{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/magenschleimhautentzuendung-gastritis-beim-hund","title":"Magenschleimhautentzündung beim Hund: Was hilft bei Gastritis?","mag_id":204100,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Eine Magenschleimhautentzündung beim Hund ist für Vierbeiner ähnlich kräfteraubend wie für Menschen. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Informationen zum Thema Gastritis zusammen und zeigt, wie Ihr Hund von Übelkeit und Erbrechen verschont bleibt.
Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut, die den Magen vor der aggressiven Magensäure schützt. Ist diese Schutzbarriere gestört, greift die Magensäure die Magenwände an und verursacht Entzündungen.
Magenschleimhautentzündungen können plötzlich auftreten oder sich über einen langen Zeitraum entwickeln. Dann spricht man von chronischer Gastritis.
Wie gefährlich ist eine Magenschleimhautentzündung beim Hund?
Für Hunde kann eine Gastritis unangenehm verlaufen. Erbricht Ihr Hund viel und leidet an Durchfall, kann der damit einhergehende Flüssigkeitsverlust zu einer lebensgefährlichen Dehydratation führen.
Außerdem können schmerzhafte Magengeschwüre (Ulkus) entstehen, die im schlimmsten Fall innere Blutungen auslösen. Bricht das Magengeschwür durch, kann der erkrankte Hund versterben. Lassen Sie Ihren Hund deshalb bei Verdacht auf Gastritis frühzeitig behandeln.
Welche Symptome treten bei einer Magenschleimhautentzündung beim Hund auf?
Die Anzeichen einer Magenschleimhautentzündung sind vielfältig. Betroffene Hunde zeigen je nach Schweregrad der Entzündung folgende Beschwerden:
Häufig sind sie schlapp und bewegen sich ungern.
Sie fressen weniger oder nehmen gar kein Futter mehr auf.
Haben Hunde Schmerzen bei einer Magenschleimhautentzündung, äußern sie dies oft durch gequälte Laute und Zähneknirschen.
Nach dem Fressen würgen sie das unverdaute Futter wieder hoch (regurgitieren).
Erbrechen sie verdautes Futter oder gelbe Galle, können Sie teils blutige Beimengungen erkennen (Hämatemesis).
Aufgrund von Übelkeit fressen sie Gras, speicheln viel und lecken vermehrt an ihren Lefzen.
Woran erkennt man eine akute und eine chronische Gastritis?
Erbricht Ihr Hund ohne weitere Anzeichen, ist dies typisch für eine akute Gastritis. Bei einer chronischen Gastritis ist das Allgemeinbefinden meist über mehrere Wochen geschwächt und die Tiere nehmen an Gewicht ab. Zudem kann das Fell an Glanz verlieren und das geschwächte Immunsystem die Gesundheit Ihres Hundes generell verschlechtern.
Im Ultraschall lässt sich die Dicke der Magenwand messen.
Diagnose: Wie wird eine Magenschleimhautentzündung festgestellt?
Erbricht Ihr Hund und ist er schlapp, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Dieser befragt Sie über die bisherigen Symptome und den Impfstatus Ihres Hundes. Berichten Sie dabei auch, wie Sie Ihren Hund füttern und ob er in der letzten Zeit Medikamente bekommen hat. Anschließend führt der Tierarzt gegebenenfalls folgende Tests durch:
Eine Ultraschalluntersuchung hilft, die Dicke der Magenschleimhaut einzuschätzen. Ist sie verdickt, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Magenschleimhaut entzündet ist.
Mit Hilfe einer Magenspiegelung (Gastroskopie) kann der Tierarzt anschließend einen genauen Blick auf die Magenschleimhaut Ihres narkotisierten Hundes werfen.
Durch eine Gewebeprobe mittels einer Biopsiestanze kann der Veterinär die Zellen der Magenschleimhaut von einem Pathologen beurteilen lassen.
Wie findet man die Ursache einer Gastritis heraus?
