Continental Bulldog

Verfasst von Jana Schubert
Continental Bulldog

Der freundliche Continental Bulldog ist ein stämmiges Muskelpaket mit kurzem Fell.

08.05.2023 | Der Continental Bulldog ist eine junge Hunderasse aus der Schweiz, die erst 2022 von der FCI anerkannt wurde. Gezüchtet wurde sie als gesunde und qualzuchtfreie Alternative zur Englischen Bulldogge. Die Hunde bestechen mit einem kinderfreundlichen und ausgeglichenen Wesen und eigenen sich daher perfekt für Familien.

Steckbrief zum Continental Bulldog

Kurzinfo: Junge Hunderasse aus der Schweiz. Die gesunde Bulldogge ohne Qualzuchtmerkmale gilt als gemütlicher und freundlicher Familienhund.
Widerristhöhe: Hündinnen: 40-44 cm, Rüden: 42-46 cm
Gewicht: 20-30 kg
Durchschnittliche Lebenserwartung: 10-12 Jahre
Preis: circa 2.000 €
Wesen: ausgeglichen, sanft, kinderlieb, treu
Fell: kurz, glatt
Fellfarben: verschieden; einfarbig, gestromt oder mit Weiß kombiniert
Erziehungsaufwand: mäßig
Pflegeaufwand: gering
Bewegungsbedarf: mittel
Herkunft: Schweiz
Anspruch: einfach

Aussehen: Wie groß werden Continental Bulldogs?

Der Continental Bulldog, auch Conti genannt, ist ein kompakter, mittelgroßer Hund. Die Widerristhöhe der Rüden liegt bei 42 bis 46 Zentimeter und der Hündinnen bei 40 bis 44 Zentimeter.

Auffallend sind die kurzen Beine. Sie tragen einen stämmigen, muskulösen Körper, der einen sehr athletischen Eindruck macht. 20 bis 30 Kilo bringt der Kraftprotz auf die Waage. Dabei ist er allerdings nicht steif, sondern sehr beweglich und ausdauernd.

Selbst bei starker Anstrengung atmet er leise und frei. Das für Englische Bulldoggen typische Schnaufen findet man bei der kontinentalen Rasse nicht. Der Kopf wirkt nahezu quadratisch mit hoch angesetzten, kleinen und dünnen Ohren. Die Stirn ist meist in Falten gelegt.

Die Schnauze des Continental Bulldog ist rassetypisch mit einem großen Maul versehen, die Lefzen sind dabei dick. Die Lefzen des Oberkiefers überlappen für gewöhnlich den Unterkiefer.

Kurzes und glänzendes Haarkleid

Das Fell des Continental Bulldog ist kurz, glatt und glänzend. Die Unterwolle fehlt häufig ganz. Entsprechend gering fällt daher der Pflegeaufwand aus.

Alle Fellfarben sind erlaubt, nur eine Tönung ins Bläuliche ist nicht erwünscht, da dies auf einen Gendefekt hinweisen kann. Die Nase sollte immer schwarz sein. Die Zuchtstandards erlauben Einfarbigkeit, gestromte Muster oder Kombinationen mit Weiß.

Tierfreundliche Kopie der Englischen Bulldogge

Mit dem Continental Bulldog wollen die Schweizer Züchter die Englische Bulldogge neu erfinden. Dabei verändern sie jene Merkmale zum Positiven, die den Englischen Bulldoggen so häufig gesundheitliche Probleme bereiten: die extrem kurzen Beine, die vielen Falten, die behinderte Atmung und die verstümmelte Rute.

Der Continental Bulldog weist keine Zeichen von Qualzucht auf. Er kann atmen, ohne zu röcheln, normal laufen und trägt eine stolze gerade Rute. Auch die Falten sind nicht so tief und zahlreich.

Neu im FCI
Der Continental Bulldog zählt gemeinsam mit den Schnauzern, Pinschern, Molossern und Schweizer Sennenhunden zur FCI-Gruppe zwei.

Schwarz-weißer Continental Bulldog
Der Continental Bulldog gilt als bewegungsfreudig und freut sich über gemeinsame Aktivitäten mit seinen Lieblingsmenschen.

