{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/giardien-bei-katzen","title":"Giardien bei Katzen: Symptome, Behandlung & Übertragung auf den Menschen","mag_id":73311,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
Hat Ihre Katze wiederkehrende Durchfälle, könnten Giardien die Ursache sein. Vor allem für junge und geschwächte Tiere können die einzelligen Darmparasiten durchaus gefährlich werden. Was Sie über Giardien bei Katzen sonst noch wissen müssen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Mit Giardien bei Katzen ist nicht zu spaßen. Der wiederkehrende Durchfall verursacht vor allem bei Kitten und jungen Katzen erhebliche Flüssigkeitsverluste, die durchaus lebensbedrohlich sein können. Zudem sind Giardien auch für den Menschen ansteckend.
Krankheitszeichen: Welche Symptome zeigen Katzen mit Giardien?
Nicht jede Infektion mit Giardien (Giardiose) verursacht bei Katzen anschließend schwere Entzündungen im Darm. Wie ausgeprägt die Symptome letztlich sind, ist immer abhängig vom Immunstatus, dem Alter der Katze und von der aufgenommenen Menge an Giardien.
Daran können Sie erkennen, dass Ihre Katze Giardien hat
Eine Giardiose äußert sich, vor allem bei jungen Katzen, mit folgenden Symptomen:
Insbesondere junge Katzen, die sich mit Giardien infiziert haben, können an akutem oder chronischem Durchfall leiden. Der Kot erscheint hell und wässrig bis schleimig, mitunter finden sich Blutspuren darin. Auffällig ist oftmals auch der üble Geruch.
Gerade ältere Katzen zeigen hingegen häufig keinerlei Symptome einer Giardiose. Da sie die Erreger aber trotzdem ausscheiden, infizieren sie so möglicherweise andere Tiere oder auch ihre Besitzer.
Diagnose: Wie lassen sich Giardien bei Katzen nachweisen?
Grundsätzlich sollten Sie Ihre Katze immer einem Tierarzt vorstellen, wenn sie wiederholt oder über mehr als zwei bis drei Tage an Durchfall leidet. Auch unspezifische Symptome wie Abmagerung oder geminderten Appetit Ihrer Fellnase sollten Sie abklären lassen.
Kotprobe zum Tierarzt mitnehmen
Um eine schnelle Diagnose zu erhalten, bringen Sie zu Ihrem Tierarztbesuch am besten eine Sammelkotprobe mit. Diese sollte Kot von drei aufeinanderfolgenden Tagen enthalten. Die Katze scheidet die Giardien nicht kontinuierlich aus, deshalb müssen immer mehrere Proben untersucht werden.
Mittlerweile stehen für Tierarztpraxen Schnelltests zur Verfügung, um Giardien bei Katzen zu identifizieren. Innerhalb von zehn bis 15 Minuten ist dann das Ergebnis ablesbar.
Leben mehrere Tiere in einem Haushalt, müssen immer alle gegen Giardien behandelt werden.
Behandlung: Wie bekomme ich Giardien bei Katzen weg?
Ergibt die Untersuchung, dass es sich um eine Infektion mit Giardien bei Ihrer Katze handelt, stehen dem Veterinär verschiedene Medikamente zur Verfügung. Meist werden die Wirkstoffe Fenbendazol oder Metronidazol eingesetzt. Sie müssen die Medikamente über mehrere Tage oral verabreichen.
Da Giardien äußerst hartnäckig sind, erfolgt die Behandlung deshalb am besten in zwei Zyklen mit drei bis fünf Tagen Pause dazwischen. Danach muss unbedingt eine weitere Kotuntersuchung erfolgen. Sind die Parasiten schließlich eliminiert, ist die Therapie abgeschlossen.
