Sein Fell ist schwarz-weiß, dafür ist der Charakter des Landseers besonders facettenreich. Der große Vierbeiner ist freundlich, wasserverliebt und macht sich gern im Haushalt nützlich. Erfahren Sie, was er dafür von seinen Haltern erwartet und was diese seltene Rasse mit der Kunst des 19. Jahrhunderts zu tun hat.
Diese Hunderasse imponiert mit ihrer Größe und einem harmonischen Körperbau. Trotz ihrer mächtigen Statur wirken Landseer nicht plump, sondern strahlen Muskelkraft und Energie aus. Vermutlich ist das Erscheinungsbild auf die ursprüngliche Aufgabe als Arbeits- und Wasserhund kanadischer Fischer zurückzuführen.
Welche Fellbeschaffenheit und Farben hat die Hunderasse?
Unverwechselbar ist die Fellfarbe beim Landseer: Schwarz und Weiß sind typisch für diese Rasse, wobei Weiß die Grundfarbe ist. Schwarze Platten bilden einen Kontrast. Hals, Brust, Bauch, Rute und Läufe sind immer weiß, der Kopf ist bis auf die Schnauzenpartie schwarz.
Das schwarz-weiße Fell ist lang und dicht, nur der Kopf ist eher kurz behaart. Trotz seiner Fülle fühlt sich das Haarkleid fein an. Das Deckhaar ist wasserabweisend und durchsetzt mit wärmender Unterwolle. Der Rassestandard sieht zwar möglichst dichtes Haar vor, lässt allerdings ein leicht gewelltes Deckhaar auf dem Rücken und an den Oberschenkeln zu.
Landseer-Größe und -Gewicht: Welche Maße besitzt diese Hunderasse?
Mit einer Widerristhöhe zwischen 72 bis 80 Zentimeter bei Rüden und 67 bis 72 Zentimeter bei Hündinnen gehören Landseer zu den großen Hunderassen. Während Rüden stattliche 60 bis 75 Kilogramm auf die Waage bringen, wiegen Hündinnen immerhin 50 bis 55 Kilogramm.
Wesen: Welche Charaktereigenschaften hat ein Landseer?
Der Landseer-Charakter zeichnet sich durch positive Eigenschaften wie Ruhe, Gelassenheit und eine nahezu grenzenlose Gutmütigkeit aus. Die Rasse gilt außerdem als zuverlässig und treu. Ihr Jagdtrieb ist nur gering ausgeprägt und ihr Bellen setzt sie eher selten ein. Trotzdem sind die Hunde aufgeweckt.
Wie erzieht man einen Landseer?
Trotz ihrer Leichtführigkeit und ihres gutmütigen Wesens sind Landseer eigenständige Tiere, die eine konsequente Erziehung benötigen. Dank ihrer schnellen Auffassungsgabe und ihrer starken Orientierung am Menschen, sind sie unter Beachtung der wichtigsten Regeln jedoch gut erziehbar.
Haltung und Pflege: So ist Ihr Liebling rundum versorgt
Landseer haaren nicht übermäßig, sollten jedoch regelmäßig gebürstet werden, damit keine Verfilzungen entstehen. Befreien Sie Ihren Vierbeiner nach jedem Spaziergang von groben Verschmutzungen. Das von Natur aus leicht fettige Haarkleid erleichtert Ihnen die Arbeit: Einmal durchgetrocknet, fällt Schmutz von allein aus dem Haar.
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Ist der Landseer ein Familienhund?
Aufgrund ihres freundlichen und aufgeschlossenen Wesens erfreuen sich die menschenbezogenen Vierbeiner großer Beliebtheit als Familienhunde
Da sie sehr anpassungsfähig sind, lassen sich Landseer problemlos überallhin mitnehmen und müssen auch in der Ferienzeit nicht auf ihre Zweibeiner verzichten. Das ist auch gut so: Zu lange sollte man den geselligen Vierbeiner nicht allein lassen.
Wie verhält sich dieser Vierbeiner gegenüber Fremden und anderen Tieren?
Freunden der Familie begegnet der Landseer wohlwollend und freundlich. Auch das Zusammenleben mit anderen Haustieren wie Katzen bereitet ihm nach einer Eingewöhnung in der Regel keine Schwierigkeiten.
Sind Landseer Stadt- oder Landhunde?
Ein so großer Hund wie der Landseer braucht viel Platz zum Toben, den Sie ihm idealerweise in einem Haus mit Garten bieten können. In einer Stadtwohnung ist er dagegen fehl am Platz.
Wasser macht diesen Hund glücklich
So richtig zufrieden ist Ihr Vierbeiner, wenn er seine Liebe zum Wasser regelmäßig ausleben darf. Ein Bach oder ein Hundebadestrand in der Nähe wären das Größte für Ihren Vierbeiner.
