Wo kann man eine Katze kaufen?

Verfasst von Bärbel Edel
Katze kaufen

„Nimmst du mich mit?“ Möglicherweise finden Sie Ihre Traumkatze im Tierheim

Sie möchten Ihr Zuhause mit einer Katze teilen? Herzlichen Glückwunsch! Ihnen steht eine aufregende und wunderbare Zeit bevor. Doch wo kann man eine Katze kaufen? Möglichkeiten gibt es viele, aber nicht alle Angebote sind zu empfehlen.

Eigene Vorlieben und Wünsche

Wo Sie Ihre Katze kaufen, hängt nicht zuletzt von Ihren eigenen Vorlieben ab:

  • Haben Sie sehr genaue Vorstellungen über das Aussehen und den Charakter ihres künftigen Hausgenossen? Dann ist vermutlich eine Rassekatze vom Züchter das Richtige für Sie.
  • Steht bei Ihnen der soziale Gedanke im Vordergrund und das Aussehen ist Ihnen nicht so wichtig, dann sollten Sie eine Katze aus dem Tierschutz adoptieren.
  • Auch die Kosten spielen beim Katzenkauf eine Rolle: Eine Rassekatze aus einer Zucht kann schnell mal mehrere hundert Euro kosten. Tierheime dagegen erheben lediglich eine Schutzgebühr von ungefähr 100 Euro.
  • Bauernhofkätzchen sind manchmal sogar umsonst zu haben. Denn ihre Besitzer sind nicht selten froh, den ungewollten Nachwuchs loszuwerden.
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Eine Rassekatze vom Züchter

Haben Sie sich in eine bestimmte Katzenrasse verliebt? Vielleicht gefällt Ihnen das gemütliche Naturell einer Britisch Kurzhaar (BKH) besonders gut. Oder Sie sind fasziniert von der majestätischen Erscheinung einer Maine Coon. Dann sollten Sie sich bei einem Züchter der jeweiligen Rasse umsehen.

Leider sind nicht alle Katzenzüchter seriös, gehen Sie deshalb sorgfältig bei der Auswahl vor. Verantwortungsbewussten Züchtern liegt nicht nur der Fortbestand der Rasse am Herzen, sondern auch das Wohl und die Gesundheit ihrer Tiere.

Eine liebevolle Aufzucht mit einer katzengerechten Unterbringung, regelmäßiger tierärztlicher Versorgung und hochwertigem Katzenfutter sind nicht zum Nulltarif zu haben. Seriöse Züchter investieren relativ viel Geld in ihre „cattery“. Das erklärt, warum eine Rassekatze oft mehrere hundert Euro kostet.

Diese Merkmale lassen auf eine seriöse Katzenzucht schließen:

  • Mitgliedschaft in einem Zuchtverein. Nur als Mitglied eines Vereins bekommt der Züchter die Papiere, die beweisen, dass es sich wirklich um eine Rassekatze handelt.
  • Die Anzahl der Zuchttiere und Würfe ist begrenzt, sodass der Züchter genug Zeit hat, sich um alle Tiere zu kümmern.
  • Es gibt Zuchtpausen, damit sich die Mutterkatze erholen kann. Das bedeutet manchmal auch, dass Sie einige Wochen oder gar Monate warten müssen, bis der Züchter Ihres Vertrauens wieder Jungkatzen zu vermitteln hat.
  • Damit die Katzenkinder gut sozialisiert werden, also ein gutes Verhältnis zu Menschen und anderen Tieren aufbauen, sollten sie im Familienverbund gehalten werden.
  • Wenn der Züchter ein gutes Verhältnis zu seinen Tieren hat, wird er Ihnen jede Menge über den Charakter ihres zukünftigen Familienmitglieds erzählen können.
  • Seriöse Züchter haben nichts zu verbergen: Sie dürfen nicht nur die Kätzchen begutachten, sondern können auch die Elterntiere kennenlernen.
  • Die Unterbringung der Samtpfoten ist artgerecht und sauber.
  • Die Kätzchen sollten nicht jünger als zwölf Wochen sein, bevor Sie sie mit nach Hause nehmen. Vor der Abgabe sind die Katzenbabys geimpft, gechipt, entwurmt und mit vollständigen Papieren ausgestattet.
  • Ein verantwortungsbewusster Züchter lässt die Elterntiere auf mögliche Erbkrankheiten untersuchen und kann das auch dokumentieren.
  • Außerdem bieten seriöse Züchter keine Qualzuchten an, die in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz verboten sind. Dazu gehören zum Beispiel Nacktkatzen ohne Tasthaare, Schottische Faltohrkatzen und Manx-Katzen.

