Im Fall von Umweltallergien ist die einzige ursächliche Behandlung die sogenannte allergenspezifische Immuntherapie. Besser bekannt ist sie unter dem Namen Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung.
Wie funktioniert die Desensibilisierung beim Hund?
Hierbei stellt ein spezialisiertes Labor eine Lösung her, die genau die Allergene enthält, auf die der Hund allergisch reagiert. Das Immunsystem des Hundes soll sich damit langsam wieder an die Allergene gewöhnen. Dadurch reduziert sich die überschießende Reaktion auf diese.
In der Einleitungsphase werden dem Hund nach und nach immer größere Mengen und Konzentrationen der Lösung verabreicht. In der darauffolgenden Erhaltungstherapie verabreicht der Tierarzt dem Hund die Lösung nur noch ein- bis zweimal monatlich.
Die Erhaltungstherapie sollte mindestens zwei bis drei Jahre durchgeführt werden. Allerdings wird eine lebenslange Therapie empfohlen, um ein Wiederauftreten (Rezidiv) der Allergie zu verhindern.
Merke: Die Immuntherapie dient der Verringerung der allergischen Reaktion auf die Umweltallergene und nicht der Heilung der atopischen Dermatitis.
Einflussfaktoren
Jederzeit können weitere Umweltfaktoren den Erfolg und Verlauf der Immuntherapie beeinflussen. Durch Stress, einen Parasitenbefall oder eine Futterumstellung kann es erneut zu einer Verstärkung der Symptome kommen.
Deshalb erfordert die atopische Dermatitis beim Hund eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Tierbesitzer und dem behandelnden Tierarzt. Außerdem ist ein gutes Umgebungsmanagement durch den Hundehalter notwendig.
Vorteile und Chancen der Immuntherapie
Ein großer Vorteil der Immuntherapie sind die geringeren Nebenwirkungen, die im Vergleich zu vielen der verwendeten Medikamente entstehen. Andererseits ist die Behandlung auch kosten- und zeitintensiv. Deshalb sollten Kosten und Nutzen vor Beginn der Therapie gegeneinander abgewogen und eine individuelle Entscheidung getroffen werden.
Für ganzjährig betroffene Hunde ist die Immuntherapie eine gute Chance auf ein entspanntes Leben. Für einen Hund, der nur vier Monate im Jahr Probleme hat, wird meistens eher die medikamentöse Therapie gewählt.
Erfolgschancen
Etwa siebzig Prozent der mit einer Immuntherapie behandelten Hunde erfahren eine Verbesserung der klinischen Symptome um mehr als fünfzig Prozent. Nur wenige Hunde werden vollständig symptomfrei oder kommen ohne weitere Immuntherapie aus. Demgegenüber zeigt sich leider bei rund zwanzig Prozent kein Erfolg der Behandlung.