Jagdverhalten der Katze: Was tun, wenn Katzen jagen?

Verfasst von Sabrina Quente
Jagdverhalten der Katze

Das Jagdverhalten der Katze ist angeboren und sollte nicht unterbunden werden.

Stubentiger haben zwei Gesichter – mal sind sie verschmust, mal zeigen sie ihre wilde Seite. Wozu ihre Samtpfote fähig ist, wird vielen Katzenhaltern beim Anblick einer Jagdtrophäe auf dem Fußabtreter klar. Sind alle Katzen Jäger? Und kann man Katzen das Mäusefangen abgewöhnen? Hier finden Sie alle Fakten zum Jagdverhalten der Katze.

Katzen sind geborene Jäger

Während wilde Katzen jagen, um zu überleben, sind Hauskatzen nicht auf die Futtersuche in der Natur angewiesen. Trotzdem löst der Anblick potenzieller Beute bei Freigängern, Stubentigern und Wildkatzen den gleichen Impuls aus: „Diese Beute muss ich haben.“

Warum jagt eine Katze?

Das Jagdverhalten einer Katze hat nichts damit zu tun, wie gut gefüllt ihr Speiseplan ist. Vielmehr handelt es sich um einen angeborenen Instinkt, der Wildkatzen und Hauskatzen gemein ist. Ohne ihren Jagdtrieb würde eine Katze in der freien Natur nicht lange überleben.

Ab wann fangen Katzen Mäuse?

Katzen vererben ihren Jagdtrieb von Generation zu Generation. In den ersten Lebensmonaten weiht die Katzenmutter ihre Kitten in die Geheimnisse der Jagd ein. Mit drei Monaten unternehmen die Kätzchen erste Jagdversuche, bevor sie mit etwa einem halben Jahr selbstständig Beute erlegen.

Was fressen Katzen in der Wildnis?

In das Beuteschema von Hauskatzen fallen Mäuse, Vögel und andere Kleintiere. Auch Fische aus dem Teich der Nachbarn oder Frösche können den Jagdtrieb der Katze aktivieren.

Wie verhalten sich Katzen bei der Jagd?

Ist die Katze auf der Jagd, läuft der Prozess immer nach dem gleichen Schema ab. Der Beutefang der Katze beginnt stets mit der Pirsch durch ihr Jagdrevier. Sie sucht sich einen erfolgversprechenden Platz und wartet dort geduldig auf ihr Opfer. Um potenzielle Beute zu orten, nutzt sie all ihre Sinne.

Hat die Katze ein Beutetier entdeckt, folgen die Hauptphasen der Jagd:

  • Anschleichen
  • Anspringen
  • Töten
  • Fressen

Beim Anschleichen pirscht die Katze so nah wie möglich an ihre Beute heran und nutzt dabei jede Deckungsmöglichkeit. Sie geht in die Lauerstellung, verfolgt jede Bewegung ihres Opfers und schiebt langsam die Hinterbeine nach hinten. Ist die Katze angriffsbereit, streckt sie den Schwanz gerade nach hinten und schnellt nach vorn.

Die Hinterbeine kommen zuerst auf und fangen den Schwung ab. Die Vorderpfoten greifen die Beute. Auf diese Weise kann die Katze während des Springens auf die Ausweichbewegung ihres Kontrahenten reagieren und die Richtung korrigieren.

Kleine Beutetiere packt die Katze direkt mit ihren Zähnen und fixiert sie zusätzlich mit einer Pfote. Manchmal lässt die Jägerin ihren Fang wieder laufen und das Spiel beginnt von vorn.

Ist die Beute erlegt, bringt die Katze sie bis zum Verzehr in ein sicheres Versteck. Ist der Jagdtrieb allerdings schon vorher gestillt, zieht die Katze ohne Maus ab.

Katze jagt Vogel
In das Beuteschema der Katze fallen neben Mäusen hauch heimische Wildvögel.

Geklärt: Warum bringen Katzen ihre Beute mit nach Hause?

Es kommt vor, dass die samtpfotigen Jäger ihre Beute nicht verstecken, sondern lebendig mit nach Hause bringen. Ist die geschwächte Maus vor der Haustür ein Dank für die liebevolle Pflege, die Ihre Samtpfote bei Ihnen genießt?

Verhaltensforscher haben sich mit der Frage beschäftigt, warum Katzen Mäuse bringen. Sie vermuten eher, dass die Beute fast schon eine Beleidigung darstellt. Katzen versorgen ihre Kitten so lange mit erlegter Beute, bis die Kleinen sich selbstständig versorgen können.

Lebendige Beute bringt die Katzenmutter für Kitten mit nach Hause, die Nachholbedarf bei der Jagd haben. Bringt Ihre Katze Ihnen tote oder lebendige Mäuse mit, fürchtet sie also, dass Sie aufgrund Ihrer mangelnden Jagdkünste verhungern könnten.

Wie kann ich meiner Katze das Jagen abgewöhnen?

Das Jagdverhalten der Katze können Sie ihr genauso wenig abgewöhnen wie das Schnurren. Sie können jedoch dafür sorgen, dass Ihre Katze stets ausreichend beschäftigt ist. Wenn Sie viel mit ihr spielen, braucht Ihre Samtpfote keine Beute, um sich auszupowern.

Viele Spielzeuge für Stubentiger sind vom Jagdverhalten der Katze inspiriert und imitieren den Beutefang. Dazu gehören die Katzenangel oder der Federwedel. Mit solchen Spielzeugen kann Ihre Katze nach Lust und Laune ihrem Jagdtrieb nachgehen.

Eine große Auswahl an Katzenspielzeug finden Sie im Onlineshop von zooplus. Vielleicht haben Sie sogar Lust, Ihr eigenes Katzenspielzeug zu kreieren.

Wenn es doch passiert: Soll man Katzen ihre Beute wegnehmen?

Die Katze lässt das Mausen nicht? Wenn Ihre Samtpfote trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein erlegtes Beutetier mit nach Hause bringt, sollten Sie es am besten ignorieren und die Katze auf keinen Fall bestrafen. Aus ihrer eigenen Perspektive hat Ihre Katze nämlich alles richtig gemacht.

Am besten lassen Sie den Dingen Ihren Lauf. Nur wenn das Beutetier noch fidel ist, können Sie Ihre Katze ablenken und versuchen, das Tier mit Handschuhen zu retten.

Fazit: Jagdverhalten der Katze akzeptieren und sie beschäftigen

Bieten Sie Ihrer Katze genügend Bewegung und Abwechslung, damit keine Langeweile und Frustration aufkommen. Ihr Stubentiger kann seinen Jagdinstinkt dann spielerisch ausleben. So bleiben nicht nur viele Beutetiere, sondern auch Ihre Polstermöbel vor den Krallen des kleinen Jägers verschont.


Sabrina Quente
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Sabrina Quente

Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.


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