Ursachen: Welche Erkrankungen lösen beim Hund Haarausfall aus?
Haare wachsen nach einem genauen Ablauf. Dieser wird in eine Wachstumsphase (anagen), eine Übergangsphase (katagen) sowie eine Ruhepause (telogen) eingeteilt. Wachstumshormone, die unter anderem in der Schilddrüse oder der Nebennierenrinde gebildet werden, regulieren diese Phasen. Dies ist der Grund dafür, dass hormonelle Erkrankungen zu Haarausfall beim Hund führen können.
Der Haarausfall ist aber eventuell auch eine Folge vieler anderer Erkrankungen und Reize. Deshalb ist eine Aufteilung der Ursachen in verschiedene Kategorien für das Verständnis sinnvoll.
Demnach unterscheidet man zwischen juckreizbedingten und nicht-juckreizbedingten Ursachen für Haarausfall beim Hund:
Juckreizbedingte Ursachen
Juckreiz wird durch verschiedene Reize oder Erkrankungen hervorgerufen und führt in den meisten Fällen zu einem scheinbaren Haarausfall. Durch das Kratzen und Jucken brechen die Haare lediglich ab und fallen nicht vollständig aus.
Dazu gehören allergische Reaktionen, Ektoparasiten und bakterielle sowie pilzbedingte Infektionen. Auch reibende Accessoires wie Halsbänder oder Geschirre führen teilweise zu vermehrtem Kratzen. Die häufigsten Ursachen sind jedoch Parasiten wie Ohrmilben, Flöhe oder Haarbalgmilben.
Eine bakterielle Infektion oder auch Pyodermie genannt, entsteht schnell durch Mikroverletzungen und nachfolgendes Kratzen und Lecken. Die häufigsten eitererregenden Bakterien stellen Staphylokokken und Streptokokken dar, während die häufigsten Pilze Malassezien sowie Dermatophyten sind.
Nicht-juckreizbedingte Ursachen
Diese Kategorie unterteilen Mediziner ein weiteres Mal in nicht-entzündliche und entzündliche Ursachen für Haarausfall:
Zu den nicht-entzündlichen Ursachen für Haarausfall beim Hund zählen zum Beispiel funktionelle oder strukturelle Störungen der Haarwurzeln. Hier gibt es auch verschiedene Erbkrankheiten. Ein Beispiel ist die sogenannte follikuläre Dysplasie, wobei es sich um eine gestörte Bildung des Haarbalges handelt.
Häufig spielen aber auch hormonelle Erkrankungen wie ein Cushing-Syndrom (Hyperadrenokortizismus, Nebennierenüberfunktion) oder eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) eine Rolle. Daneben führen auch tumoröse Veränderungen wie ein Sertoli-Zell-Tumor zu vermehrtem Haarausfall beim Hund.
Obwohl tiefe bakterielle Hautinfektionen (Pyodermie) und Pilzinfektionen häufig Juckreiz auslösen, können sie auch ohne Juckreiz ablaufen. Allein durch die Entzündung selbst führen sie dann zu vermehrtem Haarausfall bei dem betroffenen Hund. Weiterhin verläuft auch eine Demodikose, verursacht durch die Haarbalgmilbe, anfänglich teilweise ohne Juckreiz.