Gasblasenkrankheit bei Fischen Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Fisch im Aquarium

Die Gasblasenkrankheit bei Fischen wird durch eine Gasübersättigung im Wasser verursacht.

Die Haltung hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit von Fischen. Wenn die Wassereigenschaften nicht optimal sind, können die Tiere erkranken. Das Gleiche gilt für den Druck im Wasser, der bei falscher Einstellung zur Gasblasenkrankheit bei Fischen führen kann.

Ist die Gasblasenkrankheit für Fische gefährlich?

Zu spät erkannt oder unbehandelt ist die Gasblasenkrankheit (GBD) für Fische sehr gefährlich. Je nach Verlaufsform sterben die betroffenen Tiere mehr oder weniger schnell. Außerdem haben bereits geschädigte Fische ein höheres Risiko, an Infektionskrankheiten zu erkranken.

Welche Fische sind häufig von der Gasblasenkrankheit betroffen?

Neben Amphibien und wirbellosen Wassertieren können auch alle Fischarten an der Gasblasenkrankheit erkranken. Das Maß der Anfälligkeit ist allerdings von Fischart und Alter abhängig. Junge Fische, die aufschwimmen, sind besonders anfällig.

Symptome: Was sind Anzeichen der Gasblasenkrankheit bei Fischen?

Die Symptome der Gasblasenkrankheit unterteilen sich in eine plötzliche (akute) und eine langfristige (chronische) Form. Im Allgemeinen steigt das Sterberisiko mit zunehmendem Gesamtgasdruck (TGP) und dem Auftreten bakterieller oder viraler Infektionen.

Akute Form

Die akut auftretende Form macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:

  • Unter der Haut bildet sich Gas (subkutanes Emphysem), das sich als kleine knisternde Blasen (0,5 bis 2 Millimeter) darstellt.
  • Die Augen stehen aus der Augenhöhle beidseits oder einseitig hervor (Exophthalmus).
  • Ihr Fisch wirkt orientierungslos und schwimmt in der Nähe der Wasseroberfläche.

Infolgedessen sterben die Tiere in der Regel schnell.

Chronische Form

Diese Form unterscheidet sich von der akuten Form dadurch, dass keine klinischen Anzeichen vorhanden sind. Betroffene Fische, insbesondere Jungtiere, sterben sehr langsam und unerwartet.

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Wenn einer oder alle Ihre Fische körperliche Veränderungen aufweisen oder sich nicht artgerecht verhalten, sollten Sie Ihren Tierarzt um Rat fragen. Es ist wichtig, dass Sie dies frühzeitig tun, um Schlimmeres zu verhindern.

Prüfen Sie vorher die Wasserwerte und Pumpeneinstellungen, damit Sie diese Informationen an Ihren Tierarzt weitergeben können. Dies ist sehr hilfreich für ihn, um eine Diagnose stellen und einen Behandlungsplan erarbeiten zu können.

Pumpe im Aquarium
Ist die Pumpe im Aquarium falsch eingestellt, könnte dies einen Einfluss auf den Druck haben.

Diagnose: Wie wird die Gasblasenkrankheit bei Fischen erkannt?

Die Gasblasenkrankheit der Fische ist aufgrund der typischen kleinen Bläschen unter der Haut schnell zu erkennen. Im Vergleich zur ähnlich auftretenden Beulenkrankheit sind die Bläschen infolge der Gasblasenkrankheit deutlich kleiner.

Daher ist in der Regel keine umfangreiche Diagnostik erforderlich.

Therapie: Wie werden die kranken Fische behandelt?

Gegen die Gasblasenkrankheit bei Fischen helfen keine Medikamente. Viel wichtiger ist es, dass Sie die verursachenden Faktoren beseitigen. Setzen Sie betroffene Fische in ein anderes Becken, das den Haltungsbedingungen entspricht.

Da Stress die Gesundheit beeinträchtigt, ist es auch wichtig, dass Sie Ihren kranken Fischen Ruhe gönnen. In Absprache mit Ihrem Tierarzt können auch unterstützende Mittel wie Vitamine helfen.

Ursachen: Was sind Auslöser der Gasblasenkrankheit?

Die Gasblasenkrankheit (GBD) entsteht durch einen übersättigten Gasdruck im Wasser. Bei der akuten Form liegt der übersättigte Gesamtgasdruck (TGP) meist bei über 110 bis 115 Prozent. Bei der chronischen Form liegt dieser Wert bei etwa 103 Prozent.

Der Zustand kann auf verschiedene nicht-infektiöse und umweltbedingte Faktoren zurückzuführen sein. Zu den möglichen Auslösern zählen:

  • zu hohe Wassertemperatur im Aquarium
  • Mischen von kaltem mit warmem Wasser
  • zu starkes Pumpen von Wasser
  • Einfuhr von gashaltigem Leitungswasser

Die Folge: Das Gas sammelt sich im Aquarium zunehmend an. Überschüssiges Gas setzt sich zudem als kleine Blasen nicht nur in den Fischen selbst, sondern auch an Gegenständen (z. B. Pumpe, Aquarienwände) oder Aquarienpflanzen ab.

Wasserwechsel im Aquarium
Beim Wasserwechsel können Fehler auftreten, die bei Fischen zur Gasblasenkrankheit führen können.

Prognose: Wie sind die Heilungschancen?

Erkennen Sie die Anzeichen nicht frühzeitig, ist die Prognose der fortgeschrittenen Gasblasenkrankheit bei Fischen leider ungünstig. Meistens sterben die Tiere schnell, bevor Sie überhaupt helfen können.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Fische regelmäßig auf Veränderungen absuchen und über die Haltung von Fischen ausreichend informieren.

Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Fische vor der Gasblasenkrankheit

Befolgen Sie die folgenden Tipps, können Sie das Erkrankungsrisiko Ihrer Fische reduzieren:

1. Die Temperatur kontrollieren

Sie sollten beim Wasserwechseln stets darauf achten, dass das neue Wasser dieselbe Temperatur hat wie das alte Aquarienwasser. Es gilt, einen maximalen Temperaturunterschied von zwei bis drei Grad Celsius einzuhalten.

2. Leitungswasser vorbereiten

Gleichen Sie die Gasübersättigung im Leitungswasser aus, bevor Sie es in das Aquarium geben. Sorgen Sie dafür, dass das neue Wasser möglichst lange mit der Luft in Berührung kommt.

Dazu können Sie das Wasser zum Beispiel in einer Wanne oder einem Eimer stehen lassen. Auch ist es möglich, das Wasser aus der Duschbrause aufzufangen.

3. Aquarium vor Außeneinflüssen schützen

Damit sich die Temperatur in Ihrem Aquarium hält, sollten Sie das Becken vor großer Lichteinstrahlung schützen. Achten Sie zudem darauf, dass das Wasserbecken nicht zu nah an der Heizung oder in der Zugluft steht.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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