Hautkrebs bei Katzen: Symptome, Behandlung & Prognose Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Hautkrebs bei Katzen ist eine ernste Erkrankung, die verschiedene Tumorarten umfasst. Erfahren Sie, warum Früherkennung und eine gezielte Behandlung wichtig sind, um die Prognose von Hauttumoren bei Katzen zu verbessern.

Hautkrebs bei Katzen

Weiße Katzen haben ein besonders hohes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Ist Hautkrebs bei Katzen gefährlich?

Etwa ein Viertel aller Tumore bei Katzen betreffen die Haut oder das Unterhautgewebe. Fast drei Viertel aller Hauttumore bei Katzen sind bösartig (maligne) und erfordern eine frühzeitige tierärztliche Behandlung.

Welche Hauttumoren sind bei Katzen häufig?

Zu den häufigsten Hauttumoren bei Katzen gehören:

  • Basalzelltumore
  • Plattenepithelkarzinome
  • Mastzelltumore
  • Tumore mesenchymalen Ursprungs, etwa Fibrosarkom

Welche Katzen haben häufig Hautkrebs?

Im Prinzip kann sich bei jeder Katze ein Hauttumor bilden. Bestimmte Katzen haben jedoch ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken: So haben Katzen mit leichter oder völlig fehlender Hautpigmentierung im Gesicht ein erhöhtes Risiko, ein Plattenepithelkarzinom zu entwickeln.

Katze mit Hautkrebs an Nase © Berto / stock.adobe.com
Hautkrebs kommt bei der Katze häufig an der Nase vor.

Symptome: Wie sieht Hautkrebs bei Katzen aus?

Die Krankheitsanzeichen (Symptome) bei Hautkrebs richten sich nach der Krebsart und dem Stadium der Erkrankung. Zu den häufigsten Symptomen von Hautkrebs bei Katzen gehören:

  • eine oder mehrere Umfangsvermehrungen, wie Schwellung, Knoten oder Plaques, an Haut oder Schleimhaut
  • nicht heilende und entzündete Hautwunden
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Müdigkeit
  • gegebenenfalls Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen

Hat meine Katze Schmerzen bei einem Hauttumor?

Manche Hauttumoren führen bei Katzen auch zu Schmerzen. Im zooplus Magazin finden Sie die wichtigsten Anzeichen dafür, dass Ihre Katze Schmerzen haben könnte.

Wo treten Hauttumore bei Katzen besonders häufig auf?

Jeder Teil der Haut kann von Hautkrebs betroffen sein. Besonders häufig tritt Hautkrebs bei Katzen jedoch an den Augenlidern, im Maul, am Ohr oder an der Nase auf.

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Wenn Sie bei Ihrer Katze Anzeichen von Hautkrebs feststellen, ist ein frühzeitiger Besuch beim Tierarzt unerlässlich. Nur so kann er den Krebs weiter bestimmen und alles dafür tun, dass Ihre Katze die bestmögliche Prognose hat.

Diagnose: Wie wird ein Hauttumor bei Katzen erkannt?

Viele Hauttumore sind von außen sichtbar und lassen daher eine schnelle Einschätzung zu. Andere Hauttumore, insbesondere solche, die in inneren Organen auftreten, sind schwieriger zu erkennen.

Neben Bluttests bei der Katze gibt es verschiedene Methoden, um den Tumor zu lokalisieren und die Art des Krebses sowie das Stadium der Krankheit zu bestimmen:

  • Feinnadelaspiration: Die Feinnadelaspiration ist ein minimalinvasives und schnelles Probenahmeverfahren. Der Tierarzt kann die Probe dann unter dem Mikroskop untersuchen, um die Zellen zu bestimmen.
  • Biopsie: Bei einer Biopsie entnimmt der Tierarzt etwas Hautgewebe und analysiert es dann unter dem Mikroskop. Anhand der Zellart kann der Tierarzt die Krebsart bestimmen.
  • Bildgebende Verfahren: Um innere Tumore zu erkennen, kann der Tierarzt verschiedene bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Computertomographie (CT) durchführen.

Therapie: Wie wird Hautkrebs bei Katzen behandelt?

