Pekingese

Einst war er ein hochgeschätzter Palastwächter in China, heute ist der Pekingese in Haushalten weltweit anzutreffen. Allerdings hat die Beliebtheit dieser traditionsreichen Rasse ihre Spuren in Form von Extremzüchtungen hinterlassen. Worauf bei Adoption und Haltung zu achten ist, zeigt dieser Artikel.

Pekingese

Der Pekingese oder Pekinese ist eine kleine, wuschelige Hunderasse mit einigen Besonderheiten.

Aussehen der Pekingesen: Kleiner Körper, große Mähne

Der Pekingese – auch: „Pekinese“ oder „Peking-Palasthund“ – hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Heute ist das Erscheinungsbild dieser Hunderasse geprägt von großen Augen, einer flachen Nase und viel Fell.

Auffallend am Pekingesen ist der im Verhältnis zum Körper massige Kopf. Seine Rute trägt er hoch angesetzt über dem Rücken und leicht zur Seite gebogen.

Trotz seines üppigen Haarkleids bringt der ehemalige Tempelwächter nur bis zu 5,4 Kilogramm auf die Waage, wobei Rüden etwas leichter sind als Hündinnen.

Pekinesen-Farben und Muster: So sieht das Fell aus

Das Deckhaar ist lang, glatt und fühlt sich etwas harsch an. Die Unterwolle hingegen ist weich und dicht. Laut Standard ist eine Maske bei dieser Rasse erwünscht, die durch eine dunkle Pigmentierung von Nase, Lefzen und Lidrändern entsteht.

Beim Pekingesen sind alle Farben und Zeichnungen zulässig außer Albino und Leberfarbe. Bei mehrfarbigen Hunden, wie dem Pekinesen Tricolor, sollten die einzelnen Farben gleichmäßig verteilt sein.

Pekinese oder Pekingese? Ob sie mit oder ohne G geschrieben wird, es handelt sich immer um die gleiche Rasse. Im deutschsprachigen Raum ist die Schreibweise ohne G verbreiteter.

Charakter des Pekinesen: Wie tickt der kleine Vierbeiner?

Die ehemaligen Tempelwächter gelten als kluge, furchtlose Charakterköpfe, die weder ängstlich noch aggressiv sind. Sie sind zwar eigenwillig, können je nach Laune jedoch sehr anhänglich und verschmust sein. Ihre Freunde suchen sie sich allerdings selbst aus.

Der Löwenhund ist Fremden gegenüber distanziert und braucht eine gewisse Zeit, um mit neuen Bekanntschaften warm zu werden. Aufgrund der „Wächtergene“ dieser Rasse wird selbst ein gut ausgelasteter Pekinese Fremde bellend anzeigen, dabei jedoch nicht übermäßig kläffen.

Übrigens ist Ruhe dem Vierbeiner umgekehrt wichtig: Er mag keinen Trubel und sollte Sie weder auf laute Partys noch auf den Weihnachtsmarkt begleiten müssen.

So gestalten Sie die Erziehung des Minihunds

Trotz ihrer kleinen Größe neigen die Vertreter dieser Rasse zu Dominanz gegenüber Mensch und Tier. Ihre Erziehung erfordert deshalb Know-how, Konsequenz und Geduld.

In einer Hundeschule, die die Eigenarten des kleinen Eigenbrötlers kennt, kann er den Umgang mit Artgenossen üben, während Sie Unterstützung bei der Erziehung erhalten.

Pekingese Erziehung © T.Den_Team / stock.adobe.com
Schaut lieb, ist in Sachen Erziehung allerdings anspruchsvoller als andere kleine Hunde.

Pflege und Haltung: Wie mache ich meinen Pekinesen glücklich?

Ein ideales Zuhause findet der Pekinese bei einer alleinlebenden, gerne etwas älteren Person, die ihm viel Zeit schenkt. Er ist nicht gern allein und schätzt deshalb das gemütliche Beisammensein mit seinem Lieblingsmenschen. Trubel ist dem kleinen Vierbeiner eher unangenehm.