Hat der Tierarzt den Verdacht bestätigt, muss er für einen dauerhaften Therapieerfolg die Ursache der Gastritis ausfindig machen. Folgende Tests helfen ihm dabei:
Mit Hilfe einer Blutuntersuchung kann der Tierarzt das Blut auf Anzeichen einer Infektionserkrankung oder Krankheiten verschiedener Organe wie der Leber prüfen.
Hat Ihr Hund Parasiten, kann der Tierarzt diese mittels einer Kotuntersuchung nachweisen.
Mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall kann der Tierarzt Fremdkörper oder strukturelle Veränderungen sichtbar machen.
Therapie: Wie behandelt man eine Magenschleimhautentzündung beim Hund?
Um das Allgemeinbefinden Ihres Hundes zu verbessern und seine Schmerzen zu lindern, hilft der Tierarzt ihm mit unterstützenden Maßnahmen. Dazu zählen:
Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente
Magenschutztabletten (Protonenpumpenhemmer) zur Hemmung der Magensäureproduktion
Halbtägige Nahrungskarenz
Schonkost wie Reis, Kartoffeln oder mageres Geflügel über mehrere Tage
Langfristige Futterumstellung, um die Magenschleimhaut zu regenerieren und zu stärken
Flüssigkeitstherapie per Infusion
Zusätzlich ist eine gezielte Behandlung notwendig, um die Ursachen langfristig zu bekämpfen. Dazu zählen zum Beispiel Wurmmittel, Antibiotika gegen Bakterien oder spezielle Medikamente gegen Stoffwechselerkrankungen.
Ihr Hund leidet an einer Magenschleimhautentzündung und benötigt Medikamente? Unsere Tipps helfen, wenn Sie Ihrem Hund eine Tablette geben müssen.
Wie lange dauert eine Gastritis beim Hund?
Die Prognose hängt davon ab, ob die Magenschleimhautentzündung akut oder chronisch ist. Eine akute Gastritis kann innerhalb weniger Wochen abklingen, während eine chronische Variante oft Monate zur Heilung benötigt.
Typisch für eine Gastritis beim Hund ist eine gerötete Magenschleimhaut.
Auslöser: Was sind Ursachen einer Magenschleimhautentzündung beim Hund?
Eine entzündete Magenschleimhaut bei Hunden kann verschiedene Ursachen haben. Viele von ihnen bewirken, dass der Magen zu viel Magensäure bildet und diese die Schleimhaut reizt.
Damit Sie einen besseren Überblick bekommen, sind die möglichen Gründe für eine Gastritis beim Hund in infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen aufgeteilt:
Kennen Sie das Reflux-Gastritis-Syndrom? Hat Ihr Vierbeiner vor dem Schlafen zu wenig Futter im Magen, kann es dazu kommen, dass die Galle die Magenschleimhaut reizt. Die Folge: Ihr Hund erbricht nach dem Aufstehen. Damit dies nicht erneut passiert, können Sie Ihrem Hund abends nochmal ein Leckerli geben.
Vorsorge: So schützen Sie Ihren Hund vor einer Gastritis
Häufig löst Stress eine Magenschleimhautentzündung beim Hund aus. Sie können Ihren Vierbeiner vor einer stressbedingten Gastritis bewahren, indem Sie ihm einen Rückzugsort bieten und regelmäßig Gassi gehen.
Darüber hinaus sollte Ihr Hund einen ausreichenden Impf- und Parasitenschutz haben. So können Sie Infektionserkrankungen und einem Wurmbefall vorbeugen.
Ein weiterer Tipp: Wechseln Sie das Futter nicht zu schnell. Geben Sie der Verdauung Ihrer Fellnase genügend Zeit, sich umzugewöhnen. Die Ernährung sollten Sie ausgewogen gestalten und an die Aktivität Ihres Hundes anpassen.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dient nur zu Informationszwecken und ist nicht als Ersatz für eine professionelle tierärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung gedacht. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der Gesundheit Ihres Haustieres haben, wenden Sie sich bitte immer an einen zugelassenen Tierarzt.
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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