Italienische Bracke Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Italienische Bracke

Die Italienische Bracke ist ein ausgezeichneter Jagdhund, dem keine Fährte entgeht.

Für naturverbundene Menschen, die gerne im Wald und auf Wiesen unterwegs sind, ist die Italienische Bracke, auch Bracco Italiano genannt, der perfekte Begleiter. Als Vorstehhund ist er aber auch ein idealer Partner für Jäger. Lernen Sie diese alte Hunderasse und ihre Besonderheiten im zooplus Rasseporträt kennen.

Aussehen: Ist die Italienische Bracke ein Jagdhund?

Die Italienische Bracke wird auch „Bracco Italiano“ oder „Italienischer Vorstehhund“ genannt. Sie gilt als eine der ältesten europäischen Vorstehhunde.

Typisch für das Aussehen des Jagdhundes sind das stark ausgeprägte Hinterhauptbein, lange Hängeohren und eine Schnauze, die der des Bloodhound ähnelt.

Majestätischer Jäger

Sein muskulöser Körper verleiht dem Bracco Italiano ein kraftvolles Aussehen. In Kombination mit seinem geraden Rücken und seiner tiefen Brust wirkt er dennoch majestätisch.

Dieses royale Erscheinungsbild kommt auch durch den kraftvollen Trab der Rasse gut zur Geltung.

Hinweis: Leider kommt es immer wieder vor, dass Menschen die Rute kupieren. In Ländern wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz ist diese Praktik allerdings illegal, da das Kupieren aus Tierschutzgründen ohne tierärztliche Indikation verboten ist.

Welche Farbe hat das Fell der Italienischen Bracke?

Braccos haben ein kurzes Fell, das verschiedene Farben und Muster haben kann. Während einige Tiere rein weiß sind, weisen andere Abzeichen, Sprenkel oder Tupfen in einer rot-braunen Farbpalette auf. Zu den Farben gehören:

  • Bernstein
  • Braun
  • Orange

Wie groß wird der Bracco Italiano?

Wie bei den meisten Hunderassen sind die Größe und das Gewicht der Tiere vom Geschlecht abhängig.

Eine Hündin wird etwa 55 bis 62 Zentimeter groß, ein Rüde erreicht in der Regel eine Körpergröße von 58 bis 67 Zentimeter. Je nach Körperbau wiegt die Italienische Bracke zwischen 25 und 40 Kilogramm.

Italienische Bracke Aussehen
Die Ähnlichkeiten zum Bloodhound sind beim Bracco Italiano kaum zu übersehen.

Das Wesen des Bracco Italiano gilt im Allgemeinen als sehr freundlich und ruhig. Zugleich ist diese Rasse sensibel und geduldig. Eine Italienische Bracke weiß genau, wie er sich Kindern gegenüber zu verhalten hat.

Obwohl er nicht gerade leicht ist, macht sein sanftes Wesen ihn deshalb zu einem guten Familienhund. Ob auf einem Kindergeburtstag oder auf der Jagd, der Bracco Italiano kommt in der Regel gut mit Aufregung zurecht.

Ausgeprägter Jagdinstinkt der Italienischen Bracke

Auch wenn die Rasse gut zu Familie passt: Ihr ausgeprägter Jagdinstinkt kann den Umgang mit ihren Vertretern zu einer Herausforderung machen.

Sein Naturell macht den Bracco Italiano zu einem sehr achtsamen Hund, der seine Umgebung genau im Blick hat. Er erkennt schnell potenzielle Beute im Dickicht, die er in Sekundenschnelle erjagen kann.

Auf der Jagd ist dieses Verhalten wertvoll und erwünscht. Für die Familie kann es allerdings eine Belastung sein.

Wenn Sie Ihren Hund frühzeitig und konsequent erziehen, finden Sie einen guten Umgang mit dem Jagdverhalten Ihres Hundes. Regelmäßige Besuche von Welpenspielstunden und Hundeschulen sind hierbei hilfreich.

Eignet sich der Bracco als Wachhund?

Da der Bracco Italiano dem Menschen gegenüber sehr offen ist, eignet er sich nicht als Wachhund. Das heißt aber nicht, dass er Sie und Ihre Familie nicht verteidigen wird, wenn er Gefahr wittert.

Schnüffeln gehört für den Bracco Italianio zur Tagesordnung. Wenn Sie einen großen Garten haben, der sicher eingezäunt ist, wird sich Ihr Bracco dort schnell sehr wohlfühlen.

Noch besser ist es, wenn weite Felder und grüne Wälder in der Nähe sind, die Sie gemeinsam mit Ihrem Hund an der Leine erkunden können. Als Stadthund fühlt sich die Italienischen Bracke dagegen meist nicht wohl.

Welche Aktivitäten mag die Italienischen Bracke?

Diese Rasse ist in erster Linie für die Jagd gezüchtet und möchte dafür gehalten werden. Die absolute Königsdisziplin dieser Hunde ist die Vogeljagd. Wenn Sie einen Jagdschein haben, ist die Italienischen Bracke genau die richtige Wahl für Sie – und das auch mit Kindern.

Wenn Sie kein Jäger, aber dennoch ein Naturmensch sind, sollten Sie Ihren Bracco auf andere Weise fördern.

