Weihnachten mit Katze: Tipps für ein sicheres Fest

Verfasst von Sabrina Quente
katze an weihnachten

Für unsere Katzen ist Weihnachten oft nicht ganz so besinnlich wie für uns Menschen.

Von wegen „Stille Nacht, heilige Nacht“: Für Katzen ist die besinnliche Weihnachtszeit häufig mit Stress und Gefahren verbunden. Wir zeigen Ihnen, wo jetzt überall Vorsicht geboten ist und wie Sie gefährliche Situationen von vornherein vermeiden können. Hier kommen unsere besten Tipps für ein sicheres Weihnachten mit Katze.

Ein frohes Weihnachtsfest mit Katze erleben

Trotz des erhöhten Gefahrenrisikos kann Weihnachten mit Ihrer Katze zu einem tollen Erlebnis werden. Wer die unten genannten Sicherheitshinweise befolgt, wird diese besondere Zeit völlig unbeschwert genießen können.

Ein paar wichtige Hinweise noch vorweg: Zusätzlich zum Einkauf der Geschenke für Ihre Lieben sollten Sie vor den Feiertagen auch Ihren Vorrat an Katzennahrung und Notfall-Medikamenten auffüllen.

Legen Sie sich außerdem die Telefonnummer und Adresse einer Tierklinik, die über die Feiertage geöffnet hat, parat. So müssen Sie, falls doch mal ein Unfall passieren sollte, nicht lange danach suchen.

Katze spielt mit Christbaumschmuck
Der Weihnachtsbaumschmuck sollte nicht zu tief hängen.

Ein bunt geschmückter Baum im Wohnzimmer, funkelnde Lichterketten, süßer Plätzchenduft und dazu noch eine Menge Gäste. Zur Weihnachtszeit verstehen unsere geliebten Vierbeiner die Welt nicht mehr.

Gewohnheitstiere wie Katzen verkraften Veränderungen ihrer häuslichen Umgebung nur sehr schwer. Umso wichtiger ist es, Rücksicht zu nehmen und ihre Bedürfnisse trotz der weihnachtlichen Hektik nicht außer Acht zu lassen.

Rückzugsorte schaffen

Sorgen Sie deshalb für einen gemütlichen und ruhigen Ort in der Wohnung, an den sich Ihre Katze bei Bedarf zurückziehen darf. Dies kann zum Beispiel das Schlafzimmer sein, der Kellerraum oder einfach eine kleine „Höhle“ unter dem Bett oder im Schrank. Auch ein alter Karton, verdunkelt und ausgestattet mit dicken Decken, taugt als Rückzugsort.

Sichere Verstecke anbieten

Die meisten Katzen lieben es, versteckt unter Decken oder in Kratzbaumhöhlen zu liegen und werden dieses Angebot besonders zu Weihnachten gerne annehmen.

Wichtig ist, dass Ihre Katze dieses ruhige und sichere Versteck selbstständig aufsuchen und wieder verlassen kann. Sie dürfen sie weder zwingen, bei den Gästen zu bleiben, noch sollten Sie sie wegsperren.

Besser Katzensitter statt Weihnachtsurlaub

Gut zu wissen: Die Katze in den Weihnachtsurlaub mitzunehmen, ist in der Regel keine gute Idee. Denn die Reise selbst und die neue Umgebung bedeuten für die meisten Fellnasen Stress pur.

Ein Katzensitter, der Ihr Tier in seiner gewohnten Umgebung liebevoll versorgt, ist häufig die bessere Alternative.

Nicht wenige Katzen haben zu Weihnachten bereits leidvolle Erfahrungen mit Kerzen gemacht und mussten ihre Neugier mit heftigen Verbrennungen bezahlen. Brennende Kerzen müssen deshalb immer außer Reichweite der Katze aufgestellt werden.

Vorsicht bei echten Kerzen

Wie wäre es, wenn Sie Ihren Adventskranz das nächste Mal einfach über dem Esstisch aufhängen und sicher an der hohen Decke befestigen?

Doch selbst in diesem Fall sollten Sie die Kerzen niemals brennen lassen, wenn Ihre Katze unbeaufsichtigt im selben Raum ist. Katzen sind geschickte Kletterer.

Hat sie die Neugier erst einmal gepackt, kommen sie fast überall hin.

