Rassekatze oder Mischling?

Wer ist hier die Rassekatze?

Rassekatze oder Mischling? Nicht nur das Aussehen ist entscheidend.

Sie möchten ihr Zuhause mit einer oder zwei Katzen teilen? Wunderbar! Doch was für eine Katze soll es sein: Lieber eine Rassekatze mit Stammbaum oder ein kunterbunter Mischling? Wir geben Tipps, die Ihnen bei der Entscheidung helfen.

Rassekatze oder Mischling: Worin liegt der Unterschied?

Bevor Sie sich die Frage „Rassekatze oder Mischling“ stellen, klären wir zunächst einmal die Definitionen:

  • Rassekatze: Rassekatzen sind Katzen, die nach den Richtlinien eines katzenwissenschaftlichen (felinologischen) Dachverbandes (CFA, FIFe, GCCF, TICA, WCF) und gemäß dem jeweiligen Rassestandard gezüchtet werden. Die Rassezugehörigkeit der Katze muss durch eine Ahnentafel oder einen Stammbaum eines anerkannten Vereins dokumentiert sein. Mehr über die verschiedenen Katzenrassen erfahren Sie hier im zooplus Magazin.
  • Kreuzzüchtungen: Unter einer Kreuzzüchtung versteht man Katzen, deren Eltern reinrassige Angehörige zweier unterschiedlicher Rassen sind. Ein Beispiel wäre hier eine Kreuzzucht von Perserkatzen und Norwegischer Waldkatze.
  • Mischling: Als Mischlinge gelten Katzen, sofern man eines ihrer Elternteile nicht nachweisbar einer bestimmten Rasse zuordnen kann. Sie werden im Allgemeinen häufig als Hauskatzen bezeichnet. Aber Achtung: Hauskatzen werden hierzulande gern mit der Europäisch Kurzhaar (EKH) gleichgesetzt. Die EKH ist aber eine Rassekatze.

Diese Definitionen helfen zunächst bei der Zuordnung von Rassekatze oder Mischling. Sie liefern aber natürlich noch keine Informationen über Vor- und Nachteile der jeweiligen Herkunft.

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Welche Vorteile haben Rassekatzen gegenüber Mischlingen?

Warum legen Katzenfreunde sich überhaupt auf eine bestimmte Rasse fest? Vielen geht es dabei nicht nur um die Optik, sondern auch um bestimmte Charaktereigenschaften der Katze. Beides ist in den jeweiligen Rassestandards verankert. Züchter arbeiten deshalb gezielt auf möglichst typische Vertreter dieser Rassen hin.

So gelten Siamkatzen beispielsweise als gesprächig, während Britisch Kurzhaar eher gemütlich sind. Maine Coon sind besonders große Katzen, Singapura besonders klein. Fans bestimmter Rassen lieben also nicht nur das Aussehen der Katzen, sondern das Gesamtpaket.

Diese relative Vorhersehbarkeit, was für eine Katze da demnächst einzieht, ist sicher der größte Vorteil einer Rassekatze gegenüber Mischlingen. Auch wenn die verschiedenen Rassen sich äußerlich nicht so sehr unterscheiden wie zum Beispiel Hunde, gibt es in Bezug auf das Wesen der Katzen doch deutliche Unterschiede. So eignet sich beispielsweise nicht jede Katzenrasse für eine reine Wohnungshaltung oder eine Familie mit kleinen Kindern.

Was sind die mögliche Nachteile von Rassekatzen?

Im Vergleich zu Mischlingen verfügen Rassekatzen über eine geringere genetische Vielfalt. Denn um Aussehen und Charakter der einzelnen Rassen stabil zu halten, werden natürlich auch nur bestimmte Katzen miteinander verpaart. Dies birgt leider die Gefahr vererbbarer Krankheiten.

Auch aus diesem Grund werden potenzielle Zuchttiere beim seriösen Züchter vor ihrem Einsatz genauestens auf ihre Gesundheit hin untersucht. Katzen, die an Erbkrankheiten leiden, sind dann von der Zucht ausgeschlossen. Trotz allem haben Rassekatzen statistisch gesehen meist eine geringere Lebenserwartung als Mischlinge.

Rassekatzen sind teurer als Mischlinge

Ein weiterer Nachteil ist der Preis für eine Rassekatze. Eine seriöse Zucht ist ein durchaus aufwendiges Hobby, für das man vielen Richtlinien befolgen muss.