Der Continental Bulldog ist ein ausgeglichener und ruhiger Zeitgenosse. Hektik ist ihm fremd, lieber geht er die Dinge gemütlich an. Wer jetzt an eine träge Wurst auf vier Beinen denkt, liegt jedoch falsch: Die Rassevertreter bewegen sich durchaus agil und sich vielseitig interessiert. Für eine Runde Spielen lässt sich die Bulldogge immer begeistern.

Schüchternheit? Fehlanzeige! Der Continental Bulldog ist ein selbstsicherer Hund. Sowohl gegenüber Menschen, anderen Tieren und anderen Hunden bestehen keine Berührungsängste. Vielmehr ist er zutraulich und schließt schnell neue Kontakte. Dabei erweicht der Continental Bulldog mit Freundlichkeit und seinem großen Kuschelbedürfnis rasch jedes Herz.

Sind Continental Bulldoggen aggressiv?

Auch wenn andere Bulldog-Rassen durch ihre Zuchtgeschichte zu Aggressivität neigen können, gilt das nicht für den Continental Bulldog. Selbstverständlich hat auch er einen eigenen Willen. Bei guter Erziehung folgen die Hunde jedoch treu. Sie hängen förmlich an den Lippen ihres Halters und sind stets bemüht, es ihrem Lieblingsmenschen recht zu machen.

Auf der Suche nach einem unkomplizierten, ruhigen Familienhund? Dann werden Sie beim Continental Bulldog fündig. Er fühlt sich im Familienverband pudelwohl. Auch mit anderen tierischen Mitbewohnern und Kindern hat der Continental Bulldog in der Regel kein Problem. Er freundet sich tendenziell rasch mit ihnen an und lebt seine verspielte Art aus.

Kein Hochleistungssportler

Der Continental Bulldog kann problemlos in der Wohnung gehalten werden, optimal wäre einen Garten. Der Vierbeiner kann hier Gras an den Pfoten spüren oder einfach ein Nickerchen in der Sonne genießen. Da er grundsätzlich Bewegung liebt, freut es ihn, wenn mehrere oder ausgiebige Gassi-Gänge zum Tagesprogramm gehören.

Auch wenn er als bewegungsfreudig gilt, ist der Continental Bulldog keine Sportskanone. Spaß hat der Hund an gemeinsamen Aktivitäten, um Teil der Gemeinschaft sein zu können.

Blankes Auspowern wie bei anderen Rassen liegt ihm nicht und wird auch nicht eingefordert. Wenn der Hund sportlich bewegt wird, sollten Sie immer daran denken, diesen Kraftpaketen genug zu trinken anzubieten.

Die zwei Gesichter des Conti
An der frischen Luft zeigt sich der Continental Bulldog fröhlich und energetisch, doch in Innenräumen wird er erstaunlich inaktiv. Viele Hundefreunde finden das besonders praktisch.

Als Anfänger-Hund geeignet

Da der Continental Bulldog von sich aus lieb und familienbezogen ist, eignet er sich hervorragend für Hunde-Anfänger. Auch der Erziehungsaufwand ist gering, da der Hund gefallen möchte und nicht sonderlich stur ist. Eine grundlegende Konsequenz sollte er natürlich erfahren, der Besuch in der Hundeschule bietet sich da gerade für Anfänger an.

Der Continental Bulldog ist in puncto Fütterung nicht sonderlich anspruchsvoll. Ob Trocken-, Nass- oder Rohfütterung – testen Sie aus, welche Futterart Ihre Fellnase bevorzugt und welche Fütterung seinen Bedürfnissen gerecht wird.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie die Futterart und -menge auf Alter, Gesundheit, und Bewegungsroutinen anpassen. So steht dem Vierbeiner immer genau die richtige Menge Nährstoffe zur Verfügung. Eine zweimalige Fütterung pro Tag ist in der Regel ausreichend.

Die Zucht des Continental Bulldogs steckt noch in den Kinderschuhen, da die Rasse erst 2022 in dieser Form von der FCI anerkannt wurde. Doch schon jetzt fällt positiv auf, dass bekannte Probleme anderen Bulldoggen wie der Englischen Bulldogge oder des American Bulldogs bei dieser Rasse kaum auftreten. Continental Bulldogs sind in der Regel gesund und werden bis zu 12 Jahre alt.

