Skye Terrier

Skye Terrier

Skye Terrier sehen niedlich aus, haben es aber faustdick hinter den plüschigen Ohren.

Dürfen wir vorstellen? Der Skye Terrier – eine kleine große Hundepersönlichkeit von der schottischen Isle of Skye.

Aussehen: Großer Hund auf kleinen Beinen

Der Skye Terrier ist kein kleiner Hund, denn er ist auffallend lang. Der Standard für diese Hunderasse empfiehlt bei einer Schulterhöhe von 25 bis 30 Zentimeter eine Länge von 103 Zentimeter. Eine Längenangabe für Hunde – das ist auch in der Hundezucht ungewöhnlich. Doch die gestreckte Silhouette ist typisch für den Skye Terrier.

Seine Ohren sind in Deutschland meist aufrechtstehend, in anderen Ländern sind Hängeohren ebenfalls verbreitet. Die flauschigen Lauscher wirken durch das lange Fell recht groß.

So sieht das Fell beim Skye Terrier aus

Oft fällt dem klassisch frisierten Skye Terrier Fell in die Augen. Wer nicht gerade unterwegs zu einer Hundeausstellung ist, darf es gerne hochbinden oder abschneiden. Das gilt auch für andere Partien. Denn das lange Haarkleid fällt bis zum Boden und bedeckt die kurzen Beine.

Farblich sind Schwarz, Grau, Falb und Creme mit schwarzen Abzeichen an den Ohren sowie am Fang beim Skye Terrier erlaubt. Die Nase ist immer schwarz.

Charakter: Kerniger Charakter

Abwechslungsreich und von rauem Charme – der Skye Terrier spiegelt die Landschaft seiner schottischen Heimat, der Insel Skye, wider.

Typisch Terrier

So niedlich der Hund auch aussehen mag. Er hat es faustdick hinter den plüschigen Ohren. Denn als ursprünglicher Fuchsjäger bringt er Jagdtrieb und viel Eigenständigkeit mit sich. Um Füchse zu jagen und zu stellen, braucht es viel Mut – insbesondere, wenn man so kurz geraten ist wie der Skye Terrier.

Mut bringt dieser Vierbeiner reichlich mit. Sein großes Selbstbewusstsein kann im Alltag aber eine Herausforderung werden. Zumal er kein Fan von fremden Artgenossen in seinem Territorium ist.

Und „Territorium“ – das ist oft da, wo der Skye Terrier gerade geht und steht. Dieser Hund bewacht gerne sein Revier, ohne aber zum Kläffen zu neigen. Fremden Menschen gegenüber ist er distanziert. Doch diese Fellnase bindet sich eng an seine Zweibeiner.

Schon gewusst? Berühmt für die Loyalität der Rasse wurde der legendäre Greyfriars Bobby im 19. Jahrhundert. Nach dem Tod seines Herrchens soll er 14 Jahre lang dessen Grab bewacht haben.

Skye Terrier: Greyfriars Bobby
In Edinburgh steht ein Denkmal für den berühmtesten Skye Terrier: Greyfriars Bobby.

Erziehung für Hundeerfahrene

Wer sich für einen Hund dieser Rasse entscheidet, bringt am besten einiges an Know-how in der Hundeerziehung mit. Denn die Erziehung dieser Hundepersönlichkeit erfordert Konsequenz und Fingerspitzengefühl.

Halter sollten die Eigenwilligkeit dieses Hundes respektieren und schätzen. Mit klarer Führung und viel Geduld kommen Sie bei diesem Vierbeiner zum Erfolg. Der Skye Terrier wird die Grundkommandos lernen, aber eine Meisterschaft im Obedience-Training wird er eher nicht gewinnen. Denn purer Gehorsam um des Gehorsams Willen ist nichts für diesen selbstständigen Hund.

Besonders wichtig ist eine gute Sozialisierung des Junghundes mit Artgenossen. So verhindern Sie, dass er bei jedem Gassigang in Alarmbereitschaft gerät, sobald ein Artgenosse um die Ecke biegt.

Aufgrund der Jagdpassion einiger Exemplare ist ein Anti-Jagd-Training anzuraten. Wenden Sie sich am besten an eine Hundeschule mit Terrier-Erfahrung.

Der Skye Terrier ist kein Anfängerhund. Doch welche weiteren Voraussetzungen sollte man als künftiger Besitzer neben Hundeerfahrung mitbringen?

Wie aufwendig ist die Fellpflege?

