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Blaustirnamazonen sind wegen ihres Charakters und den bunten Farben besonders beliebt.
Die Blaustirnamazone gilt neben dem Graupapagei als die beliebteste exotische Vogelart in menschlicher Obhut. Doch wie schwierig ist es, diese Papageien zu halten und welche Anforderungen stellt die Blaustirnamazone an ihre Haltung und Fütterung? Die wichtigsten Informationen und Tipps erhalten Sie in diesem Artikel.
Wie der Name schon sagt, hat die Blaustirnamazone (Amazona aestiva) eine kräftige blaue Färbung auf der Stirn. Aufgrund des roten Flügelbugs (Ellbogen) trägt sie jedoch auch den Namen „Rotbugamazone“.
Das übrige Gefieder ist leuchtend grün gefärbt, die Flügel sind grünlich-bläulich mit roten und violetten Zeichnungen. Auffällig sind auch die dunklen Ränder. Die Kehle, das Kinn, die Wangen und die Ohren sind gelb und die Augen orange bis rot.
Schon gewusst? Wenn eine Blaustirnamazone ihre grünen Schwanzfedern ausbreitet, können Sie blaue, rote und gelbe Streifen sehen. Wenn sie sich aufplustert, entsteht außerdem ein roter Halbkreis aus den roten Markierungen.
Neben der typischen Färbung gibt es bereits mehrere Züchtungen, die andere Farbschläge beinhalten.
Wie bei vielen anderen Papageien sehen sich auch bei der Blaustirnamazone Weibchen und Männchen sehr ähnlich. Um sicherzugehen, können Sie das Geschlecht jedoch durch einen speziellen DNA-Test bestimmen lassen.
Blaustirnamazonen erreichen eine Größe von 33 bis 39 Zentimeter.
Blaustirnamazonen wiegen zwischen 400 und 660 Gramm.
Blaustirnamazonen lieben es zu klettern. Das liegt an ihrem kräftigen Schnabel, mit dem sie ihr ganzes Körpergewicht auf dem Baum halten können. Nur an den Füßen baumelnd, können sie auch kopfüber an Ästen hängen.
Anstatt wie viele andere Vögel durch die Luft zu fliegen, bleibt diese Papageienart häufiger auf dem Boden.
Blaustirnamazonen lieben es, mit anderen Verwandten zusammen zu sein. Aber auch mit anderen Amazonen kommen sie in der Regel sehr gut aus.
Ein schüchterner Vogel ist die Blaustirnamazone definitiv nicht. Im Gegenteil, sie ist auch an Ihnen interessiert und freut sich, wenn Sie mit ihr interagieren.
Deshalb ist es auch möglich, Ihre Amazone mit den richtigen Übungen zu zähmen.
Interessant ist auch, dass Blaustirnamazonen mit viel Geduld sprechen lernen können. Ein paar schmackhafte Leckerbissen helfen Ihnen dabei, den schlauen Tieren Wörter beizubringen.
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Wie bei vielen anderen exotischen Tieren auch, benötigen Sie einige Vorkenntnisse, um die Tiere artgerecht zu halten. Dazu gehören neben der Art der Haltung auch ausreichende Kenntnisse über die Ernährung.
Nur wenn Sie diese Bedingungen kennen und umsetzen, können Sie Ihren Amazonen ein möglichst artgerechtes Leben in der Voliere bieten. Für Anfänger sind diese Tiere somit nicht empfehlenswert.
Die Einzelhaltung ist für Blaustirnamazonen nicht geeignet, da sie sehr gesellig sind. Halten Sie Ihre Amazonen daher mindestens paarweise.
Noch besser und natürlicher ist es jedoch, die bunten Vögel in kleinen Gruppen (sechs bis acht Tiere) zu halten. Achten Sie darauf, dass das Geschlechterverhältnis ausgewogen ist.
Hinweis: Amazonen können in ständiger Isolation schwer erkranken und Verhaltensauffälligkeiten entwickeln.
Eine Voliere für ein Paar Blaustirnamazonen sollte eine Mindestgröße von 3 x 1 x 2 Metern haben. Für jedes weitere Paar sollten Sie die Voliere um mindestens die Hälfte der Grundfläche vergrößern.
Auch wenn diese Vögel nicht so flugfreudig sind wie andere, müssen Sie dennoch täglich die Möglichkeit zum Freiflug haben.
Da Blaustirnamazonen gute Kletterer sind, sollte die Voliere ausreichend Sitzstangen und Klettermöglichkeiten bieten. Achten Sie darauf, dass diese aus Naturholz bestehen und unterschiedliche Durchmesser und Rinden haben.
Die Käfigstäbe sollten nicht verzinkt sein und über ausreichende Querverstrebungen verfügen. Als Bodengrund eignet sich entweder ein Mix aus Sand, Kies und Beton (Außenvoliere) oder Buchenholzgranulat, Hanfeinstreu und Papier (Innenvoliere).
Als aktive und neugierige Exoten freuen sich Blaustirnamazonen nicht nur über eine Bademöglichkeit, sondern auch über ausreichend Beschäftigungsmaterial. Zu diesem Zweck können Sie zum Beispiel spezielles Papageienspielzeug, aber auch Naturäste oder Pappe anbieten.
In ihrem natürlichen Lebensraum herrschen meist andere klimatische Bedingungen als in Volieren. Um Ihre Vögel gesund zu halten, ist es daher wichtig, dass Sie die Luftfeuchtigkeit auf mindestens 60 Prozent einstellen.
Die Temperatur sollte zwischen 18 und 25 Grad Celsius liegen. Im Winter sind Temperaturen um 15 Grad Celsius ausreichend, obwohl Ihre Vögel jetzt unbedingt einen warmen Unterschlupf brauchen.
Zur Belichtung am Tage eignet sich hochfrequentes und flackerfreies Kunstlicht (UBA + UVB).
Der Speiseplan einer Blaustirnamazone besteht zu überwiegenden Teilen aus frischem Grünzeug wie Gemüse, Grünfutter und Obst. Der Anteil an Samen und Sämereien sollte unter der Hälfte der Ration liegen.
Tipp: Wenn Sie das Futter spielerisch füttern, können Sie Ihre Amazonen zudem ausreichend beschäftigen.
Einige Dinge sind giftig oder ungeeignet für Ihre Exoten. Dazu gehören Avocados, Erdnüsse und roher Rotkohl.
Mineralien, Grit und Vitamine hingegen sind Substanzen, die Sie Ihrer Blaustirnamazone unbedingt anbieten sollten. Sie sorgen nicht nur für eine gute Verdauung, sondern auch für eine angemessene Nährstoffzufuhr.
Vergessen Sie zudem nicht eine stetige Versorgung mit frischem Wasser.
Diese Art gilt, wie viele andere auch, als äußerst treu. Blaustirnamazonen suchen sich einen Partner fürs Leben.
Aber erst nach zwei bis vier Jahren erreichen die Tiere die Geschlechtsreife. Die Brutzeit beginnt je nach Herkunft zwischen Oktober und Januar.
Blaustirnamazonen legen ihre Eier in der Regel in leere Baumhöhlen – gewöhnlich zwischen zwei und fünf Eiern pro Gelege. Nach 25 bis 26 Tagen Brutzeit schlüpfen die Küken.
Bei artgerechter Haltung können Blaustirnamazonen ein stolzes Alter von 30 bis 40 Jahren erreichen. Berichten zufolge gibt es aber auch Exemplare, die deutlich älter wurden.
So soll eine Blaustirnamazone unglaubliche 98 Jahre und sechs Monate alt geworden sein.
Leider zeigen Blaustirnamazonen in Menschenhand immer wieder Verhaltensstörungen wie starke Aggressivität. Grund dafür ist in der Regel die Haltung von einzelnen Tieren.
Falsche klimatische Bedingungen führen auch wiederholt zu Papageienkrankheiten wie Aspergillose. Wer seine Amazonen fast ausschließlich mit Körnerfutter ernährt, kann zudem einen gefährlichen Vitaminmangel oder eine Fettleber verursachen.
Blaustirnamazonen kommen natürlich in Südamerika vor – von Bolivien bis Argentinien und Paraguay.
Sie sind nicht sehr wählerisch, denn neben Hochebenen und Trockentälern bewohnen sie auch bewaldete Flachlandgebiete. Die Hauptsache ist, dass es genügend Bäume zum Brüten gibt.
Gemäß der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gilt die Blaustirnamazone derzeit als potenziell gefährdet („near threatened“). Das ist vor allem bedingt durch die Abholzung der beheimateten Wälder durch den Menschen.
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Grundsätzlich ist es aus Gründen des Tierschutzes wichtig, keine handaufgezogenen Amazonen zu kaufen, die ausschließlich auf den Menschen abgerichtet wurden. Es ist besser, Paare aus dem Tierheim zu adoptieren oder gesunde Exemplare mit Herkunftsnachweis zu kaufen.
Die Kosten für eine Blaustirnamazone können von Ort zu Ort variieren. Im Durchschnitt liegen die Kosten für ein Exemplar zwischen 200 und 1.000 Euro.
Spezielle Farbschläge von besonderen Züchtern können dagegen teurer sein.
| Name: | Blaustirnamazone (Amazona aestiva) |
| Größe: | 33 bis 39 cm |
| Gewicht: | 400 bis 660 Gramm |
| Lebenserwartung: | 30 bis über 90 Jahre |
| Haltung: | Innen- oder Außenvoliere mit Schutzraum |
| Vergesellschaftung: | mindestens im Paar, besser in kleinen Gruppen |
| Käfig: | mindestens 3 x 1 x 2 Meter, viele Sitzgelegenheiten, Badebecken |
| Futter: | über die Hälfte Grünfutter plus Samen und Sämereien |
| Schwierigkeitsgrad: | fortgeschritten |
Quellen:
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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