Russischer Schwarzer Terrier

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Der Russische Schwarze Terrier ist ein vielseitiger und anpassungsfähiger Hund.

Wer zum ersten Mal einen Russischen Schwarzen Terrier sieht, ist meist beeindruckt. Außerhalb von Russland sind diese Vierbeiner noch selten zu finden, doch immer mehr Hundefreunde werden auf den stolzen Hund aufmerksam. Freunde der Rasse nennen sie auch „Schwarze Perle Russlands“.

Aussehen: Schwarze Schönheit

Russische Schwarze Terrier sind eine imposante Erscheinung: Sie wirken stolz und strahlen gleichzeitig Ruhe und Kraft aus. Ihre Größe trägt zu der beeindruckenden Optik bei: Rüden haben eine Widerristhöhe von 70 bis 74 Zentimeter, Hündinnen zwischen 68 und 72 Zentimeterm. Dabei können die stattlichen Tiere bis zu 60 Kilogramm wiegen.

Die Hunde sind athletisch-muskulös gebaut und haben einen massiven Knochenbau sowie einen voluminösen Brustkorb. Der Kopf ist groß und massiv mit breitem Schädel sowie flacher Stirn.

Wie sieht das Fell der Rasse aus?

Besonders ins Auge fallen Bart und „Schnurrbart“, die den Fang betonen. Die Rute ist säbel- oder sichelförmig und wird nicht über dem Rücken getragen. In seiner Heimat wird der Russische Schwarze Terrier häufig kupiert, was jedoch in den meisten europäischen Ländern verboten ist.

Das Fell ist – ebenso wie der Nasenschwamm – immer schwarz und verfügt über eine dichte, weiche Unterwolle sowie raueres, ebenfalls dichtes Oberhaar. Vereinzelte graue Haare sind erlaubt.

Wesen und Erziehung: Liebenswerter Charakterkopf

Für die Zucht war der Charakter von enormer Bedeutung: Russische Schwarze Terrier sollten demnach selbstbewusste, durch nichts aus der Ruhe zu bringende Begleiter sein. Die Vierbeiner zeichnen sich durch große Loyalität zu ihren Besitzern aus und gelten als klug.

In der Wohnung sind sie eher gemütlich. Dieser Hund liebt es, Zeit mit seinem zweibeinigen Rudel zu verbringen. Die menschenbezogenen, freundlichen Hunde sind darum gute Familien- und Begleithunde, sollten jedoch nur zu erfahrenen Haltern. Denn der Russische Schwarze Terrier ist nicht nur loyal, sondern auch mutig und stets bereit, seine Lieben oder sein Revier zu verteidigen.

Tipps für die Erziehung

Der ursprünglich als Wach- und Schutzhund gezüchtete Hund benötigt also von klein auf eine konsequente Erziehung mit einem sicheren Halter, der sie auf der Basis von viel Know-how erzieht. Russische Schwarze Terrier gelten zudem als sensibel – bleiben Sie immer fair, um das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Vierbeiner nicht zu zerstören.

Loben Sie erwünschtes Verhalten und seien Sie konsequent, aber niemals aggressiv, wenn er unerwünschtes Verhalten an den Tag legt. Der Besuch von Welpenspielstunden ist dringend zu empfehlen, denn hier lernt der Vierbeiner Hunde aller Größen und Rassen kennen. Dies kann entscheidend zu seiner Sozialisierung beitragen.

Pflege des Russischen Schwarzen Terriers

Die Pflege dieses imposanten Vierbeiners sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn Sie in Erwägung ziehen, einen Schwarzen Russischen Terrier in Ihr Heim ziehen zu lassen. Zwei- bis dreimal wöchentlich sollten Sie das Fell gründlich bürsten, damit es nicht verfilzt.

Beginnen Sie bereits beim Welpen damit, ihn in kleinen Einheiten an Kamm und Bürste zu gewöhnen – und anschließend gebührend zu loben. So verknüpft der Kleine bereits früh Positives mit dem Pflegeritual.

Das Fell zwischen den Pfoten kann regelmäßig gekürzt werden, was vor allem im Winter wichtig ist, damit sich keine Schneeklumpen dort bilden. Kürzen Sie außerdem Richtung Auge wachsende Haare, bevor sie Entzündungen hervorrufen.