Er hat kurzes, aber dichtes und wolliges Unterhaar. Das darüber liegende Deckhaar ist lang, glatt und harsch. Wer einen Skye Terrier hat, sollte täglich etwas Zeit in die Fellpflege investieren. Denn in dem langen Deckhaar bleibt viel Schmutz hängen.

Zusätzlich erfordert das Fell regelmäßiges Bürsten, am besten jeden zweiten Tag – mindestens aber einmal pro Woche. Wer seinen Hund nicht nur auf Beton-Straßen ausführt – was sehr langweilig wäre – wird nicht umhinkommen, regelmäßig Blätter, kleine Zweige oder Schmutz aus dem langen Deckhaar zu entfernen. Getrockneter Schmutz lässt sich ausbürsten.

Baden sollten Sie ihn nur, wenn es absolut notwendig ist. Wählen Sie hierfür ein mildes Hundeshampoo. Der Züchter oder ein Hundefriseur können Ihnen Tipps rund um praktische Alltagsfrisuren für Ihren Vierbeiner geben.

Informieren Sie sich rund um die Fellpflege bei Hunden.

Weitere Tipps zur Haltung des Skye Terriers

Diese Fellnase eignet sich für ein Leben in der Wohnung und in der Stadt. Er gilt als ein typischer Ein-Mann- beziehungsweise Ein-Frau-Hund, weil er sich am liebsten eng an eine Beziehungsperson bindet. In einer Familie sollte er darum eine feste Bezugsperson haben und nicht oft allein sein müssen.

Kleine Kinder sollten nie unbeaufsichtigt mit einem Hund sein. Aufgrund seiner langen Haare und dem plüschigen Aussehen animiert die Rasse manche Kinder, mit ihrem Fell zu spielen. Hier gilt es besonders darauf zu achten, dass Kinder vorsichtig mit dem Viereiner interagieren. Dann steht einer engen Freundschaft nichts im Wege.

Katzen sind gut mit dem Skye Terrier zu halten, wenn die Vierbeiner in jungen Jahren aneinander gewöhnt werden. So akzeptiert er, dass die Samtpfote keine Beute ist, sondern zum Rudel gehört.

Mit einem Skye Terrier auf die Jagd gehen – das ist heute aufgrund seines Körperbaus kaum möglich. Er ist aufgrund seiner kurzen Beine kein sehr sportlicher Hund. Das bodennahe Fell erschwert Wanderungen durch Dickicht im Wald ebenso wie Streifzüge durch das Gebüsch im Park oder Garten.

Dies hält ihn aber nicht von ausgiebigen Spaziergängen mit seinem Zweibeiner ab. Das können – entsprechendes Training vorausgesetzt – auch lange Touren sein. Ein fitter Skye Terrier absolviert beispielsweise in einer Woche den 95 Kilometer langen West Highland Way in Schottland. Breite Forstwege sind allerdings besser als Querfeldein-Pfade.

Manche Rassevertreter haben Freude an Schnüffelspielen oder dem Lernen kleiner Tricks. Spaß sollte dabei wichtiger sein als Ehrgeiz, denn der Skye hat sein eigenes Tempo.

Viele denken analog an die „Dackellähme“ des Dackels, die aus einem ähnlichen Zwergwuchs der Beine resultiert. Zwar kommen auch beim Skye Terrier Bandscheibenprobleme vor, allerdings sind diese seltener als beim Dackel.

Dennoch: Rund zehn Prozent aller Hunde dieser Rasse sollen unter Rückenproblemen leiden. Bei Welpen und Junghunden sollten Sie daher große Rücksicht auf die besondere Physiognomie nehmen.

Das bedeutet: keine Treppen gehen lassen, nur kurze Spaziergänge, keine Sprünge. Welpen können darüber hinaus zu Gangunregelmäßigkeiten neigen, die sich aber oft wieder auswachsen („puppy limp“).

Bei kaltem, feuchtem Wetter neigt er wegen seiner „Bodennähe“ zu Harnwegsinfekten. Einige Exemplare bringen eine genetische Disposition zu chronischer Hepatitis, Nieren- und Augenkrankheiten mit.

Wie alt werden Skye Terrier?

Ein seriöser Züchter gibt Auskunft rund um die Gesundheitsvorsorge seiner Schützlinge. Bei guter Gesundheit kann ein Skye Terrier ein Alter von durchschnittlich bis zu 15 Jahren erreichen.

Skye Terrier Welpe im Wald
Große Lauscher voraus: ein Skye-Terrier-Welpe auf Entdeckungstour.

