Kokoni

Verfasst von Natalie Decker
Kokoni

Der Kokoni ist ein fröhlicher und lebhafter Hund aus Griechenland.

Der Kokoni ist in seiner Heimat Griechenland weit verbreitet. Er wird jedoch kaum professionell gezüchtet, sondern vermehrt sich mehr oder minder unkontrolliert auf der Straße. Dementsprechend gibt es auch viele Kokoni-Mischlinge und ein uneinheitliches Erscheinungsbild dieses kleinen, fröhlichen Energiebündels.

Aussehen: Wie groß wird ein Kokoni?

Der Kokoni zählt zu den kleinen Hunderassen. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 24 bis 38 Zentimetern, Hündinnen werden 23 bis 27 Zentimeter groß. Das Gewicht liegt bei männlichen Tieren zwischen fünf und acht Kilogramm, bei weiblichen zwischen vier und sieben Kilogramm.

Typisch für den kleinen Griechen ist sein eher länglicher Körper. Er besitzt kurze, kräftige Beine, eine buschig behaarte Rute und behaarte Kippohren. Sein Kopf erinnert etwas an einen Dackel. Das Fell kommt in allen Farben und mit sämtlichen Mustern vor. Es ist am Hals, Nacken und Rumpf mittellang. Die Hinterseiten der hinteren Läufe sind mit teils sehr langen Haaren versehen, den sogenannten „Hosen“.

Was bedeutet „Kokoni“ übersetzt?

Der Name „Kokoni“ kommt aus dem Griechischen und lässt sich mit „kleiner Hund“ oder auch „Liebling“ übersetzen. International ist die Rasse auch unter dem Namen „Small Greek Domestic Dog“ bekannt.

Kokoni
Der Kopf des Kokonis erinnert ein wenig an einen Dackel.

Der Kokoni wird zu den Begleithunden gezählt. Er besitzt ein anhängliches, freundliches und menschenbezogenes Wesen, was ihn zum idealen Familienhund macht. Aber auch für Singles oder Senioren ist der kontaktfreudige Vierbeiner ein angenehmer Begleiter.

In seiner griechischen Heimat ist der aufgeweckte, verspielte Kokoni eine der wenigen Hunderassen, die nur zum Vergnügen gehalten werden – etwa als Spielkamerad für Kinder.

Zusätzlich übernimmt dieser Hund im Haus und auf dem Hof auch einige praktische Aufgaben. Besuch kündigt er zum Beispiel mit lautem Gebell an. Darüber hinaus macht er Jagd auf Mäuse, Ratten und anderes Ungeziefer. Mit Katzen ist dieser Vierbeiner in der Regel gut verträglich und er bewacht pflichtbewusst auch andere kleinere Haustiere.

Sind Kokonis Kläffer?

Kokonis gelten zwar als gelehrige, leicht erziehbare Anfängerhunde, doch auch sie benötigen klare Signale und liebevolle Konsequenz. Ein schlecht erzogener oder nicht ausgelasteter Kokoni kann sich in der Tat zum Kläffer entwickeln.

Kokoni
Der aktive Kokoni liebt Spaziergänge und ist für Hundesport aller Art zu haben.

Kokonis binden sich eng an ihre Bezugspersonen. Sie fordern viel Zuwendung und möchten daher nicht allzu lange alleine bleiben müssen. Wegen ihrer geringen Größe kann diese Rasse auch in einer Stadtwohnung gehalten werden. Jedoch sollte der kleine Vierbeiner nicht zu viele Stufen erklimmen müssen.

Ein Haus im Grünen, das er bewachen darf, ist ganz nach dem Geschmack dieses Hundes. Denn der Kleine ist gerne draußen unterwegs und genießt es, durch einen gut gesicherten Garten zu flitzen. Ausgedehnte Spaziergänge und viel Aufmerksamkeit vonseiten seiner Besitzer sind aber mindestens genauso schön.

Aufgrund seiner kinderlieben Art kann der Kokoni zum Therapie- oder Schulbegleithund ausgebildet werden. Denkbar wäre beispielsweise ein Job als Lesehund, der den Schülern geduldig bei ihren Leseübungen zuhört.

Hundesport mit dem Kokoni

Aktive, lebhafte Hunde wie der Kokoni eignen sich für eine Vielzahl an Hundesportarten. Für den agilen Südeuropäer kommt beispielsweise Dogdance infrage, aber auch Agility, sofern die Hindernisse an seine Körpergröße angepasst werden. Das pfiffige Kerlchen lernt gerne kleine Tricks und lässt sich gut mit Intelligenzspielzeug beschäftigen.

Das mittellange bis lange Haarkleid des Kokonis sollte regelmäßig gebürstet werden. Auf diese Weise werden Schmutz und lose Haare entfernt – zudem stärkt das Fellpflegeritual die Bindung zwischen Hund und Halter.

Darüber hinaus erfordern die Kippohren dieser Rasse ein wenig Aufmerksamkeit, da sich dort schnell Entzündungen bilden. Nach dem Gassigang sollte die Haut des Hundes zudem nach Zecken abgesucht werden.

Das richtige Futter für den Kokoni

In Sachen Ernährung stellt dieser genügsame Hund keine großen Ansprüche. Es empfiehlt sich, hochwertiges, getreidefreies Futter zu kaufen, das die Gesundheit des Tieres unterstützt. Sowohl Barf, Trocken- als auch Nassfutter kommen infrage, wobei bei Trockenfutter eine Sorte mit kleinen Kroketten für kleine Rassen gewählt werden sollte.