Bei vielen Hauttumoren ist eine alleinige Behandlung nicht ausreichend. In den meisten Fällen und je nach Art, Größe und Lage des Tumors ist eine Kombination der folgenden Behandlungsmaßnahmen erforderlich:

  • Operation (Entfernung des Tumors und des umliegenden Gewebes)
  • Chemotherapie
  • Strahlentherapie

Neben der kausalen Therapie ist auch eine unterstützende Therapie sinnvoll. Je nach Symptomatik können dies zum Beispiel entzündungshemmende Medikamente oder Schmerzmittel sein.

Was kostet die Hautkrebsbehandlung bei Katzen?

Die Kosten für die Behandlung von Hautkrebs bei Katzen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Behandlungsmethode und dem Ausmaß der Erkrankung.

Während eine Operation über 3.000 Euro kosten kann, variieren die Kosten für eine Strahlen- oder Chemotherapie pro Behandlungszyklus bis zu 5.000 Euro. Hinzu kommen weitere Kosten für unterstützende Medikamente oder diagnostische Maßnahmen.

Ursachen: Was sind Auslöser für Hautkrebs bei Katzen?

Es gibt verschiedene Krebsarten, die Hauttumore bei Katzen verursachen. Diese gliedern Tierärzte in die folgenden Gruppen ein.

Epitheliale Tumore

Epitheliale Tumore entwickeln sich aus den Epithelzellen der Haut. Diese bedecken die Haut von außen und kleiden auch Schleimhäute oder die Wände von inneren Organen und Drüsen aus. Tierärzte unterscheiden zwischen gutartigen und bösartigen epithelialen Hauttumoren.

Gründe für die Entstehung dieser Hauttumore bei Katzen können eine hohe UV-Exposition (Sonnenlicht) oder Virusinfektion etwa durch das Papillomavirus sein. Zu den häufigsten epithelialen Tumoren gehören Adenome, Adenokarzinome, Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome.

Mastzelltumoren

Mastzelltumore gehen von Mastzellen aus. Das sind weiße Blutkörperchen, die eine Rolle im Immunsystem spielen. Mastzelltumore können bei der Katze in der Haut (kutaner Mastzelltumor) und in inneren Organen (viszeraler Mastzelltumor) auftreten.

Auslösende Faktoren sind unter anderem:

  • die genetische Veranlagung der Katze,
  • Virusinfektionen und
  • Umweltfaktoren wie UV-Strahlung.

Mesenchymale Tumoren

Mesenchymale Tumore haben ihren Ursprung in den mesenchymalen Zelle. Aus diesen Zellen entstehen das Bindegewebe, Fett und Muskeln sowie die Knochen und Blutgefäße. Bekannte mesenchymale Hauttumore bei Katzen sind das Fibrosarkom, Lipom, Hämangiosarkom oder Osteosarkom.

Neben genetischen Faktoren und einer hohen Lichtexposition sind auch hormonelle Einflüsse mögliche Auslöser.

Prognose: Ist Hautkrebs bei Katzen heilbar?

Die Heilungschancen für Hautkrebs bei Katzen lassen sich nicht verallgemeinern. Der Grund dafür ist die große Anzahl unterschiedlicher Tumorarten. Auch Faktoren wie Lage, Größe und Vorhandensein von Metastasen spielen eine Rolle.

Wie lange leben Katzen mit Hautkrebs?

Ohne frühzeitige Behandlung können einige Hauttumore wie Plattenepithelkarzinome invasiv wachsen und schnell zum Tod führen. Andere Hauttumore haben eine bessere Prognose: So leben viele der betroffenen Katzen noch jahrelang und manchmal ist eine vollständige Heilung möglich.

Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Katze vor Hautkrebs

Mit den folgenden Tipps können Sie das Hautkrebsrisiko Ihrer Katze senken:

  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze (vor allem weiße Katzen) ausreichend Sonnenschutz hat und keinen Sonnenbrand entwickelt.
  • Kontrollieren Sie ab und zu die Haut Ihrer Katze.
  • Lassen Sie Ihre Katze regelmäßig von einem Tierarzt untersuchen.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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