Auch Haare im Innenohr können zu Entzündungen führen. Sie können diese regelmäßig mit einer abgerundeten Pinzette entfernen. Am besten lassen Sie sich die optimale Ohrenpflege für Ihren Russischen Schwarzen Terrier einmal vom Hundefriseur oder dem Züchter Ihres Vertrauens zeigen.

Trimmen und Fellpflege

Alle ein bis zwei Monate sollten Sie Ihren pelzigen Gefährten trimmen, also die tote Unterwolle entfernen. Zwar ist die Fellpflege recht aufwändig, doch dient dies nicht nur dem Wohlbefinden Ihres Hundes, sondern stärkt außerdem die Bindung.

Last but not least haart der Russische Schwarze Terrier so gut wie nicht, was außerdem zur Folge hat, dass fast kein Fellwechsel im Frühling und Herbst stattfindet. Prüfen Sie regelmäßig die Länge der Krallen, um diese bei Bedarf zu kürzen.

Haltung und Beschäftigung: Passt ein Russischer Schwarzer Terrier zu mir?

Aufgrund seiner Vergangenheit als Schutzhund in Kombination mit der imposanten Größe sollte der Russische Schwarze Terrier nur bei erfahrenen Hundehaltern einziehen. Seine Erziehung benötigt viel Zeit und Know-how.

Er eignet sich nicht für Berufstätige, die ihn lange allein lassen müssen, und allein aufgrund seiner Größe auch nicht für die Haltung in einer kleinen Stadtwohnung. Er sollte keine Treppen steigen müssen. In einem Haus mit eigenem, sicher eingezäuntem Garten ist der Vierbeiner bestens aufgehoben.

Mit kleinen Kindern versteht er sich meist gut. Allerdings sollten Sie Kind und Hund nie ohne Aufsicht lassen. Vorsicht ist außerdem bei Kinderbesuch geraten: Wenn Kinder sich gegenseitig ärgern, könnte Ihr Russischer Schwarzer Terrier „sein“ Rudelkind beschützen wollen.

Mit Katzen können die Vierbeiner Freundschaft schließen, wenn sie bereits als Welpen an diese gewöhnt wurden. Kennt der Russische Schwarze Terrier keine Katzen, ist eine Vergesellschaftung nur bedingt empfehlenswert.

Bedenken Sie vor dem Kauf außerdem die Ausgaben, die neben den Anschaffungskosten anfallen: Ein Hund von bis zu 60 Kilogramm Körpergewicht benötigt mehr Futter als ein kleiner Hund. Zusätzlich fallen regelmäßige Tierarztbesuche, Hundehaftpflichtversicherung sowie Steuern an.

So beschäftigen Sie Ihren Vierbeiner

Zwar wird der Russische Schwarze Terrier als eher gemütlich beschrieben – dies gilt aber nur, wenn er in den eigenen vier Wänden ist. Draußen ist er für fast jeden Spaß zu haben. Reines Kilometer-Laufen ist ihm zu wenig.

Wenn ein Russischer Schwarzer Terrier nur neben seinem Halter herläuft, wird ihm schnell langweilig – er braucht auch geistige Auslastung. Mit viel Geduld – der Russische Schwarze Terrier braucht seine Zeit – eignet er sich hervorragend als Therapie-, Rettungs- oder Fährtenhund. Natürlich ist er außerdem ein ausgezeichneter Schutz- und Wachhund.

Achten Sie im Welpen- und Junghunde-Alter darauf, dass Ihr Welpe sich nicht überlastet und nicht springt, damit seine Gelenke keinen Schaden nehmen.

Ausgewachsen und nach einem „OK“ Ihres Tierarztes können Sie den Russischen Schwarzen Terrier auch auf Joggingrunden mitnehmen, wenn Sie ihn vorsichtig trainieren. Doch ein Langstreckenläufer ist dieser Hund nicht. Das Erlernen von kleinen Tricks oder Agility-Übungen, die sich für seine Größe eignen, bereitet ebenfalls vielen Vertretern dieser Rasse Freude.

