Gastbeitrag

Clooney & Peanut: Ziemlich beste Freunde

Hund Katze Zusammenführung
Irgendwas zwischen Necken und Geschwisterliebe: Chihuahua Peanut und Kater Clooney pflegen eine ganz besondere Freundschaft.

Zusammenführung von Katze und Hund – ob das gut geht? Dieser Herausforderung stellte sich unsere Kollegin. Wie sie die ungleichen Fellnasen aneinander gewöhnte, teilt sie hier.

Kater Clooney und Rüde Peanut leben als ungleiches Geschwisterpärchen bei unserer Kollegin Julie. In diesem Gastbeitrag erzählt sie uns mehr über ihre beiden Lieblinge, wie sich die Vierbeiner damals kennenlernten und wie die zwei ihre ganz besondere Freundschaft pflegen.

Vom kätzischen Einzelkind zum großen Bruder?

Mein Kater Clooney, ein RagdollMaine-Coon-Mix, begleitet mich schon seit 2013 durchs Leben. Als ich für mein Studium von zuhause auszog – einem Haushalt mit drei Katzen und zwei Hunden (zu Hochzeiten) und nun drei Hunden – habe ich sofort den tierischen Trubel vermisst. Deshalb dauerte es nicht lange, bis ich mich auf die Suche nach einer eigenen Fellnase machte…und sie in Clooney gefunden habe.

Clooney war schon immer ein sehr selbstsicherer und anpassungsfähiger Kater. Er hatte nie ein Problem damit, dass ich ihn fast jedes Wochenende für einen Besuch bei meinen Eltern eingepackt habe. Jede neue Umgebung nahm er in Rekordzeit ein, als würde ihm der Laden gehören. Auch im Umgang mit dem ganzen „Zoo“ Zuhause schien er schnell seinen Platz zu finden.

Es liegt auch in der Natur der Rasse Maine Coon, viel eher auf ihre Menschen als eine Umgebung bezogen zu sein. Solange ich in der Nähe bin, ist der Ort, an dem wir uns aufhalten, Nebensache.

Dennoch war Clooney auch an sein Dasein als „tierisches Einzelkind“ gewöhnt – zumindest in meiner Wohnung, seinem doch eigenen Reich. Ob er daher auch so souverän auf ein ungleiches Geschwisterchen reagieren würde, dass dauerhaft bei uns einziehen sollte?

Und dann kam Peanut

Ich wusste schon immer, dass ich nicht nur eine Crazy Cat Lady bleiben werde, sondern, wenn die Lebensumstände günstig sind, auch ein Hund mit in unsere Katze-Mensch-WG einziehen wird.

Als ich damals anfing bei zooplus zu arbeiten, schien es die perfekte Gelegenheit, mir auch den Traum vom eigenen Hund zu erfüllen – denn hier sind Hunde im Büro herzlich willkommen. Auch die Homeoffice-Regelung in der Corona-Zeit ermöglichte es mir, die Zusammenführung von Katze und Hund zu planen und umzusetzen.

Seit meine Eltern den ersten Chihuahua bei sich aufnahmen, war meine Liebe zu dieser Rasse erweckt. Und gewissermaßen ist der Charakter eines Chihuahuas einer Katze sehr ähnlich. Deswegen brauchte es nicht lange, mich für diese Rasse zu entscheiden.

Peanut war der einzige seines Wurfs, mit einem kleinen erdnussgroßen Fleck auf dem Kopf – also gewissermaßen für mich markiert. 😊 So lag übrigens auch die Namenswahl auf der Hand.

Chihuahua © Julie W. / zooplus
Chihuahua Peanut: Unverwechselbar mit seinem Signature-Erdnussfleck auf dem Köpfchen.

Hund und Katze – wird das gut gehen?

Natürlich machte ich mir Sorgen, wie alles mit den beiden funktionieren würde und wie Clooney sein neues, ungleiches Geschwisterchen annehmen wird.

Zum Glück hatte Clooney schon früh Kontakt zu unseren anderen Hunden. Er wusste, wie er Grenzen aufzeigt, ohne die Krallen ernsthaft auszufahren. Die meisten Hunde hatten dadurch großen Respekt vor ihm und gingen ihm meist aus dem Weg.

Aber ob das auch mit Peanut funktionieren würde? So ein quirliger Welpe kann für einen gestandenen Kater auch schnell zu viel werden. Und würde sich überhaupt Peanut im Beisein eines sehr selbstbewussten Katers wohlfühlen?

Dass die beiden sich nicht zanken sollten, war das eine. Aber ich habe mir natürlich gewünscht, dass Clooney und Peanut nicht nur Co-Existieren und sich dulden. Sie sollten auch irgendwie Freunde werden. Beide sollten Freude daran haben, einen felligen, wenn auch ungleichen, Partner zu haben.

Mit ein bisschen Vorbereitung hörte ich einfach auf mein Bauchgefühl, holte Peanut zu uns und traute mich an eine vorsichtige Zusammenführung.

Die erste Begegnung

Als ich damals mit Peanut in der Transportbox nach Hause kam, war Clooney noch draußen in seinem Revier unterwegs. So hatte Peanut ein paar Stunden Zeit, sein neues Zuhause ohne zusätzlichen Stressfaktor in Augenschein zu nehmen – und mich natürlich auch.

Als er sich ein wenig entspannte und es sich in seinem neuen Hundebett gemütlich gemacht hatte, war für mich der Zeitpunkt gekommen, einen Schritt weiterzugehen. Clooney wartete damals schon vor der Terrassentür, ich öffnete ihm und versuchte mir die Anspannung nicht anmerken zu lassen.

