Kastration von Straßenkatzen

Frühjahrsaktion zum Katzenschutz in Schleswig-Holstein

Straßenkatzen
Die Zahl der unkastrierten, freilebenden Katzen in Deutschland ist drastisch gestiegen. Ihre Kastration ist aufwendig und teuer – aber dringend notwendig.

Die neue Gebührenordnung für Tierärzte verteuert Kastrationen um 20 Prozent. Trotz des finanziellen Drucks bleibt die Kastrationsaktion für Straßenkatzen weiter kostenlos.

Unkastrierte Freigängerkatzen vermehren sich unkontrolliert. Die Kitten aus solchen Würfen landen zumeist in Tierheimen – die oft an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Um die Zahl an Straßenkatzen einzudämmen, setzen Tierschutzvereine daher verstärkt auf Kastration. So auch der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband Schleswig-Holstein mit ihrer Frühjahresaktion zum Katzenschutz.

Die Aktion, bei der Tierschutzvereine und Privatpersonen Straßenkatzen zur Kastration abgeben können, läuft vom 20. Februar bis zum 20. März 2023.

In diesem Jahr steht sie jedoch unter großem finanziellem Druck. Der Grund: Im November des letzten Jahres wurden die Positionen der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und damit die Preise für den Endverbraucher um durchschnittlich 20 Prozent angehoben. Die Sprecher des Tierschutzbundes beklagen, dass die Gelder knapp sind. Dennoch soll die Aktion für die teilnehmenden Katzenschützer kostenlos bleiben.

Fundkatzen in Hülle und Fülle

Die Tierheime in Schleswig-Holstein erlebten im vergangenen Jahr eine wahre Flut an neu ankommenden Fundkatzen. Mitverursacht hat das auch die Corona-Pandemie: Zum einen haben sich viele Menschen in der Einsamkeit des Lock-Downs Katzen zugelegt. Zum anderen ließen sie die Tiere aber aus Kostengründen oder wegen Corona-Beschränkungen nicht kastrieren.

Folglich konnten sich die unkastrierten Freigängerkatzen mit Artgenossen paaren und eine große Menge an ungewollten Katzenbabys in die Welt setzen. Die Erhöhung der GOT könnte dieses Problem nun sogar verstärken.

Ellen Kloth, Vorsitzende des Landesverbands Schleswig-Holstein des Deutschen Tierschutzbundes meint: „Es ist zu befürchten, dass die Tendenz Freigängerkatzen nicht zu kastrieren durch die neue GOT und den damit verbundenen höheren Tierarztkosten noch beflügelt wird.“

Katzenschutz: Die Erfolge sprechen für sich

Das Projekt zum Katzenschutz startete 2014. Seitdem haben Kommunen, das Land und die Tierschützer bereits 14 solcher Aktionen durchgeführt und dabei 25.100 Tiere kastriert. 2022 waren es so viele wie noch nie: 2801 Katzen wurden kastriert, davon 1.610 weibliche und 1.191 männliche Katzen.

Jeder kann sich an der Aktion beteiligen und unkastrierte Straßenkatzen kostenlos vorbeibringen oder zur Kastration vorschlagen. Die freilebenden Tiere werden in einer der teilnehmenden Gemeinden eingefangen, kastriert, gechippt und zu guter Letzt am Fangort wieder freigelassen. Die Tierschutzvereine vor Ort sorgen im Anschluss weiter für die Katzen.

Du möchtest mehr zur Aktion wissen? Informationen, eine Liste der teilnehmenden Gemeinden und alle Dokumente findest du auf den Websites der Landesregierung und der Tierärztekammer.

Sind dir in deinem Wohnort schon einmal Straßenkatzen aufgefallen? Sind es mit Corona mehr geworden? Erzähl uns von deinen Beobachtungen!

Quelle: Tierschutzbund

Kommentare

Kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Über dich

Wofür benötigen wir diese Information? Um Kommentare eindeutig zuordnen zu können benötigen wir Deine Mailadresse (diese ist natürlich nicht öffentlich sichtbar) und einen Benutzernamen (dieser ist öffentlich sichtbar). Weitere Informationen hierzu findest du in unserer Datenschutzerklärung.

Abbrechen

  • Leonhard Rittenschober

    ein projekt, daß nicht nur sinnvoll, sondern auch enorm wichtig ist! und noch ein wort zum finanziellen aspekt: wenn man mal gründlich hinterfragt, wieviele (steuer)gelder sehr oft von den kommunen für völlig unnütze projekte verschleudert wurden bzw. wieviele (steuer)gelder allein durch unendliche bürokratiehürden verschwendet wurden, dann würde es diese finanzielle misere in einem viel kleineren ausmaß geben!!!