Bologneser

Bologneser Hund im Herbst

Der Bologneser sieht aus wie ein Wattebausch und fühlt sich fast so weich an.

Auf den ersten Blick ist er ein typischer Schoßhund. Auf den zweiten Blick wird klar: Ein Bologneser kann weitaus mehr als nur kuscheln! Der sympathische und verspielte Vierbeiner ist ein tierisch guter Gefährte für Jung und Alt und verbreitet mit seinem offenen Wesen überall fröhliche Laune.

Aussehen des Bologneser: Federleichtes Wölkchen

Der sympathische Hundezwerg erinnert rein optisch an einen fluffigen Wattebausch. Er wiegt mit maximal vier Kilogramm, verteilt auf bis zu 30 Zentimeter Widerristhöhe, weniger als so manche Katze.

Der Vierbeiner wirkt trotz des recht kompakten Körperbaus grazil, seine Bewegungen sind tänzelnd und elegant. Seine Rute trägt das Leichtgewicht gekrümmt über dem Rücken.

Weiches, lockiges und ausschließlich reinweißes Fell bedeckt den ganzen Körper. Es fällt flockig und liegt nicht an, auf dem Nasenrücken ist es kürzer. Nase und Augen sind schwarz.

Der Bologneser zeichnet sich durch Intelligenz und Verspieltheit aus, so dass er überall gute Laune verbreitet.

Er liebt es, etwas gemeinsam mit seinen Lieblingsmenschen zu unternehmen: Spielen, Spazierengehen oder ein gemütlicher Nachmittag auf dem Sofa – der anhängliche Bologneser macht alles glücklich mit. Die Hauptsache für ihn ist, dass er bei seinem menschlichen Rudel sein darf.

Die Rasse gilt als sehr anschmiegsam, aber auch als wachsam, ohne dabei jedoch zum Kläffen zu neigen. Die kleinen Gesellschaftshunde haben kaum Jagdtrieb und sind in der Regel unkompliziert mit anderen Heimtieren wie beispielsweise Katzen zu vergesellschaften. Die Voraussetzung ist natürlich, dass die Samtpfote den quirligen Mitbewohner akzeptiert.

Der Bologneser ist ein echter Allrounder und ist auch für Anfänger ein ausgezeichneter Gefährte. Er geht wunderbar in einer Familiengemeinschaft auf. In dieser können gerne Kinder sein, mit denen er spielt und schmust.

Allerdings ist er trotz seines niedlichen Aussehens kein Kuscheltier. Die Kinder sollten darum bereits einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren gelernt haben.

Bei rauem Spiel kann der kleine Hund sonst schnell verletzt werden. Ihr Bologneser sollte zudem ausreichend Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung haben.

Wie gut versteht sich der Bologneser mit anderen Tieren?

Meist kommen die Hundezwerge gut mit Katzen oder Kleintieren zurecht, vor allem, wenn sie früh mit diesen sozialisiert worden sind. Wenn ein Bologneser-Welpe zu einer bereits erwachsenen Katze zieht, achten Sie darauf, der Katze genauso viel Aufmerksamkeit wie vorher zu schenken. Ansonsten könnte sie das neue Familienmitglied als Störenfried ansehen.

Für welche Menschen eignet sich die Hunderasse?

Die Rasse eignet sich auch gut für das Leben mit einer einzelnen Person und genießt die Zweisamkeit mit dieser. Alleinsein mag ein Bologneser hingegen gar nicht. Als potenzieller Bologneser-Besitzer sollten Sie den Hund immer um sich haben können.

Auch für Senioren eignen sich die fröhlichen Italiener prima. Ältere Menschen können den Vierbeiner meist überallhin mitnehmen. Der kleine Charmeur wiederum hält sie fit und aktiv. Ob Stadt oder Land – der anpassungsfähige Zwerg fühlt sich überall wohl.

Erziehung: Mit Konsequenz

Das Schwierigste bei der Erziehung dieser klugen Vierbeiner dürfte sein, sich nicht von ihrem Charme um die Pfote wickeln zu lassen. Denn die kleinen Energiebündel erkennen schnell Ihre möglichen Schwachstellen.

Bei Bedarf können sie wahre Dackelblicke aufsetzen, um ihr Ziel zu erreichen – beispielsweise ein leckeres Häppchen von Ihrem Teller.

