiterführende Untersuchungen durchführen.
Weiterführende Diagnostik
Standardmäßig führt der Tierarzt eine Blutuntersuchung durch. Denn die Anzahl der Entzündungszellen sowie die Leber- und Nierenparameter können wichtige Hinweise liefern. So deutet ein erhöhter Gehalt an eosinophilen Granulozyten auf eine Allergie oder einen Parasitenbefall hin.
Es ist auch möglich, dass Ihre Katze unter einer Futtermittelallergie leidet. Diese können Sie durch eine Eliminationsdiät (abrupter Wechsel des Futters über lange Zeit) oder spezifische Allergietests ausschließen.
Mittels bildgebender Verfahren (zum Beispiel Röntgen) kann Ihr Tierarzt darüber hinaus einen Blick auf die inneren Organe Ihrer Katze werfen. So kann er beispielsweise verschluckte Fremdkörper oder Tumoren auffinden.
Therapie: Was soll ich tun, wenn meine Katze kotzt?
Ihr Tierarzt wird Sie umfassend über die Behandlung informieren. Diese ist in der Regel zweigeteilt: Damit es Ihrer Katze kurzfristig wieder besser geht, bekommt sie unterstützende Maßnahmen. Um jedoch auch das ursächliche Grundleiden zu behandeln, ist zusätzlich eine spezifische Therapie notwendig.
1. Unterstützende Behandlung
Flüssigkeitstherapie und Gabe von Elektrolyten per Infusion oder Bolus
Das Erbrochene dieser Katze ist gelblich und damit ein Zeichen für enthaltene Gallenflüssigkeit.
Ursachen: Was sind Auslöser dafür, dass meine Katze erbricht?
Erbrechen bei Katzen (gr. Emesis, lat. Vomitus) ist keine klar definierte Erkrankung, sondern ein Reflex. Katzen erbrechen, wenn ein Reiz ihr Brechzentrum im Gehirn aktiviert.
Problematisch oder harmlos?
Dann kommt es dazu, dass sich die Muskulatur des Magens und des Zwerchfells sowie die Bauchmuskulatur unwillkürlich kontrahieren. Daraufhin entleert sich der Magen entgegengesetzt.
Erbrechen kann durch ein gesundheitliches Problem oder als harmloses „Reinigungsprogramm“ der Verdauung auftreten.
Erbrechen von Haarballen
Das natürliche Verhalten von Katzen führt dazu, dass sie Gras fressen. Dieses nutzen sie dazu, um einen natürlichen Würgereflex zum Säubern ihres Magens auszulösen und zum Beispiel Haarballen loszuwerden.
Da Wohnungskatzen keinen Zugang zum Garten haben, versuchen sie das Gras häufig durch Haare zu ersetzen. Daher ist es ratsam, ihr Katzengras zur Verfügung zu stellen.
Krankhafte Gründe für Erbrechen bei Katzen
Erbricht Ihre Katze, kann das aber auch ein Hinweis für eine Vielzahl an Krankheiten sein. Die folgenden Tabellen geben Ihnen einen Überblick – eingeteilt nach nicht-infektiösen und infektiösen Ursachen.
Um der Ursache auf den Grund zu gehen, kann ein genauerer Blick auf das Erbrochene hilfreich sein. Denn die Zusammensetzung und die Färbung können wertvolle Hinweise auf den Auslöser geben.
gelb oder grün: Sieht das Erbrochene gelb oder grünlich aus, ist womöglich Magensäure oder Galle beigemischt. Dies ist ein Hinweis dafür, dass der Magen leer ist. Mögliche Ursachen für das Erbrechen können in diesem Fall eine Entzündung oder eine Blockade im Magen-Darm-Bereich sein. Aber auch eine ernste Erkankung der Leber oder Bauchspeicheldrüse können infrage kommen. Insbesondere, wenn Ihre Katze täglich bzw. ständig gelbe Flüssigkeit spuckt, sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, um die Ursache abklären und behandeln zu lassen.
braun: Eine braune bzw. auffallend dunkle Färbung des Erbrochenen spricht für eine Blutbeimischung. Möglicherweise liegt eine Blutung im Verdauungstrakt vor: Das Blut gelangt in den Magen, gerinnt und wird zusammen mit dem Futterbrei hochgewürgt. Ursachen hierfür können Tumorerkrankungen und Darmgeschwüre sein.
rot: Frisches Blut im Erbrochenen erscheint als rote, hellrote, hellbraune oder rosafarbene Schlieren. Der Auslöser hierfür kann eine gefährliche Magenblutung oder eine Verletzung der Speiseröhre sein – etwa durch einen scharfkantigen Halm (Katzen-) Gras.
klare Flüssigkeit: Durchsichtiges Erbrochenes kann eine Art Vorbote für einen demnächst folgenden Haarballen sein. Insbesondere bei älteren Katzen kann aber auch eine ernsthafte Erkrankung wie eine Niereninsuffizienz oder eine Magen-Darm-Entzündung vorliegen.
