Mäuse im Haus Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

maus im haus

Mäuse mögen süß sein. Als ungebetene Besucher können sie im Haus aber großen Schaden anrichten.

Mäuse sind wegen ihrer geringen Größe beliebte Haustiere. Manchmal sind sie allerdings auch ungebetene Mitbewohner. Was lässt sich gegen Mäuse im Haus tun? Und gibt es tierfreundliche Mittel und Wege, einen Mäusebefall zu beenden? Die wichtigsten Tipps haben wir für Sie zusammengefasst.

Anzeichen: So erkennen Sie, ob Sie Mäuse im Haus haben

Ein Mausbefall bleibt oft lange Zeit unentdeckt. Denn die kleinen Tiere sind echte Tarnkünstler. Sie sind vor allem nachts aktiv und entgehen so meist der Entdeckung. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig zu erkennen, ob sich Mäuse im Haus befinden.

Die folgenden Zeichen deuten auf einen Mäusebefall hin:

  • Mäusekot: Eines der sichersten Anzeichen dafür, dass Sie unerwünschten Mäusebesuch haben, ist der Mäusekot. Er ist etwa drei bis acht Millimeter groß, spindelförmig und von dunkelbrauner Farbe. Typische Orte, an denen Sie Mäusekot finden, sind Keller oder Dachboden.
  • Geräusche: Wenn Sie nachts durch Kratzgeräusche aufwachen, könnte es sich um umherziehende Mäuse handeln.
  • Bissspuren: Angenagte Einkaufstüten oder Löcher in Gegenständen sind ein Zeichen dafür, dass sich Mäuse ihren Weg durch Ihre Wohnung bahnen.
  • Schmierspuren: Wenn Mäuse ihre gewohnten Wege gehen, hinterlassen sie typische Schmierspuren. Diese entstehen durch Fett und Schmutz, den die Tiere auf ihrem Fell tragen.
  • Nester: Mäuse suchen sich verschiedene Materialien in Ihrem Haus, um Nester zu bauen. Diese befinden sich oft auf dem Dachboden oder in Zwischenwänden und bieten Platz für bis zu acht Junge pro Wurf.
maeusekot in wohnung © Petra Richli / stock.adobe.com
Typisches Anzeichen für Mäusebefall ist Kot in der Wohnung. Dieser ist spindelförmig und klein.

Gründe, wieso Sie Mäuse im Haus loswerden sollten

Auch wenn sie sehr süß aussehen, ein Mäusebefall kann ganz schön viel Schaden anrichten. Nicht nur die Bausubstanz oder Ihre Einrichtung kann darunter leiden, sondern vor allem auch Ihre Gesundheit:

Schäden durch Mäuse im Haus

Mäuse haben scharfe Zähne und nutzen diese gerne im Alltag. Wenn Sie den Mäusebefall nicht rechtzeitig erkennen oder nichts dagegen tun, können die Tiere Löcher in alles fressen, was Ihr Haus zusammenhält.

Ob Kabel, Bausubstanz oder Textilien – bei einem massiven Mäusebefall bleibt fast nichts unversehrt. Besonders gefährlich sind Kabelbrände durch angeknabberte Kabel.

Neben dem baulichen Aufwand für die Beseitigung der Schäden hat dies auch erhebliche finanzielle Folgen. Die Kosten für die Beseitigung der Mäuse sind daher auf lange Sicht geringer als die Kosten für die Behebung der Schäden.

Übertragung von Krankheiten

Mit bloßem Auge sind sie vielleicht nicht zu erkennen, aber sie sind da: Krankheitserreger im Kot, Urin und Speichel von Mäusen. Diese können nicht nur Ihre Gesundheit, sondern auch die Ihrer Kinder gefährden. Vor allem Schwangere oder Kranke haben ein höheres Erkrankungsrisiko.

