Der Rotkehlanolis ist für viele Terrarienfans ein Vergnügen. Denn diese Echse ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern lässt sich auch zähmen. Erfahren Sie hier alles über ihre Haltung, Ernährung und Gesundheit.
Rotkehlanolis
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Je nach Stimmung und Umgebung kann der Rotkehlanolis seine Farbe verändern. Dieser Fähigkeit zum Farbwechsel verdankt er auch den Beinamen „Amerikanisches Chamäleon“.
Inhaltsübersicht
- Aussehen: Größe, Farbe und besondere Merkmale
- Verhalten: Die rote Kehle dient der Kommunikation
- Haltung: Kontakt zu Artgenossen ist wichtig
- Ernährung: Was fressen Rotkehlanolis?
- Gesundheit: Falsche Haltung verursacht Krankheiten
- Zucht: Fortpflanzung des Rotkehlanolis
- Herkunft: Der natürliche Lebensraum des Rotkehlanolis
- Kauf: Wie viel kostet ein Rotkehlanolis?
- Steckbrief zum Rotkehlanolis
Aussehen: Größe, Farbe und besondere Merkmale
Der Rotkehlanolis hat verschiedene Namen: Anolis carolinensis, Anolis baccatus, Amerikanisches Chamäleon oder Grüner Anolis. Hierbei handelt es sich um eine kleine Echse, die zur Familie der Dactyloidae zählt.
Besonderheiten des Rotkehlanolis
Typisch für diese Art ist der rote Kehlsack und ein schlanker Körper, der sich vor allem auf seinen langen Oberkörper konzentriert. Sein spitzer Kopf verfügt nicht nur über ein relativ großes Maul, sondern auch unabhängig voneinander bewegliche Augen – ähnlich wie bei Chamäleons.
Darüber hinaus verfügen Rotkehlanolis an ihren Zehen über sogenannte Haftlamellen, mit denen sie sich an glatten Oberflächen festhalten können.
Bei Stress ändert er seine Farbe
Die Grundfarbe dieser Reptilien ist grün, der Bauch ist weiß. Allerdings kann sich die Farbe der Tiere je nach Befinden auch ins Braune ändern.
Das passiert zum Beispiel, wenn sie gestresst sind oder sich durch etwas gestört fühlen. Mit der regelmäßig auftretenden Häutung kann es zudem passieren, dass die Farbintensität zunehmend abnimmt.
Wie groß wird ein Rotkehlanolis?
Abhängig vom Geschlecht erreicht ein Rotkehlanolis eine Körperlänge von etwa 18 bis 20 Zentimetern.
Weißer Streifen unterscheidet Weibchen von Männchen
Weibliche Exemplare und Jungtiere unterscheiden sich von männlichen Vertretern dieser Art durch ein besonderes Merkmal: einen weißen Längsstreifen, der über die Wirbelsäule verläuft.
Darüber hinaus sind männliche Tiere nicht nur größer (20 Zentimeter) als ihre weiblichen Vertreter (18 Zentimeter), sondern verfügen auch über einen deutlich ausgeprägteren Kehlsack.
Schon gewusst?
Die Geschlechtsbestimmung durch erfahrene Züchter ist erst ab einem Alter von mindestens vier bis sechs Monaten möglich.
Der namensgebende rote Kehlsack ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern erfüllt auch eine wichtige Funktion: Er dient der Kommunikation mit Artgenossen und Feinden.
Ist das Männchen auf der Suche nach einem passenden Weibchen, versucht es durch das Aufblasen seines roten Kehlsacks während der Balz auf sich aufmerksam zu machen.
Aber auch als Drohgebärde eignet sich der Kehlsack hervorragend. Es dient beispielsweise der Abschreckung von Raubtieren oder Konkurrenten.
Ein blitzschneller Jäger
Die Echse jagt nicht aktiv, sondern wartet gemächlich auf vorbeiziehende Beutetiere. Kommt ein Insekt zu nahe, schnappt die Echse innerhalb von Sekunden zu. Übrig bleibt hierbei nichts, denn der Rotkehlanolis frisst seine Beute grundsätzlich komplett auf.
Ist ein Rotkehlanolis giftig?
Rotkehlanolis sind nicht giftig. Im Gegenteil: Mit viel Geduld können Sie die tagaktiven Tiere sogar zähmen und in die Hand nehmen. Dazu braucht es nur etwas Zeit, eine ruhige Art und eventuell ein leckerer Snack.
