Braque d’Auvergne

Verfasst von Jana Schubert
Braque d‘Auvergne

Der Braque d‘Auvergne ist ein sehr guter Vorstehhund mit starkem Jagdtrieb.

Der Braque d’Auvergne ist eine sehr alte Hunderasse. Bereits seit über 200 Jahren wird sie in der Niederwildjagd ein gesetzt. Ihr guter Instinkt gepaart mit einer hervorragenden Nase lassen den Braque d’Auvergne Hasen, Füchse, Fasane und Kaninchen im Handumdrehen aufspüren. Doch auch in das Familienleben fügen sich diese Hunde harmonisch ein.

Aussehen: Ein klassischer Pointer

Der Braque d’Auvergne ist von seinem Erscheinungsbild ein klassischer Vorstehhund. Er strahlt Eleganz und Kraft aus, wirkt stets wach und bleibt dabei doch sanft im Ausdruck.

Athletischer, kräftiger Körper

Der Braque d’Auvergne ist mit 52 bis 65 Zentimetern ein mittelgroßer Pointer mit einem geradlinigen Erscheinungsbild. Im gestreckten Zustand dient dieser geradlinige Körper dazu, die Position des Wildes anzuzeigen: Pfeilartig deutet er auf die zu erlegende Beute.

Sein Körperbau ist kräftig, wobei besonders seine starke Brust auffällt. Bei aller Kraft, die der Braque ausstrahlt, wirkt er niemals plump. Als athletisch beschreibt man ihn wohl am besten, denn das Muskelspiel tritt unter dem kurzen glatten Fell deutlich hervor.

Schwarz-weißes Fell und weiche Schlappohren

Beim Braque d’Auvergne herrschen die Farben Schwarz und Weiß vor, manchmal durchmischt mit etwas Grau in einer charakteristischen Scheckung. Der Kopf sollte optimalerweise einfarbig schwarz sein, um die Scheckung des Körpers mehr zu Geltung zu bringen.

Die scharfen Augen sind recht groß und liegen tief in der Augenhöhle eingebettet. Die Ohren des eleganten Franzosen sind leicht am Hinterkopf angesetzt und hängen, wobei sie sehr weich und komplett mit Fell überzogen sind. Seine Rute hat eine massive Basis und läuft in einer Länge bis 50 Zentimeter spitz zu.

Der Brauque d’Auvergne heißt im Englischen Auvergne Pointer, weil er steif und stillstehend dahin zeigt, wo sich das Wild versteckt hält. Das Vogelwild wird anschließend durch Treiber und Jäger aufgescheucht und geschossen.

Charakter: Der Braque d’Auvergne liebt Gesellschaft

Der Braque d’Auvergne ist ein familienkompatibles und liebenswertes Haustier, das die Herzen seiner Herrchen und Frauchen im Nu erobern wird. Seine sensible Ader macht ihn zu einem großartigen Gefährten für Jung und Alt.

Deshalb sollte dieser soziale Hund auch bei seinen Menschen leben dürfen. Bei reiner Außenhaltung im Zwinger käme er emotional zu kurz.

Der Braque d’Auvergne kuschelt und spielt leidenschaftlich gerne, ist wach und aufgeschlossen und damit eine echte Bereicherung für die Gemeinschaft. Mit ihrer Dankbarkeit und Treue eignen sich die Tiere ideal als Familienhunde.

Bloß keinen Streit

Wer jedoch auf der Suche nach einem Hund ist, der entschlossen das eigene Heim verteidigt oder auf die Sicherheit der Gruppe achtet, liegt bei dieser Rasse falsch.

Für einen echten Schutzhund hat der Braque d’Auvergne ein zu sanftes Gemüt: Aggression gegen Menschen ist ihm fremd und Auseinandersetzungen geht er lieber aus dem Weg.

Verhalten: Angenehm, aber fokussiert

Braques d’Auvergne sind sehr umgängliche Hunde. Sie bauen starke, verlässliche Bindungen zu ihren Familienmitgliedern auf, die ihnen im Alltag Sicherheit geben.

Von ihrer entspannten und bisweilen unauffälligen Art darf man sich jedoch nicht täuschen lassen! Denn kaum weht ein bestimmter Duft durch den Wald, mutiert der Braque d’Auvergne in Sekundenbruchteilen zum hoch fokussierten Jagdhund.

Der Jagdtrieb ist immer da

Eines darf man beim Braque d’Auvergne nie vergessen: Er ist ein Hund mit einem starken Jagdtrieb, der sich mit keiner Erziehung der Welt völlig durchbrechen lässt. Sein ausgewiesen guter Geruchssinn macht ihn zu einem hervorragenden Vorstehhund. Er erschnüffelt Wild sehr schnell und kann dadurch zielgerichtet und präzise jagen.

Auch bei einem ganz normalen Spaziergang kann es passieren, dass der Hund plötzlich eine Fährte aufnimmt und im Gebüsch verschwindet. Das ist nicht nur anstrengend für den Halter, sondern kann auch ernsthaften Ärger mit dem ansässigen Jäger, Förster oder dem Grundstückseigentümer nach sich ziehen.

Die Leine sollte daher beim Braque d’Auvergne eher einmal zu viel als zu wenig zum Einsatz kommen.

Verhalten des Braque d’Auvergne mit Erziehung beeinflussen

Wenn der Hund nicht jagdlich eingesetzt werden soll, ist er daher wichtig, dem Jagdtrieb so früh wie möglich entgegenzutreten. Koppeln Sie die Jagdversuche des Hundes an klare Konsequenzen. So lässt sich der Jagdtrieb auf ein umgängliches Maß abzuschwächen.

Schon gewusst? Im hohen Gras sitzt ein Vogel und Ihr Braque d’Auvergne kann sich nicht mehr halten? Das liegt daran, dass diese Rasse ursprünglich für die Jagd auf Federwild gezüchtet wurde. Alles, was Feder hat, ist für die Hunde daher unwiderstehlich.

Haltung des Braque d’Auvergne: Action, bitte!

Braques d’Auvergne sind Jagdhunde und damit ausgesprochen agil. Sie haben einen sehr großen Bewegungsdrang und sollten jeden Tag mehrere Stunden lang über Wiesen und durch Wälder laufen dürfen.

Alternativen zur jagdlichen Betätigung

Der Braque d’Auvergne benötigt auch dann seine körperliche Beanspruchung, wenn er nicht jagdlich eingesetzt wird. Als Alternativen bieten sich dem Hobby-Halter diverse Trainings- und Sportmöglichkeiten an:

Mit diesen Beschäftigungen stärken Sie nicht nur die Bindung zu Ihrem Hund, sondern können auch sicherstellen, dass er abwechslungsreich ausgelastet wird. Dies dient sowohl seiner körperlichen wie mentalen Gesundheit.

Der Braque d’Auvergne braucht viel Platz

Da der Braque ein Jagdhund ist, liebt er es, Platz zum Spielen und Tollen zu haben. Ein großer Garten ist neben den ausgiebigen Spaziergängen daher eine Voraussetzung für eine artgerechte Haltung.

Eine Haltung in einer kleinen Wohnung ohne Auslauf ist eher nicht anzuraten und muss im Zweifelsfall mit sehr viel Freizeitaktivität ausgeglichen werden.

In der Ruhe liegt die Kraft

Der Braque d’Auvergne ist sehr sensibel. Daher sollten Sie immer auf einen ruhigen, gelassenen Umgangston achten. Schreien und übermäßige Härte führen bei dieser Rasse zu Frustration und Stagnation.

Bleiben Sie in jeder Situation möglichst entspannt und einfühlsam. So gewinnen Sie das Vertrauen Ihres Hundes und erreichen Ihre Erziehungsziele auf souveräne Art. Ihr Braque d’Auvergne wird es Ihnen mit großer Loyalität danken.

Braque d’Auvergne © Veronika / stock.adobe.com
Im Sommer kühlen sich Braque d’Auvergne gerne im Wasser ab.

Ernährung: Futter fassen – aber nicht zu viel auf einmal

Bei Hunden, die einen so hohen Aktivitätsgrad aufweisen wie der Braque d’Auvergne, ist die richtige Ernährung essenziell. Wählen Sie ein hochwertiges Futter mit einem hohen Eiweißanteil, allen wichtigen Nährstoffen und Vitaminen. Nass- wie auch Trockenfutter können Sie gleichermaßen geben.

Im Falle von Trockenfutter sollten Sie im Auge haben, dass der Hund genug trinkt. So wirken Sie Verstopfungen entgegen. Grundsätzlich sollten Hunde dieser Größe ihre Portion an Nahrung auf zwei Mahlzeiten verteilt bekommen. Es besteht sonst immer die Gefahr, dass sie sich überfressen und Magenprobleme auftreten.

Barfen ist für den Braque d’Auvergne geeignet

Beim Barfen (biologisch artgerechte Rohfütterung) werden den Tieren frische, unbehandelte oder gekochte Nahrungsmittel angeboten. Damit orientiert sich das Futter so nahe wie möglich an der ursprünglichen Ernährung des Wolfes.

Für den Braque d’Auvergne ist diese Art der Ernährung sehr gut geeignet. Der Futterplan sollte selbstverständlich ausgewogen sein und alle Nährstoffe enthalten, die der Hund braucht.

Gesundheit: Ohrenprobleme und Lebenserwartung

Schlappohren als Schwachstelle

Bei den Ohren liegt die Schwachstelle der Tiere. Durch die langen, enganliegenden Schlappohren werden die stark gewinkelten Gehörgänge schlecht belüftet.

Insekten und Ungeziefer können sich hier leicht verstecken und einnisten. Das führt zu sehr schmerzhaften und unangenehmen Ohrentzündungen und geht meist mit einer Verschlechterung des Allgemeinzustands einher.

Außerdem kann sich unter den Ohren Dreck im Gehörgang sammeln, der zu schweren Entzündungen des äußeren Gehörgangs und der knorpeligen Ohrmuschel führen kann.

Woran erkennen Sie Ohrenprobleme beim Braque d’Auvergne?

Wenn beim Braque d’Auvergne am Ohr ein Krankheitsgeschehen stattfinden, sollten Sie rasch handeln. Beobachten Sie Ihr Tier und achten Sie auf ungewöhnliches Verhalten. Ein Hund mit Ohrenschmerzen schüttelt den Kopf hin und her, kratzt sich häufig oder ist durch die Entzündung im Körper abgeschlagen.

Kontrollieren Sie zudem regelmäßig, ob mit den Ohren Ihres Hundes alles in Ordnung ist und lassen Sie im Zweifelsfall unbedingt einen Tierarzt draufschauen.

Der Hund mag es warm und gemütlich

Da der Braque d’Auvergne keine Unterwolle besitzt, friert er leicht. Sein dünnes Fell bietet kaum einen Schutz gegen Kälte und Regen. An nasskalten Tagen freut sich Ihr Hund daher über eine kuschelige Decke und einen Platz im warmen Haus.

Sorgen Sie dafür, dass er im Winter mit ausreichend Hundekleidung vor Kälte geschützt ist. Nach der Wasserjagd oder einem frischen Bad sollte er unbedingt sofort abgetrocknet werden, da er sich sonst leicht erkältet.

Mit hohen Temperaturen kommt der Hund jedoch fantastisch klar. Dann verwandelt er sich sogar in eine ausgesprochene Wasserratte und springt in jeden Tümpel!

Wie alt wird ein Braque d’Auvergne?

Diese Rasse gilt als recht unempfindlich gegenüber Krankheiten. Ein gepflegter und artgerecht gehaltener Braque d’Auvergne kann ein Alter von bis 15 Jahren erreichen.

Herkunft: Traditioneller französischer Jagdhund

Der Braque d’Auvergne ist eine sehr alte Rasse aus Frankreich. Seine Wurzeln liegen hier im bergigen Zentralmassiv, wo man diese Rasse vor allem zu Vogeljagd erfolgreich einsetzte.

Das Besondere beim Braque d’Auvergne ist, dass man die letzten 300 Jahre keine Fremdrassen eingekreuzt hat. Bereits 1955 wurde die Rasse vom FCI offiziell anerkannt.

Achtung: Braquen sind keine Bracken Auch wenn sich die Namen ähneln, handelt es sich nicht um dieselben Hunde. Der Braque d’Auvergne ist ein Vorstehhund und hat mit den deutschen Bracken nichts gemein.

Anschaffung: Mit welchen Kosten muss ich bei dem Braque d’Auvergne rechnen?

Der Braques d’Auvergne liegt beim Anschaffungspreis im unteren Mittelfeld. Mit 800 bis 1.200 Euro sollten Kaufinteressenten rechnen.

Natürlich kostet ein Hund auch im täglichen Unterhalt: Planen Sie für Nahrung, Spielzeuge, Leinen und Tierarzt nochmals mindestens 40 Euro pro Monat ein.

Fazit: Auf diesen Hund werden Sie angesprochen!

Bei uns ist der Braque d’Auvergne nicht weit verbreitet, da er außerhalb von Frankreich nur wenigen bekannt ist. Mit diesem Hund an Ihrer Seite werden Sie daher bestimmt viel freundliches Interesse erregen!

Braque d’Auvergne gehören in die Hände von gelassenen und selbstsicheren Hundeliebhabern, sie einen guten Umgang mit dem stark ausgeprägten Jagdtrieb finden – oder ihren Hund im Idealfall sogar zur Jagd einsetzen.

Steckbrief zum Braque d’Auvergne

Kurzinfo: Intelligenter, sanfter Vorstehhunde mit einer überragenden Nase. Sehr alte Rasse, die vor allem für Jäger gezüchtet wird.
Widerristhöhe: 53-63 cm
Gewicht: 20-28 kg
Durchschnittliche Lebenserwartung: 15 Jahre
Preis: 800-1.200 €
Wesen: Intelligent, anhänglich, sensibel
Fell: kurz, nicht zu fein, glänzend
Fellfarben: Schwarz-weiß
Erziehungsaufwand: mittel
Pflegeaufwand: gering
Bewegungsbedarf: hoch
Herkunft: Frankreich
Anspruch: anspruchsvoll

Quellen:

  • fci.be
  • Helmut Krebs: Vor und nach der Jägerprüfung, 59. Auflage, München 2012
  • vbbfl.de

Jana Schubert
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Jana Schubert

Schon als Baby habe ich lieber mit unserer Perserkatze gekuschelt als mit meinem Teddy. Später ging ich meinen Eltern so lange auf die Nerven, bis ich ein Pferd adoptieren durfte. Mit meinen Tieren habe ich viel erlebt. Und auch wenn das Leben mit Tieren nicht immer einfach ist, kommt für mich kein anderes in Frage. Denn Tiere berühren mich an einer Stelle meiner Seele, wo sonst nichts und niemand hinkommt. Diesen Zauber spüre ich sogar, wenn ich über Vierbeiner schreibe. Ich hoffe, etwas davon kommt bei Ihnen an.


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