Verschiedene Hundesportarten wie Apportieren, Fährtenarbeit oder Mantrailing sind dafür geeignet. Dabei bewegt der Hund sich nicht nur, sondern kann auch seinen klugen Kopf einsetzen.

Aufgrund seines großen Bewegungsdrangs setzt der Bracco oft und gern seine Muskeln ein. Das führt dazu, dass Ihr Hund in der Regel einen guten Appetit hat. Halten Sie ihn vor allem für die Jagd, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, die an seine Leistung angepasst ist.

Eine Ration mit allen wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralien ist von großer Bedeutung.

Welche Fütterungsmethode geeignet ist, hängt von individuellen Faktoren ab. Ein Gespräch mit Ihrem Tierarzt oder einem auf Hundeernährung spezialisierten Berater kann Ihnen bei der Entscheidung helfen.

Wie Sie Magenprobleme bei Ihrer Italienischen Bracke vermeiden

Manche Braccos neigen zu einer gefährlichen Magendrehung. Es ist daher ratsam, Ihren Hund häufiger und mit kleineren Portionen zu füttern, anstatt ihm einmalig eine große Ration zu geben.

Aufgrund seines kurzen und dichten Fells benötigt die Italienische Bracke nur wenig Fellpflege. Es genügt, ihr Fell einmal pro Woche mit einer weichen Hundebürste zu pflegen.

Vergessen Sie auch nicht, die Schlappohren regelmäßig zu kontrollieren. Wenn sie schmutzig sind, sollten Sie sie sorgfältig reinigen, um schmerzhafte Ohrenentzündungen zu vermeiden.

Obwohl der Bracco Italiano im Allgemeinen als robust gilt, sind bestimmte Krankheiten nicht auszuschließen. Dazu gehören die Augenkrankheiten Ektropium und Entropium. Als eher große Hunde leiden manche Rassevertreter zudem gelegentlich unter Gelenkproblemen wie Ellbogen- (ED) oder Hüftdysplasie (HD).

Wie alt wird die Italienische Bracke?

Wenn Sie Ihre Bracke artgerecht halten und ernähren, hat er eine durchschnittliche Lebenserwartung von zwölf bis 15 Jahren.

Dafür ist es außerdem wichtig, Ihren Hund mindestens einmal im Jahr von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Je früher Krankheiten erkannt werden, desto größer sind die Chancen auf ein langes Hundeleben.

Der Name dieser Hunderasse lässt bereits erahnen, woher sie stammt. Ursprünglich kommt die Italienische Bracke aus Italien.

Berichten aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. zufolge ist diese Rasse aus einer Kreuzung zwischen einem arabisch-afrikanischen Windhund und einem Molosser entstanden.

Seit 1956 von der FCI anerkannt

Der Bracco Italiano ist 1956 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) endgültig als Hunderasse anerkannt worden. Die Veröffentlichung des gültigen offiziellen Standards erfolgte zuletzt am 2015.

Anschaffung: Wo kann ich eine Italienische Bracke kaufen?

Reinrassige Hunde wie die Italienische Bracke finden Sie hauptsächlich bei Züchtern, die sich auf diese Rasse spezialisiert haben. Seriöse Züchter achten auf die Voruntersuchung der Elterntiere und züchten nur mit Hunden, die keine Erbkrankheiten an ihre Nachkommen vererben können.

Alternativ können Sie auch in einem Tierheim Glück haben. Auch hier landen hin und wieder reinrassige Hunde, die ein neues Zuhause suchen.

Italienische Bracke Bewegung
Die Italienische Bracke braucht Auslauf und freut sich, wenn er Nasenarbeit verrichten kann.

Wie viel kostet ein Bracco Italiano?

Wenn Sie einen reinrassigen Bracco-Italiano-Welpen kaufen, kostet er je nach Züchter zwischen 1.000 und 2.500 Euro. In einem Tierheim müssen Sie dagegen nur eine geringe Gebühr bezahlen, die in der Regel unter 500 Euro liegt.

Fazit: Bei richtiger Auslastung ein liebenswerter Begleiter

Für Familien, die naturnah wohnen oder bei denen die Jagd zum Alltag gehört, ist die Italienische Bracke ein ausgezeichneter Begleiter.

Wichtig sind die richtige Erziehung, eine artgerechte Ernährung und Haltung und Spaß an Aktivitäten im Freien.

Steckbrief zur Italienischen Bracke

Besonderheiten: Die Italienische Bracke ist eine der ältesten Vorstehhunderassen und liebt die Jagd. Gleichzeitig ist er auch für Familien geeignet, solange er körperlich und geistig ausgelastet ist.
Charakter: freundlich, aufmerksam, ruhig
Widerristhöhe: 58-67 cm (Rüde), 55-62 cm (Hündin)
Gewicht: 25-40 kg
Fell: Kurz, weiß mit oder ohne Abzeichen oder Sprenkel (Bernsteinfarben, Braun, Orange)
Fellpflege: einmal pro Woche bürsten
Auslauf: großer Bewegungsdrang
Anfängerhund: nein, nur für erfahrene Hundehalter und Jäger geeignet
Bellen: nicht übermäßig
Lebenserwartung: 12-15 Jahre
Typische Krankheiten: grundsätzlich robust, gelegentlich Augenkrankheiten oder Gelenkprobleme
Preis: 1.000-2.500 €
FCI-Gruppe: 7 (Vorstehhunde)
Herkunft: Italien

Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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