Den Garten katzensicher machen

Verfasst von Jana Schubert
Garten katzensicher machen

Katzen freuen sich über Freigang, doch der sollte so sicher wie möglich gestaltet werden.

Allein in Deutschland fallen dem Verkehr circa eine halbe Million Katzen pro Jahr zum Opfer. Wie können Sie also in verkehrsstarken Gegenden dafür sorgen, dass Ihrer Katze beim Freigang nichts passiert? Indem Sie den Garten katzensicher machen, sodass die Fellnase zwar herumtollen, aber nicht abhauen kann.

Die Hochsicherheitsvariante: Ein professioneller Katzenzaun

Gerade in urbanen Gebieten stellt der Verkehr eine massive Bedrohung für Katzen dar. Die sicherste Lösung für die Samtpfote ist da ein professioneller Katzenzaun. Katzenzäune zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders hoch sind und der obere Teil des Zauns nach innen eingeknickt ist.

Der entstehende Überhang, oftmals aus Plexiglas, sorgt dafür, dass der Zaun für die Katze unüberwindbar ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie eine herausragende Kletterkünstlerin ist oder nicht. Am plexiglasverkleideten Überhang findet sie keinen Halt, sodass jeder Fluchtversuch immer wieder im eigenen Grünstreifen enden wird.

Tipp:
Sie planen ein Eigenheim? Idealerweise kalkulieren Sie den Katzenzaun bereits vor Baubeginn mit ein.

Nachteilig: Der hohe Preis

Wenn man sich für diese Top-Lösung entscheidet, ist das Thema Garten katzensicher machen vom Tisch. Jedoch hat das auch seinen Preis.

Um einen solchen Katzenzaun zu installieren, braucht es ein Betonfundament, in das die Pfosten des Zaunes stabil eingegossen werden. Durch seine Höhe von um die zweieinhalb Meter wäre er andernfalls instabil und windanfällig.

Außerdem sind die einzelnen Gitterbauteile des Zaunes sehr hoch und groß, und damit aufwendiger in der Produktion und im Transport. Die großen Bauteile machen es zudem notwendig, teureres Material wie Aluminium zu verwenden, um das Gewicht des Zaunes im Rahmen zu halten. All das sind Punkte, die sich im Preis niederschlagen.

Garten katzensicher
Stadtkatzen können Sie durch stabile Katzenzäune vor dem Verkehr schützen.

Die teuerste Art, den Garten katzensicher zu machen

Ein hochwertiger Katzenzaun vom Zaunbauer kann daher mit einem Laufmeterpreis von bis zu hundert Euro zu Buche schlagen. Dabei sind die Kosten für das notwendige Betonfundament und die Aufbauzeit in der Regel noch nicht mal berücksichtigt. Kosten von mehreren tausend Euro, je nach Gartengröße, sind also keine Seltenheit.

DIY Katzenzaun spart Geld

Deutlich günstiger wird es, wenn Sie sich für die DIY-Variante entscheiden – handwerkliches Geschick vorausgesetzt. Hier eine erste Übersicht, was Sie dafür brauchen:

  • die Zaunelemente (Material und Transportkosten fallen an)
  • Betonsäcke für das Fundament (Ein Betonmischer ist bei Werkzeugverleihern zu mieten und kostet pro Tag ungefähr zwanzig Euro)
  • Werkzeuge wie Schaufeln, Betoneimer und -wannen (Verleih ebenfalls möglich)

Wie lange dauert es, einen Katzenzaun selbst zu bauen?

Bei einer zugrunde gelegten Zaunlänge von 30 Metern sind Sie mit etwas Hilfe in zwei Tagen mit dem Fundament fertig. Ist der Beton nach einigen Tagen durchgehärtet, können Sie den Zaun aufbauen und montieren. Auch hierfür sollten Sie nochmal ein Wochenende einplanen.

Für die ersten Elemente werden Sie etwas länger brauchen. Aber wenn die Routine einsetzt, geht es ruckzuck und der Zaun steht. Trotzdem sollten Sie die Menge an Arbeit nicht unterschätzen, da einige Handgriffe zusammenkommen und viele Schrauben geschraubt werden wollen. Haben Sie in jedem Fall geeignete, kabellose Werkzeuge wie Akkuschrauber parat. Dies vereinfach die Arbeit ungemein.

Garten katzsicher machen
Mit wenig Budget und etwas handwerklichem Geschick können Sie ein kleines, sicheres Außengehege für Ihre Katze bauen.

Den Garten katzensicher machen: Die Low-Budget-Variante

Gerade bei Mietobjekten ist eine teure, aufwendige Lösung nicht praktikabel. Schließlich können Sie den Zaun nicht mitnehmen, wenn Sie ausziehen. Wie können Sie also mit wenig Aufwand einen sicheren Gartenbereich für die Katze schaffen?

