{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/giardien","title":"Giardien beim Hund erkennen und loswerden","mag_id":5810,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Wenn Ihr Hund mit Magen- oder Darmproblemen kämpft, könnten Giardien die Ursache dafür sein. Die einzelligen Parasiten, die den Dünndarm von Hunden besiedeln, sorgen nicht nur für Unwohlsein, sondern sind für Mensch und Tier ansteckend. Erfahren Sie, wie Sie die lästigen Einzeller erfolgreich bekämpfen.
Giardien sind winzige Parasiten, die den Dünndarm von Wirbeltieren besiedeln. Konkret handelt es sich um Einzeller, die sich durch Zweiteilung vermehren.
Der Erreger Giardia intestinalis (auch G. duodenalis oder G. lamblia genannt) kommt weltweit vor und tritt nicht nur bei Hunden auf, sondern auch bei Katzen, Kaninchen und sogar beim Menschen.
Wie gefährlich sind Giardien beim Hund?
Während ausgewachsene Hunde in der Regel keine Symptome zeigen, können junge Hunde oder immungeschwächte Vierbeiner stark unter einer Giardiose leiden. Da Giardien besonders bei jungen Hunden hartnäckigen Durchfall verursachen können, ist die Gefahr einer Dehydration groß.
Ältere Tiere kommen zwar mit den Einzellern in der Regel gut zurecht. Allerdings besteht bei betroffenen Hunden grundsätzlich eine hohe Ansteckungsgefahr. Deshalb sollten Giardien in jedem Fall bekämpft werden. Frühzeitig behandelt und mithilfe entsprechender Hygienemaßnahmen bekommen Sie die lästigen Einzeller meist gut in den Griff.
Zoonose: Sind Giardien vom Hund auf den Menschen übertragbar?
Giardien besitzen ein sogenanntes zoonotisches Potenzial. Das bedeutet, dass auch Sie, Ihre Kinder oder Angehörige mit geschwächtem Immunsystem sich mit den einzelligen Parasiten anstecken können. Umso wichtiger ist es, im Alltag grundlegende Hygieneregeln zu beachten und den Kot des Hundes regelmäßig auf Giardien untersuchen zu lassen.
Welche Symptome zeigen Hunde bei Giardien?
Welpen und Junghunde können schwere Krankheitsanzeichen entwickeln. Dazu gehören unter anderem:
Es gibt allerdings auch Hunde, vor allem erwachsene Tiere, bei denen eine Infektion mit Giardien symptomlos verläuft. Diese Hunde nennt man Ausscheider, da sie die Giardien über den Kot ausscheiden und damit eine Ansteckungsgefahr für andere Hunde darstellen.
Diagnose: Wie lassen sich Giardien beim Hund nachweisen?
Hat Ihr Welpe starken Durchfall, ist es in jedem Fall sinnvoll, Ihren Tierarzt aufzusuchen. Denn Welpen haben noch keinen so großen Flüssigkeitsspeicher wie ausgewachsene Tiere und können deshalb besonders schnell dehydrieren.
Sollte der Kreislauf Ihrer Fellnase bereits geschwächt sein, kann es sein, dass Ihr Tierarzt diesen mithilfe einer Infusion stabilisieren muss.
So läuft die Giardienuntersuchung ab
Während der Tierarzt Ihren Hund untersucht, wird er Sie zum bisherigen Krankheitsverlauf befragen. Bei Leitsymptomen wie Erbrechen oder Durchfall kommen verschiedene Erkrankungen als Ursache infrage.
Um einen Parasitenbefall auszuschließen, können Sie eine Kotprobe parasitologisch untersuchen lassen. Dafür sollten Sie idealerweise über drei Tage hinweg den Kot Ihres Hundes sammeln. Grund dafür: Ihr Hund scheidet die Giardien nicht mit jedem Kotabsatz aus.
Hat sich Ihr Hund mit Giardien infiziert, lassen sich die Einzeller mithilfe eines Schnelltests (ELISA) einfach nachweisen. Das geschieht entweder direkt in der Praxis oder in einem Labor.
Infizierte Hunde können Giardien über ihren Kot auf andere Hunde übertragen
Therapie: Wie werden Giardien beim Hund behandelt?
Die Giardien-Behandlung besteht in der Regel aus zwei Maßnahmen: der Gabe von Medikamenten und dem Ergreifen von strengen Hygienemaßnahmen.
Entwurmung mit Medikamenten
Hat Ihr Tierarzt Giardien bei Ihrem Hund nachgewiesen, stehen verschiedene Medikamente zur Behandlung zur Verfügung. Ob für das Entwurmen ein Wirkstoff wie Fenbendazol oder Metronidazol besser geeignet ist, entscheidet der Tierarzt individuell.
