Lykoi (Werwolf-Katze)

Auf den ersten Blick wirkt die Lykoi wie die Heldin eines Fantasy-Films. Doch die Werwolf-Katze ist keine Erfindung der Filmindustrie, sondern geht auf eine natürliche Mutation zurück. Erfahren Sie alles über diese außergewöhnliche Samtpfote.

Lykoi Werwolfkatze

Die Werwolfkatze Lykoi hat zwar wenig Fell, zählt jedoch nicht zu den Nacktkatzen.

Aussehen der Werwolfkatze: Das zeichnet Lykois optisch aus

Der Körperbau der Lykoi ähnelt einem Opossum. Den Spitznamen „Werwolfskatze“ trägt sie aber vor allem, weil sie wie ein Werwolf im Format einer Hauskatze aussieht – vielleicht trägt aber auch ihr leicht grimmiger Blick ein wenig zu dem Wer-Ruf bei.

Katze im Wolfsfell: Spärlich, aber speziell behaart

Grund für das Werwolf-hafte Aussehen dieser Katzenrasse ist eine natürliche Genmutation gewöhnlicher Hauskatzen. Aufgrund ihrer Gene besitzt die Lykoi an manchen Körperstellen wie der Augen- und Schnauzenpartie, der Nase oder der Ohrenrückseite gar keine Haare, während Beine und Pfoten nur spärlich behaart sind.

Übrigens: Damit Lykoi-Kitten geboren werden können, müssen beide Elterntiere das spezielle Lykoi-Gen besitzen.

Die besondere Fellstruktur ist darauf zurückzuführen, dass die Lykoi-Katze keine Unterwolle besitzt. Einem Teil der Haarfollikel fehlen die zur Haarproduktion benötigten Bestandteile, dem anderen fehlen wachstumsfördernde Bestandteile.

Wichtig für künftige Halter: Aufgrund der Fellbeschaffenheit vollziehen Werwolf-Katzen mehrmals im Jahr einen Fellwechsel. Der Prozess ähnelt der Mauser beim Vogel. In dieser Phase ist die Lykoi eine Zeit lang halbnackt oder völlig kahl.

Diese Farben kommen bei Lykois vor

Nicht nur das Fell ist bei dem schnurrenden Werwolf einzigartig, sondern auch dessen Farbe: Es besteht aus weißen Haaren ohne und aus schwarzen Haaren mit Pigment, die der Katze ihren Miniatur-Werwolf-Look verleihen. Sie kann deshalb fast vollständig schwarz oder nahezu weiß gefärbt sein.

Das Verhältnis von pigmentlosen und pigmentierten Haaren und die Verteilung der kahlen Stellen über den Körper variieren bei jedem Tier. Weiße Abzeichen sind erlaubt.

Gut zu wissen: Die spezielle Fellfarbe der Lykoi heißt „roan“ (stichelhaarig). Sie ist die einzige bekannte Katzenrasse mit einer solchen Färbung, die ansonsten eher bei anderen Tieren wie Pferden auftritt.

So groß und schwer wird eine Lykoi

Lykoi-Katzen sind klein bis mittelgroß. Weibliche Rassevertreterinnen bringen durchschnittlich zwei bis knapp über drei Kilogramm Körpergewicht auf die Waage, Kater zwischen 3,5 und 4,5 Kilogramm.

Woher stammt der Name der Katzenrasse Lykoi? Lykos ist altgriechisch und bedeutet „Wolf“. Laut dem Zuchtbegründer Johnny Gobble soll die erste Lykoi-Katze einem kleinen Jagdhund geähnelt haben. Zusammen mit dem charakteristischen Fell brachte ihr das den Spitznamen „Werwolfkätzchen“ ein.

Gesicht einer Werwolfkatze © MartinPotgieter / stock.adobe.com
Die Lykoi schaut zwar grimmig drein, ist im Alltag jedoch eine liebenswerte Zeitgenossin.

Lykoi-Charakter: So verhält sich der Mini-Werwolf im Alltag

Aufgrund ihrer Charaktereigenschaften beschreiben viele Lykoi-Halter die Rasse als hundeähnlich und menschenbezogen. Anders als man es von einem Werwolf erwarten würde, ist die Werwolfkatze verspielt und äußerst neugierig, gleichzeitig aber in sich ruhend.

Lykoi-Katzen haben ein freundliches Wesen und sind glücklich, wenn sie damit die Aufmerksamkeit ihrer menschlichen Mitbewohner erobern – was schon allein aufgrund des speziellen Äußeren mühelos gelingt.

Lykois sind darüber hinaus sehr intelligent und lieben die Spielstunden mit „ihren“ Menschen. Dabei freuen sich die cleveren Samtpfoten über den Einsatz von Intelligenzspielzeug oder die Anwesenheit einer zweiten Katze. Die Eingewöhnung gelingt in der Regel mühelos, da sich Lykois gut mit ihren Artgenossen verstehen.

Pflege und Haltung: Wie pflegt man eine Lykoi-Katze?

Aufgrund ihrer Gene bestreitet die Lykoi den Alltag mehrmals im Jahr fast ohne schützendes Fell. Deshalb sollte sie als Wohnungskatze gehalten werden. Ihre Ansprüche an die Haltung und Pflege sind vergleichbar mit den Bedürfnissen der Hauskatze.

Wertvolle Tipps rund um die Katzenhaltung finden Sie im Katzenmagazin von zooplus.

Eine Besonderheit stellt die Fellpflege dar: Regelmäßiges Bürsten unterstützt die vielen Fellwechselzyklen dieser Katzenrasse. Greifen Sie dabei zu einer weichen Bürste, um die Haut Ihrer Stubentigerin zu schonen.

Was braucht diese Katzenrasse in Ihrem Zuhause?