Empfehlenswert ist eine Art Freigehege für die Katze. In unserem Fall ist das Gehege mit circa vier mal vier Meter angedacht. Gegebenenfalls müssen Sie die unten angegebenen Mengen auf die individuelle Größe des Freilaufs angleichen.

Freigehege für die Katze: Was braucht man dafür?

Um Ihren Garten katzensicher zu machen, benötigen Sie folgende Materialien:

  • zwei Meter hoher und fünfundzwanzig Meter langer, gerollter Drahtzaun
  • zwei Bausatztüren
  • genügend Zaunstangen
  • Fünfzig Zentimeter hohes Kunstglas
  • Drainagerohre
  • Fertigzement
  • Spanndrähte und Schellen

So wird’s gemacht

Mit einer Schnur wird das zukünftige Gehege abgesteckt. Man gräbt alle drei Meter und zusätzlich an den Türseiten ein 60 Zentimeter tiefes Loch. Dort stellt man jeweils ein Drainagerohr hinein, füllt es mit Fertigzement und steckt eine Zaunstange senkrecht hinein (Wasserwaage verwenden!).

Der Zement muss einige Tage trocknen. Als Nächstes werden die Querstreben verarbeitet, die im Boden ebenfalls mit Zement gesichert werden. Allerdings nicht mit einem Rohr, sondern lediglich mit einem gegossenen Zementklotz zum Beschweren.

Nach dem Trocknen wird der Zaun ausgerollt und mit Draht an den Stangen befestigt. An den ausgesparten Stellen werden die Türen eingesetzt. Zum Schluss wird das ganze Gebilde rundherum mit Spanndrähten, die durch Schellen angezogen werden, gesichert.

Plexiglas verhindert den Ausbruch

Um den Garten endgültig katzensicher zu machen, bringen Sie ans obere Zauninnere eine Plexiglasverkleidung an. So hat die Katze keine Chance, zu entkommen. Ansonsten besteht nämlich bei sprung- und kletterbegabten Tieren die Gefahr, dass sie den Zaun überwinden.

Die fünfzig Zentimeter hohen und zwei bis vier Millimeter dicken Platten werden an mehreren Stellen angebohrt und mit Draht am Zaun befestigt. Fertig ist die katzensichere Umzäunung! Nun darf die Katze in ihr neues Reich, das mit großer Wahrscheinlichkeit zu ihrem Lieblingsrevier wird.

Günstig, aber arbeitsintensiv
Dieser Katzenauslauf bedeutet eine enorme finanzielle Ersparnis. Allerdings kostet er geschätzte 100 Arbeitsstunden.

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Der „unsichtbare“ Gartenzaun: Eine Alternative?

Man nehme ein Elektrohalsband für die Katze, einen Draht, der auf oder unter der Erde entlang der Gartengrenze verlegt wird und einen Funksender, der elektrische Signale entlang des Drahtes schickt: fertig ist der sogenannte unsichtbare Gartenzaun. Unsichtbar deshalb, weil dieser Elektrozaun die Optik des Gartens nicht stört.

Verständlicherweise finden viele Gartenbesitzer diese Idee ansprechend: Keine großen Zäune, kein großer Aufwand und keine hohen Ausgaben. Und es funktioniert tatsächlich zuverlässig, die Katze bleibt im Garten.

Doch laut Tierschutzgesetz §3 Nummer 11 ist ein elektrisches Zaunsystem für Katzen wie Hunde verboten. Und auch wir raten klar davon ab.

Wie funktioniert ein unsichtbarer Gartenzaun für Katzen?

Beim unsichtbaren Gartenzaun trägt die Katze ein Elektrohalsband. Nähert sie sich der Grundstücksgrenze, registriert dies das Funksystem und gibt einen Warnton ab. Dieser soll die Katze zum Stehenbleiben bringen.

Betritt oder überschreitet sie den Draht im Boden, erteilt ihr das Halsband einen Elektroschock. Dieser ist zwar schwach genug, um ihr gesundheitlich nicht gefährlich zu werden. Jedoch stark genug, um unangenehme bis schmerzhafte Empfindungen auszulösen und die Katze zu stoppen.

Warum sind unsichtbare Katzenzäune verboten?

Zu Recht erlaubt das Tierschutzgesetz diese Art von Katzenzaun nicht. Moralisch ist es nicht vertretbar, Katzen mit Schmerzen zu bestrafen. Hinzu kommt:

  • Katzen verstehen nicht, warum sie an einer für sie willkürlichen Stelle plötzlich Schmerzen erleiden. Der Zusammenhang bleibt ihnen unklar, was zu Angst, Frustration und letztlich Depression führen kann.
  • Andere Tiere und Gefahrenquellen können den Garten ungehindert betreten. Die gefangene Katze ist dabei im Nachteil und kann womöglich nicht fliehen.
  • Elektro-Halsbänder sind eher schwer und behindern die Katze, was ihr Wohlbefinden stört. Außerdem könnte sie damit an Ästen hängenbleiben und sich erdrosseln.