Leider gibt es in der Katzenzucht auch Schwarze Schafe, die sogenannten „Vermehrer“. Bei ihnen steht ganz klar der Gewinn im Vordergrund. Wie es den Tieren geht, ist ihnen egal.

Neben einer wahllosen Verpaarung der einzelnen Katzen werden Gesundheitsvorsorge, gesunde Ernährung und eine ausreichende Sozialisierung außen vor gelassen.

Woran können Sie unseriöse Katzenzüchter erkennen? Hier einige Anhaltspunkte:

  • Katzen werden als „Rassekatzen ohne Papiere“ inseriert
  • unhygienische und nicht katzengerechte Unterbringung
  • Tiere wirken krank und ungepflegt
  • Elterntiere können nicht angeschaut werden
  • Verkäufer üben Druck aus, indem sie zum Beispiel sagen, dass das Kätzchen dringend abgegeben werden muss
  • Kätzchen sind deutlich jünger als zwölf Wochen
  • notwendige Impfungen fehlen

Tiere von Vermehrern sind übrigens nicht unbedingt billiger als Rassekatzen aus einer seriösen Zucht. Viele Anbieter haben erkannt, dass der Preis ein Qualitätsmerkmal ist, und haben ihre Tarife entsprechend angepasst.

Wichtig: Kaufen Sie niemals bei Katzenvermehrern!
Kaufen Sie Ihre Samtpfote auf keinen Fall bei fragwürdigen Anbietern – auch nicht aus Mitleid. Durch Ihre Nachfrage fördern Sie die weitere „Produktion“ von Katzen unter tierschutzwidrigen Bedingungen.

Katzen kaufen im Zoohandel? Besser nicht

Prinzipiell ist es in Deutschland nicht verboten, Katzen in einer Zoohandlung anzubieten. Warum also nicht einfach in die nächste Zoohandlung gehen und dort eine Katze kaufen?

Der Verband der Heimtierbrache, der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe, hatte sich in den 90er-Jahren dazu entschlossen, keine Katzen und Hunde mehr zum Verkauf anzubieten. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Mit mindestens fünf Quadratmetern Platz pro Wurf dürfen Kätzchen ab 16 Wochen angeboten werden.

Kritik aus dem Tierschutz

Tierschützer bemängeln, dass die Miezen oft aus fragwürdigen Quellen stammen. Genauere Informationen über die Herkunft oder gar den Charakter werden Sie wahrscheinlich nicht bekommen.

Stattdessen machen Sie, wenn Sie spontan Katzen kaufen, mehr Platz für weitere Tiere, die die Zeit bis zum Verkauf auf fünf Quadratmetern fristen. Diese Art des Tierhandels sollten Sie aus ethischen Gründen nicht unterstützen.

Ein Kätzchen vom Bauernhof

Ein Kätzchen vom Bauernhof kommt vor allem dann infrage, wenn Sie nicht unbedingt Wert auf eine besonders anhängliche Katze legen. Viele Miezen vom Land haben schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und sind eher scheu.

Bauernhofkatzen sollten außerdem unbedingt Freigang bekommen. Schließlich sind sie von klein auf an ein Leben als Mäusejäger gewohnt.

Geduld mitbringen

Bedenken Sie, dass die kleinen Wildfänge vielleicht mit dem Alter ruhiger werden, aber nicht immer zu gelassenen Wohnungskatzen werden. Wer sich für eine Bauernhofkatze entscheidet, sollte darum viel Geduld und ausreichend Platz bieten können.

Bitte nehmen Sie aber auch hier von Spontankäufen Abstand: Wer seine Katzen nicht kastriert, kümmert sich auch selten um Entwurmung, Impfung, Ungezieferbehandlung oder eine artgerechte Ernährung.

