Magenschleimhautentzündung bei Katzen (Gastritis)

Magenschleimhautentzündung bei Katzen

Bewegt sich eine Katze deutlich weniger als normal, kann das unter anderem auf eine Magenschleimhautentzündung hindeuten.

Die Magenschleimhaut schützt den Magen vor der Magensäure, die wichtig für die Verdauung von Futter ist. Entzündet sich die Schleimhaut, ist das für Katzen nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich. Wie es zur Magenschleimhautentzündung bei Katzen kommt und welche Folgen sie hat, haben wir für Sie zusammengefasst.

Wie gefährlich ist eine Magenschleimhautentzündung bei Katzen?

Nicht behandelt führt eine Gastritis zu schmerzhaften Magengeschwüren (Ulzera). Frisst sich ein solches Geschwür durch die Magenwand oder trifft es ein großes Blutgefäß, kann Ihre Katze innerlich verbluten. Deshalb sollten Sie eine Entzündung der Magenschleimhaut ernst nehmen und frühzeitig von einem Tierarzt behandeln lassen.

Symptome: Wie äußert sich eine Magenschleimhautentzündung bei Katzen?

Grundsätzlich gibt es zwei Ausprägungen einer Magenschleimhautentzündung bei Katzen: Eine akute Gastritis tritt plötzlich auf, während eine chronische Gastritis langfristig verläuft.

Ist die gereizte Magenschleimhaut Ihrer Katze entzündet, können Sie in beiden Fällen die folgende Anzeichen beobachten:

  • Durch Appetitlosigkeit und Fressunlust nimmt Ihre Katze zunehmend ab.
  • Sie erbricht oder würgt vor kurzem aufgenommenes Futter oder gelben Schleim (Galle) hoch.
  • Hat Ihre Katze Schmerzen, knirscht sie mit den Zähnen oder sie lässt sich nicht mehr anfassen, insbesondere am Oberbauch.
  • Ihre Katze frisst viel Gras.
  • Sie speichelt stark, sodass sich an ihrem Maul ein heller Schaum bildet.
  • Ihre Katze schläft mehr und Freigänger gehen seltener nach draußen.
Katze mit Schaum vor Schnauze
Ein Zeichen für Übelkeit bei der Katze ist schaumiger Speichel.

Diagnose: Wie wird eine Gastritis bei Katzen erkannt?

Umso früher Sie Ihre Katze beim Tierarzt vorstellen, desto besser ist auch die Prognose. Denn mit Hilfe einer Ausschlussdiagnostik kann ein Tierarzt die zugrundeliegende Ursache meist sehr schnell herausfinden.

Um eine Magenschleimhautentzündung bei Katzen sowie ihre Ursachen sicher nachweisen zu können, sind einige der folgenden Diagnostika notwendig:

Ultraschall & Röntgen

Eine Ultraschalluntersuchung ermöglicht es dem Tierarzt, die Magenwand Ihrer Katze von außen zu begutachten und die Dicke der Magenwand zu messen. Ist sie verdickt, spricht dies dafür, dass Ihre Katze möglicherweise eine Magenschleimhautentzündung hat.

Zudem kann der Tierarzt mittels einer Röntgenuntersuchung Fremdkörper oder strukturelle Veränderungen im Magen sichtbar machen.

Untersuchung mit Ultraschall bei Katze
Im Ultraschall können Tierärzte die Wanddicke der Magenschleimhaut ausmessen.

Gastroskopie

Mittels eines Gastroskops, einem Schlauch mit einer Kamera, kann der Tierarzt die Magenschleimhaut Ihrer Katze von innen betrachten. Dabei achtet er darauf, ob die Schleimhaut gerötet ist oder sich bereits ein schmerzhaftes Magengeschwür (Ulkus) gebildet hat.

Biopsie

Die Zellen der Schleimhaut verraten vieles über die Gesundheit des Katzenmagens. Um diese für eine anschließende histologische Untersuchung zu gewinnen, entnimmt der Tierarzt Ihrer Katze unter Narkose eine Gewebeprobe.