Hinzu kommt: Die Mitgliedschaft in einem Zuchtverein, die tierärztlichen Untersuchungen der Elterntiere, eventuelle Deckgebühren und natürlich die liebevolle und gesunde Aufzucht der Kitten verursachen nicht unerhebliche Kosten. Dies schlägt sich wiederum im Preis für die Kätzchen nieder.

Wer nicht über die finanziellen Mittel verfügt oder auch älteren Katzen eine Chance geben möchte, kann sich über Tierheime oder verschiedene Vereine über Rassekatzen in Not informieren. Denn leider suchen auch Rassekatzen immer wieder aus verschiedenen Gründen ein neues Zuhause.

Allerdings sollte der günstigere Preis nie das entscheidende Argument sein, wenn es um den Einzug einer Katze geht.

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Was sind die Vorteile von Mischlingen gegenüber Rassekatzen?

Mischlinge eignen sich für alle Katzenfreunde, die offen für Überraschungen sind. Ist die Katze eher gemütlich, redselig, spielfreudig? Das lässt sich bei Mischlingen meist nicht vorhersagen und zeigt sich erst im Lauf der Zeit.

Allgemein gelten Mischlinge als gesünder als Rassekatzen und haben in der Regel auch eine höhere Lebenserwartung. Die größere genetische Vielfalt macht aus Mischlingen also nicht nur eine „Wundertüte“ bezüglich Aussehen und Charakter. Sie verringert zusätzlich die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten. Auftreten können diese erblichen Erkrankungen aber grundsätzlich bei jeder Katze.

Mischlingskatzen aus dem Tierheim

Soll die Überraschung nicht ganz so groß sein? Dann werden Sie vielleicht im örtlichen Tierheim fündig. Ältere Katzen müssen häufig längere Zeit auf einen neuen Besitzer warten.

Hier liegt der Vorteil aber auf der Hand: Zum einen haben diese Katzen schon ihre endgültige Größe und Färbung erreicht. Zum anderen ist der Charakter der Katze bereits ausgereift. Die Mitarbeiter im Tierheim geben Ihnen sicher gern Auskunft über die verschiedenen Gemüter, die dort gerade ein neues Zuhause suchen.

Ein weiterer Vorteil ist sicher der im Vergleich zu Rassekatzen geringere Preis von Mischlingen. Nehmen Sie aber besser Abstand von Kätzchen zu „Dumpingpreisen“. Auch wenn es sich um eine Mischlingskatze handelt, verursacht die verantwortungsvolle Aufzucht Kosten beim Besitzer der Katzenmutter. Kann er die Kätzchen zu einem sehr niedrigen Preis oder gar umsonst anbieten, wurde wahrscheinlich an der Gesundheit der Tiere gespart.

Rassekatze oder Mischling egal
Egal ob Rassekatze oder Mischling: Ihre Katze muss zu Ihnen passen!

Gibt es mögliche Nachteile bei Mischlingen?

So groß die Vorteile in Bezug auf die Gesundheit bei Mischlingskatzen sind: Sie kaufen dennoch sprichwörtlich die Katze im Sack. Nichts oder nur wenig über die Elterntiere zu wissen, birgt nämlich auch Gefahren. Erbkrankheiten machen auch vor Mischlingen nicht halt. Sie sind aber unter Umständen schwerer zu diagnostizieren, wenn Sie die Vorgeschichte Ihrer Katze und ihrer Vorfahren nicht kennen.

Fazit: Rassekatze oder Mischling?

Katzenfreunde sollten sich nicht in zwei Lager spalten: Es gibt sowohl für den Einzug von Rassekatzen als auch für Mischlinge gute Argumente. Entscheidend ist die Herkunft der Katze. Rassekatzen-Interessenten sollten sich für einen seriösen Züchter entscheiden. So tragen Sie Ihren Teil zur Gesunderhaltung der Rasse bei. Für Freunde von Mischlingen lohnt sich auch immer der Blick ins Tierheim.

Sie sind auf der Suche nach zwei Katzen? Natürlich können soziale Mischlingskatzen mit einer Rassekatze zusammenleben. Vor allem Kitten gewöhnen sich schnell aneinander. Und so ist die Frage „Rassekatze oder Mischling“ oft ganz einfach beantwortet: Nehmen Sie einfach beides! Denn Katzen brauchen Gesellschaft.

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