Regelmäßiger Tierarzt-Besuch ist Pflicht

Trotz der robusten Gesundheit dieser Rasse sollten Sie regelmäßige Tierarzt-Besuche einplanen. Der Tierarzt prüft den Impfstatus, macht nötige Check-ups und kann beim ersten Zeichen einer Erkrankung frühzeitig eingreifen.

Wellness-Programm für zu Hause

Die Pflege Ihres Continental Bulldogs wird Ihnen im Alltag nicht viel Arbeit bereiten. Folgende Dinge sollten jedoch zu Ihrer Routine gehören:

  • Bürsten Sie den Hund hin und wieder mit einer weichen Bürste.
  • Kontrollieren Sie Pfoten und Krallen regelmäßig – reinigen und schneiden Sie diese bei Bedarf.
  • Entfernen Sie vorsichtig Schmutz aus Ohren, Nase und Augen.
  • Machen Sie einen Zecken-Scan, besonders nach einem Spaziergang durch hohes Gras.

Der Continental Bulldog ist eine recht neue Hunderasse, die 2005 in der Schweiz aufkam. Man wollte dort eine Bulldogge züchten, die wieder dem ursprünglichen Bild der Bulldogge entspricht – bevor sie so stark überzüchtet wurde.

Dies ist auch gelungen: Das Ergebnis ist ein gutmütiger Hund mit einer gesunden Physis und einem ursprünglicheren Exterieur. Der Continental Bulldog wird immer beliebter bei Hundefreunden, die die übliche Qualzucht anderer Bulldog-Rassen nicht länger unterstützen möchten.

Anschaffung: Was kostet ein Continental Bulldog?

Die Anschaffungskosten belaufen sich auf circa 2.000 Euro für einen jungen Continental Bulldog aus seriöser Zucht. Halten Sie Abstand zu vermeintlichen Schnäppchen, die stark unter diesem Kostenpunkt ansetzen. Hier liegt meistens etwas im Argen, was sich auf den ersten Blick nicht erkennen lässt.

Züchter gibt es immer häufiger, auch außerhalb der Schweiz. Mitgliedschaften in Vereinen deuten auf eine empfehlenswerte Zuchtstätte hin.

Tipps für den Kauf Ihres Continental Bulldogs

  • Schauen Sie vor dem Kauf idealerweise bei mehreren Züchtern vorbei. Lassen Sie sich das Muttertier und die Gegebenheiten vor Ort zeigen. Auf diese Weise können Sie sich einen guten Eindruck. Außerdem merken Sie dabei, ob Sie mit Zuchtziel, Haltung und Erziehung der Hunde einverstanden sind.
  • Lassen Sie sich nicht zu einem übereilten Kauf drängen. Ein guter Züchter stellt Ihnen Fragen über Ihre Lebenssituation und bittet Sie in der Regel, ein zweites Mal wiederzukommen. Auch wenn die Fellnasen noch so süß sind – vergleichen Sie und schlafen Sie ein paar Nächte darüber.
  • Machen Sie sich klar: Die Hunde werden bis zu 12 Jahre alt. In dieser Zeit übernehmen Sie die volle Verantwortung für dieses Lebewesen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, bestehen Sie vor der Mitnahme auf einen tierärztlichen Check-up.

Fazit: Freundlicher Anfänger- und Familien-Bulldog

Der Continental Bulldog ist ein Anfängerhund, der viel Wert auf ein funktionierendes Sozialgefüge legt. Er bewegt sich gerne, ist aber nicht hyperaktiv. Damit passt er sich gut in das Familienleben ein. Auch sein verschmustes Wesen kommt Familien mit Kindern entgegen.

Seine Gesundheit und die geltenden Zuchtstandards versprechen ein unkompliziertes, langes Hundeleben.

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Jana Schubert
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Jana Schubert

Schon als Baby habe ich lieber mit unserer Perserkatze gekuschelt als mit meinem Teddy. Später ging ich meinen Eltern so lange auf die Nerven, bis ich ein Pferd adoptieren durfte. Mit meinen Tieren habe ich viel erlebt. Und auch wenn das Leben mit Tieren nicht immer einfach ist, kommt für mich kein anderes in Frage. Denn Tiere berühren mich an einer Stelle meiner Seele, wo sonst nichts und niemand hinkommt. Diesen Zauber spüre ich sogar, wenn ich über Vierbeiner schreibe. Ich hoffe, etwas davon kommt bei Ihnen an.


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