Entzündungswerte

Ist der Magen Ihrer Katze entzündet, steigen die Entzündungswerte im Blut. Je nach Ursache der entzündlichen Magenerkrankung können auch andere Blutparameter sinken oder steigen. Dadurch kann der Tierarzt bei Katzen häufig auftretende Nierenerkrankungen oder Leberschäden aufspüren.

Ausschluss von Parasiten

Verschiedene Arten von Parasiten können die Schleimhaut schädigen und so zu einer Magenschleimhautentzündung bei Katzen führen. Um einen Parasitenbefall auszuschließen, ist es daher wichtig, dass Ihr Tierarzt Kotsammelproben mehrerer Tage untersucht.

Therapie: Wie wird eine Magenschleimhautentzündung bei der Katze behandelt?

Des Weiteren erfordert die Behandlung einer Gastritis neben einer gezielten Therapie auch unterstützende Maßnahmen, die die Beschwerden Ihrer Katze vorübergehend lindern.

Folgende Maßnahmen verbessern das Allgemeinbefinden Ihrer Samtpfote:

  • Schmerzmedikamente
  • Entzündungshemmer
  • Magenschutztabletten (Protonenpumpenhemmer)
  • Verzicht auf Nahrung (Nahrungskarenz) für sechs bis zwölf Stunden mit langfristiger Futterumstellung
  • gegebenenfalls die Gabe von Flüssigkeit (Infusion)

Um Ihren Tiger dauerhaft vor einer Gastritis zu schützen, müssen Sie in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt zusätzlich die zugrundeliegende Ursache bekämpfen. Dies können Sie zudem durch die Gabe von Wurmmitteln, speziellen Medikamenten oder Antibiotika gegen bakterielle Infektionen erreichen.

Leidet Ihre Katze unter einem Magentumor oder hat sie einen Fremdköper aufgenommen, muss der Arzt sie eventuell operieren.

Lesetipp: Haben Sie Probleme Ihrer Katze Tabletten zu verabreichen? Dann hilft Ihnen unser Ratgeber mit Tipps & Tricks.

Ursachen: Wie kommt es zu einer Magenschleimhautentzündung bei der Katze?

Der Magen steht mit vielen anderen Organen in Kontakt. Das bedeutet, dass Erkrankungen anderer Organsysteme auch den Magen schädigen können.

Damit Sie sich einen Überblick über die vielseitigen Gründe einer Gastritis bei Katzen verschaffen können, fasst die folgende Tabelle diese in infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen zusammen:

 

Infektiöse Ursachen

Nicht-infektiöse Ursachen

Parasiten wie …

Kokzidien,
Giardien,
Spulwürmer,
Magenwürmer (Ollulanose),
Haarwürmer (Capillaria putorii).

unverdauliche Fremdkörper (z.B. Fäden)
Leber- und Nierenschäden
Stress
Hormonelle Erkrankungen
Gifte und Medikamente (z.B. NSAID)
Bakterien (z.B. Salmonellen, Helicobacter) Fütterungsfehler (z.B. abrupter Futterwechsel, Futtermittelunverträglichkeit, verdorbenes Futter)
Viren Tumore des Magens

Vorsorge: So schützen Sie Ihre Katze vor einer Gastritis

Sie können einiges dazu beitragen, um eine Magenschleimhautentzündung bei der Katze zu vermeiden. Dazu zählen folgende prophylaktische Maßnahmen:

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Sollten Sie einmal das Futter wechseln, tun Sie dies über mehrere Wochen hinweg. Denn so kann sich der Magen an das neue Futter gewöhnen. Auch vielen Infektionserkrankungen können Sie vorbeugen, indem Sie Ihre Katze impfen lassen.

Darüber hinaus sollten Sie Stress, wann immer es geht, vermeiden. Denn dieser kann den Magen reizen und zu Entzündungen führen.

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