Ebenso wichtig wie Wasser ist dieser Hunderasse die Nähe zum Menschen. Der Landseer braucht einen festen Platz im Familienverbund, in dem er sich geliebt und gebraucht fühlt. Zwingerhaltung ist für diesen liebebedürftigen, anhänglichen Hund deshalb ungeeignet.
Was frisst der Landseer?
Der Nährstoffbedarf von Hunden ist individuell und hängt von Faktoren wie Aktivitätslevel, Gesundheitszustand und Alter ab. Grundsätzlich haben große Hunde allerdings einen höheren Energiebedarf als kleine Hunde. Ihr Tierarzt berät Sie gern rund um die artgerechte Ernährung des Landseers.
Ob Sie sich für eine biologisch artgerechte Rohfütterung, Trockenfutter, oder Nassfutter entscheiden: Behalten Sie das Gewicht Ihres Lieblings im Blick. Übergewicht kann langfristig den Gelenken und inneren Organen schaden. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Vierbeiner jederzeit frisches Wasser trinken kann.
Erfahren Sie in unseren Ratgebern zum Thema Hundeernährung mehr darüber, was Ihr Vierbeiner braucht:
Sport und Aktivität: Wie viel Bewegung braucht ein Landseer?
Bei den Gassirunden kommt es dieser Hunderasse nicht auf die Dauer, sondern auf Abwechslung an. Eine natürliche Umgebung mit Parks, Wäldern oder Feldern sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Ansonsten ist der Vierbeiner gemütlich unterwegs.
Welche Beschäftigung eignet sich für die Hunderasse?
Als Gebrauchshund möchte der Landseer sich nützlich machen. Lassen Sie ihn doch hin und wieder beim Tragen der Einkäufe helfen oder im Haus Spielsachen einsammeln. Beliebt bei vielen Rassevertretern sind außerdem Such- und Apportierspiele.
Große Freude bereitet dem Landseer Wasserarbeit: Aufgrund seiner Zuchtgeschichte hat der XL-Hund eine ausgeprägte Liebe zum Wasser und ist in der Lage, in Gefahrensituationen selbständig zu handeln. Das macht ihn auch heute noch zu einem beliebten Wasserrettungshund an Seen und Küsten.
Gesundheit: Welche Probleme sind bei Landseern häufig?
Die robuste Hunderasse bleibt von spezifischen Landseer-Krankheiten weitgehend verschont. Trotzdem können Krankheiten auftreten, die häufig große Hunderassen betreffen. Dazu gehören die Hüftgelenksdysplasie (HD) und Knorpelerkrankungen. Auch Herzerkrankungen oder die Magendrehung werden bei dieser Rasse hin und wieder diagnostiziert.
Das Risiko einer Erkrankung lässt sich mit artgerechter Haltung, genügend Auslauf, regelmäßigen Kontrollen beim Tierarzt und einer ausgewogenen Ernährung reduzieren. Außerdem sollten Sie bei der Adoption auf einen verantwortungsvollen Züchter setzen, der bei einem Verband registriert ist.
Lebenserwartung: Wie alt kann ein Landseer werden?
Landseer-Hunde können bei artgerechter Haltung und gesunder Ernährung ein Alter von neun bis zwölf Jahren erreichen.
Kauf: Wo finde ich einen Landseer für meine Familie?
Der Weg zu Ihrem Landseer führt Sie über Züchterlisten von Verbänden wie dem VDH. Ein seriöser Züchter kann einschätzen, ob Sie und der Hund zusammenpassen und die Voraussetzungen für seine optimale Haltung gegeben sind.
Gut zu wissen: Landseer dürfen nur nach strengen Vorgaben gezüchtet werden, die sowohl die Zuchttiere als auch die Züchter betreffen. Durch Kontrollen und Ausschlussverfahren der Zuchttiere konnte die Neigung für HD-Erkrankungen bereits verringert werden.
Darüber hinaus können Sie den Landseer im Tierheim oder bei Nothilfestellen finden. Diese Tiere freuen sich besonders darüber, adoptiert zu werden.
Sie möchten mehr über die Adoption von Hunden erfahren? Unsere Ratgeber informieren Sie ausführlich:
Landseer-Welpen adoptieren adoptieren Sie am besten direkt vom Züchter.
Geschichte: Woher kommt der Landseer?
Die Vorfahren der Landseer waren große, kräftige Arbeitshunde in Neufundland, die dort aufgrund ihrer Liebe zum Wasser und ihrem Arbeitseifer ideale Helfer für Fischer und Holzfäller waren.
Der Weg der Wasserhunde nach Europa
Britische Fischer brachten weiß-schwarze Exemplare der Neufundländer im 18. Jahrhundert mit nach Europa, wo sie vor allem Adel und Großbürgertum begeisterten. 1886 wurde in England der „Newfoundland Club“ gegründet, der einen weiß-schwarzen und einen rein schwarzen und rot-braunen Typ züchtete.