Der Kokoni gilt als robuster Hund. Es sind keinerlei rassetypischen, vererbbaren Krankheiten bekannt. Kein Wunder: Die Rasse ist in Griechenland weit verbreitet, der Genpool ist groß. Häufig leben die Tiere (halb-) wild auf der Straße und vermehren sich unkontrolliert.

Eine professionelle Zucht findet kaum statt. Es werden also weder bestimmte Merkmale herausgezüchtet noch Tiere gezielt gekreuzt. Meist sind es private Halter, die ihre Welpen einfach an Freunde und Nachbarn weitergeben.

Mittelmeerkrankheiten bei griechischen Hunden

Unter allen griechischen Hunderassen sind die sogenannten Mittelmeerkrankheiten weit verbreitet. Dabei handelt es sich um Infektionskrankheiten, die durch Mücken, Zecken oder andere Parasiten übertragen werden.

Wer einen Hund aus Griechenland adoptieren möchte, sollte diesen daher unbedingt auf Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose und andere Mittelmeerkrankheiten testen lassen, um diese nicht in sein Heimatland einzuschleppen.

Wie alt werden Kokoni?

Wie viele kleine Hunderassen erreicht auch der Kokoni ein recht hohes Alter. Er kann bei guter Pflege bis zu 16 Jahre alt werden.

Der Kokoni blickt auf eine lange Geschichte zurück. Schon seit der Antike werden die kleinen, lebhaften Hunde dort als Haus- und Hofhunde gehalten. Darstellungen der Tiere finden sich zum Beispiel auf antiken Vasen. Und auch der berühmte Philosoph und Naturforscher Aristoteles soll über den beliebten Vierbeiner berichtet haben.

Trotzdem dauerte es bis zum Jahr 2005, bis der Kokoni in Griechenland als eigenständige Rasse anerkannt wurde. Die internationale Anerkennung durch den kynologischen Dachverband FCI fehlt bis heute. Einer der Gründe hierfür ist wohl das uneinheitliche Erscheinungsbild der Tiere: Kokonis gibt es in sämtlichen Fellfarben, sodass sie eher wie Mischlinge als wie Rassehunde aussehen.

Kokoni oder Alopekis?

Der Kokoni und eine weitere griechische Hunderasse, der Alopekis, sehen einander recht ähnlich. Manche Hundefreunde vertreten sogar die Ansicht, dass es sich um ein und dieselbe Rasse handelt – mit dem Kokoni als langhaarigem und dem Alopekis als kurzhaarigem Vertreter.

Tatsächlich gibt es zwischen beiden Rassen große Überschneidungen, was Herkunft, Wesen und Aussehen angeht. Dennoch ist nur die langhaarige Variante, der Kokoni, in Griechenland auf nationaler Ebene als Hunderasse offiziell anerkannt.

Anschaffung: Wo finde ich einen Kokoni oder einen Kokoni-Mix?

Außerhalb Griechenlands sind Kokonis schwer zu bekommen, denn es gibt kaum Züchter der Rasse. Selbst vor Ort in Griechenland sind es eher private Halter und Liebhaber der Rasse, die regelmäßig Welpen abzugeben haben.

Ein Hund aus dem Auslandstierschutz

Wer einen Kokoni adoptieren möchte, sollte sich daher beim (Auslands-)Tierschutz umsehen. Immer wieder vermitteln Tierschutzorganisationen Kokonis und Kokoni-Mischlinge ins Ausland, darunter auch ehemalige Straßenhunde.

Hundefreunde, die einen Kokoni aus Griechenland nach Hause holen möchten, sollten sich unbedingt an eine seriöse Tierschutzorganisation wenden. Denn nur, wenn der Hund alle notwendigen Impfungen und Papiere besitzt, kann er legal einreisen.

Fazit: Treuer Freund fürs Leben

Ein fröhlicher, leicht erziehbarer Vierbeiner in einer kompakten Größe: Der Kokoni ist ein wahrer Traumhund, der Familien und Singles gleichermaßen begeistern wird. Wer das Glück hat, einen Hund dieser Rasse adoptieren zu können, hat einen loyalen Freund fürs Leben gefunden.

Steckbrief zum Kokoni

Besonderheiten: Kleine, weit verbreitete Hunderasse aus Griechenland. Wird gerne als Begleit-, Haus- und Hofhund gehalten.
Charakter: anhänglich, kinderlieb, freundlich, intelligent
Widerristhöhe: Rüden 24-38 cm, Hündinnen 23-27 cm
Gewicht: Rüden 5-8 kg, Hündinnen 4-7 kg
Fell: stellenweise mittellang bis sehr lang; alle Farben und Muster
Fellpflege: mittlerer Aufwand
Auslauf: liebt Spaziergänge, eignet sich für Hundesport
Anfängerhund: ja
Bellen: bellt moderat bis viel
Lebenserwartung: 16 Jahre
Typische Krankheiten: robuste Rasse, keine bekannten Erbkrankheiten; jedoch anfällig für Mittelmeerkrankheiten wie Leishmaniose, Ehrlichiose und Babesiose
Preis: bis ca. 1.000 €
FCI-Gruppe: nicht offiziell anerkannt, wird allerdings der FCI-Gruppe 9 „Gesellschafts- und Begleithunde“ zugeordnet
Bewegungsbedarf: mittel
Herkunft: Griechenland

Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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