Gefahrenquelle Lichterkette

Eine gute Alternative sind LED-Lichter, die das Kerzenlicht künstlich imitieren. Doch Vorsicht: Auch in Form von Lichterketten kann das künstliche Licht den Samtpfoten gefährlich werden.

Beim Spielen mit der spannenden Lichterkette können sich Katzen im Kabel verheddern und selbst strangulieren. Auch ein lebensbedrohlicher Stromschlag kann nicht ausgeschlossen werden.

Sichere Befestigung

Bringen Sie Lichterketten deshalb möglichst im oberen Bereich des Tannenbaums an und lassen Sie im unteren Bereich keine langen Kabel herunterhängen, die Ihre Katze zum Spielen einladen könnten.

Auch am Fenster oder Balkongeländer sollten Lichterketten sicher befestigt werden, damit Ihre Katze nicht mit der Pfote am Kabel ziehen kann. Stecken Sie das Kabel der elektrischen Kerzen nur in die Steckdose, wenn Sie dabei sind.

katze vor einer weihnachtskerze
Neugierige Miezen verbrennen sich schnell an echten Kerzen. Seien Sie daher besonders vorsichtig.

Katzen sind wahre Kletter- und Balancierkünstler. Kein Wunder, dass viele Katzen da den Weihnachtsbaum im Wohnzimmer mit seinen leuchtenden Kerzen, den funkelnden Kugeln und dem flatternden Lametta als persönliches „Spielzeug“ betrachten.

Anders als spezielle Kratz- und Kletterbäume birgt dieses Exemplar jedoch einige Gefahren.

Gefahren durch Weihnachtsschmuck

Eine zerbrochene Christbaumkugel kann zu schmerzhaften und gefährlichen Schnittverletzungen an den Pfoten führen. Verschluckt die Katze versehentlich eine Scherbe, drohen sogar lebensbedrohliche innere Verletzungen.

Nicht weniger gefährlich sind an Weihnachten mit Katze Lametta und Geschenkbänder, die beim Verschlucken einen Darmverschluss verursachen können. Dieser kann bei Nichtbehandlung zum Tod der Katze führen.

Ist ein Weihnachtsbaum giftig für Katzen?

Weitere Gefahrenquellen des Christbaums sind heruntergefallene Tannennadeln. Sie sind für Katzen unverdaulich und verursachen im schlimmsten Fall eine Darmperforation. Außerdem können das Trinken des Wassers im Christbaumständer und das Ablecken von Baumharz zu Vergiftungen führen.

Ebenso besteht das Risiko, dass der Weihnachtsbaum komplett umkippt, sollte die Katze ihn als Kletterbaum missbrauchen oder an der Lichterkette ziehen.

Was tun, damit Katzen nicht an den Weihnachtsbaum gehen?

Um diese zahlreichen Gefahren zu reduzieren, sollten Sie beim Aufstellen und Schmücken des Weihnachtsbaums folgende Punkte berücksichtigen:

  • Achten Sie darauf, dass der Baum sicher steht. Ein stabiler Ständer mit Kindersicherung und eine zusätzliche Schnur, mit der der Baum an der Wand befestigt wird, sorgen für optimalen Halt.
  • Verwenden Sie zum Schmücken am besten Deko aus Holz, Stroh oder festem Plastik.
  • Achten Sie darauf, dass die Lichterkette eng an den Ästen befestigt ist und keine Kabel herunterhängen. Auf echte Kerzen am Baum sollten Sie sicherheitshalber komplett verzichten.
  • Falls das Wasser im Christbaumständer für Katzen einfach erreichbar ist, decken Sie es mit einer größeren Platte ab, zum Beispiel aus Karton.
  • Kehren Sie heruntergefallene Tannennadeln so bald wie möglich auf, damit Ihre Katze diese nicht verschlucken kann.

Auch bei der Bescherung kann es an Weihnachten für die Katze gefährlich werden. Geschenkbänder und buntes, aufgerissenes Geschenkpapier üben besonders auf verspielte Katzenbabys eine magische Anziehungskraft aus. Räumen Sie deshalb Bänder und Papier nach dem Auspacken sofort weg.

Das Risiko, dass die Katze sich beim Spielen mit den Bändern selbst stranguliert oder Teile von Band oder Papier verschluckt, ist einfach zu hoch.