Bei der Haltung von Rotkehlanolis sollten Sie bedenken, dass es sich um soziale Tiere handelt. Eine Einzelhaltung ist daher nicht geeignet, da die Eidechsen ohne Kontakt zu Verwandten erkranken.
Am besten halten Sie mindestens zwei gleichaltrige Exemplare zusammen. Hierzu eignet sich die Haltung eines Männchens mit mehreren Weibchen oder einer Gruppe weiblicher Exemplare.
Hinweis: Mehrere Männchen zusammenzuhalten ist keine gute Idee, da sie dazu neigen, territorial zu sein und sich gegenseitig zu verletzen.
Das richtige Terrarium
Als Terrarium für Rotkehlanolis eignen sich vor allem Glasterrarien, da diese im Vergleich zu Holzterrarien besser mit einer hohen Luftfeuchtigkeit umgehen können.
Die passende Größe
Die aktiven Kletterer benötigen ausreichend Platz, um sich artgerecht im Terrarium bewegen zu können. Hierfür eignen sich je nach Tieranzahl folgende Maße:
Anzahl Tiere | Breite x Höhe x Tiefe (Zentimeter) |
2 | 60 x 80 x 40 |
2 bis 4 | 80 x 100 x 50 |
4 bis 5 | 80 x 120 x 50 |
Welche Einrichtung nicht fehlen sollte
Als Bodengrund eignet sich ein leicht feuchtes Substrat wie ungedüngte Blumenerde, Kokosfaserhumus, Rindenmulch oder Sand. Sie können auch etwas trockenes Moos darüber verteilen. Zum Vergraben der Eier sollte der Boden etwa acht bis zehn Zentimeter hoch sein.
Zusätzlich freuen sich Ihre Rotkehlanolis über Material zum Klettern und Verstecken. Bestens dafür geeignet sind Äste, Wurzeln, Steine und ungiftige Terrarienpflanzen (z.B. Bromelien, Orchideen).
Das richtige Klima
Die klimatischen Bedingungen im Terrarium haben einen direkten Einfluss auf die Gesundheit Ihrer subtropischen Reptilien. Wichtig hierbei ist die:
- Beleuchtung: zwölf bis 14 Stunden Grundbeleuchtung (6500 K) und UV-A und UV-B
- Temperatur: 25 bis 28 Grad Celsius (am Sonnenplatz Wärmelampe mit 35 Grad Celsius)
- Luftfeuchtigkeit: 50 bis 60 Prozent
Hinweis: Zur Kontrolle sollte das Terrarium über ein Thermometer und Hydrometer verfügen.
Die Winterruhe des Rotkehlanolis
Wie andere Reptilien hält der Rotkehlanolis im Winter eine Winterruhe. Diese dauert etwa zwei Monate, in der sich der Körper an die sinkenden Temperaturen anpasst.
Bevor der Winterruhe sollten Sie dafür sorgen, dass die Tiere gut ernährt sind. Im Terrarium sollten Sie ab Ende November die Temperaturen auf 18 bis 20 Grad Celsius (nachts auf 15 Grad Celsius) senken.
Die Beleuchtung senken Sie ebenfalls auf acht Stunden. Futter brauchen Ihre Rotkehlanolis aber dennoch.
Der Rotkehlanolis ist ein Insektenfresser – Hauptsache, die zappelnde Beute passt in sein Maul.
Als Beute kommen daher verschiedene Insekten in Betracht, etwa Fliegen, Heimchen, Heuschrecken oder Mehlwürmer. Platzieren Sie diese beispielsweise mit einer Pinzette im Terrarium, damit die Echse ihre Beute auf natürliche Weise fangen kann.
Sorgen Sie für ausreichend Mineralstoffe und Vitamine
Damit Ihre Reptilien genügend Nährstoffe aufnehmen, sollten Sie der Fütterung zwei Punkte hinzufügen: Zum einen können Sie ihnen an besonderen Tagen kleine pestizidfreie Obststücke (zum Beispiel Banane) anbieten.
Zusätzlich eignet sich auch kalziumreiches Sepia und Vitaminpulver, das sie bei jeder zweiten Fütterung auf die Futtertiere streuen können. Die Zugabe dieser Stoffe ist besonders bei trächtigen Echsen wichtig.
Wie oft muss man einen Rotkehlanolis füttern?
Wie viel Futter Ihr Rotkehlanolis benötigt, hängt von Größe und Alter ab:
- Jungtiere: Heimchen (micro) und Fruchtfliegen (Drosophila) zur freien Verfügung
- Adulte: etwa drei bis vier Insekten täglich
Der richtige Weg zur Wasseraufnahme
Um für eine ausreichende Wasseraufnahme zu sorgen, müssen Sie das Terrarium etwa zwei- bis dreimal täglich mit kalkarmem Wasser besprühen. Eine zeitsparende Alternative ist der Einbau einer Sprinkleranlage mit Zeitschaltuhr.
