Thai Ridgeback

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Ein Thai Ridgeback sollte nur in erfahrene Hände abgegeben werden.

Der Thai Ridgeback, ursprünglich ein Jagdhund aus Thailand, benötigt eine klare Führung und ist ein Gefährte, dessen Haltung hundeerfahrenen Kennern vorbehalten bleiben sollte.

Aussehen: Exotischer Look

Der Thai Ridgeback hat einen athletischen Körperbau. Seine Stirn durchziehen leichte Falten, die dreieckigen Ohren sind etwas nach vorne geneigt und die Augen mandelförmig.

Sein glattes kurzes Fell ist rot, schwarz, blau oder falbfarben und besticht durch den typischen „Ridge“ auf dem Rücken, dem der Hund seinen Namen verdankt. Die Haare wachsen auf der Mittellinie des Rückens entgegen der normalen Wuchsrichtung und bilden so einen deutlich sicht- und tastbaren „Ridge“. Dieser kann unterschiedlich geformt, sollte aber symmetrisch sein.

Wie groß wird ein Thai Ridgeback?

Der Thai Ridgeback zählt zu den mittelgroßen Hunden. Seine Widerristhöhe liegt bei Hündinnen zwischen 51 bis 56 cm, bei Rüden beträgt sie in der Regel zwischen 56 bis 61 cm.

Wie schwer wird ein Thai Ridgeback?

Rüden können bis zu 34 kg schwer werden. Hündinnen bringen maximal 25 kg auf die Waage.

Charakter: Das Wesen des Thai Ridgeback ist facettenreich

Der Thai Ridgeback ist ein lebhafter, aufmerksamer Hund, der viel Auslastung benötigt. Als selbstständiger Jäger bleibt er tendenziell immer selbstständig und geht meist keine enge Bindung zu einer einzelnen Person ein.

Allerdings ist er innerhalb seines menschlichen Rudels, in seiner Familie, durchaus ein freundlicher, ja liebevoller Hund. In seinem Zuhause zeigt er seine ruhige Seite, wohingegen er draußen richtig aufdrehen kann.

Fremden gegenüber verhält er sich zurückhaltend, aber nicht aggressiv. Zudem zeichnet der Thai Ridgeback sich durch Mut und Sensibilität aus, was ihn zu einem interessanten Charakter für viele Hundefreunde machen dürfte.

Erziehung: Erfahrung ist gefragt

Klug und gelehrig wäre der Thai Ridgeback ein guter Anwärter für eine einfache Erziehung – wäre da nicht sein großer Jagdtrieb! Im Zweifel wird der eigenständig denkende Vierbeiner sich in den meisten Fällen für die Jagd und gegen „gutes Benehmen“, wenn Beute in Sicht ist.

Zudem benötigt er eine starke Führung von einem versierten, erfahrenen Hundekenner – die Erziehung dieses Vierbeiners gehört also nicht in Anfängerhände.

„Starke Führung“ bedeutet aber keinesfalls eine Erziehung mit Druck. Dieser wirkt sich bei den sensiblen Urhunden eher kontraproduktiv aus. Positive Motivation hingegen führt bei dieser klugen Rasse zu schnellen Lernfortschritten.

Besuchen Sie bereits mit dem Welpen die Welpenspielstunden sowie die Hundeschule eines Hundevereins in Ihrer Umgebung. Dies dient nicht nur der reinen Erziehung, sondern wirkt sich positiv auf das Sozialverhalten des Thai Ridgebacks aus.

Dies ist wichtig, da der ursprüngliche Hund in Sachen „Hundesprache“ öfter mal Verständigungsprobleme mit Artgenossen haben kann. Vielfältige Begegnungen von klein auf stärken die Sozialkompetenzen des Thai Ridgebacks und führen zu entspannten Hundebegegnungen im weiteren Leben.

Haltung: Passt ein Thai Ridgeback zu mir?