Wie lange dauert es, bis Giardien weg sind?
Eine Giardien-Infektion dauert in der Regel drei bis vier Wochen, Medikamente werden etwa fünf Tage lang verabreicht. Nachdem die medikamentelle Therapie erfolgt ist, sollten Sie eine weitere Kotuntersuchung durchführen lassen. Nur so können Sie sichergehen, dass die Giardien wirklich beseitigt sind.
Hygiene als begleitende Maßnahme
Solange Ihre Fellnase noch keinen negativen Befund auf Giardien hat, ist es wichtig, eine erneute Infektion mit den Parasiten zu vermeiden. Dazu sollten Sie folgende Hygienemaßnahmen beachten:
Desinfizieren Sie täglich die Liegeplätze, Fress- und Trinknäpfe Ihres Vierbeiners. Dazu eignet sich heißes Wasser mit einer Temperatur von über 65 Grad Celsius.
Entfernen Sie den Kot Ihrer Hunde umgehend, um eine erneute Ansteckung zu verhindern.
Haben Sie mehrere Hunde, sollten Sie diese ebenso gegen Giardien behandeln lassen. Das gilt selbst dann, wenn diese keine Symptome zeigen.
Hat Ihr Hund langes Fell, sollten Sie die Haare im Analbereich vorsichtig kürzen.
Waschen Sie alle Decken und Kissen, mit denen Ihr Hund Kontakt hatte, bei mindestens 65 Grad Celsius.
Prognose: Sind Giardien beim Hund heilbar?
In den meisten Fällen ist die Prognose von Giardien beim Hund gut. Schwere Fälle treten in der Regel nur bei unbehandelten Welpen und Junghunden auf.
Das Problem mit den Rezidiven
Leider erschweren sogenannte Rezidive immer wieder die Bekämpfung der Parasiten. Das bedeutet, dass die Giardien trotz aller Bekämpfungsmaßnahmen nicht verschwinden.
In diesem Fall ist es wichtig, durchzuhalten und weitere Behandlungsintervalle durchzuführen. Nur so können Sie alle Stadien der Giardien nach und nach bekämpfen.
Ursachen: Wie stecken sich Hunde mit Giardien an?
Häufig stecken Hunde sich bei ihren Artgenossen mit Giardien an. Besonders häufig kommen die Parasiten in Tierheimen, Zwingern und Hundezuchten vor – also überall dort, wo viele Hunde zusammenleben.
Der Entwicklungszyklus der Giardien
Parasitologen unterscheiden zwei Stadien von Giardien:
Trophozoiten sind die Giardien, die sich an der Darmschleimhaut Ihres Hundes festsetzen.
Die widerstandsfähigen Zysten dagegen sind die durch Zweiteilung neu entstandenen Giardien. Diese scheidet Ihr infizierter Hund über seinen Kot aus.
Die Übertragung findet von Wirt zu Wirt statt, indem diese über ihr Maul die infektiösen Zysten aus der Umwelt aufnehmen. So stecken sich Hunde in der Regel beim Fressen von Kot anderer Tiere an.
Da Giardien in feuchter Umgebung oder in Wasser bis zu drei Monate überleben können, ist somit auch eine Ansteckung über kontaminierte Oberflächen oder Futter möglich.
Wie sehen Giardien aus?
Die Einzeller sind winzig klein, deshalb werden Giardien im Hundekot erst unter dem Mikroskop sichtbar. Ihre Form ist oval, die Trophozoiten erkennt man außerdem daran, dass sie Geißeln haben, die sie zur Fortbewegung nutzen.
Giardien vorbeugen: Wie kann ich meinen Hund vor den Parasiten schützen?
Um Ihren Hund vor einem Giardienbefall zu schützen, sollten Sie allgemein empfohlene Hygieneregeln in den Alltag integrieren und zur Routine machen.
Spielsachen sowie Futter- und Trinknäpfe sollten Sie regelmäßig mit kochendem Wasser säubern.
Sammeln Sie beim Gassigehen stets den Kot Ihres Vierbeiners auf und entsorgen Sie ihn über die dafür vorgesehenen Stellen. So können Sie auch fremde Hunde vor einer Ansteckung schützen.
Wenn Sie sichergehen möchten, dass Ihr Hund parasitenfrei ist, können Sie außerdem den Kot Ihres Hundes ab und zu parasitologisch untersuchen lassen.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dient nur zu Informationszwecken und ist nicht als Ersatz für eine professionelle tierärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung gedacht. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der Gesundheit Ihres Haustieres haben, wenden Sie sich bitte immer an einen zugelassenen Tierarzt.
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