weißer Schaum: Heller, zähflüssiger Schleim ohne Futterreste spricht dafür, dass der Magen der Katze leer ist. Harmlose Auslöser hierfür können Stress oder Reisekrankheit sein. Es könnte aber auch ein ernsthaftes gesundheitliches Problem wie eine Vergiftung vorliegen. Klarheit bringt ein Besuch beim Tierarzt.
unverdautes Futter: Spuckt die Katze ihr Futter nahezu unverdaut wieder aus, hat sie dieses möglicherweise nicht gut vertragen. Aber auch lebensgefährliche Ursachen wie ein Darmverschluss oder ein verschluckter Fremdkörper können dazu führen, dass die Katze ihr Futter unverdaut hochwürgt.
wurstförmig: Wurstförmige Gebilde, die viele Haare enthalten, sind in der Regel kein Grund zur Sorge. Die Katze hat sich erbrochen, um sich verschluckter Haare zu entledigen, die beim Putzen in den Magen gelangt sind.
Junge Katzen neigen schneller als Erwachsene dazu, infolge von Erbrechen einen Wassermangel zu erleiden.
Prognose: Wie sind die Heilungschancen, wenn meine Katze erbricht?
Die Prognose richtet sich immer nach der jeweiligen Ursache und dem Ausmaß der Erkrankung. In den meisten Fällen erbrechen Katzen, wenn sie etwas Verdorbenes gefressen haben oder unter einem Parasitenbefall leiden. Diese Ursachen sind in der Regel schnell beseitigt.
Dennoch können auch ernsthafte Erkrankungen hinter dem Symptom stecken. So können eine Krebserkrankung oder ein zu spät erkannter Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt für Ihre Katze lebensgefährlich sein. Unterschätzen Sie zudem niemals die Gefahr einesSchocks. Dieser kann durch lang andauerndes Erbrechen entstehen, bei dem Ihre Katze hohe Mengen an Elektrolyten und Flüssigkeit verliert.
Nachsorge: Was beruhigt den Magen der Katze nach dem Erbrechen?
Hat sich die Katze nur aufgrund einer leichten Magenverstimmung übergeben, so beruhigt sich die gereizte Magenschleimhaut am schnellsten durch eine kurze Fütterungspause. Frisches Wasser sollte Ihrer Mieze jedoch weiterhin zur freien Verfügung stehen. Unterstützend können Sie schwach aufgebrühten, erkalteten Kamillentee anbieten.
Wie lange sollte man eine Katze nicht füttern nach dem Erbrechen?
Allzu lange sollten Sie Ihre Katze nicht ohne Nahrung auskommen lassen. Bei milden Magenverstimmungen sollte schon nach einem Tag eine leichte Besserung eintreten, sodass Sie ihr Schonkost reichen können – beispielsweise gekochte, ungewürzte Hähnchenbrust ohne Knochen und Fettbestandteile. Ergänzend können Sie ihr gekochte, pürierte Karotten geben.
Vorbeugung: So können Sie Ihre Katze vor Erbrechen schützen
Aufgrund der vielen Möglichkeiten, die bei Katzen zu Erbrechen führen können, ist es natürlich nicht zu 100 Prozent möglich, die eigene Katze davor zu schützen.
Dennoch können Sie versuchen, ein paar der Ursachen mit diesen Tipps vorzubeugen:
Sorgen Sie in erster Linie dafür, dass Ihre Katze keinem Stress ausgesetzt ist.
Verhindern Sie einen Zugang zu giftigen Substanzen.
Lassen Sie Freigängerregelmäßig auf Parasiten untersuchen (etwa alle drei bis vier Monate).
Ist Ihre Katze bereits krank, sollten Sie sie von anderen im Haushalt lebenden Tieren fernhalten.
Katzenfutter sollten Sie vor Licht schützen und verschlossen lagern, um Kontaminationen oder Schadnager fernzuhalten.
Fazit: Wie oft ist es normal, dass eine Katze kotzt?
Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Wie oft sich eine Katze erbricht, ist abhängig von individuellen Faktoren wie ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und ihren Fressgewohnheiten. Sollte sich Ihre Mieze regelmäßig übergeben, d. h. mehrmals in der Woche, oder sogar häufig, also mehrmals täglich, sollten Sie dieses Symptom jedoch in jedem Fall ernst nehmen. Ihr Tierarzt kann der Ursache auf den Grund gehen und ggf. die zugrundeliegende Erkrankung behandeln.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dient nur zu Informationszwecken und ist nicht als Ersatz für eine professionelle tierärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung gedacht. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der Gesundheit Ihres Haustieres haben, wenden Sie sich bitte immer an einen zugelassenen Tierarzt.
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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