Die meisten Krankheiten des Rotkehlanolis sind auf falsche Haltung oder Ernährung zurückzuführen. An erster Stelle steht die Rachitis, die durch einen Mangel an Kalzium entsteht.
Aber auch Verbrennungen sind bei Terrarientieren keine Seltenheit – verursacht durch falsch installierte Lampen, defekte Kabel oder Heizmatten.
Wie alt wird der Rotkehlanolis?
Bei artgerechter Haltung Ihrer Rotkehlanolis können die exotischen Tiere ein Alter von bis zu acht Jahren erreichen.
Aufgrund häufiger Fütterungs- oder Haltungsfehler erreichen viele Exemplare in menschlicher Obhut jedoch nur ein Durchschnittsalter von drei bis fünf Jahren.
Rotkehlanolis sind etwa nach einem Jahr, manchmal auch schon nach sieben Monaten geschlechtsreif. Für Nachzucht sorgen die Tiere meist von selbst – vorausgesetzt, sie halten ein Männchen mit mindestens einem Weibchen zusammen.
Wie läuft die Fortpflanzung ab?
Paarungsbereite Männchen wippen hin und her und blasen dabei demonstrativ ihren roten Kehlsack auf.
Ein Weibchen kündigt seine Paarungsbereitschaft durch Kopfnicken an. Zur Paarung fängt nun das Männchen das Weibchen, wobei dies manchmal Stunden oder Tage dauern kann.
Sobald das Weibchen gefangen ist, beißt das Männchen dem Weibchen in den Nacken (Nackenbiss) und fixiert es mit einem Bein. Jetzt kann das Männchen das Weibchen in nur wenigen Minuten begatten.
Wie viele Eier legen Rotkehlanolis?
Da das Weibchen die Samen des Männchens speichern kann, legt es im Abstand von zwei bis drei Wochen einige Eier.
Dazu gräbt es Löcher in die Erde, legt das Ei hinein und vergräbt es anschließend wieder. Nach ein bis zwei Monaten schlüpfen die Jungtiere.
Der Rotkehlanolis stammt aus den subtropischen Gebieten der Karibik, USA (zum Beispiel Alabama, Arkansas, Florida, Louisiana, Tennessee, Texas) und Mexiko.
Hier besiedelt die kleine Echse Laubbäume und Gebüsche, von denen sie Jagd auf Insekten macht.
Einstufung nach der Roten Liste
Gemäß der International Union for Conservation of Nature (IUCN) ist der Rotkehlanolis derzeit nicht gefährdet (Stand 07/23).
Kauf: Wie viel kostet ein Rotkehlanolis?
Rotkehlanolis erhalten Sie in einer gut sortierten Zoofachhandlung mit Terrarien-Abteilung oder bei speziellen Züchtern. Ab und zu können Sie sogar Exemplare oder Paare aus dem Tierheim adoptieren.
Der Preis für ein Exemplar liegt bei etwa 20 bis 60 Euro – abhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft. Hinzu kommen zudem weitere Anschaffungskosten für das Terrarium, sowie laufende Kosten für Futter und Tierarzt.
Hinweis: Wenn Sie neue Tiere kaufen, sollten Sie den Neuankömmling vorübergehend unter Quarantäne stellen, um Infektionskrankheiten vorzubeugen. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Tierarzt oder sachkundigen Verkäufern beraten.
Steckbrief zum Rotkehlanolis
Name: | Rotkehlanolis (Anolis carolinensis, Anolis baccatus), auch Amerikanisches Chamäleon oder Grüner Anolis |
Körperlänge: | 18 bis 20 Zentimeter |
Lebenserwartung: | bis zu acht Jahre |
Haltung: | im Terrarium, Größe abhängig von Anzahl der Tiere |
Vergesellschaftung: | ein Paar oder Gruppe (getrenntgeschlechtlich) |
Temperatur: | 25 bis 28 ° C (Sonnenplatz 35 ° C) |
Beleuchtung: | 12 bis 14 Stunden Grundbeleuchtung plus UV-A und UV-B |
Luftfeuchtigkeit: | 50 bis 60 Prozent |
Futter: | Insekten (Lebendfütterung), Zugabe von Kalzium und Vitaminen |
Schwierigkeitsgrad: | mittel |
Quellen: