Westfälische Dachsbracke
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Die Westfälische Dachsbracke, auch Sauerländer Dachsbracke genannt, ist ein kleiner, vielseitiger Jagdhund aus Deutschland. Aufgrund seines freundlichen Charakters kann er auch gut als Familienhund gehalten werden, sofern sein Bewegungsdrang ausreichend gestillt und sein Jagdtrieb befriedigt wird.
Inhaltsübersicht
- Aussehen: Größe und Gewicht der Westfälischen Dachsbracke
- Charakter: Familienhund mit Jagdtrieb
- Beschäftigungsideen für den Jagdhund
- Pflege und Ernährung: Keine allzu großen Ansprüche
- Gesundheit: Wenig krankheitsanfällige Rasse
- Geschichte: Kleiner Waldgebrauchshund aus Deutschland
- Kauf: Was kostet eine Westfälische Dachsbracke?
- Fazit: Kein Hund für jedermann
- Steckbrief zur Westfälischen Dachsbracke
Aussehen: Größe und Gewicht der Westfälischen Dachsbracke
Die Westfälische Dachsbracke ist ein kleiner, niederläufiger Jagdhund. Tiere dieser Rasse erreichen eine Widerristhöhe von 30 bis 38 Zentimetern. Typisch sind zudem der kräftige, kompakte Körperbau und der längliche Rücken. Der Kopf wirkt langgestreckt und edel.
Wie schwer wird eine Westfälische Dachsbracke?
Das Gewicht der Westfälischen Dachsbracke liegt bei etwa 18 bis 24 Kilogramm. Das Fell ist dicht und kurz, das Haar eher grob.
Der klassische Farbschlag ist tricolor, was bedeutet, dass die Hunde eine rote bis gelbe Grundfarbe mit schwarzem Sattel und weißen Abzeichen besitzen. Neben einer Blesse haben die Tiere einen weißen Fang, Halsring, Bauch sowie eine hell gefärbte Brust, Schwanzspitze und weiße Läufe.
Zweifarbige Hunde, Exemplare mit schwarzem Kopf sowie die Farbe Schokoladenbraun sind laut Rassebeschreibung unerwünscht.
Charakter: Familienhund mit Jagdtrieb
Westfälische Dachsbracken gelten als fröhliche, anhängliche Vierbeiner. Sie kommen mit Kindern bestens zurecht und fügen sich harmonisch ins Familienleben ein – sofern sie körperlich und geistig ausgelastet werden.
Werden sie bereits im Welpenalter an das Zusammenleben mit Katzen gewöhnt, kann die tierische Wohngemeinschaft trotz des Jagdinstinkts funktionieren.
Da Westfälische Dachsbracken Jagdhunde sind, sollten sie ihrer Bestimmung nachgehen dürfen. Die aktiven, energiegeladenen Vierbeiner wollen gefordert werden, ansonsten kann es zu Hause zu Problemen kommen.
Tipps für die Erziehung
Hunde dieser Rasse binden sich eng an ihre Menschen. Die anpassungsfähigen Fellnasen wollen überall dabei sein – und können infolgedessen nur schlecht alleine bleiben.
Bei der Erziehung einer Westfälischen Dachsbracke sind Geduld und liebevolle Konsequenz gefragt. Denn etwaige Schwächen bei der Führung nutzt dieser kluge Vierbeiner gerne zu seinem Vorteil aus.
Da diese Hunde einen angeborenen Hang zum häufigen und lauten Bellen haben, sind sie für die Haltung in der Stadt beziehungsweise in der Wohnung weniger gut geeignet. In ländlicher Umgebung, in einem Haus mit großem Garten, sind die aktiven Vierbeiner deutlich besser aufgehoben.
Beschäftigungsideen für den Jagdhund
Westfälische Dachsbracken besitzen einen ausgeprägten Jagdtrieb und einen hohen Bewegungsdrang und wollen daher jeden Tag ausgiebig beschäftigt werden.
Die Tiere genießen lange Spaziergänge und eignen sich aufgrund ihrer feinen Nase ideal für fordernde Aktivitäten wie Mantrailing und Fährtenarbeit.
Und auch beim gemeinsamen Spiel blühen die kleinen Energiebündel so richtig auf. Hauptsache, es wird nicht langweilig!
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Am wohlsten fühlt sich die Westfälische Dachsbracke im Wald. Die kompakten Jagdhunde werden bevorzugt in kleinen Jagdrevieren eingesetzt, in denen größere Hunde nicht zurechtkommen. Zu ihren Spezialitäten gehört die Stöberjagd auf Hasen, Kaninchen und Füchse.
Aber auch bei der Drückjagd auf Schalenwild wie Rehe und Wildschweine leistet der kleine Jagdhelfer treue Dienste. Die Schweißarbeit, also die Nachsuche von erlegtem Schalenwild, sowie das Aufstöbern und Apportieren von Kleinwild gehören ebenfalls zu seinen Aufgaben.
Pflege und Ernährung: Keine allzu großen Ansprüche
Das kurze Haarkleid erfordert im Grunde nicht viel Pflege. Regelmäßiges, am besten tägliches Bürsten genügt, um das Haar von Schmutz zu befreien. Gut zu wissen: Der Fellwechsel ist bei dieser Rasse nicht sehr stark ausgeprägt.
Auch an seine Ernährung stellt dieser Vierbeiner keine großen Ansprüche. Er benötigt wie alle Hunde hochwertiges, nährstoffreiches Futter, wobei die Portionsgrößen an sein Aktivitätslevel angepasst werden sollten.
Ob Trocken- oder Nassfutter im Napf landet oder ob BARFen infrage kommt, bleibt Herrchen und Frauchen überlassen.
Gesundheit: Wenig krankheitsanfällige Rasse
Die Rasse gilt als robust und wenig krankheitsanfällig. Rassetypische Krankheiten sind nicht bekannt. Lediglich ihre mittellangen, breiten Schlappohren können den Tieren ab und an Probleme bereiten, da diese zu Entzündungen neigen.
Ein starker Juckreiz verbunden mit häufigem Kratzen am Kopf deutet auf eine schmerzhafte Otitis externa hin, die möglichst schnell tiermedizinisch behandelt werden sollte.
Da diese Hunde hohe Temperaturen nicht gut vertragen, sollten sie sich an heißen Tagen nicht verausgaben müssen. Statt anstrengender Jagdeinsätze sind dann kürzere Spaziergänge in den frühen Morgen- und späteren Abendstunden empfehlenswert.
Wie alt können Westfälische Dachsbracken werden?
Bei guter Pflege liegt die Lebenserwartung dieser Rasse bei 10 bis 15 Jahren. Viel Bewegung, eine gesunde Ernährung und regelmäßige Tierarztbesuche tragen zu einem langen, glücklichen Hundeleben bei.
Geschichte: Kleiner Waldgebrauchshund aus Deutschland
Die Westfälische Dachsbracke ist ein Jagdhund aus dem deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die Rasse entstand, als Jäger in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts damit begannen, kurzbeinige Deutsche Bracken mit Steinbracken zu kreuzen.
Die Steinbracke ist heute allerdings keine eigenständige Rasse mehr – sie ist in der Deutschen Bracke aufgegangen. Ziel dieser Zucht war ein stämmiger, leistungsfähiger Niederlaufhund, der sich gut in kleinen Jagdrevieren einsetzen lässt.
Denn die Märzrevolution von 1848 zog einige gesellschaftliche Veränderungen nach sich, unter anderem eine Verkleinerung der Jagdreviere. Die Bezeichnung „Dachsbracke“ wurde 1886 erstmals verwendet. Seit 1954 ist die Rasse offiziell anerkannt.
Stark gefährdete Jagdhundrasse
Aufgrund der schmalen Zuchtbasis gehört die Westfälische Dachsbracke zu den am stärksten gefährdeten Jagdhundrassen. In Deutschland werden im Schnitt nur 35 Welpen pro Jahr geboren.
Um den Genpool zu erweitern und den Fortbestand der Rasse zu sichern, werden immer wieder Drever eingekreuzt. Diese schwedische Hunderasse ging einst aus der Westfälischen Dachsbracke hervor.
Kauf: Was kostet eine Westfälische Dachsbracke?
Westfälische Dachsbracken sind nicht sehr weit verbreitet und daher schwer zu bekommen. In Deutschland werden Welpen dieser Rasse ausschließlich durch den Deutschen Bracken-Club vermittelt und normalerweise nur an Jäger abgegeben. Der Kaufpreis beträgt meist um 1.500 Euro oder mehr.
Der Welpenkauf ist zudem häufig an verschiedene Bedingungen geknüpft. So müssen reinrassige Tiere in der Regel an bestimmten Leistungs- und Anlagenprüfungen sowie an Pfostenschauen teilnehmen.
Zudem müssen die Hunde für mindestens einen Wurf zur Verfügung gestellt werden, um den Erhalt der seltenen Rasse zu sichern.
Fazit: Kein Hund für jedermann
Dieser kleine, kompakte Vierbeiner ist kein Hund für jedermann. Er braucht viel Bewegung, möchte seine Nase einsetzen und wird häufig nur an aktive Jäger verkauft. Wer dennoch das Glück hat, eine Westfälische Dachsbracke halten zu können, hat einen treuen Freund fürs Leben an seiner Seite.
Steckbrief zur Westfälischen Dachsbracke
Kurzinfo: | Niederläufiger Jagdhund, der aus der Deutschen Bracke hervorgegangen ist. Geeignet vor allem für die Stöber- und Drückjagd sowie für die Schweißarbeit. |
Widerristhöhe: | 30-38 cm |
Gewicht: | 18-24 kg |
Durchschnittliche Lebenserwartung: | 10-15 Jahre |
Preis: | ab ca. 1.500 € |
Wesen: | fröhlich, intelligent, anhänglich, verspielt, aktiv |
Fell: | kurz und dicht |
Fellfarben: | Rot oder Gelb mit schwarzem Sattel und weißen Abzeichen |
Erziehungsaufwand: | mittel |
Pflegeaufwand: | mittel |
Bewegungsbedarf: | hoch |
Anspruch: | hoch |
Herkunft: | Deutschland |
Quellen:
Bolonka Zwetna
Das „bunte Schoßhündchen“ aus Russland, wie der Name übersetzt lautet, erfreut sich auch außerhalb seines Heimatlandes wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn schließlich ist der Bolonka Zwetna ein richtiger kleiner Sonnenschein, der mit seinem fröhlichen und unkomplizierten Charakter seinen Besitzern viel Freude bereitet.
Labrador Retriever
Leichtführig, menschenfreundlich und belastbar: Der mittelgroße Labrador Retriever ist als Familienhund überaus beliebt. Als ursprünglicher Arbeitshund möchte er aber auch körperlich und geistig gefordert werden.
Zwergspitz
Der Zwergspitz beeindruckt nicht mit Größe, dafür aber mit Freundlichkeit, Selbstbewusstsein und Energie. Kein Wunder also, dass immer mehr Vierbeiner dieser Spitz-Variante die Herzen zahlreicher Hundefreunde erobern. Erfahren Sie im zooplus Magazin alles über den Pomeranian.