Herkunft: Von Japan aus in die ganze Welt
Anders als viele andere stummelschwänzige Katzenrassen blickt die Japanese Bobtail auf eine lange Geschichte zurück.
Schon vor etwa 1.000 Jahren soll die natürliche Genmutation, die für den kurzen Schwanz verantwortlich ist, in Asien aufgetreten sein. Später wurde die Japanese Bobtail dann gezielt am japanischen Kaiserhof gezüchtet.
Stummelschwänzige Katzen im Einsatz gegen Schädlinge
Katzen mit verkürzten Schwänzen waren damals unter Adeligen heiß begehrt. Die Tiere waren nicht nur als Geschenke für gekrönte Häupter beliebt – sie erfüllten auch einen wichtigen Zweck.
Stummelschwänzige Katzen wurden als Mäusefänger in den Seidenspinner-Plantagen eingesetzt, wo der Rohstoff für die kostbare Seide gewonnen wurde. Katzen mit normal langen Schwänzen waren für diese Aufgabe nicht geeignet, da sie damit die wertvollen Kokons zerstörten.
Also begann man, Katzen mit kupierten Schwänzen in die Plantagen zu schicken, um die Seidenraupen vor Nagern und Vögeln zu schützen. Als man entdeckte, dass sich stummelschwänzige Katzen gezielt züchten lassen, kam schließlich der Japanese Bobtail diese Aufgabe zu.
Die Japanese Bobtail und ihr Dasein als Straßenkatze
Im 17. Jahrhundert gab es in Japan dann eine behördliche Verfügung, die kurzschwänzigen Katzen freizulassen – damit möglichst viele Samtpfoten die Plantagen von Schädlingen befreien konnten.
Dadurch wurde die Japanese Bobtail zu einer Straßenkatze, die sich unkontrolliert vermehrte. Womöglich verdankt die Rasse dieser Tatsache ihre robuste Gesundheit.
Offizielle Anerkennung der Japanese Bobtail
In den 60er-Jahren entdeckten amerikanische Soldaten, die in Japan stationiert waren, die ungewöhnlichen Katzen. Die ersten Exemplare gelangten Ende der 60er in die USA und von dort aus schließlich in den Rest der Welt.
Die amerikanische Organisation Cat Fanciers’ Association (CFA) erkannte die Japanese Bobtail 1965 offiziell als eigenständige Rasse an. 1990 folge die Anerkennung durch die Fédération Internationale Féline (FIFe).