{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/verstopfung-katze","title":"Verstopfung bei Katzen erkennen und lösen","mag_id":116001,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
Wenn Ihre Katze zwar das Katzenklo benutzt, dort jedoch nur harte Kügelchen hinterlässt, könnte eine Verstopfung die Ursache sein. In diesem Artikel erfahren Sie, was Verstopfung bei Katzen auslöst und wie Sie Ihrer Katze helfen können.
Verstopfung tritt bei Katzen häufiger auf, lässt sich jedoch in der Regel gut behandeln und ist nicht lebensbedrohlich. Dennoch sollten Sie Anzeichen einer Verstopfung (Obstipation) ernst nehmen, damit daraus kein Kotstau (Koprostase) entsteht, der als lebensbedrohlicher Notfall gilt.
Unbehandelt kann eine Verstopfung durch die Überdehnung des Darms außerdem zu einer dauerhaften Erweiterung des Dickdarms führen. Man spricht dabei von einem Megakolon, das der Katze ein Leben lang Probleme bereiten kann.
Wie oft sollte meine Katze Kot absetzen?
Katzen sollten mindestens einmal am Tag Kot absetzen, da sie regelmäßig Nahrung zu sich nehmen. Dass es ab und zu länger dauert, ist normal. Nach 48 Stunden ohne Geschäft sollten Sie jedoch in Betracht ziehen, dass eine Verstopfung der Grund sein könnte.
Ursachen: Wie kommt es zur Verstopfung bei Katzen?
Verstopfung kommt bei Katzen häufig vor, denn die Liste an möglichen Ursachen ist lang. Zu den potenziellen Auslösern gehören unter anderem folgende:
Verhärtung des Kots durch eine ballaststoffarme Ernährung und reduzierte Flüssigkeitszufuhr
Haarballen (Trichobezoare) oder andere verschluckte Gegenstände, die den Darm teilweise oder vollständig blockieren – wichtig: eine vollständige Blockade der Darmpassage ist ein absoluter Notfall
Übergewicht und mangelnde Bewegung, die die Darmpassage verlangsamen
Schmerzenbeim Kotabsatz – dadurch wird die Katze den Kotabsatz so lang wie möglich hinauszögern wollen, allerdings entzieht der Körper dem Kot Flüssigkeit, wodurch eine Verstopfung entstehen kann
Tumore oder Entzündungen, etwa durch Parasitenbefall, die den Darm verengen
Medikamente wie Beruhigungsmittel oder Opioide, die die Darmbewegungen hemmen
Erkrankungen wie Diabetes oder Nierenerkrankungen, die mit einem gestörten Flüssigkeitshaushalt einhergehen
Erhöhung der Wasseraufnahme: hoher Flüssigkeitsgehalt, ideal für Katzen, die nur Trockenfutter fressen oder wenig trinken
Urinverdünnung: gesteigerte Wasseraufnahme kann Harnverdünnung unterstützen und normale Harnwegsfunktion unterstützen
Einfache Gabe: zum täglichen Futter oder als köstlichen Snack anbieten
Vorportioniert: in praktischen Beuteln
Symptome: Wie äußert sich eine Verstopfung bei Katzen?
Es ist oft nicht einfach für Halter, dem Problem auf die Spur zu kommen. Zunächst lohnt ein Blick in die Toilette Ihrer Katze: Normaler Katzenkot ist zigarrenförmig. Sind die Kotballen eher fest und rund, ist dies ein erstes Anzeichen für eine Verstopfung.
Weitere Hinweise auf eine Verstopfung
Lautäußerungen beim Toilettengang
Unruhe der Katze
Bauchschmerzen – ein Hinweis darauf ist, dass die Katze ungewohnt empfindlich auf das Streicheln der Bauchregion reagiert
Einstellen der Futteraufnahme
Hält die Verstopfung weiter an, können außerdem Erbrechen und Austrocknung Symptome sein.
Diagnose: Welche Untersuchungen macht der Tierarzt?
Die wichtigste Aufgabe des Tierarztes ist es, die Ursache für die Verstopfung bei Ihrer Katze zu finden, um die bestmögliche Behandlung für die Patientin festzulegen.
Allgemeinuntersuchung
Im Rahmen der Anamnese fragt der Tierarzt ab, ob Ihre Katze in letzter Zeit entwurmt wurde, unter Durchfall gelitten hat oder bestimmte Medikamente bekommen hat.
Die Allgemeinuntersuchung gibt Hinweise auf die mögliche Ursache. Fällt die Allgemeinuntersuchung unauffällig aus, ist der Grund für die Verstopfung in der Regel einfach zu beheben.
Weitere Untersuchungen
Ist das Allgemeinbefinden der Katze allerdings bereits beeinträchtigt, wird der Tierarzt weitere Untersuchungen wie Röntgenoder eine Ultraschalluntersuchung durchführen.
Eine zusätzliche Blutuntersuchung gibt Aufschluss über den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt der Katze und gibt möglicherweise Hinweise auf eine andere zugrundeliegende Erkrankung.
Auf dem Röntgenbild erkennt der Tierarzt den Kot im Darm der Katze.
Therapie: Wie wird eine Verstopfung bei der Katze behandelt?
Die Behandlung einer Verstopfung richtet sich immer nach der zugrundeliegenden Ursache. Bei leichteren Verstopfungen reichen oft schon einfache Maßnahmen. Das erste Ziel ist immer, den verhärteten Kot aus dem Darm zu entleeren, also den Stuhlgang anzuregen.
Ist eine ballaststoffarme Ernährung oder Flüssigkeitsmangel der Grund für die Verstopfung, helfen der Katze Abführmittel oder ein kleiner Einlauf.
Wichtig: Versuchen Sie keinesfalls, Ihrer Katze selbst mit Medikamenten aus der Apotheke einen Einlauf zu verabreichen. Nicht jedes Mittel, das für den Menschen geeignet ist, ist für die Katze ungefährlich.
Verstopfung bei Katzen lösen: Welche Hausmittel wirken abführend?
Ist das Allgemeinbefinden Ihrer Katze noch sehr gut, können Sie mit ein paar Hausmitteln versuchen, den Stuhlgang anzuregen. Hierfür eignen sich Milch, Flohsamen oder Weizenkleie.
Über das Maul verabreichtes Paraffinöl wirkt wie ein Gleitmittel und erleichtert die Darmentleerung. Allerdings sollte Paraffinöl immer nur auf tierärztlichen Rat und bestenfalls von einem Experten verabreicht werden. Denn verschluckt sich die Katze, löst dies unter Umständen eine schwere Lungenentzündung aus.
Was macht der Tierarzt bei schwerer Verstopfung?
Ist der Kot schon sehr verhärtet oder befinden sich große Mengen harten Kots im Darm der Katze, ist möglicherweise eine Darmspülung unter Narkose notwendig. Mit einer zusätzlichen Massage der Verstopfung bei der Katze wird der Darm manuell entleert.
Unterstützend setzt der Tierarzt Infusionen, Schmerzmittel und Mittel gegen Erbrechen (Antiemetika) ein. Handelt es sich bereits um einen Darmverschluss, hilft nur noch eine Operation. Diese sollte so schnell wie möglich erfolgen, um ein Absterben größerer Abschnitte des Darms zu verhindern.
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen?
In der Regel lässt sich eine Verstopfung bei der Katze gut behandeln. Wichtig ist, eventuelle andere zugrundeliegende Erkrankungen zu erkennen und zu behandeln.
Wird aus der Verstopfung ein Darmverschluss, endet die Erkrankung unter Umständen tödlich für die Katze.
Prophylaxe: Wie kann man Verstopfung bei der Katze vorbeugen?
Einige Ursachen von Verstopfungen können Sie durch folgende Tipps abwenden:
Füttern Sie ballaststoffreiches Katzenfutter, das die natürliche Verdauung der Katze unterstützen kann.
Sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Ein Trinkbrunnen oder die Umstellung von Trockenfutter auf Nassfutter können hier hilfreich sein.
Lassen Sie regelmäßig eine Parasitenprophylaxe und Kotuntersuchungen durchführen.
Entfernen Sie Katzenhaare im Haushalt und bürsten Sie Ihre Katze regelmäßig.
Schaffen Sie Möglichkeiten zur Bewegung, zum Beispiel mithilfe von Katzenkratzbäumen oder Katzenspielzeug.
Meidet die Katze die Toilette aufgrund von Gelenkschmerzen, ist die regelmäßige Verabreichung von Schmerzmitteln ratsam.
Im Shop von zooplus finden Sie alles, was die Prophylaxe unterstützt:
Hinweis zur Ernährung: Die Wahl eines geeigneten Diätfuttermittels kann die natürlichen Körperfunktionen Ihrer Katze unterstützen. Bitte beachten Sie aber, dass Diätfuttermittel Krankheiten weder heilen noch verhindern können. Die richtige Ernährung Ihrer Katze sollten Sie außerdem immer mit Ihrem Tierarzt absprechen. Spezielle Diätfuttermittel für Katzen finden Sie im Onlineshop von zooplus.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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