Da er immer noch zu den sehr ursprünglichen Jagdhunden zählt, ist er nicht vorbehaltlos als Familienhund zu empfehlen. Er benötigt hundeerfahrene Halter, die ihn konsequent erziehen und ihm genügend Bewegungsmöglichkeiten bieten. Dass der Thai Ridgeback kein Hund für Couch Potatoes ist, versteht sich von selbst!

Auch an einem Leben in der Stadt hat der Naturbursche keine Freude. Dies liegt nicht nur daran, dass er als Hund vom Urtyp mit größerer Scheu auf die laute und hektische Betriebsamkeit einer Stadt blicken wird. Sicher könnte man ihn daran gewöhnen, ob er sich allerdings dort wohlfühlen wird, sei dahingestellt. Optimal ist eine Wohnung oder ein Haus im Grünen mit eingezäuntem Grundstück, auf dem der Thai toben darf.

Aber Achtung: Der sportliche Vierbeiner verfügt über ein enormes Sprungvermögen und benötigt darum eine sehr hohe Umzäunung, damit er nicht ausbüxt, um seine Jagdpassion auszuleben. Die Sportskanonen können bis zu zwei Meter hoch springen.

Mit Kindern kann der Thai harmonieren, allerdings sollten Kind und Hund nur unter Aufsicht zusammen sein. Denn insbesondere kleine Kinder mit teils unberechenbaren Bewegungen und hoher Lautstärke können den Vierbeiner irritieren. Hier ist es sinnvoll, dem Hund rechtzeitig eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten, wenn er sich bedrängt fühlt.

Sind Thai Ridgebacks Listenhunde?

Der Thai Ridgeback zählt zu den Listenhunden, Daher ist die Haltung dieser Hunderasse in einigen Gebieten verboten. Prüfen Sie also unbedingt, ob der Thai Ridgeback in Ihrer Region in sogenannten „Rasselisten“ geführt wird. Nicht erlaubt sind die Vierbeiner beispielsweise im Kanton Genf in der Schweiz.

thai ridgeback welpe spielt
Der Thai Ridgeback hat einen großen Bewegungsdrang und liebt daher Action.

Sport und Aktivität: Sportliches Multitalent

Leider ist es nur sehr selten möglich, dass ein Thai Ridgeback ohne Leine Auslauf erhält – zu groß ist sein Jagdtrieb und damit einhergehend die Gefahr, dass er unterwegs Hasen oder Nachbars Katze nachstellt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass einige Vertreter der Rasse großes Geschick an den Tag legen, wenn es darum geht, sich aus Geschirren zu zwängen. Achten Sie also auf den Kauf eines sicheren und gutsitzenden Geschirrs.

Mit dieser Einschränkung ist der Thai Ridgeback als begeisterter Sportler für viele Aktivitäten zu haben: Probieren Sie mit ihm gemeinsam aus, was Ihnen Freude bereitet: Dog Dancing, Agility oder Dog Frisbee können dem Sprungtalent großen Spaß machen.

Ebenso sind Fährtenarbeit oder Mantrailing eine gute Beschäftigung für die Spürnase. Lassen Sie sich von Startschwierigkeiten nicht entmutigen, der Vierbeiner benötigt oft etwas Zeit, um sich konzentriert einer Aufgabe zu widmen. Entscheidend ist, dass der Thai Ridgeback selbst Spaß hat. Dann wird er sich auf den jeweiligen Hundesport einlassen.

Neben allen Sportarten sind natürlich ausgiebige Spaziergänge oder gemeinsames Joggen – mit dem ausgewachsenen Hund und entsprechendes Training vorausgesetzt – die Grundlage für einen ausgelasteten Ridgeback.

Pflege: Baden so gut wie nicht nötig

Das kurze Fell mit dem Ridge-Markenzeichen ist sehr pflegeleicht: Wöchentliches Massieren mit einem Pflegehandschuh oder einer weichen Bürste reicht in der Regel aus, um überschüssige Haare zu lösen. Getrockneter Schmutz können Sie meist ebenso einfach ausbürsten. Daher ist Baden kaum notwendig ist.