Wie alle Katzen freut sich auch die Werwolfskatze über

  • einen Ort, an dem sie ungestört sein kann,
  • hochwertiges Futter,
  • Beschäftigung und
  • liebevolle Zuwendung.

Zieht eine Werwolfkatze oder eine andere Samtpfote bei Ihnen ein? Im Onlineshop von zooplus finden Sie das nötige Zubehör.

Gesundheit: Ist die Lykoi-Katze eine Qualzucht?

Sobald Genmutationen bei Katzenrassen im Spiel sind, können diese als Qualzuchten eingestuft werden. Bei der Lykoi liegt eine Anomalie der Haut vor. Doch Hautärzte einer Uniklinik in Tennessee haben mehrfach bestätigt, dass Vertreterinnen der Rasse trotz des speziellen Fells grundsätzlich robust sind.

Gut zu wissen: Lykois zählen nicht zu den Nacktkatzen.

Wie gesund ist die Lykoi und wie alt wird sie?

Spezifische Rassekrankheiten sind bei der Wolfskatze bisher nicht bekannt. Allerdings ist die Rasse noch sehr jung und aufgrund ihres kleinen Genpools ist nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft genetische Defekte bekannt werden.

Deshalb lassen sich bisher auch noch keine genauen Aussagen zu Erbkrankheiten oder zur Lebenserwartung treffen. Man schätzt jedoch, dass Lykois etwa 13 bis 15 Jahre alt werden.

Fest steht jedoch: Um Parasiten vorzubeugen und Ihre Katze im Falle einer Erkrankung rechtzeitig ordnungsgemäß versorgen zu können, sind regelmäßige Besuche beim Tierarzt empfehlenswert.

Werwolf-Katze kaufen: Wo finde ich Lykoi-Kitten?

Eine Lykoi-Katze zu finden, dürfte eine Herausforderung sein: Die Zahl der Züchter ist vor allem in Europa begrenzt. Weltweit gibt es aktuell nur um die 30 Züchter, die meisten davon leben in den USA.

Sollten Sie bei einem Katzenverein einen Lykoi-Züchter ausfindig machen, helfen unsere Fragen an Katzenzüchter Ihnen dabei, während des ersten Kennenlernens die wichtigsten Punkte rund um eine mögliche Adoption zu klären.

Wie viel kostet eine Lykoi in Europa?

Sie möchten eine Lykoi-Latze kaufen? Da Exemplare dieser besonderen Katzenrasse besonders selten sind, müssen Katzenfans für ein Exemplar mit einem Preis von rund 1.800 Euro rechnen.

Wissenswertes zur Lykoi-Zucht

Untersuchungen der Lykoi-Gene haben gezeigt, dass die Fellveränderungen nicht wie bei Devon Rex und Sphynx auf eine Mutation des Gens krt71 zurückgehen. Die Lykoi-Zucht konzentriert sich stattdessen auf schwarze Katzen mit einem speziellen Gen, das die Lykoi entstehen lässt. Dazu werden herkömmliche schwarze Hauskatzen eingekreuzt, um den Genpool zu erweitern.

Lykoi Kitten © Lina / stock.adobe.com
Schon den Lykoi-Kitten sieht man an, dass sie etwas ganz Besonderes sind.

Herkunft und Entstehung: Was ist die Geschichte der Lykoi-Katze?

Die Geschichte der Katzenrasse Lykoi begann 2010. Damals entdeckte Patti Thomas, die unter anderem Sphynx-Katzen züchtet, zwei speziell aussehende Kitten. Genetische und gesundheitliche Tests sollten zeigen, ob eine Krankheit das sonderbare Aussehen der Kitten hervorgerufen hat.

Es stellte sich heraus, dass eine natürliche Mutation die Ursache war. Beim Muttertier handelte es sich um eine schwarze Hauskatze. Als Mitbegründerin der Rasse nannte Patti Thomas die Katzen „Lykoi“, in Anlehnung an ihre äußere Erscheinung.

Aus welchem Land stammt die Lykoi-Katze?

Die Entdeckerin der Lykoi lebt in den USA. Genauso wie Brittney und Johnny Gobble, denen Patti ihre Katzen anvertraute. Johnny ist Tierarzt aus dem US-Bundesstaat Tennessee, seine Frau Brittney fotografiert leidenschaftlich gern Tiere.

Als einige Monate später ein zweites Paar Lykois gesichtet wurde, adoptierten Johnny und Brittney auch diese beiden Samtpfoten und begründeten damit die Zucht.

Fazit zur Werwolfkatze

Katzenfans in Europa dürften es schwer haben, sich den Traum von einer Lykoi zu erfüllen. Züchter und Kitten sind selten und der Lykoi-Preis entsprechend hoch. Wer dennoch fündig wird, erhält eine fabelhafte Mitbewohnerin, die trotz ihres mythischen Aussehens eine der modernsten Katzenrassen überhaupt ist.

Steckbrief zur Lyoki

Besonderheiten:Die Lykoi wird auch Werwolfkatze genannt. Sie ist eine moderne Katzenrasse, die fast haarlos ist.
Charakter: verspielt, intelligent, freundlich
Größe: klein bis mittelgroß
Gewicht: Katzen: 2-3,2 kg
Kater: 3,5-4,5 kg
Augenfarbe:goldgelb
Farben: Mischung aus vollständig pigmentierten und nicht pigmentierten Haaren, kann von fast schwarz bis fast weiß reichen
Fell:spärlich verteiltes, leicht struppiges Fell ohne Unterwolle
Fellpflege: regelmäßig mit weicher Bürste bürsten
Lebenserwartung: ca. 13-15 Jahre
Typische Krankheiten: noch keine bekannt
Preis: ab ca. 1.800 €
Herkunft:USA

Quellen:

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