Der Pekingese kann problemlos in einer Stadtwohnung gehalten werden. Zudem eignet er sich für Anfänger – allerdings sollten diese sich zunächst intensiv mit Hundeerziehung auseinandersetzen und bereit sein, etwas mehr Zeit in die Fellpflege zu investieren, als es bei anderen Rassen nötig ist.

Ist ein Pekinese ein Familienhund?

Einige Vertreter dieser Hunderasse fühlen sich in ruhigen Familien wohl. Allerdings haben sie eher die Tendenz, sich einem einzelnen Menschen anzuschließen.

Mit Kindern können Pekingesen tendenziell nicht viel anfangen. Insbesondere bei kleinen Kindern ist darauf zu achten, dass der Vierbeiner sich zurückziehen kann und die kleinen Menschen schon früh einen rücksichtsvollen Umgang mit dem wuscheligen Hund lernen.

Kurzum: Wer einen Familienhund sucht, ist mit dieser Rasse nicht immer gut beraten.

Tipps für die Fell- und Körperpflege

So klein der Hund, so aufwendig ist die Fellpflege des Pekingesen. Kamm und Bürste gehören deshalb zu den täglichen Werkzeugen von Pekingesen-Haltern.

  • Das üppige Haarkleid muss insbesondere während des Fellwechsels täglich gebürstet werden, um schmerzhafte Verfilzungen zu vermeiden.
  • Prüfen Sie nach jedem Gassigang, ob sich kleine Mitbringsel im Fell gesammelt haben: Befreien Sie Ihren Gefährten von hängengebliebenen Zweigen oder Blättern.
  • Sie sollten Ihren Pekingesen nicht häufiger als alle zwei Monate baden. Verwenden Sie dann ein mildes Hundeshampoo, denn seine Haut ist recht empfindlich.
  • Kontrollieren Sie mindestens einmal im Monat die Krallenlänge, bei einem älteren Tier auch häufiger. Da Pekingesen gemütlich und sehr leicht sind, laufen sich ihre Krallen oft nicht ausreichend ab. Mit einer Krallenschere helfen Sie nach und schützen Ihren Gefährten vor schmerzhaften Verletzungen.
  • Werfen Sie einen täglichen Blick auf und in die Hängeohren und Augen Ihres Vierbeiners und reinigen Sie diese bei Bedarf mit einem entsprechenden Reiniger für Hunde. Das beugt unter anderem Entzündungen vor, die in der feuchtwarmen Ohr-Umgebung schnell entstehen.

Damit die Fellpflege des Pekinesen Ihnen leichter fällt, finden Sie im zooplus Shop hilfreiche Utensilien.

Auf hochwertige Ernährung beim Pekingesen achten

Da der Pekingese klein ist und aufgrund der eher gemütlichen Lebensweise nicht viel Energie verbrennt, ist sein Energiebedarf vergleichsweise gering. Umso wichtiger ist, dass seine Nahrung hochwertig ist, um ihn mit allem zu versorgen, was er braucht.

Zwar neigen Pekingesen nicht zu Übergewicht. Dennoch sollten Sie Ihren Vierbeiner regelmäßig wiegen, um einer eventuellen Zu- oder Abnahme rechtzeitig entgegenwirken zu können. Geben Sie Leckerlis am besten nur in Form ausgewogener Hundesnacks ohne Zucker und mit viel Fleisch.

Mehr hilfreiche Tipps rund um die Hundeernährung finden Sie im Hundemagazin von zooplus.

Sport und Aktivitäten: Wie viel Beschäftigung braucht Ihr Pekinese?

Die Hunderasse Pekinese hat in der Regel kein überbordendes Temperament und ist eher ruhig. Unter anderem aufgrund des Körperbaus verlangt sie nicht allzu viel Bewegung. Wenn es draußen ungemütlich wird, freuen sich Pekinesen schon nach einer kurzen Runde auf den warmen Kuschelplatz zu Hause.