Für den Fall des Falles ist es jedoch wichtig, den Vierbeiner bereits im Welpenalter an das Baden mit einem milden Hundeshampoo zu gewöhnen und dieses Pflegeritual dann alle paar Monate zu wiederholen.

Übrigens: Wer mehrere Thai Ridgebacks hält, kann teils beobachten, dass die Vierbeiner sich gegenseitig, ähnlich wie Katzen, putzen.

Kontrollieren Sie alle paar Wochen die Krallen, um sie bei Bedarf mit einer Krallenschere für Hunde zu kürzen. Auch in die Ohren sollten Sie von Zeit zu Zeit einen Blick werfen, um gegebenenfalls einen Ohrenreiniger für Hunde anzuwenden.

Ernährung: Das kommt in den Napf

Der Thai Ridgeback benötigt – wie jeder Hund – eine Nahrung mit einem hohen Fleischanteil.

Tipp: Achten Sie darauf, dass Fleisch den Hauptbestandteil der Nahrung ausmacht.

Füttern Sie Ihrem Welpen nach seiner Ankunft das Futter, dass er bereits vom Züchter kennt. Eine Futterumstellung benötigt etwas Zeit, damit Ihr neues Familienmitglied nicht zu viele Veränderungen auf einmal verarbeiten muss.

Während Sie dem Welpen drei bis vier Mahlzeiten pro Tag servieren können, reichen dem ausgewachsenen Thai Ridgeback zwei Mahlzeiten, nach denen er eine Verdauungssiesta halten sollte. Die Empfehlungen der Hersteller hinsichtlich der täglichen Menge sind immer nur Richtwerte – halten Sie also die Taille Ihres Ridgebacks im Blick. Ein spezielles Light-Futter ist in der Regel nicht notwendig.

Wichtig ist auch, Leckerlis in die Tagesmenge einzuberechnen und sie nicht über diese hinaus zu geben, denn über die Extra-Belohnungshappen sammeln sich schnell tierisch viele Kalorien an. Auch dabei sollten Sie sich an gesunde Produkte, beispielsweise Zahnpflegeleckerlis oder getrocknetes Fleisch für Hunde, halten.

Getrocknete Kausnacks wie Rinderohren befriedigen das Kaubedürfnis Ihres Vierbeiners und sind gelegentlich eine beliebte Ergänzung des täglichen Speiseplans. Natürlich sollte Ihr Vierbeiner immer die Möglichkeit haben, seinen Durst mit frischem Wasser zu stillen.

Gesundheit: Kaum anfällig

Die robuste Rasse gilt bis auf wenige Ausnahmen kaum als anfällig für Erbkrankheiten. Ein seriöser Züchter wird Ihnen Untersuchungen der Elterntiere hinsichtlich gesunder Hüften vorweisen können, denn Thai Ridgebacks können zu Hüftdysplasie (HD) neigen. Zudem sollten Sie sich mit dem Züchter über die bei der Rasse häufig vorkommende Krankheit Dermoid Sinus (DS) und entsprechende Vorsorgemaßnahmen unterhalten.

Bei DS handelt es sich um eine von erfahrenen Züchtern tastbare Anomalie in Form einer Zyste, die operativ bereits im jungen Alter entfernt werden kann – und sollte. Bei einer erfolgreichen Operation kann der Hund ein beschwerdefreies Leben führen. Wird die Anomalie nicht erkannt, kann es zu lebensbedrohlichen Entzündungen kommen. Betroffene Tiere sind aufgrund der Vererbbarkeit aus der Zucht zu nehmen, können aber nach der Operation problemlos als Liebhabertiere verkauft werden.

Wie alt wird ein Thai Ridgeback?

Bei guter Haltung und regelmäßiger Gesundheitschecks hat der Thai Ridgeback eine Lebenserwartung von 12 bis 13 Jahren.

Zucht: Wo finde ich meinen Thai Ridgeback?

Die Rasse ist zwar keinesfalls weit verbreitet, doch haben die Vierbeiner in Europa durchaus eine solide Anhängerschaft. Sie werden also mit etwas Recherche sowie gegebenenfalls einigen Reisekilometern und Wartezeit in der Regel innerhalb von Europa Ihren Wunsch-Welpen finden können.