Gesundheit: Robuster Riese

Die Rasse gilt als robust und grundsätzlich gesund. Allerdings sollten Sie, wenn Sie Interesse an einem Russischen Schwarzen Terrier haben, nur bei einem seriösen Züchter einen Welpen kaufen. Diese züchten mit Abstammungsnachweis und betreiben eine umfangreiche Gesundheitsvorsorge, so dass das Risiko für bestimmte Erkrankungen gesenkt werden kann.

Wie bei allen großen Hunden sollten die Elterntiere auf Hüft- und Ellbogendysplasien hin untersucht werden, bevor sie in die Zucht gehen. In geringem Maße können Exemplare der Rasse anfälliger für bestimmte neurologische Erkrankungen sowie Herzkrankheiten – Kardiomyopathien, Aortenstenosen – sowie Augenkrankheiten sein.

Beachten Sie außerdem rassespezifische Tipps zur Ernährung großer Hunde sowie zur Fellpflege dieser üppig behaarten Rasse, damit der Vierbeiner gesund bleibt. Vertreter der Rasse erreichen ein – für Hunde dieser Größe recht hohes – Alter von bis zu 14 Jahren.

Russischer Schwarze Terrier: Ernährung richtig gestalten

Wie jeder Hund benötigt auch der Russische Schwarze Terrier eine Ernährung, die ihn mit hochwertigen Proteinen versorgt. Darum sollten Sie zu einem Futter greifen, dass viel Fleisch enthält, aber auf Getreide verzichtet.

Besonders wichtig ist bei dieser Rasse, dass sie während des Wachstums nicht zu schnell zu viele Kilos zulegt. Zwar soll aus dem kleinen Welpen ein großer Vierbeiner werden – aber bitte langsam. Denn wächst er zu zügig, können Knochen und Gelenke irreparablen Schaden erleiden.

Lassen Sie Ihren Welpen und Junghund also keinesfalls fressen, soviel er möchte. Geben Sie ihm bis zu sechs Mahlzeiten am Tag und halten Sie sich dabei an die Fütterungsempfehlungen des jeweiligen Herstellers. Welpenfutter für große Hunde ist speziell für die Bedürfnisse großer Rasse konzipiert.

Besorgen Sie sich vom Züchter oder von Ihrem Tierarzt eine Wachstumskurve für Hunde großer Rassen und prüfen Sie anhand dieser regelmäßig das Gewicht Ihres Russischen Schwarzen Terriers.

Erwachsene Vertreter der Rasse sollten zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag erhalten. Nach dem Fressen sollte Ihr Vierbeiner es sich unbedingt gemütlich machen, denn wie alle großen Rassen neigt auch der Russische Schwarze Terrier zu Magendrehungen.

Auch Leckerlis können gesund sein: Zahnpflegesnacks oder getrocknete Fleischhappen für Hunde sind hierfür Beispiele. Halten Sie auch dabei Maß, denn Speck auf den Hüften steigert das Risiko für Hüftdysplasien. Denken Sie daran, Ihrem Hund immer frisches Wasser zur freien Verfügung zu stellen.

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Geschichte einer jungen Rasse

Der Russische Schwarze Terrier ist eine noch junge Rasse: Ihre Ursprünge liegen in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts. Das Ziel der russischen Züchter war, einen neuen Arbeitshund zu züchten, für den sie gezielt unterschiedliche Rassen miteinander kreuzten.

Wichtig dabei war neben dem Charakter, dass die Hunde in sämtlichen Klimazonen Russlands gut arbeiten konnten. Das Äußere spielte hingegen kaum eine Rolle.

Was steckt im Russischen Schwarzen Terrier?

Eine der drei wichtigsten an der Zucht beteiligten Rassen erkennen Hundefreunde auf den ersten Blick: „Urvater“ des Russischen Schwarzen Terriers war ein Riesenschnauzer namens Roy, der mit verschiedenen Hündinnen verpaart wurde.

In Folge sind die Vorfahren der Rasse jeweils zu fast einem Drittel Riesenschnauzer, Rottweiler und Airedale Terrier. Auch einige Neufundländler, Schäferhunde sowie Deutsche Doggen und weitere Rassen waren in geringerem Maße an der Entstehung beteiligt.

Zuchtziele

Ziel der Zucht war ein wesensfester, robuster und mutiger Wach- und Polizeihund. So kamen die ersten Exemplare der Rasse vor allem als Wachhunde in Gefängnissen sowie als Armee- und Polizeihunde zum Einsatz. Russische Schwarze Terrier sicherten zudem die Grenzen.