Umgebung gründlich reinigen
Weiterhin gehört zur erfolgreichen Behandlung einer Giardiose auch immer die gründliche Reinigung der gesamten Umgebung der Katze. Handelsübliche Desinfektionsmittel wirken leider nicht gegen die Giardien-Zysten in der Umgebung. Es sind aber spezielle Mittel für die Entfernung von Giardien erhältlich. Sie sterben zudem durch Trockenheit oder Temperaturen über 60 Grad Celsius.
Hausmittel: Kann man eine Giardiose natürlich behandeln?
Verschiedene Pflanzen und Kräuter besitzen antiparasitäre Eigenschaften und können unterstützend eingesetzt werden, um den Giardienbefall zu behandeln. Mögliche pflanzliche Mittel sind beispielsweise Oregano- und Kokosöl sowie Olivenblattextrakt. Sprechen Sie die Anwendung solcher Hausmittel aber unbedingt mit Ihrem Tierarzt ab, da einige Pflanzen giftig für Katzen sein können.
Keine Option ist es abzuwarten, bis die Giardien von alleine weggehen. Denn die Infektion kann tödlich verlaufen – vor allem dann, wenn die betroffene Katze an Grund- oder Begleiterkrankungen leidet.
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen bei einer Giardiose?
Mit der richtigen Behandlung des Tieres und der Umgebung bekommen Sie die Giardien bei Ihrer Katze gut in den Griff. Leben noch weitere Tiere im Haushalt, sollten Sie prophylaktisch alle anderen Tiere ebenfalls behandeln. Sonst stecken sich Ihre Fellnasen immer wieder gegenseitig an.
Ursachen: Giardien bei Katzen – woher kommt das?
Giardia intestinalis ist ein, unter anderem auch bei Katzen, weltweit verbreiteter Darmparasit. Die Einzeller besiedeln den Dünndarm Ihrer Katze und lösen dadurch die typischen Symptome aus.
Durch Zweiteilung der sogenannten Trophozoiten im Dünndarm der Katze entstehen Giardien-Zysten. Diese scheidet die Katze anschließend mit dem Kot aus und infiziert so weitere Tiere. Auch außerhalb der Katze sind die Zysten sehr widerstandsfähig. Deshalb ist eine Übertragung auch über Oberflächen und kontaminierte Gegenstände möglich.
Wie übertragen sich Giardien von Katzen auf Menschen?
Die sogenannte Giardiasis zählt zu den Zoonosen, d. h. zu jenen Krankheiten, die zwischen Tier und Mensch übertragbar sind. Die Übertragung erfolgt auf fäkal-oralem Weg: Die infizierte Katze scheidet die Parasiten als Zysten mit dem Kot aus. Zur Ansteckung kommt es, wenn der Mensch den Erreger über den Mund aufnimmt. Das Ansteckungsrisiko ist allerdings eher gering. Am häufigsten sind Kinder betroffen.
Vorbeugen: Wie vermeide ich Giardien bei Katzen?
Folgende Maßnahmen sind sinnvoll, damit sich Ihre Fellnase nicht immer wieder neu infiziert:
Aufsammeln von Kot und Reinigung verschmutzter Oberflächen mit hoch erhitztem Wasser (über 60 Grad Celsius)
Fellpflege mit speziellen Shampoos (infektiöse Zysten könnten sich im Fell festsetzen und so zu immer neuen Infektionen führen)
Fazit: Giardiose ist gut behandelbar
Ein Giardienbefall ist kein Grund für Panikmache. Mit der richtigen und konsequenten Behandlung lässt sich der Erreger in der Regel erfolgreich bekämpfen. Dennoch sollten Sie erste Anzeichen wie ein verändertes Aussehen des Kots ernst nehmen und Ihre Katze ggf. dem Tierarzt vorstellen. Denn vor allem für junge und geschwächte Tiere kann die Erkrankung durchaus lebensbedrohlich werden.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dient nur zu Informationszwecken und ist nicht als Ersatz für eine professionelle tierärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung gedacht. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der Gesundheit Ihres Haustieres haben, wenden Sie sich bitte immer an einen zugelassenen Tierarzt.
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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