So bringen Sie Ihren Löwenhund auf Trab

Der Löwenhund ist aufgrund seiner Konstitution kein geeigneter Gefährte für sportlich ambitionierte Menschen. Lieber als stundenlanges strammes Wandern oder Joggen sind dem Pekingesen ausgiebige Schnüffelrunden.

Um die kleine Couchpotato zu beschäftigten, eignen sich zum Beispiel Suchspiele. Im Haus schätzen die Hunde die Gesellschaft ihres zweibeinigen Rudels, brauchen aber keine ständige Unterhaltung. Dennoch sollten Sie ausprobieren, welches Spielzeug Ihrem Pekingesen Freude macht. Einige Rassevertreter haben Spaß am Clickertraining, das außerdem die Mensch-Hund-Bindung stärkt.

Pekingese Welpe © Sus / stock.adobe.com
Pekingesen sind eher ruhige Typen, ein wenig Action darf in ihrem Alltag dennoch nicht fehlen.

Gesundheit: Ist der Pekinese eine Qualzucht?

Bei dieser Hunderasse liegt eine Brachyzephalie vor, die auch Kurzköpfigkeit genannt wird. Aus Tierschutzsicht gilt die genetisch bedingte Veränderung der Schädelform als Merkmal für eine Qualzucht.

Aufgrund der kurzen Kopfform kämpfen viele Pekingesen mit gesundheitlichen Problemen: So ist ihre Mimik eingeschränkt, was die Kommunikation mit Artgenossen erschwert. Vor dem Kauf sollten Sie sich deshalb intensiv mit dem Züchter austauschen, denn Extreme sind bei dieser Rasse unbedingt zu vermeiden.

Welche Krankheiten sind typisch für den Pekingesen?

  • Ein zu kurzer Fang führt zu Atemproblemen und beeinträchtigt die Lebensqualität.
  • Übermäßiges Fell schränkt die Bewegungsmöglichkeiten des Hundes ein.
  • Selbst bei Pekingesen mit besten Voraussetzungen können Augen und Nase problemanfällig sein.
  • Die Hautfalte im Gesicht neigt zu Entzündungen – trotz der Zucht mit Hunden, die dieses Problem nicht haben, kann diese Neigung bei ihren Nachfahren auftauchen.
  • Der Löwenhund verträgt Wärme schlechter als andere Hunde. Bieten Sie ihm im Sommer unbedingt ein kühles Plätzchen und vermeiden Sie jegliche Anstrengungen bei Hitze.
  • Aufgrund des kleinen Beckens im Verhältnis zum großen Kopf der Welpen kommt es bei der Geburt häufiger als bei anderen Rassen zu Schwierigkeiten, bei denen ein Tierarzt hinzugezogen werden muss.

Wie alt wird ein Pekinese?

Trotz der langen Liste an gesundheitlichen Problemen hat der Pekinese eine Lebenserwartung von rund 15 Jahren. Voraussetzungen dafür sind liebevolle Pflege und eine gute tierärztliche Versorgung.

Geschichte: Woher kommen die kleinen Löwenhunde?

Wie auch der Lhasa Apso blickt der Pekingese auf eine lange Tradition als Palasthund zurück. Jahrhundertelang bewachten die kleinen mutigen Vierbeiner chinesische Tempel. Auf ihren Diebstahl stand die Todesstrafe. Zahlreiche Figürchen zeugen davon, dass die Vorfahren des modernen Pekingesen insbesondere in der Qing-Dynastie (1644 bis 1912) eine Blütezeit erlebt haben.

Gut zu wissen: Die Bezeichnung Löwenhund geht auf eine Legende zurück. Demnach stammt der Hund von einem Löwen mit einem weiblichen Affen ab, was sich angeblich auch optisch zeigt.

Als Großbritannien 1860 Peking eroberte, gelangten fünf der wertvollen Hunde als Kriegsbeute nach England. Einer von ihnen wurde Stammvater der Rasse in Europa und lebte bei Hundefreundin Queen Victoria. 1898 erhielt die Rasse die offizielle Anerkennung vom Britischen Kennel Club.