Natürlich dürfen Sie Ihren Kater oder Ihre Katze mit den Geschenkbändern bespaßen – aber am besten immer nur unter Ihrer Aufsicht.

Verschlucken von Geschenkband

Sollte Ihre Katze doch einmal ein Band verschluckt haben, suchen Sie sofort einen Tierarzt oder die nächste Tierklinik auf.

Versuchen Sie auf keinen Fall, das Bändchen selbst zu entfernen. Auch wenn noch ein Stückchen aus dem Mäulchen herausgucken sollte, sollten Sie niemals daran ziehen, da dies zu schlimmen inneren Verletzungen führen kann.

Damit Ihre Katze gar nicht erst in Versuchung kommt, lenken Sie am besten ab – zum Beispiel mit einem eigenen, samtpfotengerechten Weihnachtsgeschenk.

Achten Sie darauf, dass an Weihnachten kein Papier, Bänder oder Kleinteile auf dem Boden herumliegen.

Viele Pflanzen, die traditionell zur Weihnachtszeit in die Wohnung einziehen, sind für Katzen giftig. Falls Ihre Katze gerne auf allerlei Grünzeug herumkaut, sollten Weihnachtsstern, Mistelzweig und Christrose besser draußen bleiben.

Schwere Vergiftungserscheinungen wie Durchfall, Erbrechen und starke Krämpfe sowie ernsthafte Nierenschäden können die Folge sein.

Nur unbedenkliche Zimmerpflanzen kaufen

Ähnlich gefährlich kann auch das Auslecken von Duftöl-Schälchen werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie auch weihnachtliche Duftöle aus Ihrem Katzenhaushalt verbannen.

Übrigens sind auch einige andere Zimmerpflanzen und Blumen, wie zum Beispiel Lilien, für Katzen giftig. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf einer neuen Pflanze deshalb immer erst, ob diese für Katzen unbedenklich ist.

Bunte Weihnachtsteller mit Schokolade, Nougat, Plätzchen und Lebkuchen – an Weihnachten möchten viele Menschen genießen, ohne an die Waage zu denken. Eigentlich ist dagegen auch nichts einzuwenden. Allerdings sollten Katzenbesitzer bei all den „süßen Sünden“ Ihre Mieze nicht vergessen.

Schokolade ist giftig für Katzen

Schokolade darf niemals in die Pfoten der Katze gelangen. Denn das darin enthaltene Theobromin ist für die Vierbeiner giftig und kann zu lebensbedrohlichen Problemen wie Krämpfen, Erbrechen, Durchfall und erhöhtem Blutdruck führen.

Je nachdem, wie groß die Menge der verzehrten Schokolade ist, können Katzen sogar an den Folgen sterben. Lassen Sie Schokolade niemals offen herumliegen und räumen Sie süße Teller sofort weg, wenn Sie den Raum verlassen.

Katzensnacks statt Weihnachtsbraten

Ebenso gefährlich können die Reste des Festtagsbratens für die Katze werden, auch wenn Sie es gut mit Ihrer Katze meinen. Sie müssen bedenken, dass menschliche Nahrung für die Vierbeiner meist zu fettig und zu salzig ist.

Verdauungsprobleme, eine erhöhte Belastung der Bauchspeicheldrüse und Leber sowie Übergewicht können die Folgen dieser „Großzügigkeit“ sein. Auch übrig gebliebene Knochen vom Geflügel sollten Sie keinesfalls Ihrer Katze überlassen. Die dünnen Knochen können leicht splittern und zu ernsten inneren Verletzungen führen.

Welche Nahrungsmittel für Katzen noch giftig sind, erfahren Sie in unserem Artikel “Gefährliche Lebensmittel für Katzen“.

Verwöhnen Sie Ihre Katze zu Weihnachten artgerecht

Wenn Sie Ihrer Samtpfote zum Fest etwas Gutes tun möchten, besorgen Sie besondere Katzenleckerlis.

Oder Sie schenken Ihrer Katze selbstgemachte Katzenkekse. Diese können Sie – ebenso wie einen Katzenkuchen und einen Adventskalender für Katzen – selbst herstellen und individuell auf die Vorlieben Ihrer Samtpfote anpassen. Damit versüßen Sie Ihrem Liebling die Weihnachtszeit auf artgerechte Weise.


Sabrina Quente
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Sabrina Quente

Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.


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