Die süßen Katzenwelpen haben oft viel zu junge Mütter – und sind oft mangelernährt, weil die Muttermilch nicht genügt.

Sie sind zudem in den meisten Fällen kaum zwölf Wochen alt, wenn sie zur Vermittlung freigegeben werden. Doch erst ab diesem Alter sind Katzen ausreichend sozialisiert und haben alles Katzenwichtige von Müttern und Geschwistern gelernt.

Katze im Stroh
Ein Kätzchen vom Bauernhof sollte auch später unbedingt Freigang genießen können

Vermittlung von privat

Eine weitere Alternative ist der Katzenkauf von Privatpersonen. Ein verantwortungsbewusster Katzenfreund zu sein bedeutet manchmal, im Sinne der Katze loszulassen. Manche Katzenhalter müssen ihre Mieze so aufgrund eines Umzugs, einer Allergie oder beruflichen Gründen abgeben.

Anstatt ihre Tiere dem Tierschutz zu übergeben, suchen sie oft selbst nach einer neuen Familie für ihre Fellnase.

Vorsicht beim Kauf von Privat:
Kaufen Sie nur bei Leuten, die sie auch persönlich kennen. Bei Angeboten auf Kleinanzeigenportalen im Internet können Vermehrer oder illegale Tierhändler dahinterstecken, die sich als Privatpersonen ausgeben.

Eine Katze aus dem Tierschutz adoptieren

Im Tierschutz finden Sie Katzen jeden Alters und jeder Rasse. Wenn Sie gern etwas Gutes tun und bereit sind, sich eventuell auf die eine oder andere Überraschung einzulassen, ist eine Samtpfote aus dem Tierheim genau das Richtige für Sie.

Entgegen der landläufigen Meinung sind Katzen aus dem Tierschutz keinesfalls immer „gestört“. Natürlich werden Sie hier auch Katzen antreffen, die ängstlich sind oder aggressiv anderen Katzen gegenüber.

In der Regel sind Tierheimkatzen aber nur eines: ganz normale Katzen. Die Irrungen und Wirrungen des Lebens haben dazu geführt, dass sie sich im Tierschutz wiederfinden.

Katzen landen aus den verschiedensten Gründen im Tierheim. In den wenigsten Fällen liegt es an der Katze selbst. Hier einige Abgabegründe:

  • ungeplanter Kitten-Nachwuchs, vor allem im Frühjahr und Herbst
  • Katzen als ungeliebte Weihnachtsgeschenke, vor allem nach den Feiertagen
  • Fundtiere
  • schwere Krankheit oder Tod des Besitzers
  • Katzenhaar-Allergie
  • Schwangerschaft der Besitzerin
  • Beschlagnahmen, zum Beispiel aus Animal-Hoarding-Fällen
  • Verhaltensprobleme wie Angst, Aggressivität oder Unsauberkeit

Die Mitarbeiter im Tierheim kennen ihre Schützlinge genau und können Ihnen über Charakter und Vorlieben berichten. In einem ausführlichen Beratungsgespräch erfahren Sie, welche Katze am besten zu Ihnen passt.

In einem gut geführten Tierheim werden Sie als Anfänger keine Katze mit Verhaltensproblemen bekommen, sondern ein unkompliziertes Tier.

Häufig sind Katzen aus dem Tierheim geimpft, entwurmt und kastriert. Manchmal werden Jungkatzen aber auch mit der Auflage abgegeben, sie ab einem bestimmten Alter kastrieren zu lassen.

Gesundheitsvorsorge, Futter und Zubehör kosten Geld. Katzen aus dem Tierschutz werden darum nicht verschenkt, sondern gegen eine Schutzgebühr abgegeben.

Dieser Betrag bewegt sich meist um die 100 Euro und deckt den Aufenthalt der Katze im Tierheim nicht annähernd ab. Er bewahrt aber vor Spontanentscheidungen und gibt den Tierschützern die Möglichkeit, die verbleibenden Katzen zu versorgen.

In manchen Tierheimen müssen Sie vor der Adoption eine Selbstauskunft ausfüllen. Darin wird zum Beispiel nach ihren Wohnverhältnissen gefragt oder ob Sie ein regelmäßiges Einkommen haben.