Der Preis des Ruhms

Die Begeisterung für den Hund aus dem Reich der Mitte wuchs – und damit die Tendenz zu Extremen in der Zucht: Die Augen wurden größer, die Nase platter, das Haar üppiger. Seither wurden viele Pekingesen geboren, die bereits als Welpe mit Atem- und Augenproblemen zu kämpfen hatten.

Mittlerweile haben die für den Standard Verantwortlichen reagiert: Hunde mit offensichtlichen Atembeschwerden oder Anomalien des Bewegungsapparats sind nun ausgeschlossen. Die Haare sollen nun „mäßig lang“ und mit „gerader Mähne“ bis maximal zur Schulter sein. Dennoch sind leider noch immer viele Pekingesen mit optischen Extremen zu finden.

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Kauf: So finden Sie Ihren Wunsch-Pekingesen

Da den Pekingesen verhältnismäßig viele gesundheitliche Risiken begleiten, sollte der Kauf eines Welpen dieser Rasse wohlüberlegt sein. Die Nachfrage regelt das Angebot – unterstützen Sie deshalb nur Züchter, die die Gesundheit dieser besonderen Rasse zum Schwerpunkt ihrer Zucht erklären.

Seriöse Pekinese-Züchter erkennen Sie unter anderem daran, dass sie einem Verein angehören. Nehmen Sie Abstand von jedem Verkäufer, der mit Extremen („besonders klein“, „besonders große Augen“ usw.) wirbt. Achten Sie zudem darauf, dass die Elterntiere, die Sie unbedingt kennenlernen sollten, einen ausgeglichenen, fitten Eindruck machen und frei atmen können.

Im Hundemagazin erhalten Sie weitere Tipps und erfahren, welche Fragen Sie dem Züchter stellen sollten.

Was kostet ein Pekinesen-Welpe? Beim Kauf eines Pekinesen-Welpen müssen Sie mit Kosten von etwa 1.500 Euro rechnen.

Pekinese aus dem Tierschutz adoptieren: Eine gute Alternative zum Kauf

Sie möchten einem älteren Hund, der sein Zuhause verloren hat, eine Chance auf eine behütete Zukunft geben? Dann werden Sie im regionalen Tierschutz fündig.

Wenn Sie einen Pekinesen oder einen Pekinese Mischling aus dem Tierheim adoptieren, tauschen Sie sich vorher in Ruhe mit der vermittelnden Stelle aus und überlegen Sie, ob der Vierbeiner zu Ihren Hundeerfahrungen passt: Ältere Pekingesen können einige besondere Eigenheiten mitbringen.

Fazit: Besonderer Hund mit besonderen Ansprüchen

Wer sich der Qualzuchtproblematik dieser Rasse bewusst ist, das Einmaleins der Hundeerziehung kennt und ausreichend Zeit mitbringt, kann in den stolzen Charakterköpfen angenehme und glückliche Mitbewohner finden.

Steckbrief zum Pekingesen

Besonderheiten:Der Pekingese ist eine Hunderasse mit langer Geschichte und bewachte einst Tempel in China. Heute ist der Palasthund auch in Europa beliebt.
Charakter:mutig, treu, eigenwillig
Widerristhöhe:ca. 15-25 cm
Gewicht:Rüden bis 5 kg
Hündinnen bis 5,4 kg
Fell:lang, gerade, dicht mit dicker Unterwolle, typisch ist die „Mähne“ rund um den Hals
Fellpflege:aufwendig, tägliches Bürsten erforderlich
Auslauf:braucht regelmäßige moderate Bewegung
Anfängerhund:ja, wenn Halter sich vorab intensiv mit Hundeerziehung auseinandersetzen
Bellen:neigt aufgrund seiner Geschichte als Wächter zum Bellen, aber kläfft nicht
Lebenserwartung:ca. 15 Jahre
Typische Krankheiten:Brachyzephalie, Augenprobleme, Hautentzündungen in den Hautfalten
Preis:ab ca. 1.500 €
FCI-Gruppe:9
Herkunft:China

Quellen:

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