Bleiben Sie daher stets – und zwar ab dem Welpenalter – konsequent. Dann wird der Bologneser schnell erkennen, dass ein „Nein“ auch ein „Nein“ bleibt und Sie nicht immer auf die Probe stellen.

Wenn Sie dies verinnerlichen, ist die Erziehung dieses lernwilligen Hündchens ein Kinderspiel. Auch Anfänger, die sich erst noch mit den Grundlagen der Hundeerziehung auseinandersetzen müssen, können diese leicht bewältigen.

Spielen zählt neben dem Schmusen zu den Lieblingsbeschäftigungen dieser Rasse. Auch lange Spaziergänge machen dem Bologneser Spaß. Möchten Sie mit ihm auf Wanderungen gehen, nehmen Sie dabei Rücksicht auf seine Größe. Tasten Sie sich mit dem erwachsenen Hund nur langsam an längere Wanderungen heran, um zu sehen, wann er müde wird.

Natürlich muss auch der Bologneser bei Regenwetter vor die Tür, um sein Geschäft zu verrichten. Allerdings gehört diese Rasse nicht zu denen, die bei Wind und Wetter lange Spaziergänge einfordern.

Wenn es ungemütlich wird, können Sie den Bologneser nach kurzen Gassigängen auch prima drinnen auslasten, indem Sie mit ihm spielen oder ihm kleine Kunststücke beibringen. Clickertraining bietet sich beispielsweise sehr gut an. Auch Hundesport wie Dog Dancing oder Agility für Mini-Hunde macht vielen Bolognesern Spaß.

Tipp für sportliche Menschen: Aufgrund seiner Größe eignet sich der Bologneser nicht als Jogginggefährte, aber Sie können das Leichtgewicht in speziellen Körbchen mit dem Fahrrad auf Tour nehmen.

Die Rasse gilt als sehr robust. Einige Vertreter neigen – wie viele kleine Hunde – verstärkt zu Knieproblemen in Form von Patellaluxationen. Achten Sie also beim Welpenkauf darauf, dass die Elterntiere hierauf getestet wurden und lassen Sie sich die Ergebnisse schriftlich vom Züchter zeigen.

Apropos Züchter: Die Investition in einen Bologneser von einem seriösen Züchter ist gleichzeitig die beste Investition in die Gesundheit Ihres künftigen Familienmitglieds.

Denn das größte Risiko für vorbelastete Tiere stellen unseriöse Züchter dar, die Bologneser – meist ohne Papiere – verkaufen, um damit Gewinn zu erzielen. Machen Sie um solche in jedem Fall einen großen Bogen.

Ein gesunder Bologneser kann ein Alter von rund 15 Jahren erreichen.

Im Napf: wenig – aber hochwertig!

Der kleine Hund braucht auch nur kleine Portionen. Es ist Ihre Aufgabe, Übergewicht vorzubeugen, denn ein Bologneser kann manchmal recht verfressen sein. Achten Sie auf ein hochwertiges Futter, bei dem Fleisch den Hauptbestandteil der Nahrung bildet.

Die Fütterungsempfehlungen seitens der Hersteller sind Richtwerte, die je nach Konstitution und Bewegung Ihres kleinen Energiebündels variieren können.

Am besten wiegen Sie den erwachsenen Bologneser regelmäßig, um eventuelle Abweichungen des Gewichts trotz des üppigen Fells eindeutig ausmachen zu können. Passen Sie das Futter entsprechend an, wenn Ihr Vierbeiner zunimmt.

Halten Sie sich dabei vor Augen, dass ein halbes Kilo mehr oder weniger bereits sehr viel in Relation zur Körpergröße ist: Wiegt ein Bologneser 4,5 statt vier Kilogramm entspricht dies einem Menschen, der statt mit 80 mit 100 Kilogramm durch die Welt geht.

Wenn Sie Leckerlis geben, setzen Sie auf gesunde Gaumenfreuden wie beispielsweise gefriergetrocknetes Fleisch oder Trockenkauartikel, was außerdem die Zähne reinigt. Stellen Sie Ihrem kleinen Gefährten immer frisches Trinkwasser zur Verfügung.

Das lockige, weiche Fell bedarf regelmäßiger Pflege, hat allerdings den enormen Vorteil, dass es kaum haart. Gewöhnen Sie bereits den Welpen an die regelmäßige Fellpflege mit Kamm und Bürste.