Allerdings verschwand der weiß-schwarze Typ in England beinahe, da die schwarze Fellfarbe dominant vererbt wird. Dass die Rasse heute noch existiert, verdankt sie Züchtern aus Deutschland und der Schweiz, die um 1900 die letzten Vertreter dieses Typs nach Kontinentaleuropa brachten und die Reinzucht begründeten.
1960 erkannte die FCI (Fédération Cynologique Internationale) den Landseer als eigenständige Rasse an, die heute der Gruppe 2 (Pinscher, Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde) und der Sektion 2.2 (Berghunde) angehört.
Welche Rassen stecken in der Hunderasse?
Vermutlich wurden die Ursprünge der Rasse von den Hunden baskischer Walfänger geprägt, die bereits vor den Briten nach Neufundland aufbrachen und ihre Hunde mitnahmen. Das würde erklären, warum Landseer dem Pyrenäenberghund ähneln.
Optisch ähnelt dieser Vierbeiner anderen großen Hunderassen wie dem Leonberger, dem Kuvasz oder dem Bernhardiner.
Woher hat der Landseer seinen Namen?
Benannt wurde die Rasse nach dem britischen Maler Sir Edwin Landseer, der seiner Begeisterung über die weiß-schwarzen Riesen in zahlreichen Gemälden Ausdruck verlieh. Das Gemälde „Saved“ aus dem Jahr 1856 zeigt zum Beispiel einen schwarz-weißen Hund, der ein Kind aus dem Wasser gezogen und ihm so das Leben gerettet hat.
Fazit: Gemütlicher Familienhund
Wer Wasser liebt und ausreichend Platz für einen stattlichen Hund hat, findet im Landseer einen tollen Begleiter. Der liebenswürdige Vierbeiner macht sich gern nützlich und freut sich im Gegenzug darüber, Teil Ihres Familienverbunds sein zu dürfen und an Ihrer Seite durchs Leben zu gehen.
Steckbrief zum Landseer
Besonderheiten:
Der Landseer ist ein großer Hund mit großer Leidenschaft für das Wasser, der sich in Familien wohlfühlt.
Kurz und knapp: Die häufigsten Fragen zum Landseer
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um diese Hunderasse:
Ist der Landseer ein Wachhund?
Landseer-Hunde haben einen angeborenen Schutztrieb und können deshalb als Wachhunde dienen. Fremden gegenüber verhalten sich Landseer nicht aggressiv, sondern reserviert und zeigen schnell ihre freundliche Seite, wenn sie merken, dass der Gast willkommen ist.
Allerdings liegt der Zuchtschwerpunkt dieser Hunderasse eher auf dem Aussehen als auf ihrem Verhalten. Deshalb können in dem weiß-schwarzen Hund sowohl geborene Wächter als auch gemütliche Zeitgenossen stecken, die sich weniger als Wachhunde eignen.
Was ist der Unterschied zwischen Neufundländer und Landseer?
Landseer und Neufundländer haben die gleichen Vorfahren, allerdings haben sich beide Rassen unterschiedlich entwickelt. Das sind die wichtigsten Unterschiede:
Landseer wirken größer und agiler.
Die Unterwolle ist weniger dicht als beim schwarzen Neufundländer.
Vor allem die Rüden der Landseer haben längere Läufe als der Neufundländer.
Der Kopf wirkt beim Landseer weniger massig und hat eine etwas längere Schnauze.
Wie lange wächst ein Landseer?
Erst nach etwa zwei Jahren ist der Landseer ausgewachsen, denn wie viele große Hunde ist er ein Spätentwickler. Bis der Körperbau und das Fellkleid dieser Hunderasse fertig entwickelt sind, kann dies bei Hündinnen bis zu drei Jahre und bei Rüden bis zu fünf Jahre dauern.
Eignet sich ein Landseer für Anfänger?
Anfänger können von dem Charakter und der Größe dieser Vierbeiner überfordert sein. Für sie eignet sich die Rasse deshalb nur bedingt. Nur wer sich vorab gründlich informiert und bereit ist, dem Landseer-Hund ein artgerechtes Leben zu bieten, kann das Abenteuer wagen. Der Besuch einer Welpenschule ist in jedem Fall hilfreich.
Das „bunte Schoßhündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch außerhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schließlich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Leichtführig, menschenfreundlich und belastbar: Der mittelgroße Labrador Retriever ist als Familienhund überaus beliebt. Als ursprünglicher Arbeitshund möchte er aber auch körperlich und geistig gefordert werden.
Der Zwergspitz beeindruckt nicht mit Größe, dafür aber mit Freundlichkeit, Selbstbewusstsein und Energie. Kein Wunder also, dass immer mehr Vierbeiner dieser Spitz-Variante die Herzen zahlreicher Hundefreunde erobern. Erfahren Sie im zooplus Magazin alles über den Pomeranian.