Nachdem Clooney das kleine fellige Würmchen zuerst gar nicht bemerkte, pirschte er sich plötzlich schnell an Peanut heran – der Größe nach zu urteilen hätte Peanut ja auch eine Maus sein können. Erstmal ist mir das Herz stehen geblieben und ich habe Peanut schon im Maul meines Katers gesehen. Zum Glück wurde uns dreien das erspart. Ich war natürlich sofort an Clooneys Seite, um ihn zu beschwichtigen. Peanut starrte Clooney neugierig und zunächst ein wenig eingeschüchtert an.

Clooney beäugte den kleinen Welpen dann noch einen Moment misstrauisch. Während ich ihm weiterhin gut zuredete und lobte, schien er sich bald eher für das Hundefutter zu interessieren als für Peanut – welcher innerlich vermutlich erstmal aufatmete.

Okay, das war nicht ganz die Reaktion, die ich mir erhofft hatte. Aber eigentlich war es auch kein schlechter Start für die beiden. Ich wusste, sie brauchen einfach etwas Zeit.

Hund Katze Zusammenführung © Julie W. / zooplus
Der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft: Kater Clooney und Rüde Peanut bei ihrer ersten Begegnung.

Eingewöhnung mit Hindernissen

Das Wichtigste bei der Zusammenführung war es, dem Tier, welches zuerst da war, auf keinen Fall das Gefühl zu geben, dass es nun die zweite Geige spielt und die Aufmerksamkeit nur noch auf dem Neuankömmling liegt. Deshalb lag mein Fokus seit diesem Erstkontakt nur auf Clooney. Ich versuchte ihm zu vermitteln, dass es gar keine große Sache ist, ein weiteres Lebewesen in unserem Zuhause zu haben. Unser Umgang miteinander, unsere Fütterungsroutinen, Streicheleinheiten und Snackpausen gehen ganz normal weiter.

Besonders achtete ich darauf, Peanut und Clooney in der Anfangsphase keinesfalls im gleichen Raum allein zu lassen. Eigentlich vertraue ich Clooney – jedoch können Katzen eine eigene Agenda verfolgen, wenn sie eifersüchtig sind. Und Welpen missverstehen Katzen-Kommunikation, also „Schwanzwedeln“, gänzlich.

Sobald Clooney den Raum betrat, schwenkte meine Aufmerksamkeit sofort zu ihm und lag nicht mehr nur beim kleinen Peanut. Zum einen, um eben keine Eifersucht bei Clooney zu erwecken.Und zum anderen auch, um Peanut zu zeigen, dass er sich dem älteren Lebewesen unterzuordnen hatte.

Das war ein ganz schöner Spagat! Schließlich muss man so einen kleinen, quirligen Hundewelpen eigentlich auch immer gut im Auge haben. Ich hatte zunächst große Angst, beiden nicht gerecht werden zu können. Aber zum Glück lief am Ende alles besser als erwartet.

Es gibt seither ein paar wenige Situationen, in denen ich hin und wieder eingreifen muss. Zum Beispiel, wenn Peanut der Futterneid packt, wenn Clooney zu nah an seinem Kausnack vorbeiläuft. Oder wenn Clooney schlafen möchte und Peanut genau zu diesem Zeitpunkt mit ihm Fangen spielen will.

„Geschwisterliebe“

Alles andere hat sich mit der Zeit gut eingependelt. Beziehungsweise hat sich die „Rangordnung“ der beiden zum Glück schnell und friedlich gefunden. Clooney ist ganz klar weiterhin der Boss, Peanut kommt damit aber gut zurecht. Eigentlich typisch großer und kleiner Bruder, oder?

Wenn Peanut auf meinem Schoß liegt und Clooney seine Kuschelzeit einfordern will, setzt er sich oft einfach auf Peanut drauf. In Katzensprache heißt das: „Mach mal Platz!“. Peanut rollt sich dann zu meinen Füßen zusammen und überlässt Clooney widerstandlos seinen Platz. Das ist vielleicht nicht die höflichste Art unter Fellnasen, aber durchaus zum Schmunzeln. Solange natürlich keiner der beiden ernsthaft bedrängt wird.

(Fast) Ein Herz und eine Seele

Auch zwei Jahre nach dem Einzug von Peanut achte ich darauf, dass beide ihre Zeit und Aufmerksamkeit bekommen. In der Regel priorisiere ich aber immer noch Clooney, den „Erstgeborenen“. 😉

Ich bin sehr glücklich darüber, wie sich alles mit der Zeit entwickelt hat und wie beide heute miteinander umgehen. Sie spielen ausgiebig Fangen im Garten und jagen einander durchs Gebüsch. Abends beim gemeinsamen Fernsehschauen liegen sie jeweils zu meiner Rechten und meiner Linken auf dem Sofa. Beide tauschen auch oft ihre Futternäpfe, wenn ich nicht hinsehe, und essen das Futter des jeweils anderen auf.

Clooney erträgt mit einer Engelsgeduld die Begrüßung des Hundes. Wenn Peanut nach einem langen Tag nach Hause kommt, schleckt er Clooney erstmal von Kopf bis Fuß ab. Und lustigerweise fühlt sich Peanut dazu berufen, meine Exekutive zu spielen, wenn ich Clooney schimpfe. Weil er zum Beispiel seine Krallen an einem Möbelstück wetzt oder wenn ich ihn doch mal am Hundenapf erwische. Dann bläst Peanut zu gerne mit ausgiebigem Bellen mit ins Horn. Clooney nimmt’s zum Glück gelassen. Wie sagt man so schön: „Was sich neckt, das liebt sich“.

Die wichtigsten Tipps rund ums Zusammenführen von Hund und Katze findest du ürbrigens im zooplus Magazin.

Hast du auch schon mal Hund und Katze zusammengeführt? Wie war das bei dir? Ich freue mich auf deine Geschichte! 🙂

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