Auch wenn der Weg etwas länger sein sollte: Besuchen Sie den Thai-Ridgeback-Züchter am besten zuhause, um hier die Elterntiere und die Umgebung des Hundes kennenzulernen. Dies ist auch eine gute Gelegenheit, um sich mit dem Züchter über die Rasse und ihre Anforderungen auszutauschen.

Ein verantwortungsbewusster Züchter ist die wichtigste Grundlage für einen gesunden Hund. Recherchieren Sie also gründlich, um einen seriösen Züchter zu finden, und machen Sie einen großen Bogen um „Vermehrer“, die keinem Verein angehören. Diese sparen meist nicht nur an der Gesundheitsvorsorge, sondern investieren außerdem zu wenig Zeit und Know-how in die so wichtige Prägungs- und Sozialisierungsphase.

Wie viel kostet ein Thai Ridgeback?

Wenn Sie einen Thai Ridgeback von einem seriösen Züchter kaufen, müssen Sie mit Kosten von etwa 1.500 Euro aufwärts rechnen.

Beim Einzug ist Ihr Welpe dann mindestens acht Wochen alt, mehrfach entwurmt und geimpft. Halten Sie unbedingt die Termine für die Auffrischungsimpfungen ein.

Bedenken Sie bei Züchtern außerhalb Ihres Landes die speziellen Bedingungen für eine Adoption von Welpen aus dem Ausland. Sie sollten Sie ausschließlich bei Züchtern einen Welpen kaufen, die mit Abstammungsnachweis und unter der Schirmherrschaft der FCI züchten.

Alternativen zu einem Thai Ridgeback Welpen

Wenn Sie einen bereits ausgewachsenen Thai Ridgeback suchen, lohnt es sich, auch nach Mischlingen oder Rhodesian Ridgebacks zu schauen, die im Tierschutz auf ein Zuhause warten. Denn in Europa suchen reinrassige Thai Ridgebacks nur sehr selten eine neue Wirkungsstätte.

Wenn Sie gezielt nach erwachsenen Thai Ridgebacks suchen wollen, werden Sie eventuell in den Weiten des Internets fündig. So gibt es beispielsweise in einigen Ländern auch Facebook-Gruppen, die sich gezielt um die Vermittlung von Thai Ridgebacks kümmern. Da der Thai Ridgeback ohnehin ein Hund für Kenner ist, ist es besonders wichtig, möglichst viel über die Vorgeschichte herauszufinden, um vor der Entscheidung für das neue Familienmitglied herauszufinden, ob Sie und Ihre Hundeerfahrung zu dem Vierbeiner passen.

zwei thai ridgeback hunde
Thai Ridgebacks haben eine robuste Gesundheit und neigen kaum zu Erbkrankheiten.

Geschichte: Tief verwurzelt

Wie der Name schon sagt, liegen die Ursprünge des Thai Ridgebacks in Thailand, genauer gesagt im Osten Thailands. Seine Vorfahren sind Pariahunde, womit Hunde gemeint sind, die seit Jahrhunderten unabhängig neben dem Menschen leben.

In Thailand waren die Ahnen des Thai Ridgebacks traditionell als Jagd- und Wachhund im Einsatz. Nach und nach breitete sich die Rasse, die bereits in Schriften vor über 350 Jahren erwähnt wurde, ausgehend von den Provinzen Chanthaburi und Rayong, weiter aus und erreichte Bangkok. Dort hat die professionelle Zucht des Ridgebacks ihren Ursprung.

Der Thai Ridgeback ist neben dem Rhodesian Ridgeback die einzige von der FCI anerkannte Rasse mit „Ridge“. Ob eine direkte Verbindung zwischen den beiden Rassen besteht, konnte bis heute nicht nachgewiesen werden.

Derzeit schätzt man die Zahl der in Thailand lebenden Thai Ridgebacks auf rund 2.500 Exemplare.

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