Doch bald stellte sich heraus, dass die Rasse aus mehreren Gründen nicht optimal als „Berufshund“ zu halten war: Die Hunde sind sehr menschenbezogen, so dass sie unter der für sie vorgesehenen Zwingerhaltung litten. Zudem erwies sich die Fellpflege als zu aufwändig für „Diensthunde“.

Und schließlich ist der Russische Schwarze Terrier ein Spätzünder und erst mit fast drei Jahren komplett ausgewachsen. Eine lange „Hunde-Jugend“ steht jedoch dem wirtschaftlich profitablen Einsatz als Diensthund entgegen.

Anerkennung der Rasse

Bis 1957 wurde die Rasse ausschließlich vom staatlichen Red Star Kennel gezüchtet. Nachdem einige der Hunde in private Hände gekommen waren, erkannten Hundefreunde jedoch schnell deren positive Eigenschaften als Familienhund, so dass sich die Zucht der Rasse nach und nach etablierte.

Die Anerkennung als eigenständige Rasse erfolgte in Russland 1981. Die FCI erkannte den Russischen Schwarzen Terrier – der ursprünglich nur „Schwarzer Terrier“ hieß – drei Jahre später an.

Russischer Schwarzer Terrier spielt © Grigorita Ko / stock.adobe.com
Zu Hause ist der Russsische Schwarze Terrier gemütlich, draußen sucht er das Abenteuer.

Kauf: Wo finde ich einen Russischen Schwarzen Terrier?

Obwohl Russische Schwarze Terrier nicht häufig zu sehen sind, erfreut sich die Rasse stabiler bis leicht steigender Beliebtheit auch außerhalb ihrer Heimat. So haben beispielsweise im letzten Jahrzehnt in Deutschland jährlich jeweils um die 150 Welpen das Licht der Welt erblickt.

Welpen vom Züchter

Der von Ihnen ausgewählte Züchter sollte unbedingt Mitglied in einem Verein sein und seine Welpen nur mit Stammbaum abgeben. Denn seriöse Züchter legen nicht nur Wert auf die Gesundheit ihrer Schützlinge, sondern sorgen außerdem für eine möglichst optimale Sozialisierung und Prägung in den ersten Lebenswochen des Welpen.

Frühestens ab einem Alter von acht Wochen darf er zu Ihnen ziehen. Er ist dann gechippt sowie mehrfach geimpft und entwurmt.

Erwachsene Terrier im Tierschutz finden

Wer auf der Suche nach einem ausgewachsenen Russischen Schwarzen Terrier ist, sollte sich im Internet umsehen. Unser Tipp: Geben Sie auch Tierschutzhunden eine Chance, denn vor allem große schwarze Vierbeiner müssen oft jahrelang im Tierheim ausharren, bevor sie ein neues Zuhause finden.

Egal ob Tierschutzhund oder reinrassiger Russischer Schwarzer Terrier: Erkundigen Sie sich intensiv über die Vorgeschichte des Hundes und hinterfragen Sie kritisch, ob der Vierbeiner zu Ihnen passt. Denn je nach Vergangenheit kann ein ausgewachsener Hund dieser Größe einige Herausforderungen bereithalten, die besser nur von fortgeschrittenen Hundehaltern zu meistern sind.

Steckbrief zum Russischen Schwarzen Terrier

Besonderheiten: Der Russische Schwarze Terrier ist eine große und kräftige Hunderasse, die als robust, ausdauernd und intelligent gilt.
Charakter: wachsam, selbstbewusst, ruhig
Größe: Rüden: ca. 70-74 cm Hündinnen: 68-72 cm
Gewicht: bis ca. 60 kg
Fell: wasserabweisendes, dichtes Fell in Schwarz
Fellpflege: mittlerer Pflegeaufwand, regelmäßiges Bürsten und gelegentliches Trimmen erforderlich
Auslauf: hoher Bewegungsbedarf, braucht viel Auslastung
Anfängerhund: für erfahrene Halter geeignet
Bellen: neigt zum Bellen
Lebenserwartung: ca. 14 Jahre
Typische Krankheiten: robuste Rasse
Preis: ca. 1.200 €
FCI-Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde
Herkunft: Russland
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