Während des Fellwechsels sollten Sie den Hund täglich kämmen, um Verfilzungen vorzubeugen. Auch außerhalb dieser Zeit ist es sinnvoll, jeden zweiten Tag zu Kamm und Bürste zu greifen. Außerdem bleiben schnell kleine Ästchen oder Schmutz an dem schneeweißen Fell hängen.

Apropos schneeweiß: Das weiße Fell benötigt ab und an ein Bad. Gewöhnen Sie am besten bereits den Welpen an das regelmäßige Pflegebad, das Sie mit einem milden Hundeshampoo durchführen. Empfehlenswert ist ein Shampoo speziell für weißes Fell.

Fell und Krallen trimmen

Achten Sie außerdem darauf, dass keine Haare in die Augen Ihres Gefährten kommen und diese reizen. Kürzen Sie das Fell ansonsten entsprechend, um Augenentzündungen vorzubeugen.

Prüfen Sie insbesondere dann, wenn Ihr Hund bereits ein Senior ist, die Krallenlänge regelmäßig, um zu verhindern, dass der Bologneser schmerzhaft damit hängenbleibt.

bologneser im hundesalon
Um Augenentzündungen vorzubeugen, sollte das Fell Ihres Vierbeiners ab und zu gekürzt werden.

Der Bologneser gehört zu den sogenannten Bichons, den Schoßhündchen. Diese Bezeichnung ist bei allen Bichon-Rassen Programm. Denn ihnen ist neben der jahrhundertelangen Verwendung als Gesellschaftshund auch die geringe Körpergröße gemeinsam. Sie passen eben locker auf einen Schoß.

Neben dem Bologneser zählt die Fédération Cynologique Internationale (FCI), den Bichon Frisé, den Havaneser sowie den Malteser zu den Bichons. Außerdem sind der Coton de Tuléar und das Löwchen mit ihnen verwandt.

Die Herkunft des Bolognesers ist eng mit der des Maltesers verknüpft. Beide haben gemeinsame Vorfahren, die bereits zu Aristoteles’ Zeiten bekannt waren.

Im Lauf der Jahrhunderte schmückten die Mächtigsten der Mächtigen sich und ihren Haushalt oder Hofstaat häufig mit diesem eleganten Gefährten.

Deswegen kann die Rasse auf eine beeindruckende Reihe von berühmten Besitzern zurückblicken: König Philipp II. von Spanien, Madame de Pompadour, die Herzöge von Medici, Katharina die Große und Maria Theresia sind nur einige der Persönlichkeiten, die nicht nur Weltgeschichte schrieben, sondern dabei auch einen Bologneser an ihrer Seite hatten.

Die Anerkennung als eigenständige Rasse seitens der FCI erfolgte im Jahr 1956. Heute ist dieses kluge Kerlchen glücklicherweise kein Prestige-Objekt mehr, sondern erfreut alle Gesellschaftsschichten mit seinem charmanten Wesen.

Das sollten Sie vor dem Einzug wissen

So klein die Rasse auch ist: Der Einzug eines Hundes bedeutet eine große Veränderung in Ihrem Leben. Machen Sie sich dies vorher klar und bereiten Sie sich in Ruhe auf das Leben mit Hund vor.

Bevor Sie sich für den Einzug eines Bolognesers entscheiden, sollten Sie, wenn Sie alleine leben, gut überlegen, wer sich um den Hund kümmert, wenn Sie krank sind oder verreisen.

Tipp: Heutzutage können Sie einen Hund in viele Hotels oder Ferienwohnungen mitnehmen.

Insbesondere der kleine und unkomplizierte Bologneser kann ein tierisch guter Begleiter für alle Reiseziele sein, die mit dem Auto oder per Zug erreichbar sind, zumal das Reisen mit ihm allein aufgrund seiner handlichen Größe problemlos möglich ist.

Wenn Sie sich aber nach Strandurlauben in tropischen Gefilden sehnen, organisieren Sie besser im Vorfeld eine Betreuung, die dem Nähebedürfnis Ihres kuscheligen Vierbeiners gerecht wird.

Überschlagen Sie auch die regelmäßigen Kosten für den kleinen Hund, denn diese kommen nach dessen Einzug für viele Jahre auf Sie zu: Neben den Ausgaben für ein hochwertiges Hundefutter ist an die Tierarztbesuche zur Kontrolle und zum Impfen sowie an Hundesteuer und -versicherung zu denken.

Beim Start des gemeinsamen Zusammenlebens kommen die Kosten für den Hund von einem seriösen Züchter sowie für die Grundausstattung auf Sie zu. Sorgen Sie bereits vor dem Einzug dafür, dass alles für das neue Familienmitglied bereit steht.

Neben Näpfen für Wasser und Futter benötigt der Bologneser Spielzeuge, die sich für kleine Hunde eignen, Decken sowie Schlafkörbchen, Leine samt Geschirr oder Halsband und eine Transportsicherung für das Auto. Für Letzteres bieten sich bei einem Hund dieser Größe auch kleine, tragbare Hundetransportboxen an.

Stellen Sie außerdem einige Pflegeutensilien zusammen: Kamm, Bürste, Shampoo sowie Pflegetücher für die Augen gehören zu den sinnvollen Investitionen. Auch Flohkamm und Zeckenzange haben Sie besser für den Fall des Falles bereits von Anfang an zuhause.

weißer bologneser hund
Am wohlsten fühlt der Bologneser sich an der Seite seines Lieblingsmenschen.

Wie finde ich meinen Wunsch-Bologneser?

Die adretten Hündchen erfreuen sich, gemeinsam mit den anderen Bichon-Rassen, großer Beliebtheit. Einen seriösen Züchter zu finden, erfordert allerdings etwas Vorbereitung.

Achten Sie darauf, dass der Bologneser-Züchter Ihrer Wahl einem Verein angeschlossen ist und Ihnen schriftliche Nachweise über die erfolgten Zuchtuntersuchungen zeigen kann.

Lernen Sie die Welpen sowie die Elterntiere nach Absprache in ihrem Zuhause kennen. Alle sollten einen ausgeglichenen Eindruck auf Sie machen. Der Züchter gibt den Nachwuchs frühestens im Alter von acht Wochen ab.

Dann ist er nicht nur auf vieles geprägt und umfangreich sozialisiert, sondern auch mehrfach entwurmt und geimpft sowie gechippt. Einen europäischen Heimtierausweis gibt es bei der Übergabe dazu.

Bologneser aus dem Ausland adoptieren

Wenn Ihr neues Familienmitglied aus einem anderen Land stammt, muss es bei seinem Umzug innerhalb der EU bereits 15 Wochen alt sein und über einen kompletten Tollwutschutz verfügen.

Wer lieber in seiner Region bleiben möchte und in der näheren Umgebung keinen Bologneser-Züchter findet, kann in Erwägung ziehen, sich über die anderen Bichon-Rassen zu informieren.

Auch wenn manch eingefleischter Bologneser-Fan nun protestiert: Insbesondere der Bichon frisé sowie der mit dem Bologneser eng verwandte Malteser weisen zahlreiche Gemeinsamkeiten mit dem Bologneser auf und können für Hundefreunde eine echte Alternative sein.

Das ist zu vermeiden

Machen Sie in jedem Fall einen großen Bogen um alle „Züchter“, die ohne Vereinszugehörigkeit Welpen verkaufen. Diese Hundehalter verfügen meist nicht über die Sachkenntnis, die für gesunde und typvollen Hundenachwuchs notwendig ist.

Außedem investieren solche Züchter selten in eine gesundheitsorientierte Selektion oder in Zeit für die unbedingt notwendige Sozialisierung. Krankheiten, Verhaltensstörungen und nicht zuletzt die Ungewissheit, überhaupt einen Bologneser erhalten zu haben, können die Folge sein.

Erwachsenen Bologneser aus dem Tierheim adoptieren?

Wer einem bereits ausgewachsenen Bologneser ein neues Zuhause geben möchte, kann sich in den Weiten des Internets umschauen. Manchmal müssen Bologneser-Besitzer sich aus den unterschiedlichsten Gründen von ihrem tierischen Gefährten trennen.

Im Tierheim vor Ort wird wahrscheinlich kein Bologneser auf ein neues Zuhause warten – dafür ist die Rasse dann doch zu selten. Außerdem finden sich meist schnell neue Wirkungsstätten für die hübschen und unkomplizierten Hunde.

Ein Besuch kann dennoch nicht schaden. Manchmal gibt es im Tierschutz andere Bichons oder Mischlinge, die Ihnen spontan ans Herz wachsen können.

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