Kleinere Bereiche mit Netzen sichern

Nicht immer braucht es einen aufwendigen Katzenzaun, um den Garten katzensicher zu machen. Für den Fall, dass Sie Ihre Katze zum Beispiel nur am Überwinden einer bestimmten Mauer hindern oder das Garagendach unzugänglich machen möchten, nutzen Sie kleinere, horizontal an die Wand angebrachte Netze.

Die Netze fungieren als eine Art Überhang und verhindern so, dass die Katze die hoch gelegenen Punkte erreicht. Springen und Klettern ist nicht mehr möglich. Netze sind auch hilfreich, wenn Sie einen Balkon katzensicher machen möchten.

Katze Teich
Spannend und gefährlich zugleich: Viele Katzen trinken gerne aus Gartenteichen oder beobachten darin Fische. Daher sollten Sie Teiche, Pools oder auch Regentonnen gut absichern.

Den Garten katzensicher machen: Gefahrenquellen beseitigen

Sie haben sichergestellt, dass Ihre Katze den Gartenzaun nicht überwinden kann? Damit haben Sie schon viel erreicht. Doch es gibt noch weitere Übel, die Ihrer Katze im Garten gefährlich werden können:

Es grünt und blüht – für uns eine Freude, für die Katze mitunter tödlich. Gerade viele Frühlingsblumen wie Krokus, Narzisse und Maiglöckchen können bei Katzen zu Vergiftungen führen. Aber auch Efeu und Farne gehören zu den giftigen Pflanzen für Katzen.

Befindet sich ein Swimmingpool, Gartenteich oder eine Regentonne auf der Freifläche der Katze? Dann ist besondere Vorsicht geboten. Offen zugängliches Wasser kann zur gefährlichen Falle werden: Die Katze versucht zu trinken oder zu planschen und fällt dabei ins Wasser. Nicht immer ist sie in der Lage, sich selbst wieder ins Trockene zu retten.

Decken Sie daher alle Wasserflächen mit Deckel oder Netzen ab. Alternativ können Sie auch einen kleinen Rettungssteg ins Wasser ragen lassen.

Kleinen Plagegeistern wie Schnecken und Läusen rücken wir gerne mit Insektiziden und anderen Substanzen zu Leibe. Und wenn die Rose nicht wächst, greifen wir zu Pflanzendünger.

Mit einer Katze im Garten sollten Sie beim Gärtnern jegliche Chemie vermeiden. Etwas von dem Gift könnte in ihren Körper gelangen und der Gesundheit schaden. Nehmen Sie lieber Mittel auf pflanzlicher Basis und lassen Sie die Flaschen nicht offen herumstehen.

Scannen Sie Ihren Garten aus Sicht Ihrer Katze. Gibt es irgendwelche verlockenden, aber gefährlichen Kletterstrecken? Gibt es Spalten, Löcher oder Nischen, in die die Katze hineinkriechen kann, aber nicht mehr hinaus?

Klassiker sind hier Brunnenschächte, Kamine und offene oder gekippte Fenster in Gartenhäusern.

Auch wenn die Katze nicht hinaus kann, könnten andere Tiere in den Garten hineingelangen. Gleiches gilt natürlich für widriges Wetter wie ein Gewittersturm mit Hagel, Blitz und Donner.

Damit die Katze bei Gefahr und wenn sie sich generell unwohl fühlt, fliehen kann, sollte sie eigenständig in die Wohnung oder das Haus zurückkehren können. Installieren Sie dafür am besten eine Katzenklappe.

Schaffen Sie alternativ einen wettergeschützten Unterschlupf im Garten zum Beispiel mit einer Katzenhütte.


Jana Schubert
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Jana Schubert

Schon als Baby habe ich lieber mit unserer Perserkatze gekuschelt als mit meinem Teddy. Später ging ich meinen Eltern so lange auf die Nerven, bis ich ein Pferd adoptieren durfte. Mit meinen Tieren habe ich viel erlebt. Und auch wenn das Leben mit Tieren nicht immer einfach ist, kommt für mich kein anderes in Frage. Denn Tiere berühren mich an einer Stelle meiner Seele, wo sonst nichts und niemand hinkommt. Diesen Zauber spüre ich sogar, wenn ich über Vierbeiner schreibe. Ich hoffe, etwas davon kommt bei Ihnen an.


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