Zu den viralen Infektionserregern, die von Mäusen übertragen werden können, gehören zum Beispiel Hantaviren. Diese sind über einen langen Zeitraum in getrocknetem Kot, Urin oder Speichel ansteckend. Typisch für diese Viruserkrankung sind grippeähnliche Beschwerden.

Mäuse können aber auch bakterielle Krankheiten über ihre Ausscheidungen übertragen, wie zum Beispiel Leptospiren. Die Leptospirose kann bei Menschen verschiedene Beschwerden hervorrufen, darunter Nierenversagen oder eine Hirnhautentzündung.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie einem Mäusebefall durch regelmäßiges Putzen vorbeugen.

Bissverletzungen durch Mäuse

Mäuse sind Beutetiere und daher sehr vorsichtig im Umgang mit Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, von einer Maus angegriffen zu werden, ist daher gleich null. Wenn Sie jedoch zu nahe an die Maus herankommen und sie keine Möglichkeit hat, Ihnen auszuweichen, kann sie beißen.

Seien Sie also vorsichtig und fassen Sie die Mäuse nicht mit bloßen Händen an. Geschieht dies doch, sollten Sie die Wunde so schnell wie möglich reinigen und einen Hausarzt aufsuchen. Denn schon kleinste Tierbisse können zu schweren Entzündungen und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen.

Mäuse im Haus loswerden: Hausmittel zum Vertreiben von Mäusen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Mäuseplage in der Wohnung loszuwerden. Hier sind fünf tierfreundliche Tipps, die Ihnen helfen, Mäuse in Ihrer Wohnung, so sanft wie möglich, loszuwerden:

1. Ordnung und Hygiene

Der Grund, warum Mäuse überhaupt in Ihre Wohnung kommen, ist fast immer das Nahrungsangebot. Regel Nummer eins gegen einen Mäusebefall lautet daher: Bewahren Sie Lebensmittel am besten in luftdichten Behältern auf. Das Gleiche gilt auch für Tierfutter, wie Katzen- oder Hundefutter.

Außerdem sollten Sie Mülltonnen mit Essensresten verschließen oder in einem verschlossenen Lagerraum aufbewahren. Wenn Sie Haustiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen haben, sollten Sie deren Käfige regelmäßig ausmisten.

2. Zugänge versperren

Aufgrund ihrer geringen Größe und Geschicklichkeit können Mäuse durch die kleinsten Löcher und Ritzen eindringen. Wenn Sie einen Mäusebefall haben, sollten Sie daher auf Spurensuche gehen und die Eintrittspforten der kleinen Nager aufspüren. Untersuchen Sie nicht nur die Hausfassade, sondern nach Möglichkeit auch alle Kabelschächte und Kellerfenster.

Wenn Sie die Mauseingänge gefunden haben, ist es nun an der Zeit, diese sorgfältig abzudichten. Je nach Lage eignen sich dafür Materialien wie Gips, Mörtel oder Silikon. Lassen Sie sich dazu in Ihrem Baumarkt vor Ort beraten.

Vergewissern Sie sich jedoch vor dem Abdichten, dass sich kein Tier mehr in dem abzudichtenden Spalt befindet. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Sie den Mäusen eine Falle stellen und sie allmählich verhungern.

3. Lebendfallen

Wie der Name schon sagt, fängt die Lebendfalle Mäuse schonend ein. Denn das funktioniert, indem die Falle fängt, ohne sie zu töten. Einmal gefangen, können Sie die Maus an einem anderen Ort (möglichst weit weg, zum Beispiel auf einer Wiese) unbeschadet wieder freilassen.

Falle kaufen und aufstellen

In fast jedem Baumarkt können Sie Lebendfallen zu einem normalerweise niedrigen Preis kaufen. Achten Sie darauf, dass die Falle nicht zu klein ist und sich die gefangene Maus darin noch bewegen kann.

Am besten stellen Sie die Fallen entlang der Wände auf, da sich Mäuse gerne an diesen entlang bewegen. Als Köder eignet sich am besten Nussmus, Schokoriegel, Nüsse oder süße Substanzen (z. B. Sirup oder Marmelade).

Kontrollieren Sie die Fallen anschließend regelmäßig, damit Sie gefangene Tiere schnell in die Freiheit entlassen können. Haben Sie eine Maus gefangen, vergessen Sie bitte nicht, Einweghandschuhe anzuziehen. So können Sie sich vor Krankheitserregern schützen.

Wichtig: Entfernen Sie sich ein gutes Stück von Ihrem Haus, bevor Sie die Maus freilassen. Sonst wird sie schnell zurückfinden. Empfohlen wird eine Distanz von mindestens 1000 Metern.

Lebendfalle für Mäuse selbst basteln

Ist ein Baumarkt nicht in Reichweite, können Sie sich auch eine Lebendfalle basteln:

  • Stellen Sie einen 25 Zentimeter hohen Putzeimer mit der Öffnung nach oben in die Nähe des Mäuselochs.
  • Platzieren Sie eine Untertasse oder eine kleine Schale im Eimer.
  • Legen Sie einen schmackhaften Köder (z. B. Brot, Käse) auf die Untertasse.
  • Bauen Sie mit Holz oder Büchern eine Treppe, damit die Mäuse in den Eimer gelangen können.
  • Indem Sie einige kleine Futterstücke auf die Treppe legen, erhöhen Sie die Chance, die Maus in den Eimer zu locken.
  • Wenn die Maus in den Eimer fällt, sollten Sie sie so schnell wie möglich mit einer Zeitschrift oder einem Handtuch abdecken und die Maus ins Freie bringen.

4. Geruch gegen Mäuse

Einige Gerüche wie benutzte Katzenstreu sind ein absolutes No-go für Mäuse. Das können Sie sich zunutze machen und die unerwünschten Tiere verjagen, indem Sie Geruchsquellen gezielt verteilen.

Angeblich sind auch in Wasser verdünnter Essig oder Pfefferminzöl für diesen Zweck geeignet. Etliche Experten zweifeln die Wirksamkeit dieser Mittel zwar an, jedoch schadet dieses Experiment weder den Tieren noch der Umwelt. Tröpfeln Sie die Flüssigkeiten einfach auf den Boden in der Nähe der Mäusegänge oder tränken Sie einen Lappen damit.

Vorsicht: Aggressivere Mittel wie Cayennepfeffer oder Chilipulver können den Tieren schaden.

5. Katzen oder Katzenstreu

Haben Sie schon immer von einer eigenen Katze geträumt und verfügen Sie über das nötige Know-how zur Katzenhaltung, so ist nun der beste Zeitpunkt, eine Katze aufzunehmen. Denn die Katze ist bekanntlich die wohl natürlichste Waffe gegen Mäuse.

Angeblich soll sogar Katzenstreu helfen, einen Mäusebefall abzuwehren. Wenn Sie keine Katze haben, aber Bekannte mit Katzen, können Sie nach gebrauchtem Katzenstreu fragen. Geben Sie dieses in eine Tüte und legen Sie es in die Nähe der Mäuse. Die eine oder andere Maus wird den Geruch des Jägers verabscheuen und die Wohnung von jetzt an meiden.

Letzter Ausweg: Kammerjäger gegen Mäuse im Haus

Auch nach vielen Versuchen kann es sein, dass Sie die Mäuse nicht aus Ihrem Haus loswerden. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie das Problem einem Fachmann überlassen. Kammerjäger wissen genau, wie mit Mäusen umzugehen ist.

Bei der Auswahl eines Schädlingsbekämpfers ist es wichtig, dass er einen gültigen Sachkundenachweis vorlegen kann. Das gibt Ihnen die Gewissheit, dass er mit möglichst fairen Mitteln kämpft. Denn Giftköder oder tödliche Schlagfallen sollten die letzte Möglichkeit sein, um Mäuse wieder loszuwerden.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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