Erhalten Sie hier einige Infos rund um die Zucht von Skye Terriern früher und heute.

Liebling des Adels

Wie der Name sagt, stammt der Skye Terrier von der schottischen Hebriden-Insel Skye. Hier kam er schon vor Jahrhunderten als niederläufiger Jagdhund zum Einsatz. Teilweise wurden verschiedene Hundearten der Insel als „Skye Terrier“ bezeichnet, was die Geschichtsschreibung dieser Hunderasse erschwert.

Sicher ist: Er mauserte sich früh zu einem Lieblingshund des Adels. So soll Maria Stuart einen Vertreter der Rasse als Schoßhund gehabt haben. Gesichert ist auch, dass die berühmte Queen Victoria und ihre Schwiegertochter Alexandra, die spätere Queen von England, die eigenwilligen, hübschen Vierbeiner schätzten.

Bis ins 19. Jahrhundert war Skye Terrier ein Modehund. Doch danach nahm seine Popularität rasch ab. Heute gibt es Züchter vor allem in Großbritannien.

Tipps zum Kauf eines Skye Terriers

Die VDH-Welpenstatistik zeigt: Die Population des Skye Terriers in Deutschland bleibt auf niedrigem Niveau stabil. So haben 2020 insgesamt 30 Welpen das Licht der Welt erblickt. Dies sind zumindest die Zahlen der offiziellen Züchter.

Bei einem von ihnen sollten Sie Ihren Welpen kaufen, wenn Sie sich einen typvollen und gesunden Gefährten wünschen. Auf den Seiten des „Klub für Terrier“ finden Sie Suchmöglichkeiten rund um Skye-Terrier-Welpen.

Weitere Ansprechpartner sind darüber hinaus der Skye Terrier Club aus Großbritannien oder die Skye Terrier International Association aus der Schweiz. Beide Organisationen haben sich zum Ziel gesetzt, Freunde dieser Rasse aus der ganzen Welt zu vereinigen.

Vor dem Besuch beim Züchter: 12 Fragen an Züchter vor dem Hundekauf

Welche Rassen ähneln dem Skye Terrier?

Eigenwillig und länger als hoch – da fällt vielen spontan der Dackel ein. Tatsächlich weist der Dackel einige Parallelen auf, kommt allerdings auch heute noch in der Jagd zum Einsatz.

Ein Terrier mit besonderem Charme und ähnlichem Körperbau ist unter anderem der Dandie Dinmont Terrier. Hierbei handelt es sich um einen direkten Nachfahren des Skye Terriers. Ein berühmter schottischer Blickfang auf vier Pfoten ist außerdem der Scottish Terrier, der ein sanfteres Wesen mitbringt.

Wer nicht auf eine bestimmte Rasse festgelegt ist und offen für einen ausgewachsenen Hund ist, kann sich nach Terriern in Not in Tierschutzorganisationen oder Tierheimen umschauen. Hier gibt es so manchen Mischling mit dem Charme eines waschechten Skye Terriers.

Fazit: Blickfang für Kenner

Dass der Skye Terrier kein Hund für jeden ist, macht ihn nicht weniger sympathisch. Bei dieser Rasse gilt einmal mehr, dass Hundefreunde nicht von der „plüschigen“ Optik auf einen ebensolchen Charakter schließen lassen. Denn dieser Hund ist ein kerniger Naturbursche mit eigenem Kopf. Wer ihn zum Freund gewinnt, kann sich über einen loyalen Gefährten an seiner Seite freuen.

Steckbrief zum Skye Terrier

Besonderheiten: Der Skye Terrier ist eine robuste Hunderasse mit einem charakteristischen langen Körper und dichtem Fell.
Charakter: eigenständig, selbstbewusst, anhänglich, territorial
Widerristhöhe: ca. 25-30 cm
Gewicht: ca. 14-17 kg
Fell: lang, dicht und doppelt, mit einer weichen, dichten Unterwolle
Schwarz, hell- oder dunkelgrau, cremefarben mit jeweils schwarzen Markierungen der Ohren und des Fanges
Fellpflege: mäßiger Pflegeaufwand
Auslauf: moderater Bewegungsbedarf, geht am liebsten spazieren
Anfängerhund: nicht ideal für Anfänger, da konsequente Führung und Sozialisierung notwendig sind
Bellen: neigt nicht zu übermäßigem Bellen
Lebenserwartung: ca. 15 Jahre
Typische Krankheiten: robuste Rasse
Preis: ab ca. 1.500
FCI-Gruppe: 3. Terrier
Herkunft: Schottland
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