Ganzheitliche Behandlung

Naturheilkunde wird in der Tiermedizin immer beliebter

Hund Physiotherapie
Immer mehr Tierärzte bilden sich im Bereich Physiotherapie und anderen manuellen Therapien weiter.

Viele Tierbesitzer wünschen sich naturheilkundliche Therapieverfahren für ihre Lieblinge. Die Nachfrage nach entsprechenden tiermedizinischen Fortbildungen steigt.

Ob Akupunktur oder Osteopathie, ob Chiropraktik oder Homöopathie: In der Humanmedizin gibt es verschiedene naturheilkundliche beziehungsweise alternative Verfahren, die ergänzend zur klassischen Schulmedizin eingesetzt werden. Deren Wirksamkeit lässt sich durch wissenschaftliche Studien zwar oftmals nur schwer nachweisen. Doch aufgrund der guten Erfahrungen, die viele Patienten mit diesen Behandlungsmethoden gemacht haben, wünschen sie sich die Anwendung der Naturheilkunde auch in der Tiermedizin.

Die Nachfrage nach entsprechenden Fortbildungen steigt daher, berichtet die erste Vorsitzende der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin. Im Studium lernen angehende Tierärzte nämlich kaum etwas über komplementäre, also die Schulmedizin ergänzende Heilverfahren. Wer sich beispielsweise für die Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin, für Globuli oder Sauerstofftherapie interessiert, muss sich nach dem Studium entsprechend weiterbilden.

Naturheilkunde in der Tiermedizin

Approbierte Tierärzte können an der Akademie für tierärztliche Fortbildung der Bundestierärztekammer Seminare belegen, um eine Zusatzqualifikation im Bereich Naturheilkunde zu erwerben. In der Regel besuchen sie zwei Jahre lang Kurse in Tierkliniken oder an tiermedizinischen Instituten und schließen ihre Weiterbildung mit einer Prüfung ab.

Möglich ist beispielsweise eine Fortbildung im Bereich biologische Tiermedizin: Dort steht unter anderem die Anwendung speziell zubereiteter Pflanzen und Kräuter auf dem Stundenplan. Eine Weiterbildung zum Thema manuelle beziehungsweise physikalische Therapien befasst sich mit Chiropraktik, Osteopathie bzw. Physiotherapie und wie sie dabei helfen können, Verspannungen zu lösen.

Auch in den Bereichen Homöopathie und Akupunktur werden naturheilkundliche Fortbildungen für Tiermediziner angeboten.

Tierarzt oder Tierakupunkteur?

Hat der Tierarzt die abschließende Prüfung erfolgreich bestanden, darf er eine entsprechende Zusatzbezeichnung führen. So können die Besitzer von Hunden, Katzen und Kleintieren sofort erkennen, welcher Tierarzt nachgewiesene Kenntnisse im Bereich Naturheilkunde besitzt.

Dies soll auch dabei helfen, tiermedizinische Experten von selbsternannten Tierphysiotherapeuten oder Tierakupunkteuren zu unterscheiden. Denn diese Bezeichnungen sind nicht geschützt, können also von jedem genutzt werden.

Die Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin weist darauf hin, dass längst nicht alle alternativmedizinisch Tätigen in diesem Bereich approbierte Tierärzte sind. Wer sich eine entsprechende Behandlung für seinen Liebling wünscht, sollte deshalb Ausschau nach einem Tierarzt mit entsprechender Zusatzqualifikation halten.

Naturheilkunde plus Schulmedizin

Auch in der Tiermedizin wird dabei eine sogenannte integrative Medizin angestrebt. Damit ist eine wissenschaftlich fundierte Kombination aus schulmedizinischen und alternativen Heilverfahren gemeint.

Die Naturheilkunde wird also auch in der Tiermedizin unterstützend eingesetzt. Ihre Behandlungsmethoden leiten sich aus der Humanmedizin ab und werden an die tierischen Patienten angepasst.

Und auch wenn objektive Wirksamkeitsnachweise durch unabhängige Studien bislang oftmals fehlen: Die positiven Erfahrungen mit den teilweise jahrtausendealten naturheilkundlichen Methoden schenken vielen Menschen die Hoffnung, dass ihre kranken Lieblinge bald wieder gesund werden.

Hast du schon mal naturheilkundliche Therapieverfahren wie Akupunktur oder Homöopathie bei deinem Hund oder deiner Katze ausprobiert? Welche Erfahrungen hast du damit gesammelt?

Quellen:

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