Manche Einrichtungen führen auch eine Vor- oder Nachkontrolle bei Ihnen zu Hause durch. Betrachten Sie das nicht als Bevormundung. Das Tierheim will lediglich sicherstellen, dass Sie wirklich in der Lage sind, ihr neues Familienmitglied artgerecht zu versorgen.

Übrigens: Tierschutz ist nicht unbedingt mit Tierheim gleichzusetzen. Viele Vereine arbeiten mit privaten Pflegestellen zusammen und unterhalten gar kein Tierheim vor Ort.

Bevor Sie sich eine der vermittelbaren Katzen anschauen können, müssen Sie einen Termin mit der jeweiligen Pflegefamilie vereinbaren. Spontane Besuche zu festgelegten Öffnungszeiten gibt es nicht. Diese Lösung ist darum ein wenig umständlicher für die Interessenten.

Dafür leben die Tierheimtiere bis zu ihrer Vermittlung im Familienverband. Die Pflegeeltern haben oft eine sehr enge Verbindung zu den Tieren und können genauestens über das Wesen der Katze berichten und Ihnen auch nach der Vermittlung mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Zucht oder Tierschutz?

Was ist nun die beste Anlaufstelle für den Katzenkauf? Vor allem die Alternativen „Züchter“ oder „Tierschutz“ werden unter Katzenfreunden kontrovers diskutiert. Viele von ihnen sind der Meinung, dass man keine Katze beim Züchter kaufen sollte, solange die Tierheime voll sind. Das ist sicherlich ein Punkt, den Sie bei Ihrer Entscheidung bedenken sollten.

Sie möchten eine Katze adoptieren? Alle wichtigen Informationen zum Einzug einer Katze finden Sie in dem kostenlosen Ratgeber „Eine Katze zieht ein“.


Bärbel Edel
Profilbild von Magazin-Autorin Bärbel Edel

Ich bin Journalistin, liebe Tiere und habe bereits während meines Volkskunde-Studiums zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden geforscht. Vor einigen Jahren habe ich einen Kater aus dem Münchner Tierheim adoptiert. Elvis war der Anlass, meinen Katzenblog „Lieblingskatze“ zu gründen und mich auch journalistisch mit Tieren zu befassen. Mit meinen Artikeln möchte ich dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimtiere besser verstehen.


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Wenn wir jemanden lieben, wünschen wir uns natürlich, dass er glücklich ist – und tun gerne so einiges, um zum Glück desjenigen beizutragen. Das gilt natürlich auch im ganz besonderen Maß für die Liebe zu unseren felinen Fellfreunden auf vier Pfoten, mit denen wir das Leben teilen. Schließlich machen auch sie uns sehr glücklich. Zunächst mal können Sie sicher sein: Wenn Sie Ihrer geliebten Mitbewohner-Mieze ein artgerechtes Leben ermöglichen, das ihrem Wesen und ihren Bedürfnissen voll und ganz entspricht, tun Sie schon sehr viel dafür, dass Ihre geliebte Katze glücklich ist. Dazu gehört einerseits eine angemessene Beschäftigung mit entsprechendem Spielzeug, das auch der Intelligenz der jeweiligen Rasse beziehungsweise der Katze an sich entspricht. Auch sehr wichtig: Das hochwertige Futter. Außerdem braucht Ihre Katze zu ihrem Glück einen Kratzbaum, um ihre Krallen zu wetzen und ihr ganz individuelles Duftsignal setzen zu können, sowie einen oder mehrere zugluftgeschütze Rückzugsorte wie beispielsweise ein Katzenhäuschen. Je nach Rasse oder Wesen braucht die Katze mehr oder weniger Freigang. Und was die meisten Katzen zusätzlich sehr glücklich macht – Sie ahnen es schon: Ausgiebiges Schmusen! Wenn Sie Ihrer Katze all das geben, können Sie ziemlich stark davon ausgehen, dass es ihr gut geht. Damit Sie ganz sicher gehen können, dass Sie Ihre geliebte Mieze glücklich machen, haben wir kompetente Katzenflüsterer nach den untrüglichen Anzeichen des Katzenglücks gefragt. Und das sind ihre Antworten: